09.04.2014 Aufrufe

Nachhaltige Lieferkette - UmweltDialog E-Paper Nr. 1 - April 2014

Deutschland ist nicht zuletzt deshalb eine weltweit führende Handelsnation, weil unsere Waren und Dienstleistungen aus aller Welt beziehen und in alle Welt liefern. Diese hohe Maß an Globalisierung ermöglicht erst den wirtschaftlichen Erfolg. Funktionierende Lieferketten spielen hierbei eine zentrale Rolle. Jeder aus der Praxis weiß allerdings auch, dass mit der Auslagerung von Produktion auch die Kontrolle über die Umsetzung ausgelagert wird. Die Verantwortung für das Produkt und die Marke bleiben aber beim Auftraggeber. Neben Qualitätsstandards müssen daher auch Umwelt- und Sozialstandards beachtet werden. In dieser ePaper Ausgabe von UmweltDialog widmen wir uns daher schwerpunktmäßig den Nachhaltigkeitsaspekten in der Lieferkette.

Deutschland ist nicht zuletzt deshalb eine weltweit führende Handelsnation, weil unsere Waren und Dienstleistungen aus aller Welt beziehen und in alle Welt liefern. Diese hohe Maß an Globalisierung ermöglicht erst den wirtschaftlichen Erfolg. Funktionierende Lieferketten spielen hierbei eine zentrale Rolle. Jeder aus der Praxis weiß allerdings auch, dass mit der Auslagerung von Produktion auch die Kontrolle über die Umsetzung ausgelagert wird. Die Verantwortung für das Produkt und die Marke bleiben aber beim Auftraggeber. Neben Qualitätsstandards müssen daher auch Umwelt- und Sozialstandards beachtet werden. In dieser ePaper Ausgabe von UmweltDialog widmen wir uns daher schwerpunktmäßig den Nachhaltigkeitsaspekten in der Lieferkette.

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1<br />

<strong>April</strong><br />

<strong>2014</strong><br />

Warum ist es so schwer, die gesamte <strong>Lieferkette</strong> zu zertifizieren?<br />

Sartory: Wir wollen nicht einfach einen neuen Standard schaffen. Vor kurzem waren wir in Indien unterwegs, da waren<br />

wir in Fabriken, in denen hängen schön nebeneinander aufgereiht 20 Zettel mit diversen Zertifizierungen und<br />

Verhaltensnormen. Die werden aber nicht gelebt. Nach der Zertifizierung herrscht Stillstand. Wir wollen, dass sich ein<br />

Unternehmen auch in eine bestimmte Richtung entwickelt. Es bringt nichts, nur eine Liste abzuhaken.<br />

Was heißt das konkret?<br />

Sartory: Beispielsweise müssen die Fabriken nachweisen, dass sich die Einkommen nach oben entwickeln. Wir wollen<br />

auch, dass die Mitarbeiter geschult und qualifiziert werden. Allgemein arbeiten wir im Fairtrade-System mit einem<br />

Netzwerk an Beratern zusammen. Sie helfen dann den Gremien, die darüber entscheiden, wie die Fairtrade-Gelder<br />

investiert werden, weil die Arbeiter, die darüber entscheiden, oft keinen höheren Schulabschluss haben. Das alles muss<br />

sich erst etablieren.<br />

Wie viele der großen Bekleidungsketten springen bisher auf ihre Idee an?<br />

Sartory: Bisher gibt es den Standard noch nicht, aber das Interesse ist groß. Manche haben zumindest vereinzelt Bio-<br />

Kleidung im Angebot. Aber bei Fairtrade müssen Sie auf langfristige Beziehungen zu ihren Lieferanten setzen. Momentan<br />

existieren diese häufig nicht. Wir wollen die Entwicklung des Standards noch dieses Jahr beginnen und hoffen, dass wir<br />

dann für die Implementierung möglichst schnell Unternehmen mit an Bord bekommen.<br />

Wird die Kleidung dann teurer?<br />

Sartory: Das muss nicht sein. Wir haben in Indien Fabriken gesehen, da kommen das billige T-Shirt und das Designer-T-<br />

Shirt aus der gleichen Produktionslinie. Die Lohnkosten fallen bei Textilien ohnehin kaum ins Gewicht. Faire Rohstoffe<br />

sind auf jeden Fall genug da: Wir haben Bauern, die verkaufen 80 Prozent ihrer Fairtrade-zertifizierten Baumwolle zum<br />

normalen Preis, weil die Nachfrage nach fairer Produktion so gering ist.<br />

Quelle: RNE<br />

Quelle: UD / RNE<br />

http://www.umweltdialog.de/de/csr-management/csr-nachrichten/archiv/<strong>2014</strong>-01-22_Es-bringt-nichts-nur-eine-Liste-abzuhaken.php<br />

Umweltdialog e<strong>Paper</strong> - Ein Verlagsprodukt der macondo publishing GmbH 17

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