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KÖNIGIN DER MEERE - K+S Aktiengesellschaft

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SCOOP 1/2013 15<br />

Was Mandeln wirklich brauchen<br />

Patrick Brown ist Professor an der University of California<br />

Davis und als Experte für Pflanzenwachstum langjähriger<br />

wissenschaftlicher Partner der <strong>K+S</strong> KALI GmbH.<br />

Zur Reifezeit platzt<br />

die lederartige<br />

Fruchtschale der<br />

Mandel auf und<br />

gibt den länglichen<br />

Samen frei.<br />

gelingt, durch hoch entwickelte Anbaumethoden<br />

immer mehr aus ihrem Boden<br />

herauszuholen.<br />

Kaliumsulfat steigert die Erträge<br />

Auch Enrique Martinez ist zu einem überzeugten<br />

Nutzer von Kaliumsulfat geworden.<br />

„Früher habe ich Kalium-Chlorid verwendet,<br />

aber wir probieren Neues aus,<br />

wenn das Erfolg verspricht“, erzählt er.<br />

Dieser Versuch ist gelungen: Junge Mandelbäume,<br />

die er mit <strong>K+S</strong> Düngemittel<br />

versorgt, tragen deutlich mehr Früchte.<br />

„Unser Ertrag ist seit dem Umstieg um<br />

30 Prozent gestiegen“, berichtet Martinez.<br />

„Nun werden wir alle unsere Mandelplantagen<br />

auf diese Weise düngen.“<br />

Martinez hält es nicht länger in seinem<br />

Bürostuhl. Er will hinaus zu seinen Pflanzen.<br />

Vor der Tür wartet der große Chevy<br />

Avalanche, mit dem Martinez täglich seine<br />

Runden dreht. Über holprige Feldwege<br />

geht die Fahrt vorbei an Tomaten und<br />

Zwiebeln, bis das nächste Feld in Sicht<br />

kommt. Dort wuchs früher einmal Baumwolle.<br />

Nun reihen sich die jüngsten Mandelbaum-Setzlinge<br />

einer neben dem anderen.<br />

Dabei wechseln sich die Sorten ab: Hier<br />

die beliebteste Sorte Nonpareil, weil sie verlässlich<br />

große Früchte liefert. Gleich daneben<br />

Monterey- und Sonora-Mandeln. „Nur<br />

so tragen die Bäume reiche Ernte, denn sie<br />

brauchen Fremdbestäubung und etwas<br />

Abwechslung“, erklärt Martinez. Vor allem<br />

aber Menschen, die sich mit Hingabe und<br />

viel Wissen um das Wachstum kümmern.<br />

„Sehen Sie das? Enrique Martinez zeigt<br />

auf die Stämme, die leicht versetzt zueinanderstehen,<br />

ganz bewusst nicht einfach<br />

Seite an Seite. So haben die Bäume, wenn<br />

sie ausgewachsen sind, ein wenig mehr<br />

Platz und stören sich nicht gegenseitig<br />

mit ihrem Astwerk. „Es kostet<br />

etwas mehr Arbeit, sich um<br />

solche Details zu kümmern“,<br />

sagt der Farmer. Doch am Ende<br />

zahlt es sich aus. Die Neuen<br />

werden es ihm danken, indem<br />

sie üppig Früchte spenden.<br />

Trey Few, Sales Manager von<br />

<strong>K+S</strong> North America, freut<br />

sich über die üppige<br />

Mandelblüte.<br />

In der vergangenen Dekade<br />

hat sich der Mandelkonsum<br />

weltweit mehr als verdoppelt.<br />

Wie kommt das?<br />

Früher galten Mandeln vor<br />

allem als fetthaltiger Snack.<br />

Doch viele neue Studien haben<br />

gezeigt, dass sie eine wichtige Rolle<br />

in der Ernährung spielen. Denn: Die Kalorien,<br />

die in Mandeln stecken, belasten<br />

den Körper weniger als solche aus<br />

tierischen Fetten. Es gibt sogar Anzeichen<br />

dafür, dass durch den Genuss von<br />

Mandeln das Herzinfarkt-Risiko sinkt.<br />

In Wachstumsmärkten wie China und<br />

Indien spielt auch der steigende Wohlstand<br />

eine Rolle: Hier werden Gästen<br />

Nüsse serviert – vor allem Mandeln –,<br />

um zu zeigen, dass es einem finanziell<br />

gut geht.<br />

Warum ist Kalifornien das mit<br />

A bstand größte Anbaugebiet für<br />

Mandeln geworden?<br />

Das liegt am Klima und den Randbedingungen.<br />

Für eine gute Ernte sind<br />

kalte Winter mit Temperaturen um die<br />

null Grad eine Grundbedingung. Wichtig<br />

sind aber auch heiße, trockene Sommer<br />

– da haben Schädlinge keine<br />

Chance. Hinzu kommen weite Agrarflächen,<br />

die überwiegend mit wenig<br />

Handarbeit bestellt werden können.<br />

Zudem eignen sich Mandelbäume sehr<br />

gut für moderne Anbaumethoden. In<br />

anderen Ländern sind die Bedingungen<br />

oft nicht so günstig. In Spanien etwa<br />

sind die Kosten für Land und Wasser<br />

ein Problem. Die Türkei hat Land, aber<br />

nicht die besten Voraussetzungen hinsichtlich<br />

Klima und Wasser, und auch<br />

in China gedeihen sie nicht gut.<br />

Wie haben die kalifornischen Farmer<br />

die Nachfrage befriedigen können?<br />

Viele Produzenten haben viel in die<br />

Mechanisierung investiert: Sie haben<br />

automatische Bewässerungsanlagen<br />

und Management-Systeme für die<br />

Düngemittelzufuhr angeschafft und<br />

bei der Ernte von Handarbeit auf<br />

Maschinen umgestellt. Das hat in den<br />

vergangenen 20 Jahren zu einer Verdoppelung<br />

der Erträge geführt. Früher<br />

fuhren Mandelfarmer gern mit dem<br />

Auto-Aufkleber durchs Land: „Gib mir<br />

800 Kilo, und ich bin ein glücklicher<br />

Mann!“ Heute kommen gute Anbauer<br />

auf 1600 Kilo pro Hektar.<br />

Woher kommt diese deutliche<br />

E rtragssteigerung?<br />

Die beiden entscheidenden Faktoren<br />

sind Bewässerung und Düngung. Die<br />

» Mandelbäume haben<br />

einen sehr hohen<br />

Kaliumbedarf. Das<br />

haben viele Anbauer<br />

lange nicht gewusst. «<br />

Ertragssteigerungen sind fast<br />

ausschließlich auf modernere<br />

Arten der Wasser- und<br />

Düngemittelzufuhr zurückzuführen.<br />

Eine große Rolle<br />

dabei spielt ein besseres Verständnis<br />

davon, wie wichtig<br />

unter anderem Kalium und bestimmte<br />

Spurenelemente, vor allem<br />

Bor und Zink, für die Pflanzen sind.<br />

Mandelbäume haben einen sehr hohen<br />

Kalium-Bedarf: Ein Ertrag von 2000<br />

Kilo Mandeln kann dem Boden rund<br />

145 Kilo Kalium entziehen. Das war vielen<br />

Anbauern lange Zeit nicht bewusst,<br />

weil wir in Kalifornien sehr nährstoffreiche<br />

Böden haben. Doch wer nachhaltig<br />

Landwirtschaft betreiben will,<br />

muss ersetzen, was die Pflanzen dem<br />

Boden entziehen.<br />

Wie kann die Produktion weiter<br />

erhöht werden?<br />

Ich sehe noch reichlich Möglichkeiten,<br />

auf gleicher Fläche die Erträge zu steigern.<br />

Etwa die Hälfte der Mandelfarmer<br />

produziert bisher nur 800 Kilo pro<br />

Hektar, also weit unter dem, was<br />

möglich ist. Besonders kleine Betriebe<br />

nutzen noch veraltete Technik, und<br />

manche geben sich schlicht mit dem<br />

zufrieden, was sie jetzt schon erreichen.<br />

Denkbar sind aus wissenschaftlicher<br />

Sicht bis zu 2500 Kilo. Voraussetzung<br />

ist allerdings immer, dass<br />

Düngung und Bewässerung so effizient<br />

wie möglich sind: Von 100 Kilo Düngemittel,<br />

die schlecht angewendet werden,<br />

nehmen die Bäume nur 50 Kilo<br />

auf. Richtig angewendet, können es<br />

dagegen bis zu 80 Kilo sein.<br />

Essen Sie selbst gern Mandeln?<br />

O ja, reichlich! Das bringt schon die Arbeit<br />

mit sich. Für unsere Experimente<br />

besorgen wir uns Mandeln direkt von<br />

den Erzeugern. Im Labor werden die<br />

Mandeln getrocknet, geschält und gewogen.<br />

Wenn wir fertig sind, werden<br />

sie gegessen. Ich röste sie dann oder<br />

hebe sie vakuumverpackt für später<br />

auf. Es ist unglaublich, wie gut eine<br />

frisch geröstete Mandel schmecken<br />

kann: wunderbar knackig und voller<br />

Aroma. Aber am besten sind sie frisch.<br />

Fotos: thinkstock, Agentur Bridgeman, Alamy (4), Karsten Lemm, Jill Carmel

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