KÖNIGIN DER MEERE - K+S Aktiengesellschaft
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SCOOP 1/2013<br />
11<br />
GEWINNSPIEL<br />
Testen Sie Ihre interkulturelle Kompetenz mit unseren<br />
Quizfragen und gewinnen Sie!<br />
1. Wer schenkt in Japan die Getränke ein?<br />
a) Der Gastgeber<br />
b) Der Sitznachbar<br />
c) Man selbst<br />
2. Was sollten Ausländer in England<br />
tunlichst vermeiden?<br />
a) Das Königshaus kritisieren<br />
b) Das Wetter beklagen<br />
c) Über das Essen lästern<br />
3. Was gehört in Chile zum beruflichen<br />
Alltag?<br />
a) Krawattenpflicht für alle<br />
b) Ein ausgedehnter Fünf-Uhr-Tee<br />
c) Ein Begrüßungskuss auf die Wange<br />
4. Was ist die übliche Praxis in<br />
amerikanischen Restaurants?<br />
a) Der Gast setzt sich direkt an die Bar<br />
b) Der Gast setzt sich selbstständig an<br />
einen freien Tisch<br />
c) Der Gast wartet, bis der Kellner ihn zu<br />
seinem Platz führt<br />
Der erste Gewinner darf sich ein<br />
internationales Delikatessenpaket<br />
schmecken lassen, der zweite Gewinner<br />
lässt sich von einem Bildband durch die<br />
Länder dieser Erde führen und als dritten<br />
Gewinn gibt es einen Leuchtglobus.<br />
Viel Glück!<br />
Bitte schicken Sie Ihre Antwort bis zum<br />
01.06.2013 an:<br />
Scoop Redaktion<br />
<strong>K+S</strong> Aktien gesellschaft<br />
Bertha-von-Suttner-Straße 7<br />
34131 Kassel<br />
Per E-Mail ist Ihnen lieber?<br />
scoop@k-plus-s.com<br />
„Ein wichtiger<br />
Erfolgsfaktor“<br />
Prof. Dr. Wolfgang Fritz ist<br />
Experte für interkulturelle<br />
Kompetenz. Er lehrt an der<br />
Universität Braunschweig.<br />
Wieso gilt interkulturelle<br />
Kompetenz als Schlüsselqualifikation?<br />
Die Wirtschaft wird<br />
zuneh mend internationaler,<br />
Firmen schließen<br />
länder übergreifende<br />
Verträ ge, und so begegnen<br />
sich im Berufsleben immer mehr Menschen<br />
unterschiedlicher Kulturen. Ohne<br />
interkulturelle Kompetenz sind im Umgang<br />
miteinander Missverständnisse<br />
und Konflikte kaum zu vermeiden. Ich<br />
selbst habe einmal bei einer Konferenz<br />
in Asien den Vortrag eines japanischen<br />
Kollegen vor anderen Kollegen kritisiert.<br />
Diese Art direkte Kritik ist in der ostasiatischen<br />
Kultur aber so verpönt, dass ich<br />
sowohl das Ansehen meines Kollegen<br />
als auch mein eigenes aufs Spiel setzte:<br />
Der Kollege wollte danach nichts mehr<br />
mit mir zu tun haben.<br />
Fotos: Christobal Olivares, TU Braunschweig, <strong>K+S</strong> Illustration: KircherBurkhardt Infografik<br />
Vorbereitungen gehören ebenfalls dazu.<br />
In Kassel gibt es seit diesem Jahr auch<br />
ein offenes Seminar, das sich an Mitarbeiter<br />
richtet, die zwar keine Expats<br />
sind, für die der Kontakt mit den Kollegen<br />
im Ausland jedoch zum Alltag gehört.<br />
Die Investition in Schulungen rechnet<br />
sich, denn laut Institut für Interkulturelles<br />
Management (IFM) scheitern 30 Prozent<br />
aller Entsendungen ins Ausland<br />
an mangelnder interkultureller Kompetenz.<br />
Doch wie sehen die Fettnäpfchen<br />
aus, in die ein Mitarbeiter stolpern kann?<br />
Dr. Jorge Peña, der als Experte für interkulturelle<br />
Zusammenarbeit auch <strong>K+S</strong>-Mitar-<br />
» Im Umgang mit<br />
fremden Kulturen ist<br />
gegenseitiger Respekt<br />
überaus wichtig.<br />
Sensibilität,<br />
Offenheit und<br />
Akzeptanz<br />
ergeben sich<br />
dann wie von<br />
selbst. «<br />
Andrea Meergans,<br />
Leiterin obere<br />
Führungskräfte und<br />
internationale HR-<br />
Koordination<br />
beiter schult, kennt zahlreiche. Dennoch<br />
ist es ihm wichtig, nie aus den Augen zu<br />
verlieren, dass wir es überall auf der Welt<br />
zunächst mit Individuen zu tun haben. Er<br />
warnt davor, in die Klischeefalle zu tappen<br />
oder gar Vorurteile zu festigen.<br />
Dennoch lässt es sich nicht von der<br />
Hand weisen, dass international große<br />
Unterschiede herrschen. Zum Beispiel<br />
bei der Frage, welcher Umgangston angebracht<br />
ist: „Während in einigen Ländern<br />
die nüchterne Sachebene dominiert, spielt<br />
in anderen die Beziehungsebene eine viel<br />
wichtigere Rolle“, so Andrea Meergans.<br />
Anne Unterforsthuber weiß, wovon die<br />
Rede ist. Vor wenigen Monaten wechselte<br />
sie aus Kassel nach Santiago de Chile.<br />
Dort leitet sie die Einheit Business Development<br />
bei der SPL. „Während sich<br />
Deutsche gerade im beruflichen Umfeld<br />
eher distanziert begegnen, sind Chilenen<br />
viel herzlicher. Ein Kuss auf die Wange<br />
ist selbst bei der ersten Begegnung<br />
nichts Ungewöhnliches.“<br />
Das kann Javier Fernández Sonnenberg<br />
bestätigen. Der Chilene<br />
kam vor vier Jahren nach<br />
Deutschland. Er ist Controller<br />
bei der esco in Hannover.<br />
„Chilenen stehen im Gespräch<br />
näher zusammen,<br />
und es ist ganz normal<br />
sich zu berühren.<br />
Wer das in Deutsch-<br />
land so handhabt, läuft Gefahr, dass<br />
sein Verhalten aufdringlich wirkt oder<br />
als Flirten aufgefasst wird“, sagt Javier.<br />
Aber nicht überall lauern Fettnäpfchen<br />
und Stolpersteine. Manche kulturellen Eigenheiten<br />
erweisen sich trotz ihrer Fremdheit<br />
als hilfreich und angenehm: „In Chile<br />
verbringen die Kollegen nach Feierabend<br />
viel Zeit miteinander“, erzählt Anne. „Das<br />
kommt nicht nur dem Arbeitsklima zugute,<br />
sondern auch Neuankömmlingen wie<br />
mir. Ich bin von den Kollegen sofort herzlich<br />
integriert worden.“<br />
Pläne schmieden und Feste feiern<br />
Javier – das chilenische Sozialleben gewohnt<br />
– hatte es diesbezüglich nicht<br />
ganz so leicht: „Das Alleinsein war anfangs<br />
das Schwierigste für mich. Es hat<br />
eine Weile gedauert, bis ich verstanden<br />
habe, dass es in Deutschland darauf ankommt,<br />
aktiv Kontakte zu knüpfen.“<br />
Doch auch er weiß so manche als typisch<br />
deutsch geltende Eigenheit zu schätzen.<br />
„Chilenen sind meist spontan. Kaum einer<br />
kommt auf die Idee, Wochen im voraus zu<br />
planen. Doch das kann nicht nur sinnvoll<br />
sein, sondern richtig Spaß machen“, sagt<br />
Javier. Spontaneität und Feierfreude sind<br />
ihm beim vielen Planen aber keineswegs<br />
abhanden gekommen. Ob Münchner Oktoberfest<br />
oder Kölner Karneval: „Wer<br />
glaubt, die Deutschen könnten nicht feiern,<br />
hat keine Ahnung.“<br />
Was zeichnet einen interkulturell<br />
kompetenten Mitarbeiter aus?<br />
Er oder sie sollte in der Lage sein, sich in<br />
einer fremden Kultur zu orientieren. Dabei<br />
helfen Sprachkenntnisse sicherlich<br />
enorm, aber nicht nur. Ebenso wichtig<br />
sind Kenntnisse über kulturelle Unterschiede<br />
sowie der angemessene Umgang<br />
mit ihnen. Zugleich gilt es, die unternehmerischen<br />
Ziele im Auge zu<br />
behalten, wegen derer die Entsendung<br />
des Mitarbeiters überhaupt stattfindet.<br />
Schließlich lohnt sich die Entsendung für<br />
das Unternehmen nur, wenn die gesetzten<br />
Ziele auch erreicht werden.<br />
Wie wirkt sich interkulturelle Kompetenz<br />
auf den Unternehmenserfolg aus?<br />
Studien haben gezeigt, dass der Erfolg<br />
eines Unternehmens im Ausland mit<br />
dem Auftreten der entsendeten Mitarbeiter<br />
steht und fällt. Ein interkulturell<br />
geschulter Mitarbeiter erhöht die Chancen<br />
auf Erfolg immens. Umgekehrt kann<br />
erheblicher Schaden entstehen, wenn es<br />
an interkultureller Kompetenz fehlt. Ein<br />
Beispiel: Ein großer US-Automobilkonzern<br />
setzte einen Amerikaner an die<br />
Spitze der japanischen Niederlassung.<br />
Dieser bislang sehr erfolgreiche Manager<br />
sprach weder die Sprache, noch<br />
kannte er die japanischen Sitten und Gebräuche.<br />
Geplante Verträge sind aufgrund<br />
seiner Unkenntnis bezüglich bestimmter<br />
Gepflogenheiten gescheitert.<br />
Für das Unternehmen war das nicht nur<br />
ein finanzielles Desaster, sondern schädigte<br />
auch das Ansehen vor Ort.