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ORGANISATION<br />

¯<br />

Informierende E-Mails begrenzen<br />

Informierende E-Mails finden sich am häufigsten<br />

im Posteingang. In der Regel wird<br />

darin kein konkretes Handeln erwartet. Die<br />

Adressaten werden lediglich über Fort- oder<br />

Rückschritte bei Projekten bzw. über neue<br />

Sachverhalte in Kenntnis gesetzt. Mit den<br />

Absendern, die häufig solche E-Mails schreiben,<br />

sollte in jedem Fall gesprochen werden.<br />

Dabei sollten die Beweggründe verdeutlicht<br />

werden wie:<br />

> Der Posteingang soll dauerhaft niedrig<br />

gehalten werden.<br />

> Man möchte nur noch über solche Vorgänge<br />

informiert werden, die wichtig sind. Damit<br />

ist es jedoch nicht getan: Zu definieren<br />

ist nämlich, was „wichtig“ bedeutet, <strong>als</strong>o<br />

etwa, wenn sich ein Kunde beschwert oder<br />

wenn ein Projektmeilenstein nicht erreicht<br />

worden ist.<br />

Es kann langfristig sehr lohnend sein, gemeinsam<br />

mit den Mitarbeitern Entscheidungsregeln<br />

aufzustellen – so haben alle Betroffenen<br />

Handlungssicherheit. Das ist jedoch<br />

nur dann sinnvoll, wenn sich die Entscheidungssituation<br />

häufiger so oder ähnlich<br />

wiederholt. Andernfalls wird ein ein nicht zu<br />

rechtfertigender Bürokratismus betrieben.<br />

Eine weitere Empfehlung: Mitarbeiter<br />

sollten gebeten werden, Informationen zusammenzufassen,<br />

das heißt, nicht anlassgetrieben<br />

zu schreiben, sondern beispielsweise<br />

nur einmal die Woche eine kurze Übersicht<br />

der relevantesten Neuigkeiten zu verfassen.<br />

Wenn es sich um Informationen handelt,<br />

die sich an einen breiten Leserkreis richten –<br />

wie etwa an die ganze Abteilung oder sogar<br />

das komplette Unternehmen –, dann ist eine<br />

Radikalkur empfehlenswert: Nicht beachten<br />

und einfach löschen! Wem das zu riskant<br />

erscheint, schiebt solche E-Mails ungelesen<br />

in einen entsprechenden Ordner. Bei Bedarf<br />

lassen sie sich dort wieder „herausfischen“.<br />

Die Begründung für diese Vorgehensweise<br />

ist einfach: Was wirklich wichtig ist, erfährt<br />

man ohnedies. Alles andere hat mitunter<br />

eine Halbwertzeit von wenigen Tagen. Der<br />

US-amerikanische Philosoph und Schriftstellers<br />

Ralph Waldo Emerson hat es einmal auf<br />

den Punkt gebracht:<br />

> „Es gibt viele Dinge, die ein kluger Mann<br />

nicht wissen will.“<br />

Clever schreiben und antworten<br />

Seien wir ehrlich: Vielfach liegt es an unseren<br />

eigenen, mitunter mangelhaften Fähigkeiten,<br />

dass wir so viele E-Mails bekommen.<br />

Um ein Programmierer-Bonmot leicht<br />

abzuwandeln: „Garbage out – garbage in!“<br />

Schlecht formulierte, unvollständige oder<br />

unstrukturierte E-Mails, die wir versenden,<br />

führen zu Nachfragen oder Missverständnissen.<br />

Häufig ist dem Empfänger auch gar<br />

nicht bewusst, dass etwas von ihm erwartet<br />

wird, weil eine klare Handlungsaufforderung<br />

fehlt. In der Folge „trudeln“ dann E-Mails ein<br />

mit Inhalten wie:<br />

> Ist Herr Müller aus dem Marketing über das<br />

XY-Projekt zu informieren?<br />

> Muss die Finanzanwendung ZX auch auf<br />

der Messe ausgestellt werden?<br />

> Sollen bei der Lieferanten-Analyse Ausländer<br />

berücksichtigen werden?<br />

Klar wird aus den Fragen, dass man oft genug<br />

selbst schuld ist, wenn zu viele (Nach)Fragen<br />

kommen. Das kann, wie bereits geschildert,<br />

an einem unzureichenden Briefing liegen<br />

oder einer unvollständigen Reaktion auf eine<br />

Anfrage oder Bitte.<br />

Der auf der Hand liegende Ratschlag<br />

lautet <strong>als</strong>o: Werden Anweisungen gegeben<br />

oder ein Sachverhalt geschildert, sollte das<br />

so ausführlich und genau wie erforderlich,<br />

aber auch nicht länger sein. Damit werden<br />

E-Mails, die rein der Aufklärung und Konkretisierung<br />

dienen, vermieden. Dazu ein Tipp:<br />

> Müssen mehrere Punkte angesprochen<br />

werden, empfiehlt sich eine Durchnummerierung<br />

der Aussagen. Das hat zwei Vorteile:<br />

Zum einen ist es für den Empfänger<br />

einfacher, Bezug auf die einzelnen Inhalte<br />

zu nehmen. Und zum anderen wird der<br />

Text dadurch logisch gegliedert. Klarheit<br />

im Layout sorgt für Klarheit im Kopf.<br />

Ein weiterer Hinweis: Pro E-Mail sollte nur<br />

ein Thema behandelt werden, auch wenn<br />

dem Empfänger zu mehreren Themen etwas<br />

mitzuteilen wäre. Hauptgrund ist, dass Probleme<br />

beim Weiterleiten vermieden werden.<br />

Absender wie Empfänger können die E-Mail<br />

genau zuordnen bzw. ablegen und eine<br />

eventuelle Wiedervorlage ist leichter.<br />

Die eigenen E-Mails sollten so präzise<br />

wie möglich und vorausschauend sein. Es<br />

ist wichtig, sich die Zeit zu nehmen, das<br />

Vorgehen und das mögliche Ergebnis genau<br />

zu überdenken. Angenommen, von einem<br />

Mitarbeiter wird eine Liste aller Lieferanten<br />

benötigt, die im letzten Quartal in Verzug<br />

waren. Was müsste er wissen, um diese<br />

Aufgabe vollständig und im Sinne des Absenders<br />

zu erledigen? Zum Beispiel, ob es eine<br />

Toleranz bzw. eine bestimmte Messeinheit<br />

gibt: Wird die Verzögerung taggenau oder<br />

INFOBOX 2<br />

E-Mail-Hygiene<br />

1.Bezieht man sich auf eine E-Mail,<br />

<br />

der E-Mail und nicht ans Ende. Der<br />

<br />

spart sich zudem Zeit, da er nicht nach<br />

unten blättern muss, um die Antwort<br />

zu finden.<br />

<br />

<br />

solche Teile stehen lassen, auf die sich<br />

die Antwort bezieht. Auch das bedeutet<br />

Zeitgewinn.<br />

3. Vor dem Verschicken der Antwort<br />

sollte geprüft werden, ob auf alle<br />

Punkte des Absenders eingegangen<br />

worden ist. Hier liegt einer der Hauptursachen<br />

für (nach)fragende E-Mails:<br />

Von drei angesprochenen Punkten<br />

wurden nur zwei beantwortet. Der<br />

Empfänger muss in der Folge erneut<br />

schreiben. Das ist nicht nur ärgerlich,<br />

sondern unprofessionell.<br />

pro Kalenderwoche gezählt? Sollen alle<br />

Lieferanten erfasst werden, <strong>als</strong>o auch der<br />

Büroartikel-Shop?<br />

Zu begründen ist ferner, warum eine<br />

bestimmte Information benötigt bzw. eine<br />

bestimmte Aufgabe gestellt wird. Ein solches<br />

Hintergrundwissen hilft dem Empfänger,<br />

Bedeutung und Zweck seiner Arbeit zu verstehen.<br />

Klar sein muss auch, in welcher Form<br />

die Ergebnisse dargestellt werden (Excel-<br />

Tabelle, Diagramm, einfach <strong>als</strong> Antwort in<br />

einer E-Mail etc.).<br />

Manchmal ist es nicht ein mangelhaftes<br />

Briefing, sondern Nachlässigkeit oder sogar<br />

Ignoranz, die zusätzliches E-Mail-Aufkommen<br />

provoziert, nämlich, wenn nicht auf<br />

Nachrichten reagiert wird. Kommunikation<br />

ist auf Feedback ausgerichtet! Wie geht es<br />

einem selbst, wenn man jemandem geschrieben<br />

hat und keine Antwort bekommt?<br />

Verschiedene Erklärungen sind möglich:<br />

> Hat der andere meine E-Mail überhaupt<br />

bekommen?<br />

> Hat er sie gelesen?<br />

> Überlegt er noch?<br />

> Ist er bereits damit beschäftigt, meine<br />

Frage zu beantworten oder meine Bitte<br />

auszuführen?<br />

> Hat er mich nicht verstanden?<br />

> Kann er meine Frage mangels Wissen<br />

überhaupt nicht beantworten – ist er <strong>als</strong>o<br />

der f<strong>als</strong>che Ansprechpartner?<br />

88 Betriebswirtschaftliche Blätter 02|2012

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