erlangenalpin Winter 2012/2013 - Alpenverein Sektion Erlangen
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ERLANGER HÜTTE<br />
Saison <strong>2012</strong><br />
Wegprobleme behindern<br />
erneut Zustieg<br />
zu unserer Hütte<br />
Hüttensaison wie gewünscht?<br />
„Es bedarf nur weniger Schritte auf<br />
dem neuen Wanderweg hinter der<br />
Forststraße im Leierstal und die nervenzehrende<br />
gut einstündige Staurundfahrt<br />
in München ist vergessen. Es<br />
ist prächtiges Wanderwetter und schnell<br />
gewinnt das fünfköpfige Team um den<br />
2. Vorsitzenden der DAV-<strong>Sektion</strong> <strong>Erlangen</strong>,<br />
Stefan Rieger und den Hüttenreferenten<br />
Friedrich Beitter an Höhe.<br />
Die Spuren des <strong>Winter</strong>s sind von der<br />
Gemeinde Umhausen bereits beseitigt<br />
worden und der Weg ist in hervorragendem<br />
Zustand. Nach einer Dreiviertelstunde<br />
Aufstieg entlang des Wild -<br />
bachs öffnet sich bei der Vorderen<br />
Leierstalalm das Tal und gibt den Blick<br />
auf <strong>Erlangen</strong>s höchstes Haus frei.<br />
Die zahlreichen Lawinenabgänge im<br />
März und April haben sowohl die Materialseilbahn<br />
als auch den weiteren<br />
Weg verschont. Und so können die<br />
Wanderer die frühsommerliche Berglandschaft<br />
genießen. Hüttenwirt Chris -<br />
tian Rimml hatte bereits Anfang Mai<br />
begonnen den Schacht oben am Wettersee<br />
von Schnee und Eis zu befreien,<br />
damit unser komplett saniertes Wasserkraftwerk<br />
in Betrieb genommen wer -<br />
den kann. Nach Saisonende 2011<br />
mussten der Generator und die Wasserturbine<br />
ausgebaut und per Helikopter<br />
ins Alpbachtal geflogen werden.<br />
Zu häufig waren die Ausfälle und Reparaturen<br />
geworden und nach über<br />
40 Jahren Dienst schien eine vollständige<br />
Neuanschaffung wahrscheinlich.<br />
Wir sind sehr froh, dass die beauftragte<br />
Firma unser Wasserkraftwerk<br />
wieder fit für die nächsten Jahrzehnte<br />
gemacht hat und dass dank neuer Regeltechnik<br />
auch die für Elektrogeräte<br />
ungünstigen Spannungsschwankungen<br />
der Vergangenheit angehören.<br />
Ansonsten wurden alle Vorbereitungen<br />
für einen erlebnisreichen Hüttensommer<br />
abgeschlossen. Die Vorratskammern<br />
sind gefüllt, die Betten für hoffentlich<br />
zahlreiche Gäste gerichtet und<br />
Chefkoch Christian brennt schon darauf,<br />
die für unsere Hütte bekanntermaßen<br />
hohen kulinarischen Erwartun-<br />
gen hungriger Bergwanderer zu übertreffen.<br />
Unsere Wirtsleute Anita und<br />
Christian haben sich durch ihre herzliche<br />
Art, den hervorragenden Service<br />
und die angebotenen Gaumenfreuden<br />
inzwischen einen festen Platz im Ötztaler<br />
Hüttenpanorama erworben. Die<br />
benachbarten Hütten und Almen beginnen<br />
ebenfalls bald die Sommersaison,<br />
so dass auch genussreichen Mehr -<br />
tagestouren nichts im Wege steht.<br />
Die Realität zeigt sich anders<br />
So ähnlich wurde mein Artikel in den<br />
Erlanger Nachrichten abgedruckt. Chris -<br />
tian und Anita waren voller Optimismus<br />
und Tatendrang. Gemeinsam mit<br />
ihnen wollte ich unser Ziel, die Hütte<br />
vor allem für Familien und Kinder attraktiver<br />
zu gestalten, umsetzen. Doch<br />
Anfang Juli erreichte uns ein Schreiben<br />
der Agrargemeinschaft Leierstal<br />
mit der Aufforderung, die Beschilderung<br />
des 2010 neu angelegten Wanderweges<br />
zu entfernen, da der Weg<br />
aus Sicherheitsgründen gesperrt worden<br />
ist. Seitdem sind viele Telefonate<br />
und Vor-Ort-Gespräche geführt worden,<br />
der Vorstand hat Widerspruch gegen<br />
die Wegsperrung eingelegt und ich<br />
habe bereits eine mögliche Wanderwegalternative<br />
erkundet. Wirklich Sub -<br />
stanzielles hat sich leider bislang nicht<br />
getan: der Weg ist gesperrt. Wir können<br />
nur hoffen, dass sich unsere Mitglieder<br />
solidarisch mit den Hüttenwirten<br />
zeigen und besonders zahlreich<br />
die längeren Zustiege über Gehsteig -<br />
alm oder das Pitztal unter die Sohlen<br />
nehmen.<br />
Die Situation bzgl. des Weges bedarf<br />
einer Erklärung: Bekanntermaßen wur -<br />
de ja der Forstweg 2010 durch einen<br />
Bergrutsch verschüttet und geologische<br />
Gutachten erklären eine Sanierung für<br />
unmöglich, da der gesam te Berghang<br />
in Bewegung ist. Daran wird sich auch<br />
in den nächsten Jahrzehnten wohl nichts<br />
ändern. Im Eilverfahren wurde dann<br />
von der Agrargemeinschaft der neue<br />
Wanderweg be antragt. Die Tiroler Lan -<br />
desbehörde genehmigte den Wegebau,<br />
der dann zügig begonnen wurde<br />
– jedoch im unteren Bereich offensichtlich<br />
unsachgemäß mit Sprengungen<br />
ausgeführt wurde. Die se massiven<br />
Eingriffe sollen jetzt der Grund für die<br />
angeordnete Wegsperrung sein (auf<br />
etwa 200 Meter Länge besteht erhöhte<br />
Steinschlaggefahr). Unsere <strong>Sektion</strong><br />
war zwar neben dem Land Tirol<br />
der größte Geldgeber und hat natürlich<br />
auch größtes Interesse an einem<br />
sicheren Weg hinauf zu unserer Hütte.<br />
Von dem Ortstermin erfuhren wir jedoch<br />
erst durch schriftlichen Bescheid<br />
im Nachhinein, als wir über die Sperrung<br />
in Kenntnis gesetzt wurden!<br />
Hütte beliebt wie eh und je<br />
Bis Redaktionsschluss dieses Heftes<br />
konnte noch keine Klärung erzielt werden,<br />
wie das Schicksal dieses Weges<br />
nun weiter gehen wird. Doch ich hoffe<br />
das Beste, denn unsere Hüttenwirte<br />
haben mit ihrer hervorragenden Hüt-<br />
Foto: F. Beitter