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PERSONALMANAGEMENT<br />
Schwierige Beschäftigungssituationen konfliktfrei lösen<br />
„Schwerkrankes“ Arbeitsverhältnis<br />
heilen durch Gesundheitsmanagement<br />
Banken und Sparkassen sind allein schon aus wirtschaftlichen Gründen sowie aufgrund ihrer sozialen Verpflichtung<br />
daran interessiert, alle Mitarbeiter bestmöglich in den Arbeitsprozess zu integrieren. Dies ist bei langzeitkranken<br />
Beschäftigten in vielen Fällen nicht mehr möglich. Wiedereingliederungsversuche scheitern. Ein schwieriges<br />
Arbeitsverhältnis zwischen Mitarbeiter und Arbeitgeber kann die Folge sein – oft voller Spannungen, Missverständnisse<br />
und Enttäuschungen. Die Autoren zeigen im ersten Teil einer Beitragsserie Lösungswege auf.<br />
Viele Personalleiter kennen das: Zu Beginn<br />
hatte man vor allem Mitleid, weil<br />
ein Mitarbeiter so schwer erkrankt war. Vieles<br />
hat man auch mit Hilfe des Sozialpartners um<br />
die neue Situation herum eingerichtet und<br />
organisiert, Führungskräfte und Kollegen zur<br />
Unterstützung mobilisiert und wiederholte<br />
Fehlzeiten akzeptiert. Doch mittlerweile<br />
sind die Fehlzeiten zur Regel geworden, und<br />
selbst bei den anfangs sehr hilfsbereiten<br />
Kollegen ist immer mehr Unmut zu spüren.<br />
Arbeitsprozesse können nicht mehr verlässlich<br />
abgewickelt werden.<br />
Der dauerhaft erkrankte Mitarbeiter<br />
fühlt sich ebenfalls unwohl und durch die<br />
Situation zusätzlich psychisch belastet. Man<br />
muss <strong>als</strong>o reagieren und neben den bisher<br />
gesuchten internen Alternativen möglicherweise<br />
auch über externe Alternativen nachdenken.<br />
Wie oft hat man in vergleichbaren<br />
Situationen versucht, kreative Lösungen zu<br />
entwickeln, sich dabei aber hoffnungslos im<br />
Dschungel der unterschiedlichsten Regelungen<br />
verstrickt.<br />
Das anfänglich noch stabile Vertrauensverhältnis<br />
hat inzwischen massiv gelitten<br />
und man merkt, wie man allmählich seine<br />
Glaubwürdigkeit verliert. Ein schmerzhafter<br />
Gedanke, der die Situation nicht leichter<br />
macht. Eine undankbare Aufgabe, schließlich<br />
ist der eigene Spielraum durch die Rolle <strong>als</strong><br />
Arbeitgeber ohnehin stark eingeschränkt.<br />
Eine Entwicklung, die auch am eigenen<br />
Selbstverständnis nagt. Schließlich hat man<br />
gerade diesen Mitarbeiter einst mit dem<br />
Slogan „The best company to work for“ für<br />
sein Unternehmen gewinnen können. Doch<br />
gilt dies auch jetzt noch? Hat man wirklich<br />
die Mittel für einen geordneten Weg aus der<br />
Sackgasse? Wohl eher nicht. Vielleicht hat<br />
man das Problem auch deswegen so lange<br />
vor sich hergeschoben.<br />
Kaum Bordmittel für Problemlösung<br />
Diese oder ähnliche Erfahrungen sind<br />
exemplarisch für die Befindlichkeiten von<br />
Personalverantwortlichen, wenn sie erleben,<br />
wie ein inzwischen schwierig gewordenes<br />
Arbeitsverhältnis immer weiter eskaliert.<br />
Meist entstehen die Probleme schon dort, wo<br />
man dem betroffenen Mitarbeiter trotz wiederholter<br />
Wiedereingliederungsversuche<br />
AUTOREN<br />
Bernhard Bertschat<br />
Thomas Hundertmark<br />
sind Geschäftsführer der<br />
Bertschat & Hundertmark Gruppe<br />
in Bad Nauheim.<br />
gegenüber erstm<strong>als</strong> offen aussprechen<br />
muss, dass es so nicht weiter gehen kann und<br />
man eine andere sozialverträgliche Lösung<br />
finden muss. Schon solche erste Gespräche,<br />
die richtungsweisend für den weiteren Dialog<br />
sind, verlaufen selten optimal. Oft fehlt<br />
es aber auch einfach an den notwendigen<br />
„Bordmitteln“. Das Problem eskaliert, bringt<br />
Konflikte mit sich und bindet weitere finanzielle<br />
Mittel und Personalressourcen, ohne<br />
sich einer Lösung anzunähern.<br />
Bei einem Mitarbeiter, der etwa aufgrund<br />
einer dauerhaften Erkrankung seine bisherige<br />
Tätigkeit nicht mehr ausführen kann<br />
und auch keinen anderen Arbeitsplatz im<br />
Unternehmen findet, müssen oft mehrere<br />
Lösungsmöglichkeiten parallel sondiert<br />
werden. Neben der Suche nach einem adäquaten<br />
neuen Arbeitsplatz geht es auch<br />
um eine Vielzahl fachlicher Fragen (Sozial-,<br />
Arbeits- oder Rentenrecht etc.), die im Rahmen<br />
von Lösungsvorschlägen sehr konkret<br />
und an der individuellen Situation des Mitarbeiters<br />
orientiert zeitnah und umfassend<br />
beantwortet werden müssen. Nur so kommt<br />
man einen entscheidenden Schritt voran.<br />
Quelle: Bertschat + Hundertmark<br />
Neutrale Perspektivberatung ermöglicht den Aufbruch zu neuen Ufern.<br />
80 Betriebswirtschaftliche Blätter 02|2012