Ausgabe Nr. 27 / Oktober 2011 - Städtisches Klinikum Braunschweig
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Projekte<br />
Dolmetscher für<br />
Case-Mix & Co<br />
Seit Anfang des Jahres sind Dr. Doris Lowes, Reinhard Ebeling<br />
und Klaus Jahnke als Schwerpunktmanager im <strong>Klinikum</strong> tätig.<br />
Reinhard Ebeling, der für die Standorte 1, 3 und 4 zuständig ist,<br />
gibt Einblick in seine Arbeit.<br />
Die Schwerpunktmanager<br />
Reinhard Ebeling,<br />
Dr. Doris Lowes<br />
und Klaus Jahnke<br />
(v. li.)<br />
„Unsere wichtigste Aufgabe ist es, die Klinikchefs bei der Wirtschaftsführung<br />
zu unterstützen“, sagt er. „Wir analysieren gemeinsam<br />
mit Chefärzten, Pflegedienstleitungen, Medizin-Controlling<br />
und Controlling die wirtschaftlichen Daten der Klinik, melden diese<br />
an die Geschäftsführung zurück und erarbeiten Strategien.“ Solche<br />
Kennziffern sind von Klinik zu Klinik unterschiedlich. Im Kern geht es<br />
aber immer um Case-Mix, die Verweildauer, den medizinischen<br />
Sachbedarf, die Personalkosten und schließlich auch darum, was unter<br />
dem Strich übrig bleibt. „Wir durchleuchten alles, was auf der Erlös-<br />
und Aufwandsseite auffällig ist“, sagt Ebeling, „und suchen<br />
nach Alternativen, ohne jedoch die medizinische Versorgung zu<br />
verschlechtern.“ Dies tun die Schwerpunktmanager in ein- bis zweimonatlichen<br />
Gesprächen mit allen Beteiligten und merken daher<br />
sehr früh, wenn eine Entwicklung aus dem Ruder läuft. Dadurch kann<br />
das <strong>Klinikum</strong> rechtzeitig gegensteuern. Im Grunde sind dies Aktivitäten,<br />
die es auch bisher schon gegeben hat, aber kein Chefarzt hat<br />
Zeit, stundenlang seine Bilanzen durchzusehen und kein Geschäftsführer<br />
kann jeden Monat mit den Chefs von 17 Klinken und<br />
sechs Instituten diskutieren. Es geht also nicht so sehr um Erneuerung,<br />
sondern darum, dass jemand da ist, der solche Aufgaben<br />
nachhaltig übernehmen kann. Anders ausgedrückt: Früher gab es<br />
einmal im Jahr Budgetgespräche, jetzt gibt es bis zu zwölf. Die Ergebnisse<br />
melden die Schwerpunktmanager dann zweimonatlich an<br />
den Geschäftsführer zurück.<br />
Das Eine ist die Analyse, das Andere natürlich die Reaktion. Was tun,<br />
wenn die Kosten für den medizinischen Sachbedarf zu hoch sind, die<br />
Patienten aber nun mal behandelt werden müssen? „Das sind oft viele<br />
kleine Schritte“, meint Ebeling „gemeinsam mit der Apotheke<br />
und anderen Leistungserbringern schauen wir dann, wo noch ein<br />
Schräubchen ist, an dem wir drehen können z. B. Großbestellungen<br />
machen, sparsamer mit Dingen umgehen oder überprüfen ob es ein<br />
gleichwertiges Produkt günstiger gibt. Für eine bessere Wirtschaftsführung<br />
ist auch viel Kleinarbeit notwenig“, gibt er zu. Das Resümee<br />
nach dem ersten Dreivierteljahr ist dennoch positiv. Die<br />
Schwerpunktmanager, die zunächst eher skeptisch beäugt wurden,<br />
sind nun akzeptiert. Das Frühwarnsystem, um falsche Tendenzen<br />
rechtzeitig zu erkennen, funktioniert. Und es gibt auch den ein<br />
oder anderen ganz handfesten Erfolg z. B. eine kürzere Verweildauer<br />
in manchen Kliniken oder Einsparungen bei Sachmitteln.<br />
Eine andere Aufgabe der Schwerpunktmanager ist es auch, strategische<br />
Entwicklungschancen für die Kliniken vorzuschlagen, auch<br />
dies wieder in enger Zusammenarbeit mit dem „weißen Personal.“<br />
Ziel ist es, das medizinische Umfeld der anderen Krankenhäuser<br />
der Region zu beobachten, um gegebenenfalls Versorgungslücken<br />
aufzudecken und zu besetzen.<br />
(Sc)<br />
Info: Reinhard Ebeling ist für alle Kliniken und Institute der Standorte<br />
1, 3 und 4 zuständig. Doris Lowes für alle operativen Fächer am<br />
Standort S 2, Klaus Jahnke für alle konservativen Fächer am Standort<br />
S 2. Die Tätigkeit als Schwerpunktmanager ist eine zusätzliche<br />
Aufgabe. Ebeling leitet Geschäftsbereich E, Lowes ist Chefin des<br />
Medizin-Controllings und Jahnke Geschäftsbereichsleiter Personal<br />
und Wirtschaft.<br />
Neuer Service<br />
Das Institut für Klinische<br />
Transfusionsmedizin eröffnet<br />
Mitte September eine neue<br />
<strong>Ausgabe</strong>stelle für Blutprodukte<br />
am Standort Salzdahlumer<br />
Straße.<br />
Der neue Arbeitsplatz von Nicole<br />
Legath ist im wahrsten Sinne des<br />
Wortes eisig. Um sie herum sind<br />
vier Kühlschränke aufgebaut, drei<br />
Plasmagefrierschränke und ein<br />
Schrank für Blutplättchenkonserven.<br />
Legath ist leitende medizinisch–technische<br />
Assistentin im<br />
Institut für Klinische Transfusionsmedizin,<br />
das sich eigentlich am<br />
Standort Celler Straße befindet.<br />
Die leitende MTA Nicole Legath<br />
in der neuen <strong>Ausgabe</strong>stelle für<br />
Blutprodukte am Standort Salzdahlumer<br />
Straße.<br />
Aktuelle Baumaßnahmen<br />
Standorte/Klinik Maßnahmen Stand<br />
S2<br />
Zwei-Standorte-Konzept<br />
erster Realisisierungsabschnitt<br />
• Funktionstrakt<br />
• Wirtschaftshof<br />
• Zentrale Aufnahme<br />
•OP<br />
• Hubschrauberlandeplatz<br />
• Technikzentrale<br />
Umbau und Erweiterung<br />
Neubau<br />
Neubau<br />
Erweiterung<br />
Neubau<br />
Erweiterung<br />
Baubeginn Februar 2009,<br />
Fertigstellung Sommer 2012<br />
fertig gestellt<br />
fertig gestellt<br />
fertig gestellt<br />
Zentralsterilisation Umbau Beginn Dez. 2010 –<br />
Fertigstellung Mai 2012<br />
Betriebskindergarten Umbau Fertigstellung <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong><br />
S3<br />
Geriatrie<br />
Umbau der ehemaligen<br />
Frauenklinik<br />
August 2009 –<br />
1. Quartal 2012<br />
Med. Klinik III Umbau des Altbaus 2. BA August 2010 –<br />
2. Quartal 2012<br />
3. BA geplant Mitte 2012 –<br />
1. Quartal 2013<br />
Alle Standorte<br />
Neue Beschilderung<br />
Sie und ihre Kolleginnen arbeiten<br />
jedoch seit Mitte September auch<br />
am Standort Salzdahlumer Straße,<br />
um dort eine neue <strong>Ausgabe</strong>stelle<br />
für Blutprodukte zu etablieren. Es<br />
werden dort alle Blutkonserven für<br />
den Standort S2, mit Ausnahme<br />
der Konserven für Routine-OPs am<br />
nächsten Tag, gelagert und ausgegeben.<br />
Blutkonserven, die die<br />
Mitarbeiter für Routine-OPs am<br />
nächsten Tag brauchen, werden<br />
wie bisher im Aufwachraum gelagert.<br />
„Früher haben sich die Mitarbeiter<br />
in der Salzdahlumer Straße in Notfällen<br />
die entsprechenden Konserven<br />
selbst aus mehreren dezentralen<br />
Notfalldepots genommen“,<br />
erklärt der Chefarzt der Transfusionsmedizin<br />
Dr. Henk Garritsen.<br />
„Mit der neuen <strong>Ausgabe</strong>stelle lösen<br />
wir diese Depots auf und richten<br />
eine zentrale Stelle ein, die rund<br />
Neues Gesamtkonzept und neue<br />
Innen- und Außenbeschilderung<br />
Blut, der<br />
wertvolle Saft<br />
des Lebens.<br />
um die Uhr mit Mitarbeitern aus<br />
der Transfusionsmedizin besetzt<br />
ist“. Dadurch fallen zum Einen Anlieferungszeiten<br />
weg und zum Anderen<br />
bekommen die Nutzer eine<br />
umfassende Beratung, welche<br />
Blutkonserve der individuelle Patient<br />
benötigt. Außerdem sind in<br />
der neuen <strong>Ausgabe</strong>stelle mehr<br />
Notfallkonserven in verschiedenen<br />
Blutgruppen als bisher vorrätig.<br />
Die MTAs übernehmen auch die<br />
Dokumentation der ausgegebenen<br />
Blutkonserven und ersparen den<br />
Ärzten und Pflegekräften eine<br />
Menge Schreibarbeit. „Zudem haben<br />
wir jetzt auch Blutplättchenkonzentrate<br />
vor Ort, das war vorher<br />
nicht der Fall“, sagt Garritsen.<br />
(Sc)<br />
Info: Die Zentrale <strong>Ausgabe</strong> ist auf<br />
der Station C1. Tel.: 4414, Fax: 4416<br />
Mehr Informationen dazu im<br />
Intranet unter Aktuelles.<br />
Quelle: GB Bau und Technik<br />
Konzepterstellung in <strong>2011</strong><br />
klinikum aktuell | <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong> Seite 4