Ausgabe Nr. 27 / Oktober 2011 - Städtisches Klinikum Braunschweig
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Aktuelles aus Medizin, Therapie und Pflege<br />
„Wir sind zusammengewachsen“<br />
Immer mehr Kliniken werben mit dem Siegel „Zertifiziertes<br />
Krebszentrum“ und auch die Patienten suchen gezielt solche Zentren<br />
aus. Aber was genau verbirgt sich eigentlich dahinter? Wie<br />
beeinflusst eine Zertifizierung die Arbeitsabläufe? Die beiden<br />
Stationsleitungen Inka Grabowski und Susanne Klann berichten,<br />
was Zertifizierung für ihren pflegerischen Alltag bedeutet.<br />
Zertifizierte Zentren<br />
im <strong>Klinikum</strong><br />
Im <strong>Klinikum</strong> gibt ein zertifiziertes<br />
Brustzentrum, ein Gynäkologisches<br />
Krebszentrum<br />
und seit Herbst <strong>2011</strong> auch ein<br />
zertifiziertes Prostatazentrum.<br />
Als nächste Einrichtungen<br />
streben das Darm- und das<br />
Lungenzentrum eine Zertifizierung<br />
an. Parallel dazu wird<br />
das Cancer Center als übergeordnete<br />
Dachorganisation<br />
durch die Deutsche Krebsgesellschaft<br />
zertifiziert.<br />
Inka Grabowski arbeitet im interdisziplinären<br />
Ambulanzbereich,<br />
Susanne Klann in der Med. Klinik<br />
und der Frauenklinik (Station<br />
MHO 3/FR 3). Beide haben seit<br />
über fünf Jahren Erfahrung was<br />
es heißt, in einer Klinik tätig<br />
zu sein, die von der Deutschen<br />
Krebsgesellschaft wiederholt zertifiziert<br />
wurde: Nämlich das<br />
Brustzentrum und das Gynäkologische<br />
Krebszentrum. Im Mittelpunkt<br />
steht die Krebspatientin;<br />
die Aufgabe aller beteiligten<br />
Kliniken ist es, sich so zu organisieren,<br />
dass die Behandlung optimal<br />
und nach den Leitlinien<br />
der Krebsgesellschaft umgesetzt<br />
wird. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />
ist da ein großes<br />
Thema oder auch der Einsatz von<br />
weitergebildetem Fachpersonal.<br />
Beides hat den Weg in den Arbeitsalltag<br />
der beiden Stationsleitungen<br />
gefunden: Die Bereiche<br />
haben jetzt die gleichen Abläufe,<br />
vereinheitlichte Formulare,<br />
klare Strukturen und gemeinsame<br />
Besprechungen aller<br />
Berufsgruppen mit dem Qualitätsmanagement.<br />
Sogar Mitarbeiter können problemlos<br />
getauscht werden, weil<br />
gerade bei den Brustkrebspatientinnen<br />
streng nach Behandlungspfaden<br />
gearbeitet wird und<br />
von vornherein feststeht, wann<br />
Blut abgenommen wird oder<br />
wann welcher Laborwert interessiert.<br />
Eine Zertifizierung schreibt<br />
bestimmte Qualifikationen vor<br />
Aber auch das Thema Personal<br />
ist wichtig. „Wir haben jetzt eine<br />
andere Argumentationsbasis“,<br />
berichtet Grabowski, „denn in den<br />
Anforderungen steht ganz klar,<br />
Die Grippezeit kommt<br />
dass in einem zertifizierten Krebszentrum<br />
auch Pflegekräfte arbeiten<br />
müssen, die eine onkologische<br />
Fachweiterbildung haben.<br />
Somit arbeitet jetzt auf jeder Station<br />
eine Fachkrankenschwester<br />
für Onkologie. Eine Fachweiterbildung,<br />
die übrigens am <strong>Klinikum</strong><br />
absolviert werden kann“.<br />
Seit Herbst dieses Jahres ist auch das Prostatazentrum zertifizert.<br />
Darüber freuen sich Chefarzt Prof. Dr. Peter Hammerer, Michaela<br />
Knieß, QM beauftragte Ärztin des Prostatazentrums, und Lilli Lüer,<br />
die Stationsleitung der Urologischen Endoskopie.<br />
Grippeschutzimpfung: Termine<br />
Das alles macht die umfangreiche<br />
Vorarbeit wieder wett. Denn<br />
eine Zertifizierung bringt im<br />
Anfangsstadium sehr viel Arbeit<br />
mit sich. „Da wir beide keine offizielle<br />
Qualitätsmanagement-<br />
Ausbildung haben“, sagt Klann,<br />
„mussten wir die „QM-Sprache“<br />
in internen Schulungen erst lernen.“<br />
Außerdem dauert es seine Zeit,<br />
bis die genormten Arbeitsabläufe<br />
verinnerlicht werden“. Grabowski<br />
nennt ein Beispiel: „Wenn ich<br />
nach Qualitätsmanagement-Gesichtspunkten<br />
eine Arbeitsanweisung<br />
schreibe, muss ich sie<br />
erst schreiben, dann genehmigen<br />
lassen, dann freigeben und<br />
im QM-System einpflegen, das<br />
dauert länger als früher. Irgendwann<br />
macht man es aber automatisch<br />
und der Vorteil<br />
ist, dass dann die beschriebene<br />
Arbeitsanweisung immer genau<br />
so abläuft, wie sie festgelegt<br />
wurde, auch wenn ich mal krank<br />
oder im Urlaub bin.“<br />
„Ein gutes Gefühl“<br />
Die beiden<br />
Stationsleitungen<br />
Inka Grabowski<br />
und Susanne<br />
Klann (v. li.) sind<br />
mittlerweile „Zertifizierungsprofis“.<br />
Mittlerweile ist die Umsetzung<br />
solcher Normen Alltag für Klann<br />
und Grabowski und sie können<br />
der nächsten Zertifizierung ruhig<br />
entgegensehen. „Man lernt,<br />
sich selbst so zu organisieren,<br />
dass die Zeit für QM-Aufgaben<br />
da ist oder ich sie mir nehmen<br />
muss“, sagt Klann, „und zwar regelmäßig<br />
sonst macht es keinen<br />
Sinn“. Daher haben beide feste<br />
Managementtage, an denen sie<br />
nicht für die Arbeit mit den Patienten<br />
da sind, sondern Dienstpläne<br />
und QM-Pläne machen,<br />
Mitarbeitergespräche führen oder<br />
Formulare überarbeiten.<br />
Viele dieser Aufgaben wurden<br />
natürlich auch vor der Zertifizierung<br />
schon so gemacht, aber einig<br />
sind sich Klann und Grabowski<br />
trotzdem: „Es ist ein gutes<br />
Gefühl, wenn uns ein externer<br />
Gutachter bestätigt, dass wir<br />
ein hochqualifiziertes und engagiertes<br />
Team sind.“ (Sc)<br />
Mit gutem<br />
Beispiel vorangehen<br />
– Ärztlicher<br />
Direktor Prof. Dr.<br />
Horst Kierdorf<br />
bei der Grippeschutzimpfung<br />
(Archivfoto).<br />
Geschäftsführung und Standort<br />
Holwedestraße:<br />
Standort Salzdahlumer<br />
Straße:<br />
Standort Celler Straße:<br />
Standort Gliesmaroder<br />
Straße:<br />
Dienstag, 04.10.11 von 13.00-15.00 Uhr und<br />
Freitag, 07.10.11 von 8.30-11.00 Uhr im Institut für Arbeitsmedizin<br />
Mittwoch, 05.10.11 von 10.00-14.00 Uhr und<br />
Mittwoch, 02.11.11 von 13.00-17.30 Uhr in Raum E 316<br />
Montag, 10.10.11 von 14.00-16.00 Uhr und<br />
Donnerstag, 03.11.11 von 14.00-16.00 Uhr im Endoskopieraum 01<br />
Mittwoch, 09.11.11 von 13.00-15.00 Uhr im Endoskopieraum<br />
Auch dieses Jahr bietet das <strong>Klinikum</strong> seinen Mitarbeitern eine kostenlose<br />
Grippeschutzimpfung an.<br />
„Die beste Vorbeugung gegen<br />
Grippe ist eine Impfung“, diesen<br />
Satz hat Prof. Dr. Dr. Wilfried<br />
Bautsch, Chefarzt im Institut für<br />
Krankenhaushygiene, bestimmt<br />
schon 1000 Mal gesagt. Und<br />
trotzdem ist es jedes Jahr das Gleiche:<br />
die Impfraten sind einfach zu<br />
niedrig. Letztes Jahr ließen sich im<br />
Durchschnitt <strong>27</strong>,4 % der Ärzte des<br />
<strong>Klinikum</strong>s impfen, bei den Pflegekräften<br />
waren es nur 7,3 %. „Das<br />
muss dieses Jahr besser werden“,<br />
sagt auch der Ärztliche Direktor<br />
Prof. Dr. Horst Kierdorf. Denn die<br />
Impfung schützt die Mitarbeiter<br />
selbst vor einer Ansteckung aber<br />
auch die Patienten. Denn wie auch<br />
immer jeder selbst zu einer eigenen<br />
Grippeerkrankung steht, für<br />
geschwächte Patienten kann eine<br />
Infektion tödlich sein. Zudem hat<br />
die Impfung kaum Nebenwirkungen.<br />
(Sc)<br />
Seite 7<br />
<strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong> | klinikum aktuell