Oktober 2007 - Landesschulrat Steiermark
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Nr. 191<br />
OKTOBER<br />
13<br />
HINTER DEM HORIZONT<br />
<strong>2007</strong><br />
SCHULE<br />
www.dieschule-stmk.com<br />
Country Without Soul<br />
Gälisch lernen im Sommerlager …<br />
Die irische Bildungsministerin<br />
Mary Hanafin erklärt, wie<br />
wichtig es ist, die Kenntnisse<br />
der irischen Sprache zu verfeinern.<br />
Praktiziert wird dieser<br />
Prozess schon in der Primary<br />
School. Hier ein gekürzter<br />
Auszug aus ihrer Pressemitteilung<br />
vom Juli <strong>2007</strong>.<br />
“... 600 primary school children,<br />
ranging in age from ten to<br />
thirteen years, are attending<br />
two weeklong Irish language<br />
camps at ten schools at Athlone,<br />
Cork, Dublin, Dundalk,<br />
Galway, Wexford and Waterford.<br />
In each of the camps there<br />
are structured language lessons<br />
as well as fun activities<br />
through Irish, such as drama,<br />
music, visual arts and sports.<br />
The activities will be organized<br />
in a way that will enable the<br />
children to learn Irish, while<br />
participating in enjoyable activities<br />
related to their levels and<br />
competence. I want to see children<br />
being given every opportunity<br />
to learn to love the Irish<br />
language and know that it is a<br />
living part of our culture and<br />
heritage. ...“<br />
With reference to state exams<br />
Mary Hanafin announced:<br />
“Students, starting in second<br />
level school this September will<br />
hear more emphasis given to<br />
spoken Irish. By the time they<br />
sit their Leaving Certificate 40<br />
% of the marks available in<br />
their Irish exam will be for the<br />
spoken word. Speaking any<br />
language will encourage a<br />
greater interest and love for it.<br />
With Ireland becoming more<br />
and more multicultural, I believe<br />
it is vitally important that<br />
we encourage a love of our own<br />
native language and culture. I<br />
want to thank all the schools<br />
and teachers who have embraced<br />
this new initiative. ... It is<br />
also an experience that children<br />
will remember all their<br />
lives ...“<br />
Quelle: www.<br />
maryhanafin.ie/july9<strong>2007</strong>.htm<br />
Back to the roots<br />
Wir sind multikulturell,<br />
multilingual und manche<br />
auch Multitalente: Das Wort<br />
„multi“ ist in den letzten<br />
Jahren, ja im letzten Jahrzehnt<br />
sozusagen ein fester<br />
Bestandteil unserer Sprache,<br />
aber auch unseres Fühlens<br />
und Denkens geworden.<br />
Es ist Synonym für<br />
Weltoffenheit, Toleranz,<br />
einen erweiterten Blick für<br />
die Zusammenhänge, der<br />
nicht am heimischen Kirchtum<br />
bereits seinen Horizont<br />
findet. In diesem Sinne war<br />
ja auch schon der gute alte<br />
Geheimrat Goethe ein Weltbürger<br />
ganz in heutigem<br />
Sinn.<br />
In Irland, jener Insel, die vor<br />
noch nicht allzu langer Zeit<br />
in der politischen Landschaft<br />
Europa nicht unbedingt<br />
zu den „reichen“ Ländern<br />
gezählt wurde, ist mit<br />
dem EU-Beitritt und jenem<br />
zur Währungsunion ein Aufschwung<br />
eingetreten, der<br />
nach und nach auch das<br />
Denken der Inselbewohner<br />
erfasst. Schon längst gibt es<br />
auch dort Kräfte, die angesichts<br />
der englischen Sprache<br />
in der Europäischen<br />
Union massiv die Beibehaltung<br />
der gälischen Sprache<br />
in Frage stellen, indem sie<br />
zu bedenken geben, ob es<br />
angesichts der Globalisierung<br />
nicht doch sinnvoller<br />
sei, die englische Sprache zu<br />
fördern. Vielleicht ist es die<br />
seit den Zeiten Cromwells<br />
historisch begründete Unbeliebtheit<br />
der Engländer auf<br />
der Insel, die sozusagen<br />
unterschwellig die so<br />
genannten „fortschrittlichen<br />
Kräfte“ in Schranken<br />
hält, vielleicht Nationalstolz,<br />
vielleicht aber auch<br />
nur Logik, die in der Erfahrung<br />
jener nach den USA<br />
emigrierter Iren ihren<br />
Ursprung hat. Der Vater<br />
von Seamus und Tessa<br />
jedenfalls legte Wert darauf,<br />
dass seine Kinder auch die<br />
Landessprache sprechen<br />
und brachte es auf den<br />
Punkt: „Es ist schon wichtig,<br />
abzuschätzen, wohin du<br />
gehst, und voranzuschreiten,<br />
aber es ist auch wichtig<br />
zu wissen, woher du<br />
kommst.“ Zurück zu den<br />
Wurzeln – back to the roots!<br />
Thomas Aititsch