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KÖNIGIN DER MEERE - K+S Aktiengesellschaft

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19<br />

SKLAVENHANDEL Zwischen 1674 bis<br />

1740 waren für die Westindien-Kompanie<br />

383 Sklavenschiffe auf Fahrt. Die<br />

sogenannte „Dreiecksfahrt“ begann in<br />

einem niederländischen Hafen. Das erste<br />

Ziel war die afrika nische Westküste, wo<br />

Sklaven gekauft und nach Amerika<br />

verschifft wurden. Die größten<br />

Sklavenschiffe transportierten rund 600<br />

Sklaven. Die Reise dauerte über 500 Tage.<br />

ATLA NTISCHER<br />

OZEA N<br />

Niederlande<br />

HERINGE Salz war nicht nur<br />

unabdingbar für die Konservierung der<br />

für die Schifffahrt benötigten Lebens -<br />

mit tel – eingesalzener Fisch war ein<br />

Hauptnahrungsmittel der wachsenden<br />

euro päischen Bevölkerung und die<br />

Herings industrie blühte. Hinzu kam,<br />

dass für die Glasproduktion in Leerdam<br />

und die Herstellung von Keramik in<br />

Delft tonnenweise Salz benötigt wurde.<br />

DREIECKSFAHRTEN Auf der Rückreise nahmen die WIC-Schiffe<br />

Kolonialwaren wie Zucker, Tabak und Salz mit nach Europa, um dann<br />

erneut nach Westafrika und Amerika zu segeln. Die Sklaven wurden<br />

liegend und gefesselt unter Deck transportiert. Damit sie bei Kräften<br />

blieben, zwang man sie alle paar Tage auf Deck zu tanzen.<br />

SALZABBAU Wie die Salzernte<br />

in den Salinen zur Sklavenzeit<br />

aussah, lässt sich anhand dieser<br />

Fotografie vom Beginn des 20.<br />

Jahrhunderts ableiten: Mit<br />

Spitzhacken zerkleinerten die<br />

Sklaven die Salzschicht, füllten die<br />

Brocken in Schubkarren und<br />

verluden sie auf Schiffe.<br />

ckelt. Mit über 15.000 Schiffen, dem Fünffachen<br />

dessen, was die englische Flotte<br />

besaß, hatten die Niederländer ein Transportmonopol<br />

auf den Weltmeeren inne.<br />

Während für den Handel mit Asien und<br />

Indien die 1602 gegründete Ostindien-<br />

Kompanie (OIC) zuständig war, wickelte<br />

die 1621 gegründete Westindien-Kompanie<br />

(WIC) den Handel mit Afrika und Amerika<br />

ab. Und zwar unter Generaldirektor<br />

Pieter Stuyvesant. Der war zugleich auch<br />

Gouverneur von Curaçao und später<br />

Gouverneur des heutigen New York.<br />

Wirtschaft, Wissenschaft und<br />

Kultur im Holland des 17. Jahrhunderts<br />

erfuhren eine ungeahnte<br />

Blüte. Das sogenannte<br />

Goldene Zeitalter hatte be-<br />

gonnen. Doch Voraussetzung dafür war<br />

Salz, denn für das monatelange Segeln<br />

auf hoher See – Dreh- und Angelpunkt<br />

der niederländischen Wirtschaft – waren<br />

gesalzene Produkte wie Hering und<br />

Pökelfleisch unabdingbar. Aber auch für<br />

die wachsende europäische Bevölkerung<br />

war eingesalzener Fisch neben Brot das<br />

wichtigste Nahrungsmittel. Hinzu kam,<br />

dass im 17. Jahrhundert auch die niederländische<br />

Industrie Unmengen Salz verschlang:<br />

nicht nur die Käseproduktion,<br />

sondern auch die Glasproduktion in Leerdam<br />

und die Keramikindustrie in Delft.<br />

Glücklicherweise gab es auf Bonaire mehr<br />

als genug davon. Im Süden der Insel, der<br />

natürlichen Salina di Suit, begannen die<br />

Niederländer mit der systematischen<br />

Ge winnung des begehrten Rohstoffes.<br />

Nach und nach legten sie in den Lagunen<br />

im Norden der Insel weitere Salinen<br />

an, die bis heute etwa zehn Prozent<br />

der Gesamtfläche der Insel umfassen.<br />

Bislang hatte sich die WIC neben den lukrativen<br />

Kaperfahrten auf spanische Goldund<br />

Silberflotten vor allem auf den Handel<br />

mit Zucker aus Brasilien und Sklaven<br />

von der westafrikanischen Küste konzentriert,<br />

doch bereits Ende des 17. Jahrhunderts<br />

war Salz zum wichtigsten<br />

Exportgut der nie- WEITER AUF SEITE 20<br />

Pieter Stuyvesant: Gouverneur der<br />

Niederländischen Antillen und<br />

Generaldirektor der Westindien-<br />

Kompanie (WIC). »

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