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Jahresheft 2013 Jahresbericht 2012 - Klinik Sonnenhof

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Praxisausbildung in der <strong>Klinik</strong> <strong>Sonnenhof</strong><br />

22<br />

Erwerb von Handlungskompetenzen als Integration<br />

von Theorie und Praxis im Berufsfeld der Sozialpädagogik.<br />

Die <strong>Klinik</strong> <strong>Sonnenhof</strong> gehört zu den grössten Ausbildungsorganisationen<br />

im sozialpädagogischen<br />

Arbeitsfeld in der Ostschweiz. Gegenwärtig werden<br />

pro Jahr sechs berufsbegleitende Ausbildungsplätze<br />

und total 22 (Vor-)Praktikumsplätze im<br />

Bereich der Stationen und der <strong>Klinik</strong>schule angeboten.<br />

Diese Angebote bestehen bereits seit vielen<br />

Jahren und verdeutlichen, welchen Stellenwert<br />

die <strong>Klinik</strong> der Ausbildung zukünftiger Sozialpädagoginnen<br />

und Sozialpädagogen beimisst. Im August<br />

<strong>2012</strong> wurde als weiterer Professionalisierungsschritt<br />

die Stabsstelle «Ausbildungsverantwortung<br />

Pflege/Pädagogik» (AVPP) ins Leben gerufen. Mit<br />

der Schaffung dieser Koordinations- und Ausbildungsstelle<br />

übernimmt die <strong>Klinik</strong> die Verantwortung,<br />

einerseits den heutigen Anforderungen der<br />

Ausbildungsstandards Rechnung zu tragen und<br />

andererseits professionell ausgebildetes Personal<br />

für die Zukunft des Sozialbereichs zur Verfügung<br />

zu stellen.<br />

Professionalisierung Soziale Arbeit<br />

Im Zuge der Professionalisierung der Sozialen Arbeit<br />

(Sozialpädagogik, Soziale Arbeit, Soziokulturelle<br />

Animation) sind auch die Anforderungen an<br />

die Praxisausbildungsorganisationen gestiegen.<br />

Die Berufsfelder der Sozialen Arbeit stellen an die<br />

professionellen Fachkräfte zunehmend hohe und<br />

höhere Anforderungen.<br />

Gemäss Berufskodex der Sozialen Arbeit Schweiz<br />

2010 sind «Professionelle der Sozialen Arbeit gefordert,<br />

sich in unterschiedlichen Arbeits- und Organisationsfeldern<br />

und in unterschiedlichen Sektoren<br />

einzusetzen, wo sie mit unterschiedlichen individuellen<br />

oder kollektiven Adressatinnen und Adressaten,<br />

die mit unterschiedlichen Themen, Aufgaben<br />

oder Herausforderungen konfrontiert sind,<br />

arbeiten. Aus der Mehrdimensionalität der Problemlagen<br />

und der gemeinsamen Lösungsrealisierung<br />

mit Individuen, Gruppen und Gemeinwesen<br />

ergibt sich die Komplexität des Auftrags der Sozialen<br />

Arbeit. Der Umgang mit Interessenkollisionen<br />

und Widersprüchen und das Zurechtfinden in<br />

Loyalitätskonflikten ist Teil Sozialer Arbeit.»<br />

Handlungskompetenz: Integration<br />

von Theorie und Praxis<br />

Die Ausbildungen an den Fachhochschulen und<br />

den Höheren Fachschulen der Sozialen Arbeit sind<br />

aufgrund der dargestellten Komplexität der Wirkungsfelder<br />

der Sozialen Arbeit gefordert, Handlungskompetenzen<br />

zu vermitteln sowie deren Erwerb<br />

zu fordern und zu fördern.<br />

Unter dem Begriff «Handlungskompetenz» wird<br />

«qualifizierte, ziel-, problem- und ressourcenadäquate,<br />

reflektierte, effiziente und evaluierbare Ausübung<br />

der Berufsrolle in der Zusammenarbeit mit<br />

Menschen in bestimmten organisationalen Rahmen<br />

professioneller Sozialer Arbeit» verstanden<br />

(Geiser, 1997). Erst durch die Verbindung von theoretischem<br />

Wissen und dem reflektierten Einsatz<br />

der eigenen Persönlichkeit kann dieser Kompetenzerwerb<br />

gewährleistet werden.<br />

Während der Praxisausbildung in den Berufsfeldern<br />

der Sozialen Arbeit sollen die beruflichen Methoden<br />

und Techniken unter Begleitung eingeübt und<br />

die theoretischen Ansätze in ihren praktischen<br />

Umsetzungen kritisch überprüft werden. Die<br />

Studierenden sind aufgefordert, die beruflichen<br />

Problemstellungen der Sozialen Arbeit in ihrem<br />

Kontext zu erkennen und zu lösen, sowie eine professionelle<br />

Berufsidentität zu entwickeln. Geiser<br />

beschreibt dazu folgendes:<br />

Lern- und Leitziele in der Praxis<br />

Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen in Ausbildung<br />

(SPiA)<br />

– gelingt es, die Inhalte der Theorieausbildung und<br />

der praktischen Berufstätigkeit so zu integrieren,<br />

dass sie sich professionelle Kompetenz und Identität<br />

aneignen;<br />

– sind in der Lage, Problemlagen und Ressourcen<br />

von Klientinnen und Klienten zu erkennen, diese<br />

systematisch zu beschreiben und fachlich begründete<br />

Hypothesen abzuleiten;<br />

– kennen relevante Ressourcen zur Realisierung<br />

von möglichen Lösungswegen/-möglichkeiten;<br />

– formulieren angemessene Arbeitsziele, handeln<br />

ihnen entsprechend und nehmen Auswertungen<br />

vor;<br />

– sind in der Lage, mit Klientinnen und Klienten<br />

ressourcenorientierte, zielbezogene Gespräche<br />

zu führen, wo nötig Dritte (mit-)einzubeziehen<br />

oder zu tragieren;<br />

– können strukturiert Sitzungen leiten, vermitteln<br />

und verhandeln.<br />

«Im Lernlabor können wir Auszubildenden<br />

unser Wissen von unterschiedlichen<br />

Schulen austauschen, zusammen lernen<br />

und vom Wissen anderer profitieren, neue<br />

kreative, hilfreiche Methoden/Spiele/<br />

Handlungsmöglichkeiten kennenlernen und<br />

Theorien mit der Praxis verknüpfen.»<br />

Jasmin Eicher, berufsbegleitende SPiA<br />

«Die Praxisausbildung in der <strong>Klinik</strong><br />

<strong>Sonnenhof</strong> finde ich sehr lehrreich und<br />

vielfältig. Sie bietet mir viele Lernmöglichkeiten<br />

und wir werden sehr gut<br />

begleitet. Besonders gut gefällt mir,<br />

dass der Ausbildung in der <strong>Klinik</strong><br />

<strong>Sonnenhof</strong> einen so hohen Stellenwert<br />

zugemessen wird.»<br />

Linda Zgraggen, SPiA-Praktikum I,<br />

FHS St. Gallen<br />

«Die <strong>Klinik</strong> <strong>Sonnenhof</strong> bietet mir<br />

einen Platz, wo ich meine Fähigkeiten<br />

ausleben und trainieren kann, wo ich<br />

mich mit mir selber auseinandersetzen<br />

darf und unheimlich viele Erfahrungen<br />

sam meln kann. Wenn auch die Arbeit<br />

nicht immer leicht zu meistern ist,<br />

macht die Arbeit doch extrem viel<br />

Spass. Die Unterstützung von allen<br />

Seiten, sei es vom Team, von der Leitung<br />

oder von den ‹Gleichgesinnten›,<br />

ist im mer gewährleistet. Die Stim mung<br />

in der <strong>Klinik</strong> <strong>Sonnenhof</strong> ist trotz<br />

schwierigen Situationen herzlich<br />

und eben einfach ‹sonnig›.»<br />

Sarina Jenni, Vorpraktikantin<br />

«Gelungene Integration von Theorie und Praxis,<br />

unter Berücksichtigung bewährten Alltagswissens<br />

und -handelns, manifestiert sich in einer reflektierten<br />

und qualifizierten Ausübung der Berufsrolle.»<br />

(Geiser, 1997)<br />

Steuerung der Lernprozesse<br />

in der Klink <strong>Sonnenhof</strong><br />

Die beschriebenen Kompetenzen und Lernziele<br />

können nur dann in erforderlichem Masse erlernt<br />

werden, wenn die auszubildenden Sozialpädagoginnen<br />

und Sozialpädagogen aktiv am Lernprozess<br />

teilnehmen, diesen bewusst mitgestalten und<br />

die erzielten Erkenntnisse und Lernerfahrungen in<br />

ihre individuelle und subjektive Lebens- und Arbeitswelt<br />

integrieren können. Die Betonung der<br />

Relevanz dieser Selbststeuerung der persönlichen<br />

Lernprozesse verläuft parallel zum heutigen Paradigmawechsel,<br />

welcher in allen Ausbildungsbran-<br />

23

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