Buchsgau - Kirchenblatt
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■ Ergebnis der Bischofssynode<br />
Mit der Verabschiedung eines 20-seitigen<br />
Thesenpapiers hat die im Oktober in Rom<br />
tagende Bischofssynode zum Thema Neu -<br />
evangelisierung ihre Arbeiten beendet.<br />
Der in 58 Empfehlungen gegliederte Text<br />
wurde zum Abschluss der dreiwöchigen<br />
Beratungen dem Papst übergeben und zugleich<br />
veröffentlicht. Neuevangelisierung<br />
sei eine kontinuierliche Aufgabe aller<br />
Gläubigen; sie müsse die Zeichen der Zeit<br />
aufgreifen und einer «Inkulturation des<br />
Glaubens» Rechnung tragen. Als vorrangigen<br />
Ort der Evangelisierung bezeichneten<br />
die Synodalen die Pfarrgemeinden<br />
und die in ihr tätigen kleinen Gruppen<br />
und Gemeinschaften. Aus den 58 Propositiones<br />
wird Papst Benedikt XVI. in Zusammenarbeit<br />
mit dem Bischofsrat der<br />
Synode ein offizielles Abschlussdokument<br />
erstellen.<br />
kipa/rst<br />
■ Engelschar in Bern<br />
Wenige Bleistiftstriche auf Papier, unschein -<br />
bar und spontan wie Kinderzeichnungen,<br />
wirken die meisten von Paul Klees (1879–<br />
1940) Engeldarstellungen auf den ersten<br />
Blick. Und doch gehören sie zu den populärsten<br />
Werken dieses überaus produktiven<br />
Künstlers. Nun können erstmals 85<br />
von rund 100 Engeldarstellungen des<br />
Malers im Zentrum Paul Klee in Bern betrachtet<br />
werden. Die Mehrzahl dieser Engel<br />
schuf Klee, als er gerade einmal 60<br />
Jahre alt, bereits schwer krank und dem<br />
Tode nahe war. Heute glaubt keiner mehr<br />
an Engel, und doch haben sie Hochkonjunktur.<br />
Dies ist der Eindruck, den man<br />
nach dem Besuch der Ausstellung mitnimmt<br />
und das Staunen darüber, wie persönlich<br />
und innovativ Klee mit dem traditionellen<br />
Motiv umgegangen ist.<br />
«Die Engel von Klee»<br />
Ausstellung bis 20. Januar 2013<br />
Zentrum Paul Klee in Bern<br />
www.zpk.org<br />
… und täglich eine neue Nachricht<br />
aus Kirche und Welt unter<br />
www. kirchenblatt.ch<br />
■ BewusstseinsErheiterung<br />
Für angemessene Kleidung bei der<br />
Sonntagsmesse plädierte in Rimini die<br />
Aktion «Eine Kirche ist kein Strand».<br />
So mahnte ein Plakat, auf bauchfreie<br />
Shirts zu verzichten, mit der Aufschrift:<br />
«Gott kennt deinen Nabel,<br />
noch bevor du zur Welt kamst. Es<br />
nützt nichts, ihn am Sonntag zu zeigen».<br />
■ Freikirchen erfolgreich<br />
In der Schweiz sind die etablierten Kirchen<br />
tendenziell auf dem absteigenden<br />
Ast und die Freikirchen zunehmend erfolgreich.<br />
Das zeigt eine Nationalfonds-Studie<br />
über die gut 5700 lokalen religiösen<br />
Gemeinschaften in der Schweiz. Rund<br />
690 000 Personen, so schätzen die Forscher,<br />
nehmen in der Schweiz an einem<br />
normalen Wochenende an einem religiösen<br />
Ritual teil; das sind etwa 9 Prozent<br />
der Schweizer Bevölkerung. 38 Prozent<br />
dieser 690 000 Personen gehen in eine<br />
katholische Kirche, 29 Prozent in eine<br />
evangelische Freikirche, 14 Prozent in eine<br />
reformierte Kirche und 11 Prozent in eine<br />
Moschee. Das Überraschende dabei: In<br />
evangelischen Freikirchen sind im Vergleich<br />
zu reformierten Kirchen mehr als<br />
doppelt so viele Personen anzutreffen. Zu<br />
erwarten wäre eigentlich das Gegenteil,<br />
denn die reformierte Kirche zählt etwa<br />
zwanzig Mal mehr Mitglieder als die zumeist<br />
kleinen Freikirchen. Das Verhältnis<br />
der landeskirchlichen zu den freikirchlichen<br />
Gemeinschaften werde sich wahrscheinlich<br />
in den nächsten Jahren weiter<br />
zu Gunsten der freikirchlichen Gemeinschaften<br />
verändern, vermutet Religionssoziologieprofessor<br />
Jörg Stolz (Bild). Frau -<br />
en machen in fast allen Religionsgemeinschaften,<br />
ausgenommen bei den Juden<br />
und den Muslimen, 60 bis 70 Prozent der<br />
aktiv partizipierenden Gläubigen aus.<br />
kipa/rst<br />
■ Weltethos in Peking<br />
Die 1995 vom Schweizer Theologen Hans<br />
Küng initiierte Stiftung Weltethos hat im<br />
Oktober ein wissenschaftliches Institut in<br />
Peking eröffnet. Dort sollen Forschung<br />
und Lehre zu Fragen einer gemeinsamen<br />
Wert haltung aller Menschen und eines<br />
globalen Wirtschaftsethos im Mittelpunkt<br />
stehen. Die neue wissenschaftliche<br />
Einrichtung wurde durch den Rektor der<br />
Universität Peking eröffnet. Hinter der<br />
Weltethosforschung steckt die Stiftung<br />
Welt ethos. Sie strebt einen Konsens der<br />
Religionen in Wertefragen an. Dahinter<br />
steht die Überzeugung, dass es keinen<br />
Frieden unter Staaten ohne Frieden unter<br />
Religionen gibt.<br />
kipa/rst<br />
›››Hineingelesen<br />
■ Ein Pfarrer kann auch anders<br />
«Pfarrer Lesayon hebt einen Vogelkäfig<br />
mit zwei Brieftauben drin vom Boden auf,<br />
hält sie den Gottesdienstbesuchern eine<br />
Weile hin und stellt sie dann auf den<br />
Altar. «Ein symbolträchtiges Bild, denke<br />
ich. Mutigen Gedanken, unangenehmen<br />
Wahrheiten, kritischen Menschen und intakten<br />
Naturlandschaften mit ihren Tieren<br />
und Pflanzen ergeht es ähnlich wie<br />
diesen beiden Tauben im Käfig hier: Wir<br />
sperren sie ein. Sagten wir stattdessen<br />
viel öfters: ‹Flieg, Vogel flieg!› sähe die<br />
Welt anders aus.»»<br />
Franz Walter<br />
Ein Pfarrer kann auch anders<br />
Edition Fischer 2012<br />
180 Seiten, Fr. 18.80<br />
ISBN 978-3-89950-739-3<br />
Im nächsten <strong>Kirchenblatt</strong><br />
«Leib und Seele –<br />
Hildegard von Bingen»<br />
Prophetin in der Zeit.<br />
Eine spannende Annäherung<br />
an die neue Kirchenlehrerin.<br />
Die Nonne Hildegard von Bingen<br />
ist undogmatisch lebendig.<br />
KIRCHENBLATT 24 2012<br />
3<br />
Aus Kirche und Welt