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KÖNIGIN DER MEERE - K+S Aktiengesellschaft

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SCOOP 1/2013 7<br />

Die 27-Jährige ist nicht nur für die Steuerung des Massengutfrachters verantwortlich,<br />

sie kontrolliert auch die Wartungsarbeiten für verschiedene Bereiche auf dem Schiff.<br />

73 m<br />

180 m<br />

180 METER misst die SPL Atacama. Mehr<br />

als doppelt so lang wie das weltgrößte<br />

Passagierflugzeug, der Airbus A380.<br />

18.000<br />

KILOMETER liegen zwischen der Werft in<br />

Südkorea und dem Ziel der Jungfernfahrt,<br />

dem Hafen von Puerto Montt.<br />

Vortrag über astronomische Navigation<br />

faszinierte sie so sehr, dass sie beschloss,<br />

selbst zur See zu fahren. Das Thema Navigation<br />

hat für sie seitdem nicht an Reiz<br />

verloren: „Für mich ist es faszinierend,<br />

wie Menschen es seit jeher verstanden<br />

haben, sich auf den Meeren zu orientieren.<br />

Auf ihren Kenntnissen basieren auch<br />

Angekommen: Carolina<br />

Asenjo Riquelme vor der SPL<br />

Atacama im Hafen von<br />

Patillos in Chile<br />

heute noch die ganz modernen Navigationssysteme.“<br />

Dank dieser braucht Carolina<br />

Asenjo weder Sterne noch klare Sicht,<br />

um ihre Position bestimmen zu können.<br />

Doch zu tun hat die Offizierin trotz neuester<br />

Technik an Bord dennoch genug. Sie ist<br />

nicht nur zuständig für die Steuerung des<br />

Frachtschiffes, sondern erledigt auch die<br />

Wartungsarbeiten für das Feuerschutzsystem,<br />

die Notfalleinrichtungen und die<br />

Krankenstation. „Es ist ganz normal, dass<br />

die Besatzungsmitglieder gleich mehrere<br />

Aufgaben an Bord haben. Jeder hat seinen<br />

eigenen Verantwortungsbereich. Das<br />

hindert uns aber nicht daran, Herausforderungen<br />

gemeinsam zu meistern. Wenn<br />

Probleme auftauchen, kann sich einer auf<br />

den anderen verlassen.“<br />

Einer für alle<br />

Das schätzt Carolina Asenjo an ihrem Beruf<br />

besonders: „Der Teamgeist und das<br />

Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb<br />

der Mannschaft sind mir sehr wichtig.“<br />

Nicht nur, weil es auf hoher See beson-<br />

ders wichtig ist, sich aufeinander verlassen<br />

zu können, sondern auch deshalb, weil<br />

die Mannschaft oft wochenlang auf begrenztem<br />

Raum miteinander auskommen<br />

muss. Carolina Asenjo ist als Frau meist in<br />

der Unterzahl. Probleme gab es des wegen<br />

aber noch keine: In dem meisten Fällen<br />

läuft die Zusammenarbeit prima. „Mich<br />

zu behaupten war nie ein großes Thema<br />

für mich.“, so die Offizierin mit einem Augenzwinkern.<br />

An Bord spielen Effizienz und Zeitmanagement<br />

eine große Rolle. Trotzdem<br />

genießt Carolina Asenjo das Gefühl von<br />

Freiheit und Grenzenlosigkeit, das in so<br />

manchem Seefahrerlied besungen wird.<br />

Außerdem liebt sie es, ferne Ziele anzusteuern.<br />

In Zukunft liegen diese vor allem<br />

in Südamerika: Das Schiff transportiert die<br />

salzige Fracht aus Chile an Häfen auf dem<br />

ganzen Kontinent. An Bord sorgen Kräne<br />

der neuesten Generation dafür, dass das<br />

» Wenn an Bord Probleme<br />

auftauchen, kann sich<br />

einer auf den anderen<br />

verlassen. «<br />

Frachtgut schnell und effizient ein- und<br />

ausgeladen wird. Die moderne Technik<br />

beschränkt sich aber keineswegs auf die<br />

Kräne. Sie umfasst unter anderem auch<br />

das Überwachungssystem mit integrierten<br />

Navigationsgeräten, die Systeme zur<br />

Feuermeldung und -bekämp fung sowie<br />

die Rettungsboote. „Sicherheit an Bord<br />

hat höchste Priorität“, so Carolina Asenjo.<br />

Das Leben an Bord<br />

An einem typischen Arbeitstag übernimmt<br />

die Offizierin nach dem Frühstück im Mannschaftsraum<br />

vom ersten Offizier das Steuer<br />

und navigiert die SPL Atacama allein über<br />

das Meer. Nachmittags kümmert Caro lina<br />

Asenjo sich um die ihr zugewiesenen Wartungsaufgaben,<br />

bis sie in den Abendstunden<br />

zu ihrer zweiten Schicht antritt. Bei<br />

Dunkelheit werden die Offiziere immer von<br />

einem weiteren Steuermann unterstützt.<br />

Diese Regelung ist ihr recht, denn: „Uns<br />

geht es nicht um Konkurrenz, sondern um<br />

Zusammenarbeit und zwei Paar Augen sehen<br />

einfach mehr.“ Wenn sie nachts auf der<br />

Kommandobrücke steht und das gewaltige<br />

Frachtschiff sicher durch die Wellen des<br />

Ozeans steuert, weiß die Offizierin – ganz<br />

unabhängig davon, welche Position das Navigationssystem<br />

anzeigt – dass sie genau<br />

am richtigen Ort ist.<br />

Fotos: Octavio López Avalos (4), thinkstock Grafik: KircherBurkhardt Infografik

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