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Ausgabe Nr. 27 / Oktober 2011 - Städtisches Klinikum Braunschweig

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Aus der Geschäftsführung<br />

Liebe Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter,<br />

Das <strong>Klinikum</strong> hat im letzten Jahr gut zwei Millionen Euro<br />

Überschuss erwirtschaftet. Für dieses Ergebnis möchte ich Ihnen<br />

allen danken, denn es kommt nur durch das Engagement jedes<br />

Einzelnen zustande. Ich freue mich, dass wir auch 2010 eine<br />

gute Leistungsentwicklung geschafft haben und auch zusätzlich<br />

zum Zwei-Standorte-Konzept Investitionen verwirklichen konnten.<br />

Außerdem haben wir uns<br />

weiter in der Unternehmenskultur<br />

engagiert<br />

und z. B. ein Projekt zum<br />

demographischen Wandel<br />

abgeschlossen. Auch<br />

im Bereich „Führung und<br />

Kommunikation“ waren<br />

wir aktiv und haben das<br />

Führungshandbuch umgesetzt,<br />

einen Führungstag<br />

veranstaltet sowie<br />

eine Fortbildungsreihe<br />

für Leitungskräfte initiiert.<br />

Ganz glücklich kann<br />

ich trotzdem nicht sein,<br />

denn das Ergebnis liegt<br />

1,5 Millionen unter dem<br />

Vorjahr. Kritisch sehe ich<br />

daher die Entwicklung im<br />

Sachbedarf, sowohl was<br />

den medizinischen Bedarf als auch die Instandhaltung angeht.<br />

Gegen Ende letzten Jahres habe ich befürchtet, dass daraus ein<br />

Trend entsteht und sogar mit einem Jahresergebnis gerechnet, das<br />

sich im Rahmen von nur einer Million Euro bewegt. Unterstrichen<br />

wurde diese Sorge noch dadurch, dass der Landesbasisfallwert <strong>2011</strong><br />

zum ersten Mal gesunken ist und wir dadurch pro Patient weniger<br />

Geld erhalten. Aus diesen Gründen habe ich bei der Führungsklausur<br />

und der Leitungskonferenz bewusst das Thema Ökonomie in den<br />

Mittelpunkt gestellt.<br />

Aber heute kann ich sagen, dass wir durch unsere Anstrengungen<br />

eine Trendwende geschafft haben. Dazu gehören eine Vielzahl von<br />

Projekten und Maßnahmen, die wir angestoßen haben, um das<br />

<strong>Klinikum</strong> wirtschaftlicher zu machen. Eines davon, die Arbeitsgruppe<br />

Pharmaökonomie, haben wir Ihnen in der letzten <strong>Ausgabe</strong><br />

vorgestellt, in dieser <strong>Ausgabe</strong> stellen wir die Arbeit eines Schwerpunktmanager<br />

exemplarisch vor (S. 5). Weitere Beispiele werden in<br />

den nächsten <strong>Ausgabe</strong>n folgen.<br />

Das alles trägt dazu bei, dass ich heute optimistischer in die Zukunft<br />

schaue – aber trotzdem dürfen wir uns nicht ausruhen, sondern<br />

müssen auf diesem Weg diszipliniert weiter gehen.<br />

Damit Sie alle auch weiterhin mitkommen, bemühe ich mich, Sie<br />

noch umfassender zu informieren, z. B. indem Sie alle wichtigen Entwicklungen<br />

und Daten in „<strong>Klinikum</strong> aktuell“ nachlesen können.<br />

Dieses Jahr habe ich außerdem zum ersten Mal alle Führungskräfte<br />

eingeladen, um das Jahresergebnis 2010 vorzustellen, bevor es in<br />

der Presse veröffentlicht wird. Das ist ein weiterer Schritt in Richtung<br />

Transparenz im <strong>Klinikum</strong> <strong>Braunschweig</strong>. Aber nicht nur die<br />

Führungskräfte sind wichtig, auch Sie, jeder von Ihnen. Deswegen<br />

gibt es ein Gesprächsangebot von mir, das sich an alle richtet.<br />

Die Runde „Geschäftsführer im Gespräch“ hat bisher dreimal<br />

stattgefunden und ich muss sagen, dass ich die Gesprächsatmosphäre<br />

angenehm und konstruktiv finde und mich freue, Stimmungen<br />

und Informationen aus erster Hand zu bekommen.<br />

In diesem Sinne bin ich auf weitere Gespräche gespannt und wünsche<br />

zunächst viel Spaß beim Lesen<br />

Ihr<br />

Helmut Schüttig<br />

(Geschäftsführer)<br />

<strong>Klinikum</strong> auf Erfolgskurs<br />

Das <strong>Klinikum</strong> schreibt seit Jahrzehnten schwarze Zahlen – der<br />

Überschuss ist 2010 allerdings im Vergleich zum Vorjahr um<br />

1,5 Millionen Euro gesunken. Die erwirtschafteten Mittel werden<br />

wieder in die Patientenversorgung und in die Baumaßnahmen zum<br />

Zwei-Standorte-Konzept investiert.<br />

Erfolg hat viele Gesichter - das <strong>Klinikum</strong> schreibt seit Jahrzehnten<br />

schwarze Zahlen.<br />

Die wirtschaftliche<br />

Entwicklung<br />

Gut zwei Millionen Euro Überschuss<br />

hat das <strong>Klinikum</strong> 2010 erwirtschaftet.<br />

„Ein tolles Ergebnis<br />

unter den gegebenen Umständen“,<br />

fasst Geschäftsführer Helmut<br />

Schüttig zusammen und hat<br />

dabei, wie jedes Jahr, die Randbedingungen<br />

im Gesundheitswesen<br />

im Blick. Das mit den Krankenkassen<br />

verhandelte Budget ist<br />

2010 zwar von 214,2 Millionen<br />

Euro auf 221,5 Millionen Euro<br />

gestiegen. Dies reicht jedoch<br />

nicht aus, um den laufenden Klinikbetrieb<br />

zu finanzieren. Hinzu<br />

kommt, dass das <strong>Klinikum</strong> Überschüsse<br />

erwirtschaften muss, um<br />

sowohl neue medizinische Geräte<br />

als auch die umfangreichen<br />

Baumaßnahmen zu finanzieren.<br />

Das Investitionsvolumen allein<br />

für den ersten Bauabschnitt<br />

beträgt 75,7 Millionen Euro.<br />

32,7 Millionen davon muss das<br />

<strong>Klinikum</strong> selbst finanzieren. „Die<br />

letzte Rate dafür konnten wir<br />

Top 5 Kliniken<br />

(höchster Case-Mix-Zuwachs<br />

2009-2010)<br />

1. Medizinische Klinik II; Kardiologie,<br />

Pneumologie, Angiologie:<br />

+ 440 Punkte<br />

2. Medizinische Klinik III; Hämatologie,<br />

Onkologie:<br />

+258 Punkte<br />

3. Medizinische Klinik V; Nieren-<br />

und Hochdruckkrankheiten<br />

+ 242 Punkte<br />

4. Urologische Klinik<br />

+ 233 Punkte<br />

5. Klinik für Kinder- und Jugendmedizin<br />

+ 228 Punkte<br />

aus dem Jahresergebnis 2010<br />

begleichen“, so Schüttig. „Der<br />

erste Bausabschnitt ist damit<br />

komplett finanziert. Jetzt steht<br />

jedoch der zweite Bauabschnitt<br />

mit über 100 Millionen Euro an“.<br />

Zu den positiven Merkmalen der<br />

ansonsten schwierigen Rahmenbedingungen<br />

2010 zählte, dass<br />

die Krankenkassen Mehrleistungen<br />

zu 100 % vergüten und das<br />

„Sonderprogramm Pflege“. Dieses<br />

Programm läuft drei Jahre<br />

und stellt dem <strong>Klinikum</strong> insgesamt<br />

1,9 Millionen Euro zur<br />

Verfügung, um Stellen im Pflegedienst<br />

aufzustocken.<br />

Zum <strong>Klinikum</strong> gehören außerdem<br />

4 Tochtergesellschaften mit<br />

einem Jahresumsatz von zusammen<br />

mehr als 15,9 Millionen Euro,<br />

die in den Konzernabschluss<br />

des Städtischen <strong>Klinikum</strong>s einbezogen<br />

wurden. Der Konzernbilanzgewinn<br />

liegt daher bei<br />

2,3 Millionen Euro.<br />

Die Krankenversorgung<br />

2010 wurden im <strong>Klinikum</strong> 56145<br />

Patienten stationär behandelt.<br />

Hinzu kommen rund 100 000 Patienten,<br />

die ambulant ins <strong>Klinikum</strong><br />

kommen. Auffällig ist, dass<br />

sich die Zahl der schwer kranken<br />

Patienten seit Jahren erhöht; das<br />

lässt sich an den sogenannten<br />

Case-Mix-Punkten ablesen. Die<br />

Klinik mit dem höchsten Zuwachs<br />

an Case-Mix-Punkten ist<br />

die Med. Klinik II (siehe Tabelle<br />

Top 5 Kliniken). Aber auch die<br />

„einfachen“ Fälle steigen, z. B. ist<br />

die Zahl der Geburten um über<br />

17 % gestiegen. „Solche Steigerungsraten<br />

kann sonst kein kommunales<br />

Haus vorweisen“, lobt<br />

Aufsichtsratsvorsitzender Ulrich<br />

Markurth. Um diesem steigenden<br />

Zuspruch gerecht zu werden,<br />

investiert das <strong>Klinikum</strong> viel<br />

in die Qualität der Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter sowie in<br />

Zahlen<br />

Bettenzahl<br />

2008: 1 416<br />

2009: 1 401<br />

2010: 1 401<br />

Stationäre Patienten<br />

(Fallzahl vollstationär)<br />

2008: 56 502<br />

2009: 55 884<br />

2010: 56145<br />

Zahl der Geburten<br />

2008: 1 596<br />

2009: 1 689<br />

2010: 1 928<br />

Mitarbeiter:<br />

2008: 3 789 (2 609 Vollstellen)<br />

2009: 3 842 (2 660 Vollstellen)<br />

2010: 3 850 (2 718 Vollstellen)<br />

Personalkosten<br />

2008: 142, 5 Mio.<br />

2009: 151,8 Mio.<br />

2010: 155,3 Mio.<br />

Jahresüberschuss<br />

2008: 4,5 Mio.<br />

2009: 3,5 Mio.<br />

2010: 2,1 Mio.<br />

die medizintechnische Ausstattung<br />

der 34 Kliniken und Institute.<br />

Dazu gehört z. B. das Cancer<br />

Center, das 2010 gegründet wurde<br />

und unter dessen Dach alle<br />

Patienten mit bösartigen Tumoren<br />

versorgt werden. „Dieses<br />

Zentrum ist sicher einer der<br />

Gründe, warum sich das Einzugsgebiet<br />

der <strong>Braunschweig</strong>er<br />

Onkologie enorm vergrößert hat“,<br />

unterstreicht der Ärztliche Direktor<br />

Prof. Dr. Horst Kierdorf.<br />

Weitere große Investitionen<br />

außerhalb des Zwei-Standorte-<br />

Konzepts waren 2010 das GMP-<br />

Zentrum, das Multifunktionsgebäude<br />

und ein Therapiesimulator.<br />

<strong>Klinikum</strong> als Arbeitgeber<br />

Das <strong>Klinikum</strong> ist einer der größten<br />

Arbeitgeber in <strong>Braunschweig</strong>. Insgesamt<br />

arbeiten zurzeit 3 850<br />

Menschen in Teil- oder Vollzeit<br />

im <strong>Klinikum</strong>. Gegen den Trend im<br />

Gesundheitswesen hat das <strong>Klinikum</strong><br />

seine Zahl an Mitarbeitern<br />

sogar vergrößert und seit 2008<br />

109 neue Vollstellen geschaffen.<br />

Die neuen Stellen kommen dem<br />

„weißen Bereich“ zugute, knapp<br />

80 davon sind neue Pflegekräfte<br />

oder Ärzte. Im <strong>Klinikum</strong> arbeiten<br />

außerdem rund <strong>27</strong>0 Auszubildende.<br />

In den Tochtergesellschaften<br />

sind noch einmal 451 Kosten<br />

für das Personal tätig. Daher sind<br />

die Personalausgaben mit 155,3<br />

Millionen Euro die größte <strong>Ausgabe</strong><br />

des <strong>Klinikum</strong>s.<br />

(Sc)<br />

klinikum aktuell | <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong> Seite 2

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