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PSC 3-12 - FSP

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deranwärtern des SWISSINT (Kompetenzzentrum der<br />

Schweizer Armee für Auslandeinsätze) werden einsatzbezogene<br />

Evaluationen durchgeführt.<br />

Sicherung der Qualität<br />

Die psychologischen Untersuchungen der Rekrutierung<br />

müssen wirtschaftlich, zweckmässig und evidenzbasiert<br />

erfolgen. Die verwendeten Methoden und<br />

Verfahren werden systematisch evaluiert und kontinuierlich<br />

verbessert. Beim computergestützten Screening<br />

wird analysiert, inwieweit die verwendeten Konstrukte<br />

im Hinblick auf ihre Prädiktion des Bestehens<br />

der Rekrutenschule zuverlässig sind. Um die Qualität<br />

der Explorationsgespräche zu optimieren und eine<br />

hohe Übereinstimmung in der Beurteilung zwischen<br />

den psychologischen Mitarbeitenden zu erreichen, werden<br />

regelmässig Supervisionen durchgeführt. Die gesamtschweizerischen<br />

Fortbildungen stehen in Übereinstimmung<br />

mit den <strong>FSP</strong>-Fortbildungsrichtlinien und<br />

fokussieren auf spezifische Fragestellungen wie zum<br />

Beispiel Probleme in der Spätadoleszenz oder Gewaltbereitschaft.<br />

Für die Sicherstellung und Weiterentwicklung der<br />

Qualität des psychologischen Rekrutierungsprozesses<br />

werden Bewährungskontrollen und Evaluationsstudien<br />

durchgeführt. In einer Studie aus dem Jahr 2008<br />

zeigten die psychologischen Mitarbeitenden der Rekrutierung<br />

Henggeler-Falck und Widmer, dass RS-Absolventen<br />

mehr Ressourcen wie zum Beispiel aufgabenorientiertes<br />

Coping und Kohärenzsinn aufweisen als<br />

RS-Abbrecher. Anhand solcher Erkenntnisse wird geprüft,<br />

wie durch eine differenzierte Evaluation der Ressourcen<br />

von Stellungspflichtigen das Rekrutierungsverfahren<br />

besser vorhergesagt werden kann. Zudem zeigte<br />

sich, dass bei RS-Abbrüchen militärkontextuelle Faktoren<br />

wie beispielsweise der Führungsstil und Kameradschaft<br />

einen starken Einfluss auf die psychische Gesundheit<br />

der Rekruten und damit auf die Abbruchrate<br />

haben. Über entsprechende Erkenntnisse werden die<br />

Schulen informiert, was diesen wiederum ermöglicht,<br />

faktenbasierte Optimierungsmassnahmen einzuleiten.<br />

Als lernende Organisation sind wir gefordert, unsere<br />

fachspezifischen Kompetenzen unter Berücksichtigung<br />

der sich verändernden gesellschaftlichen Bedingungen<br />

und Lebensstile stetig weiterzuentwickeln.<br />

Thomas M. Gehring<br />

Alain Widmer<br />

Literatur<br />

Boss, P., Vetter, S., Frey, F., & Lupi G. A. (2003). Rekrutierung<br />

XXI. 2. Teil: Die medizinisch-psychologischen und<br />

die psychologischen Testserien und Untersuchungen an<br />

der Rekrutierung XXI. Datenschutz. Schweizerische<br />

Ärztezeitung, 84(14), 623–627.<br />

Henggeler-Falck, M., & Widmer, A. (2008). Unterschiede<br />

zwischen RS-Absolventen und RS-Abbrechern: Kameradschaft<br />

stärkt die psychische Gesundheit. INTRA.<br />

Öffentlichkeitsarbeit VBS, 2, 48–49.<br />

Roth, S., & Moreau-Gruet, F. (2011). Consommation et côut<br />

des médicaments en Suisse. Neuchâtel: Schweizerisches<br />

Gesundheitsobservatorium (OBSAN).<br />

Schuler, D., & Rüesch, P. (2007). Psychische Gesundheit in<br />

der Schweiz. Neuchâtel: Schweizerisches<br />

Gesundheitsobservatorium (OBSAN).<br />

Schweizer Armee (2011). Rekrutierungsbericht 2009/2010.<br />

Bern: Kommando Rekrutierung.<br />

Die Autoren<br />

Prof. Dr. Thomas M. Gehring, Fachpsychologe für Kinder<br />

und Jugendliche <strong>FSP</strong> und für Psychotherapie <strong>FSP</strong>, ist<br />

Chefpsychologe der Rekrutierung im Führungsstab der<br />

Schweizer Armee und Lehrbeauftragter für Klinische<br />

Psychologie an der Universität Basel. Er war in der Lehre,<br />

Forschung und klinischen Versorgung unter anderem an<br />

der Universität Zürich und an der Stanford University tätig<br />

und ist Autor des Familiensystemtests FAST.<br />

Alain Widmer, lic. phil., Klinischer Psychologe, ist stellvertretender<br />

Chefpsychologe am Rekrutierungszentrum<br />

Windisch. Er leitet Qualitätsförderungsprojekte im Bereich<br />

der psychologisch-psychiatrischen Tauglichkeitsabklärung.<br />

Anschrift<br />

Prof. Dr. Thomas M. Gehring, Postfach 155, 8042 Zürich.<br />

gehring@psychologie.ch<br />

www.fast-test.com<br />

Alain Widmer, Rekrutierungszentrum Windisch,<br />

Spitzmattstrasse 6, 5210 Windisch.<br />

alain.widmer@vtg.admin.ch<br />

Résumé<br />

Dans leur article, Thomas M. Gehring, psychologue <strong>FSP</strong>,<br />

et Alain Widmer, psychologue, mettent en lumière le rôle<br />

que la psychologie est appelée à jouer dans le cadre du<br />

recrutement. Dans l’armée suisse, l’appréciation d’aptitude<br />

au service militaire a pour but de réduire les problèmes<br />

psychiques à l’école de recrues et d’éviter des libérations<br />

prématurées du service militaire. Pour juger de<br />

la santé psychique des recrues et de leur capacité à remplir<br />

leurs obligations, on recourt à un dépistage informatique<br />

à large spectre. En cas de singularités ou de facteurs<br />

de risque sur le plan psychique, les psychologues<br />

conduisent des entretiens exploratoires, apportant ainsi<br />

leur contribution à la prévention et à la promotion de la<br />

santé.<br />

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