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PDF 4,4 MB - Kreuzberg Museum

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sie die reguläre russische Armee in Verruf; drittens,<br />

indem sie die ganzen<br />

Landstriche ausplündern,<br />

nehmen sie die Versorgungsbasis den eigenen Truppen<br />

weg, so dass „die Rußische Armee niemals eine andere Position nehmen < kann >,<br />

als wo sie .. < im Originaltext unlesbar>, völlig sicher hat,<br />

und also die Zufuhr<br />

von weitem bekommen kann.<br />

Man kann daher auf ihre Operationen leicht einen<br />

Schluß machen“ ( Wilke, S.41).<br />

Er bekräftigt seine Argumente mit der Berufung auf<br />

„viele unter den Rußischen Officiers Selbsten sonderlich die Deutschen“ , die<br />

„gelegentlich ihr Mitleiden und Abscheu < gegenüber den Kosaken><br />

zu erkennen<br />

gegeben < haben > “ und auf „den gemeinen russischen Soldat“ : „Der gemeine<br />

Rußische Soldat schimpft daher selbst sehr auf dieses Raubgesindel,<br />

weil er<br />

nirgends etwas findet, wo sie gewesen.<br />

Schrecken und Verwüstung geht vor sie<br />

her und begleitet sie“ ( Wilke, S.44).<br />

Warum sind gerade die Kosaken in Preußen so ungeliebt?<br />

Sicherlich nicht nur<br />

deswegen, weil sie Fremde sind:<br />

an beiden Seiten kämpfen im Siebenjährigen<br />

Krieg internationale Truppen.<br />

Preußen,<br />

Ausländer haben einen gewichtigen Anteil bei den<br />

die gegen Kriegsende beinah nur aus den Kriegsgefangenen ihre Truppen<br />

rekrutieren. Im österreichischen Heer gibt es viele Ungarn, Polen, Kroaten ,<br />

Vertreter von anderen Balkanvölkern,<br />

die russischen Husaren werden aus den<br />

Rumänen, Serben, Kroaten und Montenegriner angeworben.<br />

Das Offizierskorps<br />

stammt aus fast allen europäischen Ländern.<br />

Die anderen Völkerschaften werden<br />

jedoch viel seltener, als die Kosaken, negativ erwähnt.<br />

Sicherlich beteiligen sich<br />

die Kosaken an den Plünderungen. Jedoch sind sie hier nicht allein schuldig.<br />

Ihre<br />

„Mitgehülfen“ wie die bereits mehrfach erwähnten Sachsen verdienen sich,<br />

speziell<br />

in Berlin, ebenfalls einen üblen Ruf als Plünderer.<br />

Die Kroaten brechen sogar die<br />

Gräber der Familie Schwerin auf ihrem Landgut auf und berauben die Toten ,<br />

solche Ungeheuerlichkeiten werden den Kosaken nicht angelastet.<br />

Und trotzdem<br />

werden ausgerechnet die Kosaken zu dem „Raubgesindel“ schlechthin. Warum?<br />

An der Berliner Expedition nehmen hauptsächlich die Donkosaken teil.<br />

Seit eh und<br />

jäh sind die südrussischen Steppen, insbesondere die Donregion,<br />

ein Sammelpunkt<br />

für die unruhigen Elemente aus ganz Russland.<br />

Die ruhigen Menschen sitzen zu<br />

Hause und beugen sich ohne zu murren dem Joch der Leibeigenschaft und der<br />

Tyrannei der Zarenmacht,<br />

dagegen fliehen die unruhigen Geiste davon und<br />

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