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Ausgabe Nr. 27 / Oktober 2011 - Städtisches Klinikum Braunschweig

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Aktuelles aus Medizin, Therapie und Pflege<br />

Gut, aber nicht sehr gut<br />

Patienten und niedergelassene Ärzte schätzen die erstklassige<br />

medizinische Qualität im <strong>Klinikum</strong>, wünschen sich aber bessere<br />

organisatorische Abläufe.<br />

Sie wissen, was Patienten und niedergelassene Ärzte über das <strong>Klinikum</strong><br />

denken: Dr. Thomas Bartkiewicz und Christina Volkmann<br />

(beide Ärztliches Direktorat) sowie Michael Lüdicke, zuständig für<br />

Koordination und Serviceleistungen in der Pflegedirektion (v. li.).<br />

Das <strong>Klinikum</strong> hat in Zusammenarbeit mit einer Wissenschaftlerin der<br />

Universität Marburg von Sep.–Dez. 2010 alle zuweisenden Ärzte in<br />

der Region <strong>Braunschweig</strong> und alle Patienten befragt. Die Rücklaufquote<br />

lag bei beiden Gruppen um die 22–24%.<br />

Die niedergelassenen Ärzte, die ihre Patienten ins <strong>Klinikum</strong> schicken,<br />

loben die hohe Qualität der medizinischen Behandlung. Sie schätzen<br />

das Know-how und die Zuverlässigkeit des Hauses. Insgesamt fühlen<br />

sie sich „fair“ behandelt und als niedergelassener Arzt im <strong>Klinikum</strong><br />

willkommen. Trotzdem wünschen sie sich eine stärkere Integration<br />

in den Behandlungsprozess und kritisieren vor allem die<br />

schlechte Erreichbarkeit ihrer Ansprechpartner im <strong>Klinikum</strong>. Dazu<br />

passt, dass es aus ihrer Sicht zu lange dauert, bis sie Antworten auf<br />

Fragen bekommen und auch dass die Offenheit für Fragen generell<br />

besser sein könnte. Auch bei der Entlassung der Patienten sehen die<br />

niedergelassenen Kollegen Verbesserungsbedarf. 45 % von ihnen hätten<br />

z. B. gerne bereits am Tag der Entlassung eine Information über<br />

ihren Patienten. Viele der Befragten wären außerdem an Informationen<br />

(keine Werbung) aus dem <strong>Klinikum</strong> interessiert z. B. über das<br />

Leistungsspektrum und das Fortbildungsangebot. „Zusammengefasst<br />

kann man sagen, dass die Zuweiser mit der medizinischen Versorgung<br />

sehr zufrieden sind. Rund um die Themen Kommunikation und<br />

Zusammenarbeit können wir allerdings noch besser werden“, fasst Dr.<br />

Thomas Bartkiewicz, Referent des Ärztlichen Direktors und Koordinator<br />

der Studie, zusammen.<br />

Die Zufriedenheit der Patienten mit ihrem Aufenthalt erhebt das <strong>Klinikum</strong><br />

bereits seit 2006 regelmäßig mit einem ausführlichen Fragebogen.<br />

Die aktuelle Befragung war eher deswegen interessant, weil<br />

die Fragen mit denen der niedergelassenen Ärzte vergleichbar waren<br />

und deswegen ein anderer Blickwinkel im Focus stand. Grundsätzlich<br />

ist aus allen Befragungen bekannt, dass die Patienten mit der<br />

medizinischen Behandlung ebenfalls sehr zufrieden sind und die Mitarbeiter<br />

zwar stark belastet, aber dennoch freundlich erleben. Die aktuelle<br />

Umfrage hat deutlich gemacht, dass der Komfort allgemein als<br />

verbesserungswürdig angesehen wird. Dies gilt sowohl für die Räume,<br />

als auch für das Essen.<br />

Bessere Versorgung<br />

Das <strong>Klinikum</strong> bietet jetzt die komplette Facharztweiterbildung zum<br />

Internisten und Rheumatologen an.<br />

„Die gut etablierte ambulante<br />

Versorgung in der Rheumatologie<br />

in <strong>Braunschweig</strong> und Umgebung<br />

kann jetzt durch eine Verbesserung<br />

der stationären Versorgung<br />

ergänzt werden,“ sagt Dr. Hubertus<br />

Meyer zu Schwabedissen,<br />

Chefarzt der Med. Klinik IV. Er ist<br />

bereits seit 1989 Facharzt für<br />

Rheumatologie. Voraussetzung<br />

für die komplette Weiterbildungsermächtigung<br />

sind jedoch<br />

zwei Fachärzte. Das kann das<br />

<strong>Klinikum</strong> jetzt bieten: seit Ende<br />

letzten Jahres ist Dr. Katja<br />

Schmitt-Bieda ebenfalls Fachärztin<br />

für Rheumatologie. „Wir haben<br />

seitdem zwei Weiterbildungsassistenten<br />

und sind die<br />

einzige Klinik in der Region, die<br />

die komplette Facharztweiterbildung<br />

leisten kann“, freut sich<br />

Meyer zu Schwabedissen. „Für<br />

die Patienten ist es natürlich gut,<br />

wenn mehr Fachärzte bei uns<br />

arbeiten“, sagt Schmitt-Bieda,<br />

„vor allem vor dem Hintergrund,<br />

dass die Therapiemöglichkeiten<br />

immer komplizierter werden“. Für<br />

den Einsatz von neuen Medikamenten<br />

braucht es mehr Erfahrung<br />

und auch ein sorgfältiges<br />

Beobachten der Nebenwirkungen.<br />

Das <strong>Klinikum</strong> ist die einzige Klinik in der Region, die die komplette<br />

Facharztausbildung zum Internisten und Rheumatologen anbietet. Darüber<br />

freuen sich Chefarzt Dr. Hubertus Meyer zu Schwabedissen, Oberärztin<br />

Katja Schmitt-Bieda und Weiterbildungsassistent Nils Anders.<br />

Die meisten Patienten werden<br />

ambulant von den niedergelassenen<br />

Kollegen behandelt. „Daran<br />

wollen wir auch nichts ändern“,<br />

so Meyer zu Schwabedissen. In<br />

die Klinik eingewiesen werden<br />

vor allem Patienten mit schweren<br />

entzündlich rheumatischen Erkrankungen<br />

der Gelenke, des<br />

Bindegewebes und der Gefäße.<br />

Komplikationen an verschiedenen<br />

Organsystemen sind dabei<br />

die Regel. Wesentlich für den Patienten<br />

ist es dann, dass die Zusammenarbeit<br />

der verschiedenen<br />

Fachdisziplinen koordiniert wird.<br />

Katja Schmitt-Bieda leitet daher<br />

eine neue Projektgruppe mit<br />

Oberärzten zunächst aus der<br />

Neurologie, der HNO-Klinik, der<br />

Augenklinik, der Nephrologie und<br />

der Pneumonologie, in der es um<br />

eine Verbesserung der interdiziplinären<br />

Diagnostik und Behandlung<br />

geht. Durch Rotation der<br />

Assistenzärzte des Zentrums für<br />

Innere Medizin soll außerdem das<br />

rheumatologische Basiswissen<br />

verbreitert werden.<br />

Letztendlich ist die volle Weiterbildungsermächtigung<br />

auch in<br />

der Konkurrenz um Ärzte interessant.<br />

„Ich habe mich deswegen<br />

hier beworden“, bestätigt Weiterbildungsassistent<br />

Nils Anders<br />

„wäre die Facharztausbildung im<br />

<strong>Klinikum</strong> nicht möglich gewesen,<br />

würde ich jetzt woanders arbeiten“.<br />

(Sc)<br />

Neue Ambulanz in der Onkologie<br />

Seit Ende Juli ist die hämatologische<br />

Ambulanz neu gestaltet.<br />

„Viele unserer Patienten kommen<br />

über einen langen Zeitraum hinweg<br />

mindestens einmal in der<br />

Woche für mehrere Stunden zur<br />

Chemotherapie. Für sie ist es besonders<br />

wichtig, eine angenehme<br />

Atmosphäre zu schaffen“, so<br />

Chefarzt Prof. Dr. Florian Lordick.<br />

Diese lebt natürlich vor allem<br />

durch freundliche, zugewandte<br />

und kompetente Mitarbeiter, aber<br />

auch durch helle und großzügige<br />

Räumlichkeiten. Deswegen hat<br />

das <strong>Klinikum</strong> für 400 000 Euro<br />

neue Räume geschaffen, in denen<br />

12 Behandlungsplätze untergebracht<br />

sind.<br />

Vorher war die Chefarztambulanz<br />

im Medizinischen Versorgungszentrum<br />

untergebracht.<br />

Diese Lösung war schon in der<br />

Vergangenheit zu klein, aber bei<br />

dem erwarteten Anstieg der Patientenzahlen<br />

durch das Cancer<br />

Center, wäre es in Zukunft gar<br />

nicht mehr möglich gewesen, alle<br />

Patienten, die eine Krebsbehandlung<br />

benötigen, dort zu therapieren.<br />

Durch den Umzug kann<br />

jetzt im zweiten Schritt auch das<br />

Medizinische Versorgungszentrum,<br />

dessen Patientenzahlen<br />

ebenfalls steigen, erweitert und<br />

verschönert werden.<br />

(Sc)<br />

Vor allem Patienten, die in Mehrbettzimmern untergebracht waren,<br />

äußerten sich kritisch, und zwar auch zu Themen, die eigentlich unabhängig<br />

von der Unterbringung sind z. B. über Wartezeiten bei der<br />

Aufnahme. Grundsätzlich wussten viele Patienten bei ihrer Aufnahme<br />

nicht, wann sie wieder entlassen werden, auch insgesamt war<br />

ihnen die Zeitplanung ihres Krankenhausaufenthaltes nicht ganz klar.<br />

Auch über den Umfang der Wahlleistungen des <strong>Klinikum</strong>s wissen viele<br />

Patienten nicht Bescheid. Ob dies nun daran liegt, dass eine<br />

Wahlleistung für sie generell nicht interessant ist oder an der Darbietung<br />

der Informationen, ist noch offen.<br />

„Die Befragung deckt sich in vielen Bereichen mit den Ergebnissen<br />

der ständigen Patientenbefragung“, so Michael Lüdicke, der für Koordination<br />

und Serviceleistungen zuständig ist, „wir wissen um diesen<br />

Verbesserungsbedarf und arbeiten daran“.<br />

(Sc)<br />

Chefarzt Prof. Dr.<br />

Florian Lordick und<br />

sein Team aus der<br />

onkologischen<br />

Ambulanz.<br />

klinikum aktuell | <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong> Seite 6

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