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Einleitung – Kapitel 1.3.<br />

ein enger Verwandter von S. typhi, der in drei unterschiedlichen Varianten vorkommt<br />

(auch als S. paratyphi A, B und C bezeichnet).<br />

3. Das durch Rickettsia prowazekii (R. prowazekii) ausgelöste Fleckfieber, auch<br />

Flecktyphus oder Typhus exanthematicus genannt.<br />

4. Das durch Bartonella quintana (B. quintana) ausgelöste Fünf-Tage-Fieber oder<br />

Wolhynisches Fieber (englisch: trench fever = Schützengrabenfieber).<br />

5. Das sogenannte Läuserückfallfieber (englisch: Louse-borne relapsing fever), ausgelöst<br />

durch Borrelia recurrentis.<br />

Aufgrund ihrer Infektionsweise und des typischen Krankheitsverlaufes kann man<br />

diese fünf Erreger in zwei Gruppen einteilen: Die Salmonella-Spezies werden in der<br />

Regel durch verunreinigte Nahrungsmittel aufgenommen; Rickettsia, Bartonella und<br />

Borrelia werden vorwiegend durch die humane Kleiderlaus (Pediculus humanus var.<br />

corporis/capitis) übertragen. Diese fünf Erreger stellen vermutlich das Hauptreservoir<br />

des „Typhus“ in historischen Zeiten dar. Andere Erreger, wie z.B. weitere humanpathogene<br />

Rickettsien und Borrelien, lösen zwar ebenfalls vergleichbare Symptome<br />

aus, deren Hauptmerkmale ein hohes Fieber und starke Schmerzen sind, jedoch<br />

sind solche Erkrankungen im Vergleich eher selten. Die im Folgenden dargestellten<br />

Informationen wurden – falls nicht anders angegeben – aus den Ratgebern für Ärzte<br />

des Robert-Koch-Instituts (www.rki.de) entnommen.<br />

Typhus Abdominalis / Paratyphus<br />

Abbildung 1.16: Salmonella enterica<br />

(typhimurium) auf einer Agarplatte. Foto:<br />

CDC (Verwendung gestattet)<br />

http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Salmonell<br />

a_enterica_serovar_typhimurium_01.jpg,<br />

10.07.2013<br />

Typhus und Paratyphus besitzen eine Vielzahl<br />

von Gemeinsamkeiten, sowohl auf Ebene des<br />

Erregers als auch im klinischen Verlauf. Beide<br />

auslösende Erregerarten sind gramnegative, bewegliche,<br />

nicht sporenbildende und fakultativ<br />

anaerobe Bakterien, die ausschließlich humanpathogen<br />

sind. Sie gehören zur Subspezies Salmonella<br />

enterica ssp. Enterica (Abb. 1.16), zu der<br />

99,5% der für den Menschen und Tiere infektiösen<br />

Arten gehören, und sind weltweit verbreitet.<br />

Das Hauptreservoir ist der Mensch, wobei klinisch<br />

unauffällige Personen sowie Dauerausscheider<br />

eine besondere Rolle einnehmen. Die Infektion findet vorwiegend über die<br />

Aufnahme von kontaminierten Lebensmitteln und Wasser statt, eine direkte Übertragung<br />

von Mensch zu Mensch ist möglich, aber selten. Die Inkubationszeit beträgt<br />

zwischen 3 bis 60 Tage, im Durchschnitt etwa 18 - 14 Tage (Paratyphus ca. 1-10<br />

Tage). Die Infektion äußert sich zunächst mit uncharakteristischen Beschwerden wie<br />

etwa Kopf- und Gliederschmerzen, wobei nach 2 – 3 Tagen ein hohes Fieber zwischen<br />

39° C und 41° C auftritt, das bis zu drei Wochen anhalten kann. Typisch, aber<br />

selten, sind sogenannte Reseolen (nichtjuckende Hautfloreszenzen), zumeist auf der<br />

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