neue mitte - KKV Bundesverband
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Titel<br />
„Mensch bleib im Gleichgewicht – Mut zur Balance zwischen Arbeit und Freizeit“ lautet das Jahresmotto des <strong>KKV</strong>-<strong>Bundesverband</strong>es 2013/2014.<br />
Jeder Mensch hat das Recht auf Zeiten der Muße und Erholung.<br />
„Lasst mich in Ruhe!“<br />
Die moderne Arbeitswelt setzt immer noch auf ständige Verfügbarkeit und Flexibilität. Dabei<br />
verschleißt sie ihre besten Kräfte, ohne dass <strong>neue</strong> nachkommen. Eine Kehrtwende ist nötig.<br />
Fotos: BDKJ/Archiv<br />
Die Japaner haben einen <strong>neue</strong>n<br />
Namen für ein <strong>neue</strong>s Phämomen:<br />
Karōshi – Tod durch<br />
Überarbeitung. Menschen sterben<br />
ohne Vorwarnung, meist an ihrem Arbeitsplatz.<br />
Todesursache: Erschöpfung<br />
durch Überanstrengung, das heißt zu<br />
hoher Arbeitsbelastung. Schaut man etwas<br />
zurück, wird man feststellen, dass<br />
das Phänomen gar nicht so neu ist. Der<br />
erste Fall von Karōshi wurde 1969 gemeldet,<br />
als ein 29-jähriger verheirateter<br />
Arbeiter in der Versandabteilung der<br />
größten japanischen Zeitung an einem<br />
Schlaganfall starb. Die Medien wurden<br />
jedoch erst Ende 1980 auf dieses Phänomen<br />
aufmerksam, nachdem mehrere<br />
geschäftsführende Manager im mittleren<br />
Alter ohne vorherige Anzeichen<br />
einer Erkrankung plötzlich starben.<br />
Dieses Phänomen wurde kurz darauf<br />
als Karōshi bezeichnet, und als 1987 die<br />
öffentliche Sorge darüber zunahm, begann<br />
das japanische Arbeitsministerium<br />
mit der Veröffentlichung von Karōshi-<br />
Statistiken.<br />
Als Ursache für die diese Fälle gilt der<br />
rasante wirtschaftliche Aufstieg Japans<br />
nach dem Zweiten Weltkrieg. Mittlerweile<br />
ist anerkannt, dass Arbeitnehmer<br />
nicht über Jahre hinweg sechs bis<br />
sieben Tage pro Woche mehr als zwölf<br />
Stunden täglich arbeiten können, ohne<br />
körperlich und geistig darunter zu<br />
leiden.<br />
Nun sind die Japaner bekannt für ihre<br />
besonderen Verhältnisse hinsichtlich<br />
der Arbeits- und Lebenswelt. Arbeit<br />
rund um die Uhr, eine Woche Urlaub<br />
im Jahr, dazu kommen zumeist lange<br />
An- und Abfahrtswege für die Arbeitnehmerinnen<br />
und Arbeitnehmer und<br />
hoher Leistungsdruck am Arbeitsplatz.<br />
Auf Dauer hält diesem Druck niemand<br />
stand. Gewerkschaften bemühen sich<br />
<strong>neue</strong> <strong>mitte</strong> 02/13<br />
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