PDF 4,4 MB - Kreuzberg Museum
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sind sehr beschädiget und zerschmettert auch finden sich daß sie würeklich<br />
Bomben geworffen wovon ich heute noch eine gesehen,<br />
welche noch nicht<br />
crepiret war“ ( Wilke, S .52) „... die Haubitz=<br />
Granaten und Bomben flohen durch<br />
die ganze Friedrichstraße bis zur Jäger- Brücke,<br />
ja sogar in die Brüderstraße bey<br />
der Petrikirche,<br />
die Häuser am Hallischen Thore wurden mit Kanonen und<br />
Schuwalow= Kugeln sehr beschädigt, nach 10 Uhr sahe man an zwey Orten in der<br />
Lindenstraße Feuer aufgehen ...“ ( Granier, S.118)<br />
Nach diesem feurigen Vorspiel bricht der mit Spannung erwartete Sturm los.<br />
Action!<br />
„Endlich aber gegen 11 Uhr ging der Sturm selbst an , “- berichtet Probst Süßmilch ,<br />
-„ den man schon immer vermuthet hatte.<br />
Etwas Infanterie und abgeseßene<br />
Dragoner und Kosacken drungen an und zwar mit einem greßlichen Geschrey ,<br />
welches man nebst vielen eintzelnen Schüßen aus dem kleinen Gewehr bei stiller<br />
Nacht mitten in der Stadt auf dem Boden der Häuser hören konnte. Gestehe es ,<br />
daß diese halbe Stunde bis nach halb 12 Uhr mir die fürchterlichste gewesen,<br />
weil<br />
ich nach Kriegs= Gebrauch eine Plünderung und andere excesse besorgte,<br />
wenn<br />
15<br />
es Ihnen gelingen sollte, in die Stadt zu dringen“ ( Wilke, S.24).<br />
Der Angriff richtet sich gegen drei Tore: das Kottbusser ( Rixdorfer) Tor,<br />
das<br />
Hallische Tor ( Rondel) und das Potsdamer Tor ( Schafbrücke). Die Nacht ist hell ,<br />
was den Verteidigern zugute kommt, da die Angreifer,<br />
vom Mondschein<br />
beleuchtet, vortreffliche Ziele bieten. Es wird heftig gefeuert:<br />
der Statistiker<br />
Süßmilch errechnet, dass die Verteidiger innerhalb 30-45 Minuten 20 Patronen pro<br />
Gewehr verschießen. Die bedrohlichste Situation entsteht am Hallischen Tor,<br />
weil<br />
da „wegen der nahe an den Thoren liegenden Gärten und Zäune konte der Feind<br />
sich nahe heran schleichen, und dann mit Gewalt eindringen“ ( Wilke, S . 24-25).<br />
15. Später erfährt Süßmilch von den russischen Offizieren,<br />
tatsächlich die Plünderung der Stadt versprochen wird ( Wilke, S.24).<br />
dass den Mannschaften der Angreifer<br />
24