Dezember 2001 - Jusos MÃ¼nchen

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POSITIONEN sche Anspruch erwartet oder zumindest zugebilligt. Auch aus der NATO-Mitgliedschaft und dem jahrzehntelangen Nutznießen daraus ergibt sich eine Erwartungshaltung. Doch aufgrund unserer Geschichte sind wir hier ein Sonderfall: Welches Land wird nicht verständnisvoll Zustimmung geben, wenn die deutsche Politik darauf hinweist, dass das deutsche Militär in den letzten 100 Jahren seiner Aktivität genug Leid gebracht hat und in der Zukunft nur noch für die wirkliche Landesverteidigung zur Verfügung steht? Die moralischen Probleme die sich ergaben, als Deutschland auf dem Balkan militärisch tätig wurde, würden sich auch an vielen anderen Orten ergeben. Unter diesen Voraussetzungen wäre das Verständnis, wenn nicht sogar die Bewunderung der Völkergemeinschaft sicher. Im Gegensatz zu einer weiteren Kraft, die Lenkwaffen und Bodentruppen schickt, ist der Bedarf an einer Macht, die auf dem diplomatischen Parkett Kompetenz und Potenz hat riesig. Der Schwerpunkt sollte hier jedoch auf nicht-öffentlichen vertrauensbildenden Maßnahmen liegen. Wuchtige Showveranstaltungen mit dicken Protokollen und dünnen Resolutionen gibt es ausreichend. Die Voraussetzungen dafür sind gegeben. Das Ansehen Deutschlands in der Welt ist beachtlich, unser Ruf in z.B Russland, Türkei, Iran oder auch Afghanistan ist nach wie vor gut bis hervorragend, das deutsche Bildungssystem, eine Grundvoraussetzung für qualifizierte Diplomaten und Aussenpolitiker, ist leistungsfähig. Die Lage innerhalb Deutschlands im interkulturellen Bereich läßt soweit zu wünschen übrig, daß die Gefahr der Arroganz und des „erhobenen Zeigefingers“ nicht besteht. Erste, erfolgreiche Beispiele wurden im Rahmen der Fischerschen Pendeldiplomatie in Israel gegeben, wo mit viel Aufwand aber wenig Tam- Tam zumindest Gesprächsbereitschaft signalisiert wird, was in der Situation vor Ort ja schon als Durchbruch gilt. Deutschland könnte eine wichtige Rolle einnehmen. Die Leistungsfähigkeit, die Wirtschaftsmacht ließe sich auf der ganzen Welt einsetzen, Das Politische Gedicht Panorama in Waterloo indem wir in Konflikten beraten, vermitteln, Organisationen vor Ort unterstützen und den interkulturellen Dialog fördern. Es ist nicht so, daß die Welt nur auf uns wartet, aber der Bedarf an einer „sanften“ Kraft, an unvoreingenommenen Personen ist da. Deutschland könnte endlich wieder „Wer“ sein – es müßte sich nur einmal richtig entscheiden. Dann stünde auch dem ständigen Sitz im Weltsicherheitsrat nichts im Wege und man könnte sogar Stolz darauf sein, weil nicht das Aufdrängen von Panzern und Truppen dazu geführt hat, sondern der Einsatz für Frieden und Völkerverständigung. Oke Oldenburg Bleibt im Sandkasten, Kinder! Wer gab euch preußische Bataillone? Ach, diese Werte, und nur Blut kann sie retten! Wer hilft uns? Gut aussehende Generäle, - (Gute Familie, immer Offizier gewesen, zuletzt ein Kotau vor Hitler.) Strategische Probleme, gelöst mit Clausewitz und dem Gemüt eines Fleischerhakens. Laßt von der Geistlichkeit die Waffen segnen, Richtbeil und Kobaltbombe! Los, los, steigt aus dem Sandkasten, Kinder! Günter Eich (1963) 1 2 3 4 5 9 6 7 8 9 0
INFORMATION Info-Rubrik des AK WiSoPol In der November-Ausgabe des J.I.M. haben wir das regelmäßige Erscheinen der Info-Rubrik des AK WiSoPol angekündigt. Wir starten mit der Einleitung in unser Schwerpunktthema: Mittelstand - Rückgrat der sozialen Marktwirtschaft Im Mittelstand verdient der Großteil der bundesdeutschen Bevölkerung seinen Lebensunterhalt . Die Mehrzahl an Ausbildungsplätzen stellen die rund 3,3 Millionen kleinen und mittleren Unternehmen und Selbstständigen in Handwerk, industriellem Gewerbe, Handel, Tourismus, Dienstleistungen und freien Berufen. Das folgende Zahlenmaterial stellt die Bedeutung des Mittelstandes noch einmal eingehend dar: Mittelständische Unternehmen · stellen 99,3 % aller umsatzsteuerpflichtigen 1 Unternehmen in Deutschland dar · tätigen 44,8 % aller steuerpflichtigen Umsätze · nehmen 46 % der Bruttoinvestitionen vor · schaffen 69,3 % der Arbeitsplätze · stellen 80 % der Ausbildungsplätze bereit 2 Eine häufig anzutreffende Mittelstandsdefinition wird nach quantitativen Kriterien vorgenommen: · 10 bis 499 Beschäftigte · 1 bis 100 Mio. DM Jahresumsatz 3 Die Verbundenheit mit dem Standort und ihrer Region Diese Definition ist jedoch oft nicht weitreichend genug. Sinnvoll ist daher eine Definition nach qualitativen Maßstäben: Besondere Kennzeichen von mittelständischen Unternehmen sind die Identifikation des Firmeninhabers bzw. der Inhaberfamilie mit dem Unternehmen, die sowohl bei Mitarbeitern als auch bei Kunden und Lieferanten ein besonderes Vertrauensverhältnis schafft. Ein dazu ebenfalls positiv beitragendes Element ist die Verbundenheit der mittelständischen Unternehmen mit ihrem Standort und ihrer Region. Von der Unternehmensform her gliedert sich der Mittelstand in Bayern folgendermaßen auf: Von allen umsatzsteuerpflichtigen Unternehmen waren 1998 - 73,5 % Einzelunternehmen - 11 % Personengesellschaften - 13,8 % Gesellschaften mit beschränkter Haftung (GmbH) - 0,2 % Aktiengesellschaften 4 Somit wird deutlich, dass der Mittelstand in der Tat das Rückgrat der deutschen Volkswirtschaft ist. Aus dem Grund ist eine kritische Auseinandersetzung aller Aspekte in Hinblick auf den Mittelstand nötig. Wir analysieren den Mittelstand aus folgenden Perspektiven: · Fiskalpolitik · Mittelstand im Kontext der Globalisierung · Positionen der verschiedenen Parteien · Positionen der Akteure (Arbeitnehmer/Gewerkschaften - Arbeitgeber/Unternehmen) · Mittelstand nach sozialen Gesichtspunkten · Mittelstand aus gesellschaftspolitischer Sicht 1 2 3 4 5 10 6 7 8 9 0
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