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)URKH 2VWHUQ - Kiefersfelden

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Ausstellungen in <strong>Kiefersfelden</strong><br />

GESTALTEN MIT FILIGRANEN FÄDEN<br />

Arbeiten der Künstlerin Gudrun Lukas<br />

Das Ei als Lebenssymbol erinnert im christlichen Abendland an<br />

den Sieg des Lebens über den Tod, an die Auferstehung von Jesus<br />

Christus. Auch wenn durch die Kommerzialisierung der Geburt<br />

Jesu, das Weihnachtsfest üppiger ausgeschmückt wird, so ist das<br />

Osterfest durch Leiden, Tod und Auferstehung Jesu der Höhepunkt<br />

im christlichen Kirchenjahr.<br />

Verständlich wird so der Brauch, das Lebenssymbol „Ei“ durch<br />

zusätzlichen Schmuck kostbarer zu machen. Es entstanden somit<br />

künstliche Eier aus Wachs, Perlmutt, Marmor, Edelsteinen oder<br />

aufwendig verzierte Natureier.<br />

Gudrun Lukas greift diese Gedanken auf und gestaltet in einer<br />

selbstentwickelten textilen Technik mit filigranen Fäden Eier, die<br />

Lebensmotive in gegenständlicher und abstrakter Form wiedergeben.<br />

Ein Eisvogel sitzt am Ufer und<br />

genießt den Wind im Federkleid,<br />

Blumen wachsen und blühen,<br />

Szenen aus Volksmärchen erzählen<br />

das Schicksal von Menschen,<br />

Tieren und anderen Kreaturen.<br />

Dies ist nur eine kleine Auswahl<br />

der Motive, welche Gudrun Lukas<br />

mit millimeterkurzen Strickfäden<br />

in einer Art „Fadenmalerei“<br />

auf die Eierschale bringt.<br />

Frau Lukas beobachtete akribisch die Arbeiten der Glasschleifer<br />

und entdeckte für ihr eigenes Verfahren den Glasbohrer, mit dem<br />

das skizzierte Motiv achtsam in die Eierschale eingeritzt wird.<br />

Anschließend werden die Spuren von Kalkstaub und Bleistift<br />

entfernt. Nun werden mit Hilfe einer Lupe, wie sie der Uhrmacher<br />

oder Juwelier bei der Arbeit trägt, die sechsfädigen Strickgarne<br />

auf drei Fäden reduziert je nach Motivdetail millimeterkurz abgeschnitten<br />

und in der benötigten Abfolge systematisiert. So werden<br />

die Fäden mit verdünntem Leim belegt und mit Hilfe eines dünnen<br />

Malerpinsel auf das vorgravierte Motiv gestrichen. Die jeweils<br />

folgende Garnreihe wird unter die zuvor aufgelegte geschoben.<br />

So entsteht der ausschlaggebende plastische Eindruck.<br />

Die filigranen Textileier sind<br />

begehrte Sammlerobjekte und<br />

sind fester Bestandteil von<br />

Ostereierausstellungen, u.a.<br />

in Baunatal, Biblis, Frankfurt/<br />

Main, Gießen und Köln. Einige<br />

Werke wurden vom Ostereiermuseum<br />

Sonnenbühl, Schwäbische<br />

Alb, erworben und gehören zur<br />

dortigen Dauerausstellung.<br />

Gudrun Lukas stellte ihre<br />

Kunstobjekte am 21. bis 22.<br />

März in den Räumlichkeiten der<br />

Sparkasse <strong>Kiefersfelden</strong> aus.<br />

LEONARDO JULIAN ROSSI STELLTE AUS<br />

Der Verein Kunst an der Grenze <strong>Kiefersfelden</strong> e.V. präsentierte<br />

vom 05. bis 15. März Werke des seit 2010 in <strong>Kiefersfelden</strong> lebenden<br />

Künstler Leonardo Julian Rossi dem heimischen Publikum.<br />

Die ausgestellten Bilder beinhalten Arbeiten der letzten acht<br />

Jahre. Geboren wurde Leonardo 1989 in Cecina in der Toskana.<br />

Nachdem bereits in der Volksschule das Maltalent von Leonardo<br />

auffiel, besuchte er ein Kunstgymnasium in der Toskana. Während<br />

seiner Schulzeit malte er in den Ateliers, der in der Toskana<br />

bekannten Künstler Fabrizio Filippi und Andrea Carciola. Mit<br />

ihnen nahm Leonardo an vielen Estemporanea- Wettbewerbe in<br />

Florenz und Siena teil. Im Jahre 2007 gewann er den toskanischen<br />

Jugendpreis.<br />

Auf Vorschlag des Direktors des Kunstgymnasiums erhielt<br />

Leonardo von der Stadt Cecina den Auftrag, für die dortige Kirche<br />

das Bild des Schutzpatrons zu malen.<br />

Neben dem intensiven Malen mit Ölfarben verfeinerte Leonardo<br />

Julian Rossi seine Bleistiftzeichentechnik. Eine Vielzahl seiner<br />

Zeichnungen gibt davon Kenntnis.<br />

Nach Beendigung der Schule bereiste er Australien, Kambodscha<br />

und Indonesien (2009/10), im Jahre 2012 Indien, wo er<br />

Motive in seiner Malerei und Fotografien festhielt.<br />

Im Jahre 2011 erhielt er die Zulassung zum Studium in der Meisterklasse<br />

von Senator Prof. Markus Lüpertz an der Kunstakademie<br />

in Bad Reichenhall, eine Chance von der Leonardo immer träumte:<br />

bei einem der bedeutendsten Maler der Neuzeit lernen zu dürfen.<br />

In Bad Reichenhall belegte er auch ein Seminar bei dem in Italien<br />

lebenden Maler Thomas Lange.<br />

Neben der darstellenden Kunst widmet sich Rossi auch der<br />

analogen Schwarz-weiß Fotografie. Dabei wendet er verschiedene<br />

Maltechniken an, die er auf die Fotografien (Collagen) überträgt.<br />

Dabei stehen die künstlerischen Aspekte im Vordergrund.<br />

Bei einem Wettbewerb von National Geografic im Jahre 2012<br />

kam er mit einem seiner analogen schwarz-weiß Bilder unter die<br />

ersten 20 bei über 60.000 Einsendungen. Ausstellungen seiner<br />

Fotos waren Anfang 2013 in Bologna und Mailand zu sehen.<br />

Leonardo Julian lebt sowohl in <strong>Kiefersfelden</strong> als auch in Bologna<br />

und in der Toskana.<br />

Weitere Informationen über den Verein Kunst an der Grenze<br />

<strong>Kiefersfelden</strong> e.V. unter der Telefonnummer 08033/302960 und im<br />

Internet unter www.kunstandergrenze-kiefersfelden.de<br />

Seite 73 – Kieferer Nachrichten – Nr. 175 · März 2013

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