Virtuelles Mahnmal für die „Euthanasie“-Opfer - Der Paritätische Berlin
Virtuelles Mahnmal für die „Euthanasie“-Opfer - Der Paritätische Berlin
Virtuelles Mahnmal für die „Euthanasie“-Opfer - Der Paritätische Berlin
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Landesgeschäftsstelle<br />
eine Art Ersatznachfolger <strong>für</strong> den Zivil<strong>die</strong>nst <strong>für</strong> Kriegs<strong>die</strong>nstverweigerer<br />
– stehen bundesweit rund 35 000 Jobs<br />
zur Verfügung. Seit 1. Juli, dem Geburtstag des Bundesfreiwilligen<strong>die</strong>nstes,<br />
wurden rund 20 000 Verträge<br />
abgeschlossen, davon 150 zwischen Freiwilligen und<br />
Mitgliedsorganisationen des <strong>Berlin</strong>er und Brandenburger<br />
<strong>Paritätische</strong>n. „Viele Einsatzstellen sind ehemalige<br />
Zivil<strong>die</strong>nststellen“, sagt Anne Jeglinski, stellvertretende<br />
IJGD-Geschäftsführerin in <strong>Berlin</strong> und dort <strong>für</strong> den<br />
Bundesfreiwilligen<strong>die</strong>nst zuständig.<br />
Mit der aufgehobenen Zivil<strong>die</strong>nstpflicht haben auch<br />
viele Verträge zu tun, <strong>die</strong> vor allem junge Männer in <strong>Berlin</strong><br />
und Brandenburg eingegangen sind. Sie wurden gewissermaßen<br />
vom Ende des Zivil<strong>die</strong>nstes, den sie in ihren<br />
Lebensplan fest eingebaut hatten, überrascht – und<br />
heuerten folgerichtig beim Bundesfreiwilligen<strong>die</strong>nst an.<br />
Viele junge Frauen, <strong>die</strong> sich als Bufdis verpflichtet haben,<br />
hatten zunächst ein „Freiwilliges Soziales Jahr“ eingeplant,<br />
dessen Plätze freilich ausgebucht waren – auch<br />
sie begannen quasi ersatzweise bei einer <strong>Berlin</strong>er oder<br />
Brandenburger BFD-Einsatzstelle. Unter den 150 <strong>Berlin</strong>er<br />
und Brandenburger Freiwilligen, <strong>die</strong> bei <strong>Paritätische</strong>n<br />
Organisationen Dienst tun, sind auch 45 „Bufdis“<br />
im Alter über 27 Jahren – sie repräsentieren einen<br />
neuen Typ von Freiwilligen, <strong>die</strong> sich <strong>für</strong> sechs, zwölf<br />
oder 24 Monate fest verpflichten und im Gegenzug ein<br />
Taschengeld, Sozialversicherung und ein interessantes<br />
Seminar- und Weiterbildungsangebot erwarten dürfen.<br />
Was bewegt ältere Semester, sich als „Bufdis“ zu<br />
verpflichten?<br />
Eine 72-Jährige etwa, <strong>die</strong> schon lange als ehrenamtliche<br />
Mitarbeiterin in einer Einrichtung hilft, nahm <strong>die</strong> Gelegenheit<br />
wahr, sich noch fester zu binden und neue Anregungen<br />
während Seminartagen und -wochenenden zu<br />
finden. Andere bemühen sich, <strong>die</strong> (oft aussichtslose) Tristesse<br />
ihres Hartz-IV-Alltages zu überwinden und ihrem<br />
Leben ein paar neue, engagierte Impulse zu geben, vielleicht<br />
auch eine berufliche Umorientierung. Ihr Einsatz<br />
ist umso bemerkenswerter, weil ihr Hartz-IV-Satz gegen<br />
das Taschengeld so aufgerechnet wird, dass sie nur noch<br />
zwischen 60 und 180 Euro Freiwilligen-Taschengeld herausbekommen.<br />
60 Euro? 180 Euro? Weil der Bundesfreiwilligen<strong>die</strong>nst<br />
in der Anfangsphase eine ziemliche Sturzgeburt war,<br />
sind Antworten auf viele vertragliche und finanzielle<br />
Fragen noch in der Schwebe, etwa wenn es um <strong>die</strong> leidige<br />
Kindergeldfrage geht, ums Taschengeld, um Fahrgeldansprüche,<br />
um Unterhaltszahlungen, um Wohngeld,<br />
Hartz IV oder Rente. Nach Kräften bemühen sich <strong>die</strong><br />
Fachleute im <strong>Paritätische</strong>n und in den IJGD-Büros um<br />
Antworten – <strong>die</strong> Telefone zwischen ihnen und den Ansprechpartnern<br />
im zuständigen Bundesamt <strong>für</strong> Familie<br />
und zivilgesellschaftliche Aufgaben glühen heiß.<br />
Die <strong>Paritätische</strong>n <strong>Berlin</strong> und Brandenburg, gemeinsam<br />
mit den IJGD-Fachleuten, sind aber auch auf Fragen<br />
vorbereitet, <strong>die</strong> von solchen <strong>Paritätische</strong>n Mitgliedsorganisationen<br />
kommen, <strong>die</strong> Einsatzstellen anbieten<br />
oder anbieten wollen. Auch <strong>für</strong> sie sind damit keine finanziellen<br />
Wohltaten verbunden; was sie vom Staat bekommen,<br />
deckt gerade Taschengeld und Sozialversicherungen<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Freiwilligen ab, der Rest sind freiwillige<br />
Leistungen.<br />
Die Einsatzstellen müssen sich auf den neuen Typ des<br />
Freiwilligen einrichten, der zwar Verpflichtungen eingeht,<br />
aber auch, wie ein normaler Arbeitnehmer und<br />
anders als ein Zivi, jederzeit kündigen kann. Auf <strong>die</strong>se<br />
neuen Freiwilligen, seien sie unter oder über 27, müssen<br />
häufig auch neue Freiwilligenjobs zugeschnitten werden,<br />
<strong>die</strong> attraktiv und abwechslungsreich sind und dem<br />
Wunsch entsprechen, in Kitas, mit Behinderten und älteren<br />
Menschen sozial engagierte Freiwilligen<strong>die</strong>nste zu<br />
tun, <strong>die</strong> auch ihre eigene Persönlichkeitsbildung unterstützen.<br />
Egal ob unter oder über 27 Jahren.<br />
►Bundesamt <strong>für</strong> Familie und zivilgesellschaftliche<br />
Aufgaben (BAFzA), www.bafza.de<br />
►Internationale Jugendgemeinschafts<strong>die</strong>nste<br />
(ijgd), www.ijgd.de<br />
Software als Spende<br />
Die Buhl Data Service GmbH, Herausgeberin<br />
der Wiso Software-Reihe, bietet gemeinnützigen<br />
Organisation ab sofort <strong>die</strong> Softwarepakete<br />
„Wiso Mein Büro“, „Wiso Mein Verein“<br />
und „Wiso Buchhaltung“ als Spende über das<br />
IT-Spendenportal www.stifter-helfen.de an.<br />
Wiso Mein Verein (Verwaltungsgebühr 7 Euro)<br />
hilft bei der alltäglichen Verwaltungsarbeit wie der<br />
Organisation von Mitgliederversammlungen oder<br />
der Erstellung des Kassenberichts.<br />
Wiso Buchhaltung (Verwaltungsgebühr 7 Euro)<br />
ist <strong>die</strong> Software <strong>für</strong> rechtskonforme doppelte<br />
Buchführung und den Jahresabschluss.<br />
Wiso Mein Büro (Verwaltungsgebühr 10 Euro)<br />
erledigt kaufmännische Vorgänge wie <strong>die</strong> Erstellung<br />
von Rechnungen oder <strong>die</strong> Umsatzsteuer<br />
Voranmeldung<br />
Interessierte Organisationen müssen sich vorab<br />
auf www.stifter-helfen.de registrieren und den<br />
Freistellungsbescheid per E-Mail oder als Fax<br />
einreichen.<br />
Serviceteam Stifter-helfen.de – IT for Nonprofits<br />
Johannisberg 1; 53578 Windhagen<br />
T. 02645 / 977 987 210<br />
M. info@stifter-helfen.de<br />
November 2011 7