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PERSONALMANAGEMENT<br />

Fachkräftesicherung in der Sparkassen-Finanzgruppe<br />

Bildungsangebote müssen<br />

flexibel und bedarfsgerecht sein<br />

AUTOREN<br />

Ihre transparente und nachvollziehbare Bildungsarchitektur mit attraktiven Abschlüssen ist für die Sparkassen ein<br />

wichtiger Wettbewerbsvorteil in einem künftigen „war for talents“. Schon in den vergangenen Jahren hat sich<br />

den<br />

war größer <strong>als</strong> im Branchendurchschnitt. Auch die Übernahmequoten lagen bei rund 90 Prozent und waren<br />

damit höher. Die Mitarbeiter werden nach ihrer Ausbildung auch konsequent weiter betreut, durch die regionalen<br />

Sparkassenakademien und die neu firmierte Management-Akademie der Sparkassen-Finanzgruppe.<br />

Dr. Dietmar Haase<br />

ist Leiter der Sparkassenakademie<br />

Niedersachsen in Hannover.<br />

Annette Ringwald<br />

ist Referentin beim Deutschen<br />

Sparkassen- und Giroverband<br />

(DSGV) in Berlin.<br />

Die Sparkassen-Finanzgruppe umfasst<br />

insgesamt 610 Unternehmen mit<br />

348.500 Beschäftigten im Inland. In diesen<br />

Unternehmen werden 22.900 Nachwuchskräfte<br />

ausgebildet. 1 Betrachtet man den<br />

mit dem Kreditgewerbe befassten Kern der<br />

Gruppe (Sparkassen, Landesbanken und<br />

Landesbausparkassen) wird deutlich, welchen<br />

großen Anteil an der Beschäftigungsund<br />

Ausbildungssicherung die Sparkassen-<br />

Finanzgruppe im deutschen Kreditgewerbe<br />

hat.<br />

In den genannten Instituten sind 290.500<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig. Das<br />

entspricht 44 Prozent der Beschäftigten<br />

im deutschen Bankenwesen. Außerdem<br />

bilden diese Unternehmen der Sparkassen-<br />

Finanzgruppe knapp die Hälfte der Auszubildenden<br />

des Kreditgewerbes aus. Den<br />

Löwenanteil daran tragen die Sparkassen<br />

mit knapp 43 Prozent. Rund vier Prozent der<br />

Auszubildenden sind in Landesbanken und<br />

Landesbausparkassen beschäftigt. Damit<br />

ist die Sparkassen-Finanzgruppe größter<br />

Arbeitgeber und Ausbilder in der deutschen<br />

Kreditwirtschaft.<br />

Das Tätigkeitsfeld ist komplex und stellt<br />

hohe Anforderungen an die Beschäftigten.<br />

Andererseits stehen die Unternehmen vor<br />

großen Herausforderungen, geeignete<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit den<br />

entsprechenden fachlichen Qualifikationen<br />

zu finden. Deshalb ist Berufsbildung die<br />

Grundlage für die Fachkräftesicherung in der<br />

Gruppe (s. Abb. 1 ).<br />

Fachkräftesicherung<br />

durch duale Ausbildung<br />

Die Sparkassen-Finanzgruppe (im Folgenden<br />

beschränkt auf den dem Kreditgewerbe<br />

zugehörigen Kern der Gruppe, <strong>als</strong>o<br />

Sparkassen, Landesbanken, Landesbausparkassen)<br />

hat ihr Ausbildungsangebot über die<br />

letzten Jahre konstant hoch gehalten. Das<br />

zeigt sich auch an der Ausbildungsquote<br />

von 8,6 Prozent. Sie liegt deutlich über dem<br />

Branchendurchschnitt von 6,1 Prozent. An<br />

der Spitze innerhalb der Gruppe liegen die<br />

Sparkassen mit einer Quote von 9,6 Prozent<br />

(s. Abb. 2).<br />

Wie in allen Bereichen der Kreditwirtschaft<br />

ist auch in der Sparkassen-Finanzgruppe die<br />

Beschäftigung in den letzten Jahren – wenngleich<br />

relativ moderat – zurückgegangen<br />

(seit 2006 um 3,6 Prozent). In derselben<br />

Periode haben sich die Ausbildungszahlen<br />

allerdings positiv entwickelt: Die Zahl der<br />

Auszubildenden stieg zwischen 2006 und<br />

2010 um 9,2 Prozent. In den Sparkassen ist<br />

der Verlauf ähnlich.<br />

In dieser antizyklischen Entwicklung des<br />

Ausbildungsengagements spiegelt sich<br />

auch das Bewusstsein um die grundsätzliche<br />

Bedeutung der Ausbildung für die<br />

Nachwuchs- respektive Fachkräftesicherung<br />

wider (s. Abb. 3).<br />

Lediglich zwei Prozent der Nachwuchskräfte<br />

in Sparkassen, Landesbanken und<br />

Landesbausparkassen sind Trainees, die<br />

entweder im Anschluss an eine Hochschulausbildung<br />

oder im Rahmen eines dualen<br />

Studiengangs in die Unternehmen der<br />

Sparkassen-Finanzgruppe kommen, um dort<br />

ein internes Ausbildungsprogramm zu absolvieren.<br />

Der überwiegende Teil der Nachwuchskräfte<br />

durchläuft eine Ausbildung im<br />

Rahmen des Berufsbildungsgesetzes. 93<br />

Prozent davon werden in den Sparkassen<br />

ausgebildet. Diese investieren jährlich insgesamt<br />

deutlich über 200 Millionen Euro in<br />

die Berufsausbildung ihres Nachwuchses. 2<br />

(s. Abb. 4).<br />

Zentraler Baustein des Berufseinstiegs in<br />

der Sparkassen-Finanzgruppe ist nach wie<br />

vor die klassische Bankausbildung: Fast 94<br />

Prozent der Auszubildenden der Sparkassen-<br />

Finanzgruppe durchläuft sie.<br />

Die Verteilung und damit auch die Bedeutung<br />

der einzelnen Ausbildungsberufe<br />

lässt sich exemplarisch an den Neueinstellungen<br />

in den Sparkassen ablesen: Von den<br />

7.100 Neuanfängern des Ausbildungsjahres<br />

2010/2011 waren knapp 95 Prozent Bankkaufleute.<br />

Der Anteil anderer kaufmännischer<br />

oder informationstechnischer Berufe<br />

ist dagegen gering. Er bewegt sich zwischen<br />

0,4 und einem Prozent. An dieser Verteilung<br />

hat sich auch über die letzten fünf Jahre<br />

wenig geändert (s. Abb. 5).<br />

Der Anspruch an die Auszubildenden ist<br />

hoch: Der weitaus größte Teil der neu Eingestellten<br />

(74 Prozent) verfügt über eine Studienberechtigung<br />

(Fachhochschulreife, Fachabitur,<br />

Abitur). Ein Viertel der Berufsanfänger<br />

hat einen Re<strong>als</strong>chulabschluss, der Anteil<br />

der Hauptschülerinnen und Hauptschüler<br />

liegt unter einem halben Prozent. Auch an<br />

dieser Verteilung hat sich in den letzten fünf<br />

Jahren wenig verändert. Im Vergleich zum<br />

Ausbildungsjahr 2006/2007 ist der Anteil der<br />

Auszubildenden mit Abitur leicht gestiegen,<br />

der Anteil der Azubis mit Re<strong>als</strong>chulabschluss<br />

hingegen gesunken.<br />

Die Einstiegsqualifikation der Auszubildenden<br />

wirkt sich positiv auf die Ausbildungsdauer<br />

aus. Kaum ein Azubi nutzt die<br />

Regelausbildungszeit: Immerhin 69 Prozent<br />

1 Zahlen gerundet. Soweit nicht anders bezeichnet<br />

hier wie im folgenden Datenstand 12/2010; Nachwuchskräfte<br />

umfassen Auszubildende und Trainees.<br />

2 Vergütung, ohne Weiterbildungskosten.<br />

66 Betriebswirtschaftliche Blätter 02|2012

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