Jahresbericht 2012 - Ev.-luth. Missionswerk in Niedersachsen

Arbeitsbereich
Entwicklung als ökumenische
Serviceagentur
Development Operations
as an Ecumenical Service
Agency
Im Rahmen der Umsetzung des neuen Profils „Partner
in Mission“ entstanden unterschiedliche Arbeitsgruppen,
in denen der Bereich „Entwicklung“ als Querschnittsthema
einfließen sollte. Wir haben in diesen
Arbeitsgruppen Grundlagen für unsere Arbeit als
„ökumenische Serviceagentur“ erarbeitet. Wichtig war
uns dabei, den globalen Horizont in den Blick zu nehmen.
Das heißt, unsere Partner und deren Lebenswelt
dabei ins Zentrum zu rücken und die dort formulierten
Notwendigkeiten ins Verhältnis zu setzen zu unseren
Aufträgen und Zielen.
Stategien für Länder und Kirchen entwickeln
Ich möchte das am Beispiel der Entwicklung von Länderstrategiepapieren,
die Teil von „Partner in Mission“
sind, verdeutlichen: Länderstrategiepapiere sind
Arbeitspapiere, in denen wir Begründungen für den
Umfang und die Ausrichtung der Zusammenarbeit
mit den Partnern im Ausland erarbeiten. Sie sollen
Teil eines kontinuierlichen Prozesses sein und beschreiben
unsere Zusammenarbeit mit den Partnern.
Regelmäßig werden die Strategiepapiere überarbeitet.
– Warum sind solche Strategien für uns wichtig geworden?
Als spendenbezogen arbeitendes Werk, das drei
Trägerkirchen untersteht und außerdem mit 18 Partnerkirchen
zusammenarbeitet, stehen wir inmitten
eines komplexen Arbeitsfelds. Alle Beteiligten haben
unterschiedliche Bedürfnisse und Interessen, die wir
„unter einen Hut“ bringen müssen. Uns ist es dabei
eine Hilfe, für jedes Land die vielen Faktoren einmal
als „Zusammenschau“ darzustellen, um daraus Folgerungen
für die konkreten Projekte und Programme zu
ziehen. Dabei spielt unser Auftrag seitens der Trägerkirchen
ebenso eine Rolle wie die Berücksichtigung der
„Ist“-Situation in den jeweiligen Ländern.
Wir gehen in unseren Länderstrategiepapieren darauf
ein, dass Mission nicht nur von der Kirchenlandschaft,
sondern vom Gesamtkontext eines Landes geprägt ist.
Zum Beispiel der allgemeinen politischen und wirtschaftlichen
Situation: Werden Kirchen z.B. seitens des
Staates überhaupt in ihrer Arbeit zugelassen? Wie geht
es den Menschen wirtschaftlich, mit denen wir zu tun
haben? Oder dem Gefälle zwischen Stadt und Land: Wo
sind die Gemeinden, mit denen wir zusammenarbeiten
und mit welchen Themen beschäftigt man sich dort?
Oder der Arbeitssituation: Wie viele Menschen haben
überhaupt ein monatliches Einkommen und wenn ja,
During implementation of the new profile, “Partner
in Mission”, a number of the work groups that arose
incorporated the area of “development” as a crosssectional
theme. At these meetings we developed
the basic principles for our work as an “ecumenical
service agency”. The important thing for us was that
the global horizon be considered as well. That is, our
partners and their environment were to be placed on
center stage and their necessities as formulated by
them were to be brought into relationship with our
tasks and goals.
Developing Strategies for Countries and
Churches
I would like to clarify this using the example of the
development of country strategy papers, which are
an element of “Partner in Mission”: Country strategy
papers are work papers in which we develop justifications
for the scope and direction of cooperation with
partners in countries outside Germany. These papers
should be part of a continual process and describe our
work together with our partners. The strategy papers
are revised on a regular basis. Why have such strategies
become important for us? Our operating environment
has become quite complex because the mission,
which relies partly on donations, is subordinate to
three supporting churches and also works together
with 18 partner churches. All parties involved have different
needs and interests which we have to harmonize.
It is helpful for us to have the many relevant factors
for each country in a “summary” at our fingertips
so that we can draw conclusions for concrete projects
and programs. In doing so, we take account of both
our mission from the supporting churches and the
actual situation in each particular country.
In our country strategy papers we explain that mission
is influenced not only by the church landscape
but also by the overall situation in a country. For
example, regarding the overall political and economic
situation: Are churches allowed, for example by the
state, to operate at all? What is the economic situation
of the people we deal with? Or, with regard to the
difference between city and country: Where are the
congregations located with whom we work together
and which topics currently occupy the people there?
Or with regard to the labor sector: How many people
have a monthly income at all and if they do, how long
do they get by on it?
33