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Einleitung – Kapitel 1.3.<br />

Abbildung 1.11: Osteophytenbildung an<br />

einem Brustwirbel. Pathologische<br />

Sammlung der Historischen Anthropologie.<br />

Die häufigste degenerative Veränderung des<br />

postcranialen Skeletts ist die Spondylose (Spondylosis<br />

deformans), welche die Veränderungen<br />

an den Wirbelkörpern bezeichnet. Durch ständige<br />

Belastung kommt es zum Verschleiß der<br />

Bandscheiben, welche der Körper durch Ausbildung<br />

neuer, knöcherner Strukturen zu kompensieren<br />

versucht. Dabei sind vor allem die unteren<br />

Halswirbel und der Bereich der Lendenwirbel<br />

betroffen, da diese der größten Belastung ausgesetzt<br />

sind. Im fortgeschrittenen Stadium können<br />

diese Knochenneubildungen (Osteophyten oder<br />

Spondylophyten, Abb. 1.11) Überbrückungen<br />

zwischen Wirbeln bilden (z.B. Zimmer 1982).<br />

Hinweise auf Mangelernährung / physischen Stress<br />

Als direkte Folge einer Blutarmut (Anämie),<br />

die z.B. in Folge eines Eisenmangels auftritt,<br />

kann die Deckknochenschicht im Dach der Augenhöhle<br />

abgebaut werden, was als Cribra orbitalia<br />

bezeichnet wird (Abb. 1.12). Diese Abbauprozesse<br />

können allerdings auch entzündlich<br />

bedingt sein (Carli-Thiele 1996, Wapler et<br />

al. 2004).<br />

Abbildung 1.12: Linkes Orbitadach (Blick<br />

nach superior) mit Cribra orbitalia (punktförmige<br />

Strukturauslöschungen.<br />

Eine unspezifische Diagnose stellt die so genannte<br />

Periostitis (periostale Reaktion) dar. Die<br />

Entzündung der Knochenhaut führt zu einer<br />

streifigen Auflagerung auf dem Knochen und<br />

kann prinzipiell jeden Knochen betreffen. Ursachen<br />

können Mangelernährung, physischer Stress bzw. Dauerbelastung, entzündliche<br />

oder infektiöse Prozesse sowie neoplastische Veränderungen (etwa bei Tumoren)<br />

sein (Adler 1983).<br />

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