bürger- und polizeiball bürger- und polizeiball - bei Polizeifeste.de
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P<br />
D<br />
LIZEI<br />
EIN ARTNER<br />
P<br />
Kreisgruppe Wolgast<br />
Gewerkschaft <strong>de</strong>r Polizei<br />
BÜRGER- UND<br />
POLIZEIBALL<br />
BANSIN 17. OKTOBER 2009
www.VDPolizei.<strong>de</strong><br />
17.10.2009,<br />
19.00 Uhr<br />
Hotel zur Post<br />
in Bansin<br />
POLIZEI -<br />
Gewerkschaft <strong>de</strong>r Polizei<br />
Kreisgruppe Wolgast<br />
DEIN PARTNER<br />
Impressum<br />
Verantwortlich für <strong>de</strong>n redaktionellen Teil:<br />
Mario Karsties, Wolgast<br />
Fotos: Die Verfasser<br />
www.photocase.com<br />
Nachdruck <strong>de</strong>s redaktionellen Teils nur nach<br />
ausdrücklicher Genehmigung <strong>de</strong>s Herausgebers<br />
Sämtliche hier veröffentlichte Anzeigen, die im<br />
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gestaltet wur<strong>de</strong>n, sind urheberrechtlich geschützt.<br />
Nachdruck, Vervielfältigung <strong>und</strong> elektronische<br />
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<strong>und</strong> <strong>de</strong>s Verlages erlaubt. Verstöße<br />
hiergegen wer<strong>de</strong>n vom Verlag, auch im Auftrag<br />
<strong>de</strong>s Anzeigenk<strong>und</strong>en, unnachsichtig verfolgt.<br />
Verlag, Anzeigenwerbung <strong>und</strong> Gestaltung:<br />
VERLAG DEUTSCHE POLIZEILITERATUR GMBH<br />
Anzeigenverwaltung<br />
Forststraße 3 a • 40721 Hil<strong>de</strong>n<br />
Telefon 02 11/71 04-0 • Telefax 02 11/71 04-174<br />
AV@VDPolizei.<strong>de</strong><br />
Geschäftsführer:<br />
Bodo Andrae, Joachim Kranz<br />
Anzeigenleiterin: Antje Kleuker<br />
Gestaltung <strong>und</strong> Layout: Jana Kolfhaus<br />
Satz <strong>und</strong> Druck:<br />
DTP & Druck GmbH & Co. KG, Düsseldorf<br />
© 2009<br />
Bürger-<br />
<strong>und</strong> Polizeiball<br />
Grußworte<br />
Programm<br />
Artikel<br />
Danksagung<br />
2<br />
6<br />
8<br />
16<br />
05/2009/50<br />
VERLAG DEUTSCHE POLIZEILITERATUR GMBH<br />
Anzeigenverwaltung
Grußwort<br />
Sehr geehrte Damen <strong>und</strong> Herren,<br />
verehrte Gäste,<br />
wie<strong>de</strong>r einmal veranstaltet die Kreisgruppe<br />
Wolgast <strong>de</strong>r Gewerkschaft <strong>de</strong>r<br />
Polizei in Bansin ihren Großen Bürger<br />
<strong>und</strong> Polizeiball. Dies geschieht nunmehr<br />
zum siebten Mal <strong>und</strong> insofern kann man<br />
berechtigt von einer Traditionsveranstaltung<br />
sprechen.<br />
Die Beliebtheit dieser Veranstaltung stellt<br />
einmal mehr ein lebendiges Zeugnis für<br />
das enge Vertrauensverhältnis zwischen<br />
<strong>de</strong>n Mitar<strong>bei</strong>tern <strong>de</strong>r Polizei <strong>und</strong> <strong>de</strong>n Bürgerinnen<br />
<strong>und</strong> Bürgern von Wolgast sowie<br />
<strong>de</strong>r Insel Usedom <strong>und</strong> Umgebung aus.<br />
Eine leistungsstarke <strong>und</strong> mo<strong>de</strong>rne Polizei,<br />
die gegenüber Einheimischen <strong>und</strong> Gästen<br />
stets fre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong> kompetent auftritt,<br />
bil<strong>de</strong>t selbst die beste Basis für ein vertrauensvolles<br />
Miteinan<strong>de</strong>r. Unser Motto „Poli-<br />
Die Beliebtheit dieser Veranstaltung<br />
stellt einmal mehr ein lebendiges<br />
Zeugnis für das enge Vertrauensverhältnis<br />
zwischen <strong>de</strong>n Mitar<strong>bei</strong>tern <strong>de</strong>r<br />
Polizei <strong>und</strong> <strong>de</strong>n Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürgern<br />
von Wolgast sowie <strong>de</strong>r Insel<br />
Usedom <strong>und</strong> Umgebung aus.<br />
zei – Dein Partner“ ist Verpflichtung für<br />
polizeiliche Präsenz <strong>bei</strong> Tag <strong>und</strong> Nacht.<br />
Nur so kann es gelingen, Mecklenburg-<br />
Vorpommern noch sicherer zu machen.<br />
Wer die Verkehrsunfallzahlen <strong>und</strong> die Kriminalstatistik<br />
näher betrachtet, kommt zu<br />
<strong>de</strong>m Ergebnis, dass unsere Lan<strong>de</strong>spolizei<br />
im zurückliegen<strong>de</strong>n Zeitraum hervorragen<strong>de</strong><br />
Ar<strong>bei</strong>t geleistet hat.<br />
Im Bereich <strong>de</strong>r Kriminalitätsbekämpfung<br />
konnte unsere Polizei die Aufklärungsergebnisse<br />
seit Jahren stetig verbessern <strong>und</strong><br />
gleichfalls die Kriminalitätsrate zurückdrängen.<br />
Auch <strong>de</strong>r unablässige Kontrolldruck<br />
gegenüber Dränglern <strong>und</strong> Rasern<br />
auf unseren Straßen hat zu einem Rückgang<br />
<strong>de</strong>r Verkehrsunfallzahlen geführt.<br />
Nie zuvor hatten wir so wenig Verkehrstote<br />
wie im vergangenen Jahr, wo<strong>bei</strong> nach<br />
wie vor je<strong>de</strong>r einzelne einer zu viel ist.<br />
Um noch erfolgreicher agieren zu können,<br />
ist unsere Polizei insbeson<strong>de</strong>re auf die Hilfe<br />
<strong>und</strong> Unterstützung aller Bürger <strong>und</strong><br />
gesellschaftlichen Kräfte angewiesen.<br />
Deshalb möchte ich Ihnen, verehrte Gäste,<br />
empfehlen, das Gespräch mit „Ihren<br />
Polizeibeamten“ zu suchen. Der heutige<br />
Abend bietet neben <strong>de</strong>m Feiern bestimmt<br />
ausreichend Gelegenheit dazu. Da<strong>bei</strong><br />
wünsche ich Ihnen vergnügliche St<strong>und</strong>en.<br />
Ich wünsche <strong>de</strong>m 7. Großen Bürger- <strong>und</strong><br />
Polizeiball ein gutes Gelingen <strong>und</strong> seinen<br />
Gästen viel Freu<strong>de</strong>.<br />
Lorenz Caffier<br />
Innenminister<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
2
Grußwort<br />
Eine Veranstaltung wie <strong>de</strong>r große<br />
Bürger- <strong>und</strong> Polizeiball ist ein wesentlicher<br />
Faktor im gesellschaftlichen<br />
Leben <strong>de</strong>s Landkreises.<br />
Zum diesjährigen 7. Großen Bürger<strong>und</strong><br />
Polizeiball <strong>de</strong>r Gewerkschaft <strong>de</strong>r Polizei,<br />
Kreisgruppe Wolgast in Bansin allen<br />
Angehörigen <strong>de</strong>r Polizei <strong>und</strong> allen Gästen<br />
meinen herzlichen Gruß <strong>und</strong> ein fre<strong>und</strong>liches<br />
Willkommen.<br />
Eine Veranstaltung wie <strong>de</strong>r große Bürger<strong>und</strong><br />
Polizeiball ist ein wesentlicher Faktor<br />
im gesellschaftlichen Leben <strong>de</strong>s Landkreises.<br />
Er trägt dazu <strong>bei</strong>, Kontakte zwischen<br />
<strong>de</strong>n Bürgern <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Polizei in fröhlicher<br />
Atmosphäre zu ermöglichen <strong>und</strong> so<br />
Verständnis für <strong>de</strong>ren Ar<strong>bei</strong>t zu för<strong>de</strong>rn.<br />
Deshalb hoffe ich, dass dieser Ball wie<strong>de</strong>r<br />
von vielen Bürgern besucht wird, um diesem<br />
Anliegen möglichst großen Erfolg zu<br />
sichern.<br />
Dank <strong>und</strong> Anerkennung gebührt – wie<br />
immer – <strong>de</strong>r Polizeigewerkschaft, Kreisgruppe<br />
Wolgast als Ausrichter <strong>und</strong> ihren<br />
vielen Helfern, die diesen Ball ermöglichen<br />
<strong>und</strong> mit viel Kraft <strong>und</strong> Fleiß <strong>de</strong>n<br />
Gästen einen unterhaltsamen Abend bereiten<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Ich wünsche <strong>de</strong>m Ball einen fröhlichen<br />
Verlauf, <strong>de</strong>n Mitwirken<strong>de</strong>n gutes Gelingen<br />
<strong>und</strong> <strong>de</strong>n Gästen viel Spaß.<br />
Dr. Barbara Syrbe<br />
Landrätin <strong>de</strong>s Landkreises<br />
Ostvorpommern<br />
3
Grußwort<br />
Sehr geehrte Polizeibeamte,<br />
werte Gäste,<br />
<strong>de</strong>r Bürger- <strong>und</strong> Polizeiball <strong>de</strong>r Kreisgruppe<br />
Wolgast <strong>de</strong>r Gewerkschaft <strong>de</strong>r Polizei<br />
hat Tradition <strong>und</strong> fin<strong>de</strong>t bereits zum 8. Mal<br />
statt. Die I<strong>de</strong>e, in einer ungezwungenen<br />
Atmosphäre die Kontakte zwischen Bevölkerung,<br />
Behör<strong>de</strong>n, Unternehmen <strong>und</strong> <strong>de</strong>r<br />
Polizei kontinuierlich weiter zu entwickeln<br />
<strong>und</strong> damit das Verständnis für die<br />
umfangreiche Ar<strong>bei</strong>t <strong>de</strong>r Beamten zu för<strong>de</strong>rn,<br />
verdient unser aller Respekt <strong>und</strong><br />
meine persönliche Hochachtung.<br />
Als Bürgermeister <strong>de</strong>r größten Ostseebad-Gemein<strong>de</strong><br />
in Mecklenburg-Vorpommern<br />
begrün<strong>de</strong> ich meine anerkennen<strong>de</strong>n<br />
Worte damit, dass wir im Alltag die<br />
ständig wachsen<strong>de</strong> qualitative Entwicklung<br />
<strong>de</strong>r Polizei spürbar erleben. Die<br />
Beamten <strong>de</strong>r Polizeidirektion Anklam,<br />
<strong>de</strong>r Wasserschutzpolizei <strong>und</strong> unser<br />
Heringsdorfer Polizeirevier haben an 365<br />
Tagen im Jahr r<strong>und</strong> um die Uhr ein<br />
umfangreiches polizeiliches Pensum zu<br />
bewältigen. Die Aufgaben reichen von<br />
<strong>de</strong>r Kriminalitätsbekämpfung, über Verkehrsunfälle,<br />
<strong>und</strong> Verkehrssicherheit bis<br />
hin zur Prävention. In <strong>de</strong>n Sommermonaten<br />
sorgen die Beamten aber nicht nur<br />
Das Bürgervertrauen in die Ar<strong>bei</strong>t <strong>de</strong>r<br />
Polizei konnte durch ein hervorragen<strong>de</strong>s<br />
polizeiliches Han<strong>de</strong>ln, wie die Beratung<br />
<strong>de</strong>r Bürger, <strong>de</strong>m Helfen mit<br />
Tipps <strong>und</strong> Ratschlägen, die sich an<br />
<strong>de</strong>n Bedürfnissen <strong>de</strong>r Menschen<br />
orientieren, weiter gestärkt wer<strong>de</strong>n.<br />
für die Sicherheit unserer Einwohnerinnen<br />
<strong>und</strong> Einwohner son<strong>de</strong>rn kümmern<br />
sich in einer <strong>de</strong>r beliebtesten Urlauberregionen<br />
von Mecklenburg-Vorpommern<br />
auch um die ungezählten kleinen <strong>und</strong><br />
großen Anliegen unserer Gäste <strong>und</strong> internationalen<br />
Touristen.<br />
Aktive Unterstützung <strong>und</strong> stets ein offenes<br />
Ohr fin<strong>de</strong>n die Gemein<strong>de</strong> Ostseebad<br />
Heringsdorf <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Eigenbetrieb Kaiserbä<strong>de</strong>r<br />
Insel Usedom <strong>bei</strong> <strong>de</strong>r Absicherung<br />
unserer vielfältigen gesellschaftlichen <strong>und</strong><br />
kulturellen Aktivitäten. Das gemeinsame<br />
Miteinan<strong>de</strong>r trägt wesentlich dazu <strong>bei</strong>,<br />
dass sich die öffentliche Sicherheit <strong>und</strong><br />
Ordnung erhöht hat.<br />
Dazu gehören insbeson<strong>de</strong>re die Abwehr<br />
von Gefahren <strong>und</strong> die Verfolgung von<br />
Straftaten. Gute Ergebnisse wur<strong>de</strong>n auch<br />
durch die weitere Steigerung <strong>de</strong>r Präventionsmaßnahmen<br />
zur Reduzierung <strong>de</strong>r<br />
Straftaten <strong>und</strong> Intensivierung <strong>de</strong>r Strafverfolgung<br />
zur Steigerung <strong>de</strong>r Aufklärungsquote,<br />
insbeson<strong>de</strong>re <strong>bei</strong> schwer aufklärbaren<br />
Delikten erzielt.<br />
Und nicht zuletzt konnte eine Verbesserung<br />
<strong>de</strong>r Verkehrssicherheit mit <strong>de</strong>r Reduzierung<br />
<strong>de</strong>r Verkehrsunfälle mit Personenschä<strong>de</strong>n<br />
im Rahmen <strong>de</strong>r polizeilichen Verkehrssicherheitsar<strong>bei</strong>t<br />
erreicht wer<strong>de</strong>n.<br />
Das Bürgervertrauen in die Ar<strong>bei</strong>t <strong>de</strong>r<br />
Polizei konnte durch ein hervorragen<strong>de</strong>s<br />
polizeiliches Han<strong>de</strong>ln, wie die Beratung<br />
<strong>de</strong>r Bürger, <strong>de</strong>m Helfen mit Tipps <strong>und</strong> Ratschlägen,<br />
die sich an <strong>de</strong>n Bedürfnissen <strong>de</strong>r<br />
Menschen orientieren, weiter gestärkt<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Ich wünsche allen Polizeibeamten für die<br />
Zukunft alles Gute, Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong><br />
Erfolg.<br />
Klaus Kottwittenborg<br />
Bürgermeister<br />
4
Grußwort<br />
Statt jungen Menschen aus unserem<br />
Land eine Zukunft <strong>bei</strong> <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>spolizei<br />
zu bieten, lässt man Polizisten<br />
länger ar<strong>bei</strong>ten. Wer ist von Ihnen mit<br />
62 Jahren noch so fit, dass er jugendliche<br />
Straftäter verfolgen kann? Die<br />
Auswirkungen <strong>de</strong>s sinnlosen Abbaus<br />
wer<strong>de</strong>n alle zu spüren bekommen <strong>und</strong><br />
gemeinsam sollen wir mit ihnen leben.<br />
Sehr verehrte Damen <strong>und</strong> Herren,<br />
die Bürger- <strong>und</strong> Polizeibälle in Mecklenburg-Vorpommern,<br />
insbeson<strong>de</strong>re aber<br />
auch die Bälle unserer GdP-Kreisgruppe<br />
Wolgast, geben seit Jahren eine hervorragen<strong>de</strong><br />
Plattform für ein gutes Miteinan<strong>de</strong>r<br />
ab. Seit <strong>de</strong>r ersten Veranstaltung werben<br />
wir für gegenseitige Akzeptanz <strong>und</strong><br />
einen partnerschaftlichen Umgang.<br />
Ebenso wenig wie wir in <strong>de</strong>r Lage sind,<br />
<strong>de</strong>n Erfolg je<strong>de</strong>r einzelnen Präventionsmaßnahme<br />
einzuschätzen, können wir<br />
heute sagen, in welchem Maße diese Veranstaltungen<br />
zum gegenseitigen Verständnis<br />
<strong>bei</strong>getragen haben. Ich <strong>de</strong>nke,<br />
eine quantitative Aussage ist aber auch<br />
nicht entschei<strong>de</strong>nd, wichtig ist das Wissen,<br />
dass sie es getan haben <strong>und</strong> auch<br />
zukünftig tun wer<strong>de</strong>n. Ein einfacher Beleg<br />
sind die vielen Dauergäste <strong>de</strong>s Balles.<br />
Um mehr Verständnis wer<strong>de</strong>n wir in<br />
<strong>de</strong>n nächsten Jahren verstärkt werben<br />
müssen.<br />
Polizei wird dank <strong>de</strong>r richtungsweisen<strong>de</strong>n<br />
finanzpolitischen Weichenstellungen<br />
unserer Lan<strong>de</strong>sregierung immer<br />
weniger <strong>und</strong> immer älter. Bedauerlicherweise<br />
nehmen dafür die Aufgaben<br />
seit Jahren zu. Appelle, <strong>de</strong>n Stellenabbau<br />
nicht mit <strong>de</strong>m Rasenmäher zu<br />
betreiben, sind weitgehend verpufft.<br />
Lediglich die Schnittbreite hat sich<br />
etwas verringert, so wer<strong>de</strong>n statt 700<br />
Stellen bis 2015 „nur“ 200 Stellen abgebaut.<br />
Je<strong>de</strong> weggesparte Stelle führt zu weiteren<br />
Ar<strong>bei</strong>tsverdichtungen. Statt jungen<br />
Menschen aus unserem Land eine<br />
Zukunft <strong>bei</strong> <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>spolizei zu bieten,<br />
lässt man Polizisten länger ar<strong>bei</strong>ten.<br />
Wer ist von Ihnen mit 62 Jahren noch<br />
so fit, dass er jugendliche Straftäter verfolgen<br />
kann? Die Auswirkungen <strong>de</strong>s<br />
sinnlosen Abbaus wer<strong>de</strong>n alle zu spüren<br />
bekommen <strong>und</strong> gemeinsam sollen<br />
wir mit ihnen leben.<br />
Schon heute müssen Hilfesuchen<strong>de</strong> oftmals<br />
vertröstet wer<strong>de</strong>n, weil sich alle<br />
Wagen im Einsatz befin<strong>de</strong>, die Ten<strong>de</strong>nz<br />
ist zunehmend.<br />
Kürzlich warb Antenne Mecklenburg-<br />
Vorpommern für Nachwuchs in <strong>de</strong>n Freiwilligen<br />
Feuerwehren. Der Spot: Jemand<br />
benötigt die Feuerwehr, betätigt <strong>de</strong>n Notruf,<br />
die Leitung ist frei <strong>und</strong> irgendwann<br />
schaltet sich <strong>de</strong>r Anrufbeantworter zu<br />
„Sie rufen außerhalb unserer Geschäftszeiten<br />
an…“ Bitte helfen Sie uns, dass das<br />
nicht auch für uns <strong>und</strong> Sie bittere Realität<br />
wird.<br />
Ohne Sie, meine sehr verehrten Damen<br />
<strong>und</strong> Herren, wäre unsere Aufgabe,<br />
Sicherheit <strong>und</strong> Ordnung zu gewährleisten,<br />
<strong>und</strong>urchführbar.<br />
Für <strong>de</strong>n heutigen Abend wünsche ich<br />
allen Anwesen<strong>de</strong>n vergnügliche <strong>und</strong> frohe<br />
St<strong>und</strong>en, aber auch anregen<strong>de</strong> Gespräche.<br />
Zugleich möchte ich die Gelegenheit<br />
nutzen, um mich <strong>bei</strong> meinen Kolleginnen<br />
<strong>und</strong> Kollegen für die von ihnen geleistete<br />
Ar<strong>bei</strong>t zu bedanken.<br />
Michael Silkeit<br />
Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>r<br />
5
Programm<br />
Gewerkschaft <strong>de</strong>r Polizei<br />
Kreisgruppe Wolgast<br />
Programm<br />
Durch <strong>de</strong>n Abend führt<br />
RENÉ ZANDER<br />
ALIAS DJ „ZACKA“ AUS BERLIN<br />
Einlage durch<br />
BALLETT<br />
VORPOMMERN<br />
DES THEATER VORPOMMERN<br />
SHOWTANZ<br />
BANKETT<br />
Wir wünschen allen Besuchern<br />
<strong>de</strong>s heutigen Ballabends frohe<br />
St<strong>und</strong>en in beschwingter <strong>und</strong><br />
heiterer Atmosphäre.<br />
6
Programm<br />
DJ „ZACKA“<br />
DARF ICH MICH VORSTELLEN:<br />
René „Zacka“ Zan<strong>de</strong>r, Party-DJ<br />
Mein Motto: Musik & Spaß bis <strong>de</strong>r Arzt kommt!<br />
Ob Jugendweihe o<strong>de</strong>r gol<strong>de</strong>ne Hochzeit, Firmenjubiläum,<br />
Vereinsfest o<strong>de</strong>r Autohauseröffnung,<br />
Hochzeits- o<strong>de</strong>r Geburtstagsfeier.<br />
Mein Erfolgsrezept seit vielen Jahren: passen<strong>de</strong><br />
Musik, Mo<strong>de</strong>ration <strong>und</strong> wohl dosierte Animation.<br />
BALLETT VORPOMMERN<br />
Das Ballett Vorpommern am Theater Vorpommern ist aus <strong>de</strong>n ehemaligen Ballett- Kompanien<br />
<strong>de</strong>r Stadttheater von Greifswald <strong>und</strong> Strals<strong>und</strong> hervorgegangen. Seit <strong>de</strong>r Fusion <strong>de</strong>r Theater im<br />
Jahre 1994 bespielt es <strong>bei</strong><strong>de</strong> Hansestädte. Die Compagnie wird seit 1997 von Ralf Dörnen als<br />
Ballettdirektor <strong>und</strong> Chefchoreograph, <strong>de</strong>r zuvor lange Jahre als Solist <strong>bei</strong>m Hamburg Ballett John<br />
Neumeier tanzte, zusammen mit <strong>de</strong>r Ballettmeisterin <strong>und</strong> stellvertreten<strong>de</strong>n Ballettdirektorin Sabrina<br />
Sadowska geleitet. Seither hat sich das Ballett Vorpommern zu einer hochqualifizierten,<br />
vielseitigen <strong>und</strong> überregional beachteten Ballett-Compagnie entwickelt.<br />
In <strong>de</strong>r Spielzeit 2009/10 präsentiert das Ballett Vorpommern vier Premieren: die Ballette „Soul<br />
Pictures“, „Orfeo ed Euridice“ <strong>und</strong> „Carmina Burana“ von Ralf Dörnen sowie die „TanZZeiT 2010“<br />
von zwei Gastchoreographen. Freuen können sich die Besucher außer<strong>de</strong>m auf die Wie<strong>de</strong>raufnahmen<br />
von „Der Nussknacker“, „Goldberg-Variationen“ / „Le Sacre du printemps“, „Endstation<br />
Sehnsucht“ <strong>und</strong> die alljährliche Ballett-Benefizgala am 21. November 2009.<br />
7
Falschgeld<br />
Polizeiliche Beratungsstelle; www.polizei-beratung.<strong>de</strong><br />
So schützen Sie sich vor<br />
„BLÜTEN“<br />
Mit <strong>de</strong>r Verbreitung mo<strong>de</strong>rner Farbkopiergeräte seit Anfang <strong>de</strong>r neunziger Jahre<br />
hat sich auch das Erscheinungsbild <strong>de</strong>r Falschgeldkriminalität entschei<strong>de</strong>nd verän<strong>de</strong>rt.<br />
Während die Imitation von Banknoten früher ein hohes Maß an fachlicher<br />
Kompetenz <strong>und</strong> ausgeklügelter Logistik <strong>de</strong>s Druckhandwerks erfor<strong>de</strong>rte,<br />
macht die technische Entwicklung das Geldfälschen heute fast zum Kin<strong>de</strong>rspiel.<br />
Euro, wo<strong>bei</strong> die Banknoten aller (<strong>de</strong>rzeit<br />
zwölf) Teilnehmerlän<strong>de</strong>r i<strong>de</strong>ntisch sind.<br />
Falschgeld zu erkennen, ist häufig gar<br />
nicht so einfach. Damit <strong>de</strong>r „Schein nicht<br />
trügt“, haben wir für Sie die entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />
„Testkriterien“ zusammengestellt:<br />
• Stichtiefdruck: Die Abkürzungen <strong>de</strong>r<br />
Europäischen Zentralbank, die Wertzahl<br />
<strong>und</strong> die Abbildungen <strong>de</strong>r Fenster<br />
bzw. Tore heben sich <strong>de</strong>utlich fühlbar<br />
von <strong>de</strong>r Oberfläche ab.<br />
• Sicherheitsfa<strong>de</strong>n: Die Banknoten verfügen<br />
über einen Sicherheitsfa<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r<br />
etwa in <strong>de</strong>r Mitte <strong>de</strong>r Noten in das Papier<br />
eingebettet <strong>und</strong> im Gegenlicht<br />
Ein Phänomen, das sich durch die flächen<strong>de</strong>cken<strong>de</strong><br />
Computerisierung weiter<br />
verstärkt. So sind Fälscher inzwischen<br />
in <strong>de</strong>r Lage, mit verhältnismäßig<br />
kostengünstiger IT-Ausstattung (Computer,<br />
Scanner, Drucker) Fälschungen in<br />
verwechslungsfähiger Qualität zu produzieren.<br />
Mit <strong>de</strong>r Verfügbarkeit hochleistungsfähiger<br />
Technik än<strong>de</strong>rten sich auch die<br />
Täterstrukturen. So ermittelt die Polizei<br />
häufig jugendliche Täter, die mit ihrem<br />
Computer Falschgeld produzieren <strong>und</strong><br />
die sich da<strong>bei</strong> <strong>de</strong>r Tragweite ihres Han<strong>de</strong>lns<br />
durchaus nicht immer bewusst<br />
sind.<br />
Die in Deutschland anfallen<strong>de</strong>n qualitativ<br />
hochwertigen Farbkopie- <strong>und</strong> Druckfälschungen<br />
stammen zum Großteil aus<br />
<strong>de</strong>m Ausland. Die Euro-Banknotenfälschungen<br />
wer<strong>de</strong>n zumeist in Süd- <strong>und</strong><br />
Osteuropa hergestellt <strong>und</strong> durch organisierte<br />
Tätergruppierungen verbreitet.<br />
Rückläufige Entwicklung,<br />
doch kein Gr<strong>und</strong> zur<br />
Entwarnung<br />
Im Jahr 2005 wur<strong>de</strong>n im <strong>de</strong>utschen Zahlungsverkehr<br />
zirka 74.000 falsche Euro-<br />
Banknoten registriert (2004: zirka 81.000<br />
Stück). In Europa ist das Aufkommen falscher<br />
Euro-Banknoten ebenfalls leicht<br />
rückläufig. Der 50-Euro-Schein ist in<br />
Deutschland <strong>und</strong> auch in Europa die am<br />
häufigsten gefälschte Banknote.<br />
Der Rückgang <strong>de</strong>s Euro-Falschnotenaufkommens<br />
gibt jedoch noch keinen Anlass<br />
zur Entwarnung.<br />
Die Tipps <strong>de</strong>r Polizei:<br />
• Selbst gute Fälschungen lassen sich in <strong>de</strong>r<br />
Mehrzahl aller Fälle durch <strong>de</strong>n einfachen<br />
„Fühlen-Sehen-Kippen-Test“ zuverlässig<br />
von echten Banknoten unterschei<strong>de</strong>n.<br />
• Prägen Sie sich die gängigsten Banknoten<br />
<strong>und</strong> <strong>de</strong>ren Sicherheitsmerkmale<br />
gut ein.<br />
• Überprüfen Sie immer mehrere Merkmale.<br />
• Nehmen Sie sich <strong>bei</strong> <strong>de</strong>r Annahme von<br />
Banknoten stets genügend Zeit, um sie<br />
genau zu prüfen!<br />
So prüfen Sie die wichtigsten<br />
Sicherheitsmerkmale <strong>bei</strong><br />
Euro-Banknoten<br />
Die Euro-Banknoten gibt es in sieben Stückelungen<br />
zu 5, 10, 20, 50, 100, 200 <strong>und</strong> 500<br />
sichtbar ist: Eine dunkle Linie verläuft<br />
über die gesamte Breite <strong>de</strong>r Banknote.<br />
Bei genauer Betrachtung <strong>de</strong>s Fa<strong>de</strong>ns<br />
im Gegenlicht erscheinen das Wort<br />
„EURO“ <strong>und</strong> die Wertzahl (wechselweise<br />
seitenrichtig <strong>und</strong> seitenverkehrt<br />
lesbar).<br />
• Wasserzeichen: Wird die Banknote im<br />
Gegenlicht betrachtet, so erscheinen<br />
das Architekturmotiv <strong>und</strong> die Wertzahl<br />
als Wasserzeichen im druckbildfreien<br />
Teil.<br />
• Durchsichtsregister: Beim Durchsichtsregister<br />
han<strong>de</strong>lt es sich um ein<br />
Merkmal in <strong>de</strong>r linken oberen Ecke auf<br />
<strong>de</strong>r Vor<strong>de</strong>rseite <strong>de</strong>r Banknote. Unregelmäßige<br />
Zeichen, die auf die Vor<strong>de</strong>r<strong>und</strong><br />
die Rückseite gedruckt sind, bil<strong>de</strong>n<br />
im Gegenlicht die vollständige<br />
Wertzahl.<br />
• UV-Eigenschaften: Im Papier <strong>de</strong>r Noten<br />
befin<strong>de</strong>n sich Fasern, die unter UV-<br />
Licht in <strong>de</strong>n Farben Rot, Grün <strong>und</strong><br />
8
Polizeiliche Beratungsstelle; www.polizei-beratung.<strong>de</strong><br />
Falschgeld<br />
Blau hell leuchten. Die Europaflagge<br />
fluoresziert in zwei Farben auf <strong>de</strong>r Notenvor<strong>de</strong>rseite.<br />
Alle weiteren fluoreszieren<strong>de</strong>n<br />
Bildteile <strong>de</strong>r Notenvor<strong>de</strong>rseite<br />
sind von Stückelung zu Stückelung<br />
unterschiedlich <strong>und</strong> ergeben sich<br />
aus <strong>de</strong>m Design bzw. <strong>de</strong>r Druckfarbenwahl.<br />
Auf <strong>de</strong>r Rückseite fluoreszieren<br />
die Europakarte, die Brücke <strong>und</strong> <strong>de</strong>r<br />
Notenwert gelb.<br />
• Mikroschrift: An einigen Stellen auf<br />
<strong>de</strong>r Vor<strong>de</strong>r- <strong>und</strong> Rückseite <strong>de</strong>r Banknote<br />
sind winzige, nur mit Hilfe einer<br />
Lupe erkennbare Schriftzeichen aufgebracht.<br />
Selbst <strong>de</strong>r kleinste Aufdruck<br />
auf einer echten Banknote sollte gestochen<br />
scharf <strong>und</strong> nicht verschwommen<br />
sein.<br />
Bei <strong>de</strong>n 5- bis 20-Euro-Banknoten<br />
sollten Sie auf folgen<strong>de</strong><br />
Merkmale achten:<br />
• Spezialfolienstreifen: Im rechten Teil<br />
<strong>de</strong>r Vor<strong>de</strong>rseite befin<strong>de</strong>t sich ein Spezialfolienstreifen.<br />
Bewegt man die Banknote,<br />
wer<strong>de</strong>n – je nach Betrachtungswinkel<br />
– das Euro-Symbol o<strong>de</strong>r die<br />
Wertzahl in wechseln<strong>de</strong>n Farben als<br />
Hologramm sichtbar. Im Gegenlicht ist<br />
<strong>bei</strong> genauer Betrachtung <strong>de</strong>s Folienstreifens<br />
außer<strong>de</strong>m ein aus Perforationen<br />
in <strong>de</strong>r Folie bestehen<strong>de</strong>s Euro-<br />
Symbol zu erkennen.<br />
• Perlglanzstreifen: Auf <strong>de</strong>r Rückseite<br />
<strong>de</strong>r Banknote ist jeweils mittig, neben<br />
<strong>de</strong>m Sicherheitsfa<strong>de</strong>n, ein Perlglanzstreifen<br />
(Iriodinstreifen) aufgebracht.<br />
Der Streifen glänzt <strong>bei</strong>m Kippen <strong>de</strong>r<br />
Banknote gegen eine gute Lichtquelle<br />
von hellgelb bis goldgelb <strong>und</strong> weist als<br />
Aussparungen das Euro-Symbol <strong>und</strong><br />
die Wertzahl auf.<br />
Bei <strong>de</strong>n 50- bis 500-Euro-<br />
Banknoten gilt:<br />
• Spezialfolienelement: Im rechten Teil<br />
<strong>de</strong>r Vor<strong>de</strong>rseite befin<strong>de</strong>t sich ein Spezialfolienelement.<br />
Bewegt man die<br />
Banknote, so erscheinen, je nach Betrachtungswinkel,<br />
die Wertzahl o<strong>de</strong>r<br />
das auf <strong>de</strong>m Schein abgebil<strong>de</strong>te Architekturmotiv<br />
in wechseln<strong>de</strong>n Farben<br />
als Hologramm. Im Gegenlicht ist <strong>bei</strong><br />
genauer Betrachtung <strong>de</strong>s Folienelements<br />
außer<strong>de</strong>m ein aus Perforationen<br />
in <strong>de</strong>r Folie bestehen<strong>de</strong>s Euro-<br />
Symbol zu erkennen.<br />
• Farbwechsel (optisch-variable Farbe):<br />
Die Banknote verfügt auf <strong>de</strong>r<br />
Rückseite über ein optisch variables<br />
Farbelement. Die Wertzahl in <strong>de</strong>r<br />
rechten unteren Ecke erscheint <strong>bei</strong><br />
Normalansicht purpurrot <strong>und</strong> unter<br />
einem an<strong>de</strong>ren Betrachtungswinkel<br />
olivgrün o<strong>de</strong>r braun.<br />
So prüfen Sie die wichtigsten<br />
Sicherheitsmerkmale <strong>bei</strong><br />
Euro-Münzen<br />
Die Euro-Münzen gibt es in acht Stückelungen<br />
zu 1, 2, 5, 10, 20 <strong>und</strong> 50 Cent sowie<br />
zu 1 <strong>und</strong> 2 Euro.<br />
Die Münzen haben im Gegensatz zu <strong>de</strong>n<br />
Euro-Banknoten eine einheitliche Vor<strong>de</strong>rseite<br />
<strong>und</strong> eine län<strong>de</strong>rspezifische Rückseite.<br />
Auf <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen 1- <strong>und</strong> 2-Euro-Münzen<br />
ist <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>esadler abgebil<strong>de</strong>t, die 10,-<br />
20- <strong>und</strong> 50-Cent-Münzen zeigen das Bran<strong>de</strong>nburger<br />
Tor <strong>und</strong> die 1-, 2- <strong>und</strong> 5-Cent-<br />
Münzen einen Eichenzweig.<br />
Echte Münzen wer<strong>de</strong>n ausschließlich im<br />
Prägeverfahren hergestellt. Deshalb treten<br />
die Vor<strong>de</strong>r- <strong>und</strong> Rückseitenbil<strong>de</strong>r<br />
gestochen scharf aus <strong>de</strong>m glatten Münzgr<strong>und</strong><br />
hervor. Falsche Münzen wer<strong>de</strong>n<br />
meist im Guss- o<strong>de</strong>r Prägeverfahren hergestellt.<br />
Die Münzbil<strong>de</strong>r von Gussfälschungen<br />
wirken verschwommen <strong>und</strong><br />
unsauber, die Oberfläche ist vielfach<br />
porös. Bei <strong>de</strong>n geprägten Falschmünzen<br />
erscheinen das Münzbild <strong>und</strong> die Randprägung<br />
oft zu flach <strong>und</strong> uneben.<br />
Münzähnliche Son<strong>de</strong>rprägungen aus<br />
E<strong>de</strong>lmetallen mit Motiven zum Euro o<strong>de</strong>r<br />
zur Euro-Einführung, die über Inserate,<br />
im Han<strong>de</strong>l o<strong>de</strong>r in manchen Geldinstituten<br />
angeboten wer<strong>de</strong>n, sind keine gesetzlichen<br />
Zahlungsmittel, son<strong>de</strong>rn nur so<br />
genannte Medaillen von reinem Sammlerwert.<br />
So verhalten Sie sich, wenn<br />
Sie Falschgeld erhalten<br />
haben:<br />
Wer Falschgeld entgegennimmt<br />
<strong>und</strong> zu spät erkennt, hat lei<strong>de</strong>r<br />
gleich in mehrfacher Hinsicht<br />
<strong>de</strong>n Scha<strong>de</strong>n: Er muss die „Blüten“<br />
abliefern <strong>und</strong> bekommt keine<br />
Entschädigung dafür (dann<br />
wären Geldfälscher ja „fein<br />
raus“). Wer erkanntes Falschgeld<br />
im Zahlungsverkehr<br />
weitergibt („abschiebt“), macht<br />
sich sogar strafbar. Dies gilt<br />
übrigens für alle Währungen<br />
<strong>de</strong>r Welt.<br />
Darum sollten Sie sich an folgen<strong>de</strong><br />
Regeln halten:<br />
• Wenn Sie auf Falschgeld stoßen, so fragen<br />
Sie <strong>de</strong>n Einreicher nach seiner I<strong>de</strong>ntität<br />
<strong>und</strong> <strong>de</strong>r Herkunft <strong>de</strong>s „Gel<strong>de</strong>s“.<br />
• Geben Sie das Falschgeld keinesfalls<br />
zurück o<strong>de</strong>r an an<strong>de</strong>re Personen weiter.<br />
Sie könnten sich dadurch selbst<br />
strafbar machen!<br />
• Verständigen Sie schnellstmöglich die<br />
Polizei o<strong>de</strong>r gehen Sie mit <strong>de</strong>m Falschgeld<br />
umgehend zur nächsten Polizeidienststelle<br />
<strong>und</strong> geben Sie sachdienliche<br />
Hinweise.<br />
Weitere Informationen erhalten Sie auf<br />
Ihrer Polizeidienststelle, <strong>bei</strong> <strong>de</strong>n Kriminalpolizeilichen<br />
Beratungsstellen o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n<br />
Nie<strong>de</strong>rlassungen <strong>de</strong>r Deutschen B<strong>und</strong>esbank.<br />
Tipps zum Schutz vor Falschgeld <strong>und</strong><br />
zu <strong>de</strong>n Sicherheitsmerkmalen <strong>de</strong>s Euro<br />
fin<strong>de</strong>n Sie auch im Internet auf <strong>de</strong>n Seiten<br />
<strong>de</strong>r Deutschen B<strong>und</strong>esbank<br />
(www.b<strong>und</strong>esbank.<strong>de</strong>) sowie <strong>de</strong>r Europäischen<br />
Zentralbank (www.ecb.int)<br />
Darüber hinaus haben Sie die Möglichkeit,<br />
sich auf <strong>de</strong>r Internetseite <strong>de</strong>r Polizei<br />
(www.polizei-beratung.<strong>de</strong>) mit <strong>de</strong>m so<br />
genannten „Blütentrainer“ für <strong>de</strong>n Euro<br />
fit zu machen.<br />
9
Amoklauf<br />
Karin Lange<br />
AMOKLAUF<br />
„Amoktaten, lei<strong>de</strong>r ein Phänomen unserer Zeit“<br />
Historische Entwicklung<br />
<strong>und</strong> kulturelle Be<strong>de</strong>utung<br />
<strong>de</strong>s Begriffs „Amok“<br />
Ursprünglich han<strong>de</strong>lt es sich <strong>bei</strong> <strong>de</strong>m<br />
malaiischen Wort „amuck“ um einen<br />
Kriegsruf, <strong>de</strong>r übersetzt „wütend“ o<strong>de</strong>r<br />
„rasend“ be<strong>de</strong>utet. Mit <strong>de</strong>m Schlachtruf<br />
„amuck“ leiteten malaiische Krieger <strong>de</strong>n<br />
Krieg o<strong>de</strong>r ihre eigenen Tötungshandlungen<br />
ein, wo<strong>bei</strong> sie auf das eigene Überleben<br />
keine Rücksicht nahmen. Was diese<br />
Form <strong>de</strong>s Amoklaufs betrifft, han<strong>de</strong>lt es<br />
sich um ein kriegstaktisches, sozial anerkanntes<br />
Verhalten einer gesamten Gruppe,<br />
das in <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Jahrh<strong>und</strong>erten<br />
auch religiös beeinflusst wur<strong>de</strong>, im Sinne<br />
eines Krieges gegen Ungläubige (Adler,<br />
2000).<br />
Vermutlich entwickelte sich parallel zu<br />
diesem Gruppen-Amoklauf eine frühere<br />
Form <strong>de</strong>s individuellen Amoklaufs, <strong>bei</strong><br />
<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Täter so lange mor<strong>de</strong>te, bis er<br />
selbst getötet wur<strong>de</strong>, um auf diese Weise<br />
<strong>de</strong>r Versklavung zu entgehen <strong>und</strong> somit<br />
sein Ansehen zu retten (Lübbert, 2002).<br />
Obwohl hier nur ein einzelner Täter han<strong>de</strong>lte,<br />
war auch diese Form von Amok<br />
offenbar eine sozial anerkannte Reaktionsweise.<br />
Weitere Gemeinsamkeiten <strong>de</strong>s<br />
Gruppeamoks <strong>und</strong> <strong>de</strong>s individuellen<br />
Amoks bestehen darin, dass es sich hier<strong>bei</strong><br />
um bewusste <strong>und</strong> überlegte Verhaltensweisen<br />
han<strong>de</strong>lte, <strong>de</strong>nen scheinbar keine<br />
psychischen Erkrankungen zugr<strong>und</strong>e<br />
lagen <strong>und</strong> von <strong>de</strong>nen Fre<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Familie<br />
bewusst verschont blieben.<br />
Was die Ursachenforschung betrifft wird<br />
zu Beginn <strong>de</strong>s 19. Jahrh<strong>und</strong>erts <strong>de</strong>r typische<br />
Amoklauf erstmalig als unerwartet<br />
<strong>und</strong> nicht vorsätzlich beschrieben; Familienmitglie<strong>de</strong>r<br />
<strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e sind nun<br />
ebenfalls als Opfer von <strong>de</strong>n Tätern betroffen.<br />
Gegen En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Jahrh<strong>und</strong>erts wer<strong>de</strong>n<br />
mit <strong>de</strong>m Aufkommen von Psychiatrie <strong>und</strong><br />
Psychologie erstmals psychische Störungen<br />
wie Demenzerkrankungen, psychische<br />
Epilepsie o<strong>de</strong>r „periodischer Wahnsinn“<br />
als mögliche Ursache für <strong>de</strong>n individuellen<br />
Amoklauf vermutet. Sogar auch<br />
verschie<strong>de</strong>ne körperliche Krankheiten wie<br />
Magenerkrankungen, Geschwüre, Malaria<br />
o<strong>de</strong>r Syphilis wur<strong>de</strong>n in Verbindung<br />
mit Amok gebracht, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>shalb auch als<br />
„in fectious mur<strong>de</strong>r“ (anstecken<strong>de</strong>r Mord)<br />
bezeichnet wor<strong>de</strong>n ist.<br />
Jedoch nicht nur psychische son<strong>de</strong>rn auch<br />
psychosoziale Ursachen wer<strong>de</strong>n für die<br />
Amoktaten <strong>de</strong>s 19. Jahrh<strong>und</strong>erts von verschie<strong>de</strong>nen<br />
Autoren beschrieben. Scheinbar<br />
ereignen sich die Taten vor allem in<br />
Lebenssituationen, in <strong>de</strong>nen die Ehre <strong>de</strong>s<br />
Täters gefähr<strong>de</strong>t war <strong>und</strong> die von diesem<br />
als ausweglos angesehen wur<strong>de</strong>. Einige<br />
Autoren sehen <strong>de</strong>n Amoklauf als eine<br />
Möglichkeit <strong>de</strong>s Täters, <strong>de</strong>n (drohen<strong>de</strong>n)<br />
Ehrenverlust <strong>und</strong> die damit einhergehen<strong>de</strong>n<br />
inneren Spannungen durch eine extreme<br />
Verhaltensweise zu bewältigen, für die<br />
ihm später keine Verantwortung zugeschrieben<br />
wer<strong>de</strong>n kann. Die kulturelle<br />
Bewertung <strong>de</strong>s Amoklaufs verän<strong>de</strong>rte sich<br />
jedoch im Laufe <strong>de</strong>r Jahrh<strong>und</strong>erte, weshalb<br />
die Täter nun mit harten Strafen für<br />
ihr Verhalten rechnen mussten. Im Laufe<br />
<strong>de</strong>r Zeit hat sich <strong>de</strong>r „traditionelle Amoklauf“<br />
immer weiter verän<strong>de</strong>rt, bis er seine<br />
heutigen Erscheinungsformen erreichte.<br />
Amok wird heute als bewusste <strong>und</strong><br />
geplante Handlung betrachtet.<br />
Nachfolgend wird <strong>de</strong>utlich, dass in <strong>de</strong>r<br />
heutigen Zeit nicht alle Formen von Amok<br />
gleich sind <strong>und</strong> zwischen seinen verschie<strong>de</strong>nen<br />
Ausprägungen durchaus erhebliche<br />
Unterschie<strong>de</strong> bestehen können.<br />
Subformen von Amok <strong>und</strong><br />
die Verwendung <strong>de</strong>s Begriffs<br />
Das FBI hat ein Manual in Anlehnung an<br />
Systeme zur Klassifikation von Krankheiten<br />
<strong>und</strong> psychischen Störungen entwickelt:<br />
das „Crime Classification Manual“.<br />
Darin wer<strong>de</strong>n drei Arten von Mehrfachtötungen<br />
unterschie<strong>de</strong>n:<br />
1. Serienmor<strong>de</strong>, <strong>bei</strong> <strong>de</strong>nen die einzelnen<br />
Opfer (min<strong>de</strong>stens drei) in größeren<br />
zeitlichen Abstän<strong>de</strong>n ermor<strong>de</strong>t<br />
wer<strong>de</strong>n,<br />
2. „Spree killings“, <strong>bei</strong> <strong>de</strong>nen von einem<br />
Täter, <strong>bei</strong> einer Tatgelegenheit, an<br />
mehr als einem Ort mehrere Personen<br />
umgebracht wer<strong>de</strong>n. Hierfür existiert<br />
kein entsprechen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschsprachiger<br />
Ausdruck. Im Deutschen wer<strong>de</strong>n<br />
daher auch solche Taten zumin<strong>de</strong>st als<br />
„Amok“ bezeichnet.<br />
3. Massenmor<strong>de</strong>, <strong>bei</strong> <strong>de</strong>nen nach <strong>de</strong>r<br />
Klassifikation <strong>de</strong>s FBI <strong>bei</strong> einem zeitlich<br />
begrenzten Tatereignis mehrere<br />
Personen an einem Ort Opfer wer<strong>de</strong>n.<br />
Amoktaten sind eine Form von Massenmor<strong>de</strong>n.<br />
Zweitens terroristische Anschläge,<br />
<strong>bei</strong> <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>utlich mehr als eine Person<br />
beteiligt ist, <strong>bei</strong> <strong>de</strong>nen vielmehr religiöse<br />
o<strong>de</strong>r politische Beweggrün<strong>de</strong> eine<br />
Rolle spielen <strong>und</strong> <strong>bei</strong> <strong>de</strong>nen die Täter ihre<br />
Opfer nie mit <strong>de</strong>n eigenen Hän<strong>de</strong>n töten.<br />
Drittens opferspezifische Massenmor<strong>de</strong>,<br />
von <strong>de</strong>nen kleinere Gruppen wie Familien,<br />
Ban<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r Sekten betroffen sind.<br />
Häufig ereignen sich diese Taten in einem<br />
privaten Rahmen.<br />
Es wer<strong>de</strong>n drei verschie<strong>de</strong>ne<br />
Formen <strong>de</strong>s Amoklaufs<br />
unterschie<strong>de</strong>n<br />
1. Der „klassische“ Amoklauf, <strong>bei</strong> <strong>de</strong>m<br />
ein in <strong>de</strong>n meisten Fällen erwachsener<br />
Täter für Außenstehen<strong>de</strong> zunächst<br />
ohne erkennbaren Gr<strong>und</strong> an einem öffentlichen<br />
Ort wahllos Personen tötet.<br />
2. Sogenannte „School Shootings“, die<br />
sich dahingehend vom klassischen<br />
Amoklauf unterschei<strong>de</strong>n, dass sie von<br />
jugendlichen o<strong>de</strong>r heranwachsen<strong>de</strong>n<br />
Tätern begangen wer<strong>de</strong>n <strong>und</strong> sich an<br />
einem ganz beson<strong>de</strong>ren öffentlichen<br />
Ort ereignen – <strong>de</strong>r Schule o<strong>de</strong>r einem<br />
mit <strong>de</strong>r Schule verb<strong>und</strong>enen Ort wie<br />
Schulweg o<strong>de</strong>r Bushaltestelle.<br />
3. „workplace violence“ – Hier<strong>bei</strong> han<strong>de</strong>lt<br />
es sich um Fälle von schwerer Gewalt<br />
am Ar<strong>bei</strong>tsplatz; sie ähneln<br />
10
Karin Lange<br />
Amoklauf<br />
Serienmor<strong>de</strong><br />
Mehrfachtötungen<br />
Massenmor<strong>de</strong><br />
spree killings<br />
genozi<strong>de</strong> /<br />
zivile Massaker<br />
terroristische<br />
Anschläge<br />
Amoktaten<br />
opferspezifische<br />
Massenmor<strong>de</strong><br />
„klassischer“<br />
Amoklauf<br />
School<br />
Shootings<br />
workplace<br />
violence<br />
Einordnung von Amok in die verschie<strong>de</strong>nen Formen <strong>de</strong>r Mehrfachtötungen <strong>und</strong> Subformen von Amok.<br />
School Shootings in vielfacher Hinsicht.<br />
Diese Taten wur<strong>de</strong>n ebenfalls geplant<br />
<strong>und</strong> zumin<strong>de</strong>st einige Opfer<br />
wer<strong>de</strong>n bereits im Vorfeld durch <strong>de</strong>n<br />
Täter ausgewählt. Die Täter stehen im<br />
Berufsleben, sind <strong>de</strong>utlich älter <strong>und</strong><br />
wählen <strong>de</strong>n Tatort (ebenfalls durchaus<br />
bewusst) zielgerichtet aus: ihren Ar<strong>bei</strong>tsplatz.<br />
In <strong>de</strong>n letzten Jahren haben gera<strong>de</strong> School<br />
Shootings eine große Aufmerksamkeit auf<br />
sich gezogen. In Verbindung mit School<br />
Shootings han<strong>de</strong>lt es sich um zielgerichtete,<br />
bewaffnete Angriffe mit Tötungsabsicht<br />
<strong>de</strong>r Lehrer o<strong>de</strong>r Mitschüler, <strong>bei</strong> <strong>de</strong>nen<br />
entgegen <strong>de</strong>m etwas irreführen<strong>de</strong>n Begriff<br />
nicht nur Schusswaffen zum Einsatz kommen,<br />
son<strong>de</strong>rn unter an<strong>de</strong>rem auch Klingenwaffen,<br />
stumpfe Gegenstän<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r<br />
Bomben. Ganz bewusst wird die Schule als<br />
Tatort gewählt. Die gravierendste Form<br />
von schwerer, zielgerichteter Schulgewalt,<br />
worunter je<strong>de</strong>r gezielte Angriff, bezogen<br />
auf ein o<strong>de</strong>r mehrere Opfer zu verstehen<br />
ist, <strong>de</strong>r sich im Rahmen <strong>de</strong>r Schule ereignet,<br />
sind School Shootings (shoot, schießen).<br />
Was die Bezeichnung von School<br />
Shootings als Amoklauf bzw. als Amoklauf<br />
an Schulen betrifft, ist irreführend <strong>und</strong><br />
sollte daher vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n, weil <strong>de</strong>r<br />
Amoklauf im Alltag häufig als spontane<br />
<strong>und</strong> ungeplante Verhaltensweise verstan<strong>de</strong>n<br />
wird. Untersuchungen aus <strong>de</strong>n USA<br />
sowie erste Ergebnisse aus Deutschland<br />
zeigen dagegen, dass School Shootings<br />
häufig längerfristige Entwicklungen vorausgehen<br />
<strong>und</strong> diese ebenfalls über einen<br />
längerfristigen Zeitraum vorbereitet sowie<br />
geplant wer<strong>de</strong>n. Deshalb verw<strong>und</strong>ert es<br />
auch nicht, dass die Opfer solcher Taten<br />
meistens nur zum Teil zufällig sind. In vielen<br />
Fällen haben die Täter bereits im Vorfeld<br />
bestimmte Opfer ausgewählt. Im zweiten<br />
Schritt weitet sich die Tat dann auch<br />
auf an<strong>de</strong>re Personen aus. Sogar ähnliche<br />
Ereignisse, die sich an <strong>de</strong>n Universitäten<br />
ereignen, wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n Medien als<br />
„Amokläufe“ bezeichnet, obwohl diese<br />
Taten in ihrer Erscheinungsform offenbar<br />
vor allem <strong>de</strong>n School Shootings ähneln.<br />
Schwere, zielgerichtete<br />
Schulgewalt in Deutschland<br />
Nicht nur in <strong>de</strong>n letzten Jahren, son<strong>de</strong>rn<br />
noch vor wenigen Monaten (Amoklauf<br />
von Winnen<strong>de</strong>n) erregten vielmehr die<br />
School Shootings <strong>und</strong> an<strong>de</strong>re Fälle schwerer,<br />
zielgerichteter Schulgewalt das öffentliche<br />
Interesse. Lei<strong>de</strong>r geraten die Taten<br />
trotz <strong>de</strong>s großen Medienrummels im Laufe<br />
<strong>de</strong>r Jahre zunehmend in Vergessenheit<br />
– was zur Folge hat, dass die Anzahl<br />
schwerer zielgerichteter Gewalttaten an<br />
<strong>de</strong>utschen Schulen meist unterschätzt<br />
wird.<br />
Ein schweres School Shooting ereignete<br />
sich am 11. März 2009 in Winnen<strong>de</strong>n, Nähe<br />
Stuttgart. Der 17-jährige Tim Kretschmer<br />
tötete 15 Menschen <strong>und</strong> nach einem<br />
Schusswechsel mit <strong>de</strong>r Polizei tötete er sich<br />
schließlich selbst. Laut Darstellung <strong>de</strong>r<br />
Ermittler wird <strong>de</strong>r Tathergang wie folgt<br />
beschrieben:<br />
Um 9.30 Uhr betrat er mit einem dunklen<br />
Tarnanzug beklei<strong>de</strong>t seine ehemalige<br />
Albertville-Realschule. Er suchte das<br />
Obergeschoss auf, dort schoss er mit einer<br />
Pistole Neun-Millimeter-Beretta 92 (hier<strong>bei</strong><br />
han<strong>de</strong>lt es sich um eine halbautomatische<br />
Pistole, das heißt: Nach einmaligem<br />
Durchla<strong>de</strong>n lässt sich das gesamte Magazin<br />
mit 15 Schuss abfeuern), die er aus <strong>de</strong>m<br />
Schlafzimmer seines Vaters entwen<strong>de</strong>t<br />
hatte, auf Lehrer <strong>und</strong> Schüler. Er verletzte<br />
hier<strong>bei</strong> neun Schüler <strong>und</strong> drei Lehrer<br />
tödlich. Die Beamten sahen <strong>bei</strong>m Eintreffen<br />
<strong>de</strong>r ersten Streifen <strong>de</strong>n 17-jährigen<br />
kurz am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Treppe. Sofort schoss<br />
er <strong>und</strong> flüchtete aus <strong>de</strong>m Gebäu<strong>de</strong>. Seine<br />
Flucht erfolgte über das angrenzen<strong>de</strong><br />
Gebäu<strong>de</strong> einer psychiatrischen Klinik,<br />
dort erschoss er einen Mitar<strong>bei</strong>ter <strong>de</strong>s<br />
Krankenhauses. Der Täter kidnappte<br />
gegen 9.50 Uhr ein Auto, am Steuer <strong>de</strong>s<br />
dunkelgrünen VW Sharan saß Igor Wolf,<br />
41. Der Täter, auf <strong>de</strong>m Rücksitz sitzend,<br />
hielt Wolf die Waffe an die rechte Schläfe<br />
<strong>und</strong> sagte: „Auf, fahr los!“ Zunächst fuhren<br />
sie Richtung Tübingen, dann wie<strong>de</strong>r<br />
zurück, auf <strong>de</strong>r B297 vor<strong>bei</strong> an Reutlingen,<br />
Metzingen, nach Nürtingen, dort auf<br />
die B313 bis zum Autobahnkreuz Wendlingen.<br />
Es stand ein Streifenwagen am<br />
Straßenrand, <strong>de</strong>r Fahrer erhielt <strong>de</strong>n<br />
Befehl, auf die Autobahn A8 abzubiegen;<br />
Wolf lenkte seinen Wagen auf <strong>de</strong>n Grünstreifen<br />
<strong>und</strong> schmiss sich aus <strong>de</strong>m noch<br />
rollen<strong>de</strong>n VW. Mit <strong>de</strong>m Zündschlüssel<br />
floh er; „ich bin in Winnen<strong>de</strong>n gekidnappt<br />
wor<strong>de</strong>n“, das war das Erste, was die Polizeibeamten<br />
vernahmen. Tim K. brauchte<br />
ein neues Auto. Der Täter rannte in das<br />
Gewerbegebiet Wertstraße, gelangte zu<br />
einem Autohaus, dort erschoss er einen<br />
Angestellten sowie einen K<strong>und</strong>en, die sich<br />
in einem Verkaufsgespräch befan<strong>de</strong>n.<br />
Kretschmer geht ins Freie <strong>und</strong> steht auf<br />
11
Amoklauf<br />
Karin Lange<br />
einem Parkplatz. Lässig steht er dort. Ein<br />
Polizist bemerkt ihn. Schüsse fallen. Kretschmer<br />
wird zweimal in die Beine getroffen.<br />
15 Menschen hat er getötet, jetzt setzt<br />
er sich <strong>de</strong>n Lauf an die Schläfe, er drückt<br />
ein letztes Mal ab. Es ist 12.30 Uhr.<br />
Was bleibt ist Ratlosigkeit.<br />
Es treten folgen<strong>de</strong> Fragen auf, die immer<br />
gestellt wer<strong>de</strong>n nach diesen Taten, wie:<br />
Warum? Wer war Tim Kretschmer? Wie<br />
kann das sein, dass Eltern es noch nicht<br />
einmal mitbekommen, wenn ihr Kind<br />
einen Massenmord plant? O<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>rs<br />
formuliert: Wie kann es sein, dass Eltern<br />
es scheinbar nicht merken, was in ihrem<br />
Kind vorgeht?<br />
Der Vater Tims sei als Mitglied eines Schützenvereins<br />
im legalen Besitz von 15<br />
Schusswaffen gewesen, wovon sich 14 in<br />
einem Tresor <strong>und</strong> eine weitere im Schlafzimmer<br />
bef<strong>und</strong>en hätten. Ebenfalls habe<br />
<strong>de</strong>r 17-jährige Munition in größeren Mengen<br />
im Elternhaus heimlich entwen<strong>de</strong>t.<br />
Der Jugendliche war Gastschütze im<br />
Schützenverein. Seine Opfer brachte er<br />
durch gezielte Kopfschüsse um. Im vergangenen<br />
Jahr absolvierte <strong>de</strong>r Täter die<br />
Mittlere Reife an <strong>de</strong>r Albertville-Realschule.<br />
Tim K. schien bis dahin als ganz normaler,<br />
zwar zurückhalten<strong>de</strong>r Teenager<br />
eingestuft zu wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r Tischtennisspieler<br />
war <strong>und</strong> Kraftsportler. Was die Familie<br />
von Tim Kretschmer betrifft, so war<br />
diese seitens <strong>de</strong>s Bürgermeisters Jürgen<br />
Kiesl von Leutenbach normal innerhalb<br />
<strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> <strong>und</strong> <strong>de</strong>s Vereinslebens integriert.<br />
Kultusminister Helmut Rau berichtete,<br />
dass es sich um einen nach außen<br />
„völlig unauffälligen“ Jungen handle, <strong>de</strong>r<br />
„nie in irgen<strong>de</strong>iner Form“ aus <strong>de</strong>m Rahmen<br />
gefallen ist. Es mutmaßt <strong>de</strong>r Minister, dass<br />
Tim eine „doppelte I<strong>de</strong>ntität“ gehabt habe.<br />
Ein Amoktäter, schreibt Soziologe Wolfgang<br />
Sofsky, wolle nicht matern o<strong>de</strong>r quälen,<br />
„son<strong>de</strong>rn sofort töten“. Vergleichbar mit<br />
einem Terrorangriff gehe <strong>de</strong>m Verbrechen<br />
keine Warnung voraus. Sofort erreicht die<br />
Gewalt ihren Höhepunkt. Gegenwehr sei<br />
„nahezu ausgeschlossen“. Die Lehrerin warf<br />
sich noch zwischen Waffe <strong>und</strong> Schülerin;<br />
sie wur<strong>de</strong> vom Täter tödlich getroffen.<br />
Was die Vorgehensweise Kretschmers<br />
betrifft, so heißt es, er habe gezielt auf<br />
Mädchen geschossen, er habe gezielt Jagd<br />
auf Jugendliche gemacht, die in seiner<br />
Nachbarschaft gewohnt hatten. Außer<strong>de</strong>m<br />
heißt es, er sei ein Außenseiter gewesen,<br />
ein isolierter, verklemmter <strong>und</strong> einsamer<br />
Junge, <strong>de</strong>r sich für erlittene Demütigungen<br />
habe rächen wollen.<br />
Foto:F. Aumüller, digitalstock.<strong>de</strong><br />
12
Karin Lange<br />
Amoklauf<br />
Gegenüber <strong>de</strong>r Musterungsbehör<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />
B<strong>und</strong>eswehr teilte Kretschmer mit, dass<br />
er über einen längeren Zeitraum wegen<br />
Depressionen behan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>. Ulrich<br />
Hegerl von <strong>de</strong>r Universität Leipzig – einer<br />
<strong>de</strong>r führen<strong>de</strong>n Depressionsforscher <strong>de</strong>s<br />
Lan<strong>de</strong>s – hält je<strong>de</strong>nfalls diesen<br />
Zusammenhang für „völlig abwegig“.<br />
Hegerl hierzu: „Mag sein, dass Kretschmer<br />
einmal an Depressionen gelitten habe“, aber<br />
im „Zustand <strong>de</strong>r Krankheit“ sei er auf je<strong>de</strong>n<br />
Fall nicht zu einer solchen Tat „fähig“<br />
gewesen.<br />
Dem schließt sich die Frage an: Im Zustand<br />
welcher Krankheit sind Menschen zu <strong>de</strong>rartigen<br />
Verbrechen fähig? Die Forschung<br />
lässt darüber keinen Zweifel, dass Amoktäter<br />
irgen<strong>de</strong>inen psychischen o<strong>de</strong>r körperlichen<br />
Fehler aufweisen.<br />
Amoklauf in Erfurt <strong>und</strong><br />
Ems<strong>de</strong>tten<br />
Der Amoklauf in Winnen<strong>de</strong>n löste in zwei<br />
<strong>de</strong>utschen Städten Emotionen <strong>de</strong>r Ratlosigkeit<br />
<strong>und</strong> tiefen Betroffenheit aus <strong>und</strong><br />
zwar in Erfurt <strong>und</strong> Ems<strong>de</strong>tten. Auch dort<br />
waren die Schulen zum Schauplatz von<br />
Amokläufern gewor<strong>de</strong>n. Der 19-jährige<br />
Robert S. tötete am 26. April 2002 in <strong>de</strong>r<br />
thüringischen Lan<strong>de</strong>shauptstadt am Gutenberg-Gymnasium<br />
zwölf Lehrer, eine<br />
Sekretärin, zwei Schüler <strong>und</strong> einen Polizisten.<br />
Schließlich tötete auch hier <strong>de</strong>r<br />
Täter sich selbst. Insgesamt for<strong>de</strong>rte diese<br />
Tat 17 To<strong>de</strong>sopfer.<br />
Im münsterländischen Ems<strong>de</strong>tten stürmte<br />
am 20. November 2006 <strong>de</strong>r ehemalige<br />
18-jährige Schüler Sebastian B. seine ehemalige<br />
Realschule (Geschwister-Scholl-<br />
Schule) <strong>und</strong> schoss wahllos um sich <strong>und</strong><br />
zün<strong>de</strong>te mehrere Rauchbomben, durch die<br />
weitere Menschen verletzt wur<strong>de</strong>n. Neben<br />
drei Schusswaffen führte <strong>de</strong>r Täter mehrere<br />
Rohrbomben mit sich, die er zum Teil<br />
an seinem eigenen Körper befestigt hatte.<br />
Dadurch kann angenommen wer<strong>de</strong>n, dass<br />
schließlich noch Schlimmeres durch <strong>de</strong>n<br />
frühen Selbstmord <strong>de</strong>s Täters verhin<strong>de</strong>rt<br />
wur<strong>de</strong>. Er verletzte 37 Menschen zum Teil<br />
schwer, bevor er seine Waffe gegen sich<br />
selbst richtete. In mehrfacher Hinsicht ist<br />
die Tat von Sebastian B. äußerst beunruhigend.<br />
Im Vergleich zu <strong>de</strong>n Amoktätern<br />
von Erfurt <strong>und</strong> Winnen<strong>de</strong>n han<strong>de</strong>lte es<br />
sich <strong>bei</strong> ihm nicht nur um einen Täter, <strong>de</strong>r<br />
in Verbindung mit seiner Tat neben<br />
Schuss- <strong>und</strong> /o<strong>de</strong>r Klingenwaffen auch<br />
Sprengstoff mit sich führte (genauso wie<br />
die von ihm verherrlichten Täter aus Littelton,<br />
Dylan Klebold <strong>und</strong> Eric Harris),<br />
son<strong>de</strong>rn auch um <strong>de</strong>n ersten <strong>de</strong>utschen<br />
School Shooter, <strong>de</strong>r bewusst <strong>und</strong> beabsichtigt<br />
auch auf seine Mitschüler schoss. Wie<br />
Klebold <strong>und</strong> Harris hinterließ B. ein Tagebuch<br />
<strong>und</strong> Filmaufnahmen, in <strong>de</strong>nen er seine<br />
Tötungsphantasien sowie Tatmotive<br />
festgehalten hatte, da<strong>bei</strong> sich selbst als <strong>de</strong>n<br />
überlegenen Rächer darstellte. Sebastian<br />
B. präsentierte diese Materialien <strong>de</strong>r<br />
Öffentlichkeit, in<strong>de</strong>m er sie unmittelbar<br />
vor seinem Tod über das Internet verbreitete.<br />
Ein hasserfüllter Abschiedsbrief ging<br />
<strong>de</strong>m Amoklauf in Ems<strong>de</strong>tten voraus, <strong>de</strong>n<br />
Sebastian B. per<br />
Internet veröffentlichte.<br />
„Ihr habt Euch<br />
über mich lustig<br />
gemacht“, heißt es<br />
unter an<strong>de</strong>rem in diesem<br />
Brief. Der stets in<br />
schwarz geklei<strong>de</strong>te<br />
Ex-Schüler brachte<br />
auf mehreren Internetseiten seinen Hass<br />
gegenüber <strong>de</strong>r Schule zum Ausdruck. Den<br />
Lehrern warf er vor, dass sie in sein Leben<br />
eingegriffen hätten <strong>und</strong> ihn auf einem<br />
„Schlachtfeld“ zurückließen. Außer<strong>de</strong>m<br />
kündigte er Vergeltung an: „Ich will<br />
Rache!“ schrieb er <strong>und</strong>: „Ihr müsst alle<br />
sterben!“. Staatsanwalt Schweer hält <strong>de</strong>n<br />
ebenfalls gef<strong>und</strong>enen Abschiedsbrief für<br />
authentisch. Darin heißt es: „Ihr habt Euch<br />
über mich lustig gemacht, dasselbe habe<br />
ich nun mit Euch getan, ich hatte nur einen<br />
ganz an<strong>de</strong>ren Humor“. Der Brief schließt<br />
mit <strong>de</strong>n Worten: „Ich bin weg…“ 13<br />
Sprengkörper <strong>und</strong> Schusswaffen hatte <strong>de</strong>r<br />
Ex-Schüler Sebastian B. <strong>bei</strong> sich, als er am<br />
Montag (20.11.2006) seinen Amoklauf<br />
durch die Geschwister-Scholl-Realschule<br />
startete. Bereits vor seinem Amoklauf war<br />
<strong>de</strong>r 18-jährige mit einer Schusswaffe aufgefallen.<br />
Deshalb hätte er sich am Dienstag<br />
(21.11.2006) vor <strong>de</strong>m Jugendgericht<br />
Rheine wegen <strong>de</strong>s Verstoßes gegen das<br />
Waffengesetz verantworten sollen. Ein<br />
Gerichtssprecher teilte mit: „Er hatte auf<br />
einer Open-Air-Veranstaltung Bier getrunken<br />
<strong>und</strong> eine Gaspistole gezogen. Daraufhin hatten<br />
ihn Passanten angezeigt. Die Polizei<br />
erschien <strong>und</strong> nahm ihm die Pistole ab.“ Der<br />
18-jährige hatte zwar einen so genannten<br />
kleinen Waffenschein besessen, so <strong>de</strong>r<br />
„Ihr habt Euch über mich<br />
lustig gemacht, dasselbe<br />
habe ich nun mit Euch getan,<br />
ich hatte nur einen<br />
ganz an<strong>de</strong>ren Humor“.<br />
Sprecher weiter. Der erlaubte ihm lediglich,<br />
so genannte Gas- <strong>und</strong> Signalwaffen<br />
unter sehr strengen Auflagen mit sich zu<br />
führen. Nicht jedoch diese ohne Not auf<br />
einer öffentlichen Veranstaltung zu zücken.<br />
Sebastian B. jobbte unauffällig in einem<br />
Baumarkt. Ein Unternehmenssprecher sagte:<br />
„Aushilfskräfte wer<strong>de</strong>n für Inventur- <strong>und</strong><br />
Lagerar<strong>bei</strong>ten eingesetzt. Sie haben keinen K<strong>und</strong>enkontakt,<br />
weil dafür bestimmtes Fachwissen<br />
notwendig wäre“. Die r<strong>und</strong> 700 Schüler <strong>und</strong><br />
Lehrer versuchen die schrecklichen Eindrücke<br />
<strong>de</strong>s Amoklaufs an <strong>de</strong>r Geschwister-Scholl-Schule<br />
zu verar<strong>bei</strong>ten.<br />
Bedingt durch <strong>de</strong>n Amoklauf in Winnen<strong>de</strong>n<br />
kommt <strong>bei</strong> <strong>de</strong>n Schülern <strong>und</strong> Lehrern<br />
<strong>de</strong>r Schulen in Erfurt <strong>und</strong> Ems<strong>de</strong>tten<br />
alles wie<strong>de</strong>r hoch. Erfurts Oberbürgermeister<br />
Andreas<br />
Bausewein teilte<br />
mit, dass die Stadt<br />
als Konsequenz auf<br />
<strong>de</strong>n Amoklauf von<br />
2002 mehr Schulsozialar<strong>bei</strong>ter<br />
eingestellt<br />
habe, die da<strong>bei</strong><br />
helfen sollen, dass<br />
Schüler wie Robert S., <strong>de</strong>r keinen Schulabschluss<br />
schaffte, nicht durchs Raster fallen.<br />
Bereits <strong>bei</strong> <strong>de</strong>n geringsten Anzeichen<br />
einer ähnlichen Tat o<strong>de</strong>r Tatdrohung wer<strong>de</strong><br />
Kontakt zur Polizei <strong>und</strong> zum Kultusministerium<br />
aufgenommen. Vor Ort seien<br />
alle sensibler gewor<strong>de</strong>n. Gewalt darf nicht<br />
verharmlost wer<strong>de</strong>n. „Es ist außer<strong>de</strong>m auch<br />
wichtig, das über all das gesprochen wird“,<br />
teilte <strong>de</strong>r thüringische Lan<strong>de</strong>spolizeipfarrer<br />
Karl-Josef Wagenführ mit. Als einer <strong>de</strong>r<br />
ersten Seelsorger war er <strong>bei</strong> <strong>de</strong>m Amoklauf<br />
von Erfurt an <strong>de</strong>r Schule. Wichtig für<br />
ihn ist die psychologische Ar<strong>bei</strong>t, <strong>de</strong>nn<br />
sogar heute noch gibt es vor Ort<br />
Gesprächsangebote.<br />
Ems<strong>de</strong>tten wie Erfurt boten Winnen<strong>de</strong>n<br />
spontane Hilfe an, bezogen auf die Verar<strong>bei</strong>tung<br />
<strong>de</strong>r Tat. In Verbindung mit <strong>de</strong>r<br />
Verar<strong>bei</strong>tung setzt die Stadt Ems<strong>de</strong>tten auf<br />
Prävention. Heute hat die Realschule zwei<br />
halbe Stellen für einen Schulpsychologen<br />
eingerichtet. Laut Stadtsprecherin Margit<br />
Krupa habe sich „die Gesprächskultur“ in<br />
<strong>de</strong>r Stadt verbessert. Das be<strong>de</strong>utet, je<strong>de</strong>r<br />
achte mehr auf <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren. „Die Menschen<br />
sprechen sich nun gegenseitig viel eher<br />
an, wenn sie das Gefühl haben, da stimmt was<br />
nicht“, erklärte Krupa. Die gesamte Schule<br />
wur<strong>de</strong> umgebaut, um die Schüler nicht<br />
täglich mit <strong>de</strong>m Ereignis <strong>und</strong> <strong>de</strong>n Bil<strong>de</strong>rn<br />
13
Amoklauf<br />
Karin Lange<br />
von damals zu konfrontieren. Gabriele<br />
Sonsmann, Verwaltungsdirektorin <strong>de</strong>s<br />
Marienkrankenhauses, das erste Verletzte<br />
aufnahm, erinnert sich, dass die Ärzte<br />
damals nicht sofort durch die Polizeibarrika<strong>de</strong>n<br />
kamen. „Jetzt gibt es Absprachen<br />
mit <strong>de</strong>r Polizei, damit so etwas nicht mehr passieren<br />
kann“, sagte Sonsmann<br />
Sieger in <strong>de</strong>r Welt <strong>de</strong>s Spiels<br />
Geht es um gewalttätige Vi<strong>de</strong>ospiele im<br />
Internet, wie Counter-Strike o<strong>de</strong>r doom,<br />
dann ist Sebastian, von seinen Mitschülern<br />
„Basti“ genannt, nicht mehr zurückgezogen.<br />
Er ist dann in seiner Welt, dann<br />
wird er aktiv. Sogar <strong>bei</strong> Kriegsspielen im<br />
Wald steht er – teils schwer bewaffnet im<br />
Tarnanzug – in vor<strong>de</strong>rster Front. Jugendforscher<br />
Professor Klaus Hurrelmann<br />
bringt es wie folgt auf <strong>de</strong>n Punkt: „In <strong>de</strong>r<br />
fiktiven Welt <strong>de</strong>s Spiels war er kein Verlierer,<br />
er fühlte sich stark.“<br />
Selbsthass <strong>und</strong> Erniedrigung<br />
Sein Internettagebuch gleicht erschrecken<strong>de</strong>n<br />
Hassäußerungen. „Ich lerne nicht<br />
mehr, ich beteilige mich nicht mehr <strong>und</strong> ich<br />
tue eigentlich gar nichts mehr, außer vor<br />
mich hinvegetieren. Es ist die Hölle auf<br />
Er<strong>de</strong>n…“, heißt es in einem Eintrag vom<br />
7. Juli 2005. Sebastian B. fühlt sich erniedrigt,<br />
ge<strong>de</strong>mütigt sowohl von Lehren als<br />
auch von Mitschülern. „Ich hasse es immer<br />
<strong>de</strong>r Doofmann für alle zu sein“, schrieb er<br />
am 23. Mai. Zuvor berichtet er über seelische<br />
W<strong>und</strong>en, die ihm vor allem zwischen<br />
<strong>de</strong>r 5. <strong>und</strong> 8. Klasse zugefügt wor<strong>de</strong>n<br />
seien. Einmal sei ihm ein glühen<strong>de</strong>r Fahrradschlüssel<br />
auf <strong>de</strong>r Hand ausgedrückt<br />
wor<strong>de</strong>n.<br />
Letzte Zuflucht: Netzwelt<br />
Experten meinen, es sei ein <strong>de</strong>utliches<br />
Warnzeichen, wenn Jugendliche nur noch<br />
vor <strong>de</strong>m PC sitzen. Gera<strong>de</strong> <strong>bei</strong> jungen<br />
Männern seien oft psychische Krankheiten<br />
schuld, dass sie sich in die virtuelle<br />
Welt <strong>de</strong>s Internets stürzen. „Die Betroffenen<br />
ziehen sich <strong>de</strong>primiert in eine an<strong>de</strong>re Welt<br />
zurück. Sie flüchten aus <strong>de</strong>r Realität“, sagt<br />
Bert te Wild von <strong>de</strong>r Medizinischen Hochschule<br />
Hannover. Innerhalb einer Studie<br />
untersuchte er 23 Proban<strong>de</strong>n, die sich über<br />
einen langen Zeitraum täglich mehr als<br />
sechs St<strong>und</strong>en im Internet aufgehalten<br />
haben. Das Ergebnis: Von <strong>de</strong>n Untersuchten<br />
wiesen 80 Prozent Depressionen auf,<br />
an<strong>de</strong>re Angst- o<strong>de</strong>r Persönlichkeitsstörungen.<br />
Ein Mensch wie Sebastian B. passe<br />
genau in dieses Bild, sagte Wildt. In <strong>de</strong>r<br />
Realität habe sich <strong>de</strong>r 18-jährige zum ständigen<br />
Verlierer <strong>und</strong> als „Doofmensch“<br />
abgestempelt gefühlt. Dagegen habe er<br />
sich im Internet in Kampfvi<strong>de</strong>os als mächtigen<br />
Mann darstellen können. Bezogen<br />
auf die Internetforen habe ihn niemand<br />
unterbrochen o<strong>de</strong>r ausgelacht. Das Internet<br />
wur<strong>de</strong> als Möglichkeit gesehen, vor<br />
<strong>de</strong>r Krankheit wegzulaufen. „Online fin<strong>de</strong>n<br />
sie oft, was ihnen im richtigen Leben fehlt:<br />
Kontakte, Gruppengefühl, vielleicht sogar eine<br />
Romanze“, sagte<br />
Wildt. Dieses führe<br />
<strong>bei</strong> machen Menschen<br />
so weit, dass<br />
sie sich etwa mehr<br />
als 15 St<strong>und</strong>en pro<br />
Tag in Online-Rollenspiele<br />
zurückziehen<br />
<strong>und</strong> da<strong>bei</strong> verwahrlosen.<br />
„Ich kenne<br />
Fälle, da wur<strong>de</strong> bis<br />
zur Räumungsklage<br />
keine Miete mehr gezahlt, nicht mehr gegessen<br />
<strong>und</strong> nicht mehr ans Telefon gegangen“.<br />
Die Waffe vermittelt für<br />
kurze Zeit ein Gefühl <strong>de</strong>r<br />
totalen Kontrolle<br />
Die Amoktäter Robert S., Sebastian B.,<br />
Matti S. <strong>und</strong> jetzt Tim K. haben nicht<br />
durch Zufall ähnliche Lebensläufe. In<br />
ihrem Leben fan<strong>de</strong>n sie sich nicht mehr<br />
zurecht, sie fühlten sich ge<strong>de</strong>mütigt; sie<br />
waren jung, männlich <strong>und</strong> frustriert. Laut<br />
Aussage von Joachim Kersten, Soziologe<br />
an <strong>de</strong>r Deutschen Hochschule <strong>de</strong>r Polizei<br />
in Münster, haben die Täter einen gemeinsamen<br />
Auftritt, ob Erfurt, Ems<strong>de</strong>tten,<br />
Finnland o<strong>de</strong>r jetzt Winnen<strong>de</strong>n. Weiter-<br />
Warum passierte, was<br />
passiert ist?<br />
Diese Frage verfolgt die<br />
Überleben<strong>de</strong>n nach <strong>de</strong>m<br />
Amoklauf genauso beharrlich,<br />
wie die grausigen<br />
Bil<strong>de</strong>r vom Geschehen.<br />
hin erklärt Kersten: „Durch Demütigungen,<br />
die <strong>de</strong>r Täter ertragen hat, sieht er sich<br />
selbst als Opfer“. Die negativen Ereignisse,<br />
die diese jungen Männer erfahren, empfin<strong>de</strong>n<br />
sie schnell als Kränkungen. „Der<br />
Täter ist isoliert, aber auch kein Unbekannter<br />
seiner Umgebung“, sagt Kersten. Eine<br />
zurückhalten<strong>de</strong>, eher fre<strong>und</strong>liche Art sei<br />
typisch. Oft habe <strong>de</strong>r Täter ein Problem<br />
mit seinem Selbst, als schwach <strong>und</strong> klein<br />
empfin<strong>de</strong>t er sich. Gepaart mit <strong>de</strong>r Faszination<br />
für Waffen <strong>und</strong> <strong>de</strong>m Gedanken an<br />
Gewalt wer<strong>de</strong> die „Selbstaufrichtung“<br />
zum zentralen Thema seines Lebens, so<br />
Kersten. Der Nachahmungseffekt kann<br />
Auslöser für eine Tat sein, ergänzt Kersten.<br />
Von <strong>de</strong>m Amokschützen wird die<br />
Gewalthandlung regelrecht inszeniert.<br />
Der Täter nimmt da<strong>bei</strong> seinen eigenen<br />
Tod in Kauf. Wenn er die Bil<strong>de</strong>r eines<br />
an<strong>de</strong>ren Massakers sieht, so will er genauso<br />
groß <strong>und</strong> beherrschend<br />
sein, wie<br />
das, was er sich<br />
angeschaut hat,<br />
erklärt Kersten.<br />
Zum typischen Profil<br />
<strong>de</strong>r Umstän<strong>de</strong><br />
gehöre, dass <strong>de</strong>r<br />
Täter über Waffen<br />
verfügt, wie in Winnen<strong>de</strong>n.<br />
Laut Experte<br />
han<strong>de</strong>lt <strong>de</strong>r Täter<br />
nicht im Affekt. Vielmehr sei die Tat <strong>de</strong>r<br />
Abschluss unbewältigter Konflikte <strong>und</strong><br />
einer oft jahrelangen Fehlentwicklung.<br />
Als „Moving targets“ (Ziele in Bewegung)<br />
nimmt <strong>de</strong>r Amokläufer Menschen<br />
nur noch wahr. Kersten erklärt, „er erlebe<br />
<strong>de</strong>n Tod <strong>de</strong>s inneren Selbst“. Trotz<strong>de</strong>m die<br />
Steuerung <strong>de</strong>r Impulse ausgeschaltet ist,<br />
wirkt er während <strong>de</strong>r Bluttat kontrolliert,<br />
berechnend <strong>und</strong> klar; schießt jedoch<br />
wahllos auf alles was sich bewegt, für ihn<br />
erkennbar noch lebt. Lehrer <strong>und</strong> Schüler,<br />
von <strong>de</strong>nen er sich beleidigt fühlt, können<br />
die ersten Opfer sein, sagt Kersten. Dann<br />
schießt er willkürlich. Die Frage, auf die<br />
es nie eine Antwort geben wird: Warum<br />
passierte, was passiert ist?<br />
Diese Frage verfolgt die Überleben<strong>de</strong>n<br />
nach <strong>de</strong>m Amoklauf genauso beharrlich<br />
wie die grausigen Bil<strong>de</strong>r vom Geschehen.<br />
Literatur <strong>und</strong> Quellenangaben: Der Spiegel Nr. 12/16.März 2009, S. 31 ff.,<br />
FOCUS Nr. 12/16. März 2009 S.27 ff., Rheinische Post, Donnerstag 12. März 2009,<br />
A3 Land & Leute/A4 Politik, www.wdr.<strong>de</strong> themen/panorama, H. Scheithauer/R. Bondü,<br />
Amoklauf/Wissen was stimmt, Verlag Her<strong>de</strong>r Freiburg im Breisgau 2008<br />
14
Polizeiliche Beratungsstelle; www.polizei-beratung.<strong>de</strong><br />
Telefonterror<br />
BEI ANRUF ANGST!<br />
So schützen Sie sich vor Telefonterror<br />
Für viele Frauen ist sie schreckliche Realität: die sexuelle Belästigung am Telefon<br />
durch einen bekannten o<strong>de</strong>r anonymen Anrufer. Zwar gibt es für dieses<br />
Delikt keine isolierbare kriminalpolizeiliche Statistik; doch gibt die Zahl <strong>de</strong>r zur<br />
Anzeige gebrachten Beleidigungen auf sexueller Gr<strong>und</strong>lage, unter die wohl<br />
die meisten dieser Anrufe zu fassen sind, eine Ahnung vom Ausmaß <strong>de</strong>s Problems.<br />
So wur<strong>de</strong>n hier für das Jahr 2005 insgesamt 18.738 Fälle registriert –<br />
eine Steigerung um 1.258 Fälle gegenüber 2004. Die Aufklärungsquote lag<br />
<strong>bei</strong> 74,7 Prozent.<br />
Telefonterror ist eine Metho<strong>de</strong>, mit <strong>de</strong>r<br />
männliche Täter Frauen einschüchtern <strong>und</strong><br />
verängstigen, um das eigene Machtbedürfnis<br />
zu befriedigen. Manche Täter geben<br />
außer<strong>de</strong>m vor, die jeweilige Frau zu kennen:<br />
So beschreiben sie das Aussehen ihrer<br />
Opfer, nennen Details aus ihrem Privatleben<br />
o<strong>de</strong>r schil<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>ren berufliche <strong>und</strong><br />
familiäre Situation. Telefonterror trifft die<br />
Frauen in ihrer Intimsphäre, d. h. im<br />
Schutzraum Wohnung. Per Telefon verfügt<br />
<strong>de</strong>r Täter über die Frauen, wann <strong>und</strong> wie<br />
er will. Auf diese Weise kann das Telefon<br />
zu einem Objekt <strong>de</strong>r Angst wer<strong>de</strong>n.<br />
Telefon-Täter terrorisieren Frauen <strong>und</strong><br />
Mädchen je<strong>de</strong>r Altersgruppe. Die Anrufe<br />
können zu je<strong>de</strong>r Tageszeit passieren, manche<br />
kommen regelmäßig zu einem<br />
bestimmten Zeitpunkt, viele ereignen sich<br />
jedoch völlig „unvorhersehbar“, mal zur<br />
Tages-, mal zur Nachtzeit.<br />
Telefonbelästiger sind Männer, die ihr<br />
Selbstwertgefühl dadurch steigern, dass sie<br />
Mädchen <strong>und</strong> Frauen anonym <strong>und</strong> über<br />
Distanz terrorisieren. Ihre Strategie ist die<br />
Einschüchterung, sie wollen sich in <strong>de</strong>r<br />
Unterdrückerrolle erleben. Ziel ist, dass die<br />
Frauen Angst haben, sich bedroht, kontrolliert<br />
<strong>und</strong> ohnmächtig fühlen. Die Täter fin<strong>de</strong>n<br />
ihre Befriedigung, sobald sie eine entsprechen<strong>de</strong><br />
Reaktion <strong>bei</strong> Frauen spüren.<br />
Die Täter können „ganz normale“ Männer<br />
sein, die ihre Verachtung gegenüber<br />
Frauen auf diese Art <strong>und</strong> Weise zum Ausdruck<br />
bringen. In Frage kommen aber<br />
auch Männer mit einem gestörten Sexualleben<br />
<strong>und</strong> einem pathologischen Verhältnis<br />
zu Frauen.<br />
Im Zeitalter einer immer leichter kontrollierbaren<br />
Telefon-Kommunikation <strong>und</strong> <strong>de</strong>r<br />
verstärkten Nutzung von ISDN gelingt es<br />
jedoch immer weniger Tätern, <strong>bei</strong> ihren<br />
Anrufen anonym zu bleiben.<br />
Die Tipps <strong>de</strong>r Polizei:<br />
Wenn Sie mit telefonischen Belästigungen<br />
rechnen, können Sie <strong>bei</strong> <strong>de</strong>r Deutschen<br />
Telekom eine Geheimnummer beantragen.<br />
Außer<strong>de</strong>m besteht die Möglichkeit, <strong>bei</strong> <strong>de</strong>r<br />
Eintragung im Telefonbuch auf <strong>de</strong>n Vornamen<br />
zu verzichten. Gera<strong>de</strong> das könnte<br />
mögliche Täter jedoch animieren; <strong>de</strong>nn<br />
manche Täter wählen ihre Opfer gezielt<br />
nach diesem Kriterium aus, weil sie hinter<br />
Eintragungen ohne Vornamen gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
Frauen vermuten.<br />
Die nächstliegen<strong>de</strong> Reaktion <strong>bei</strong> einem<br />
Anruf ist, <strong>de</strong>n Hörer sofort aufzulegen!<br />
Diese Maßnahme kann <strong>de</strong>n Täter veranlassen,<br />
<strong>de</strong>n Versuch zu been<strong>de</strong>n, er kann<br />
es aber auch ein weiteres o<strong>de</strong>r mehrere<br />
Male probieren.<br />
Der Einsatz einer Trillerpfeife kann höchst<br />
wirksam, aber auch rechtlich be<strong>de</strong>nklich<br />
sein („Notwehrüberschreitung“).<br />
Eine Fangschaltung zu beantragen ist teuer.<br />
Doch ist eine Kostenerstattung gegebenenfalls<br />
durch <strong>de</strong>n Weißen Ring o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n<br />
Täter nach <strong>de</strong>ssen Verurteilung möglich.<br />
Auf Wunsch stellt die Deutsche Telekom<br />
unter <strong>de</strong>r Rufnummer 0800/3301000<br />
b<strong>und</strong>esweit die Verbindung zu <strong>de</strong>n örtlichen<br />
Telekom-Nie<strong>de</strong>rlassungen her, die<br />
über die technischen Präventionsmöglichkeiten<br />
informieren.<br />
Als durchweg probates Mittel gegen Dauerstörer<br />
hat sich die Zwischenschaltung<br />
Erscheinungsformen<br />
Schreckanrufer<br />
Sie versuchen, durch Horrormeldungen (z.<br />
B. „Ihr Mann ist schwer verunglückt“) Verunsicherung<br />
<strong>und</strong> Angst auszulösen <strong>und</strong> die<br />
Frauen zu sexuellen Handlungen zu veranlassen.<br />
Verbalerotiker<br />
Sie sprechen sexuelle Themen an <strong>und</strong> versuchen,<br />
durch das Wecken von Gehorsam,<br />
Vertrauen <strong>und</strong> Kooperation Frauen zu<br />
sexuellen Handlungen zu bewegen. Sie lassen<br />
Beschimpfungen los, klagen o<strong>de</strong>r drohen<br />
mit Selbstmord o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Bestrafungsaktionen.<br />
Kontrollanrufer<br />
Als verlassene (Ehe-)Partner setzt dieser Tätertyp<br />
alles daran, Einblick in aktuelle Lebensgewohnheiten<br />
seiner früheren Partnerin zu<br />
gewinnen. So möchte er etwa durch Kontrollanrufe<br />
herausfin<strong>de</strong>n, ob die Frau zu Hause<br />
ist. Dies kann auch mit obszönen Beleidigungen<br />
verb<strong>und</strong>en sein.<br />
Anonyme Anrufe, die sexuelle Bedrängungen<br />
<strong>und</strong> Beschimpfungen zum Inhalt haben<br />
o<strong>de</strong>r als besorgte Nachfrage von Ärzten<br />
o<strong>de</strong>r Amtspersonen getarnt sind, kennt je<strong>de</strong><br />
Frau – entwe<strong>de</strong>r aus eigener Erfahrung o<strong>de</strong>r<br />
von einer Frau aus <strong>de</strong>m Bekanntenkreis, die<br />
schon einmal damit konfrontiert wur<strong>de</strong>.<br />
eines Anrufbeantworters mit Mithörschaltung<br />
erwiesen. Zum einen fehlt <strong>de</strong>m Täter<br />
das Erfolgserlebnis, die Frau durch seinen<br />
Anruf zu erschrecken. Zum an<strong>de</strong>ren muss<br />
ihm bewusst sein, dass seine Stimme konserviert<br />
<strong>und</strong> somit i<strong>de</strong>ntifizierbar ist.<br />
Eine weitere Möglichkeit, telefonischen Störungen<br />
sicher aus <strong>de</strong>m Wege zu gehen, bietet<br />
die Deutsche Telekom mit <strong>de</strong>m Einsatz<br />
von Endgeräten (sowohl Telefone als auch<br />
Anrufbeantworter) mit entsprechen<strong>de</strong>r<br />
Anrufselektorfunktion (sog. VIP- bzw. Message-Funktion).<br />
Diese erlaubt eine dreistellige,<br />
individuell wählbare Codierung, die<br />
je<strong>de</strong>rzeit verän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n kann.<br />
Ebenfalls beson<strong>de</strong>rs wirksam an dieser Strategie<br />
ist die Rollenumkehr: In<strong>de</strong>m die<br />
betroffene Frau ihre anfängliche Opferrolle<br />
gegen einen aktiven Part eintauscht, kann<br />
sie <strong>de</strong>n Täter nachhaltig verunsichern <strong>und</strong><br />
so zur Aufgabe seines Han<strong>de</strong>lns bewegen.<br />
15
Danksagung<br />
VIELEN<br />
www.VDPolizei.<strong>de</strong><br />
DANK!<br />
Liebe Inserenten!<br />
Mit <strong>de</strong>r Beteiligung in <strong>de</strong>r Festschrift anlässlich unseres Polizeiballes<br />
haben Sie uns sehr geholfen. Wir danken Ihnen dafür sehr herzlich!<br />
Liebe Leser!<br />
Alle Inserate dieser Festschrift verdienen Ihre Aufmerksamkeit.<br />
Bitte berücksichtigen Sie diese Unternehmen bevorzugt <strong>bei</strong> Ihrer<br />
nächsten Disposition.<br />
Ihre<br />
Gewerkschaft <strong>de</strong>r Polizei<br />
Kreisgruppe Wolgast<br />
16