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Oktober 2007 - Landesschulrat Steiermark

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Nr. 191<br />

OKTOBER<br />

9<br />

REIN RECHNERISCH<br />

<strong>2007</strong><br />

SCHULE<br />

aufgaben …<br />

Alles verändert sich – so<br />

soll auch der<br />

Mathematikunterricht<br />

einer Veränderung unterzogen<br />

werden als Folge<br />

der PISA-Studie.<br />

Die „Schule“ bringt ab<br />

dieser Ausgabe in loser<br />

Folge Artikel zum Thema<br />

Mathematik.<br />

oben genannten Faktoren und<br />

der dreistufigen Variablen<br />

Interventionstyp nachgewiesen<br />

werden. Die Effekte waren<br />

allerdings nicht einheitlich.<br />

Das Bündel von Geraden in der<br />

nachfolgenden Darstellung<br />

fasst die Längsschnittstudie<br />

zusammen. Jede Klasse ist<br />

durch eine Gerade, allerdings<br />

mit unterschiedlicher Steigung,<br />

vertreten.<br />

Steile Steigungen bedeuten,<br />

dass der Testwert am Ende des<br />

Projektjahres sehr stark vom<br />

Anfangswert im Herbst 2006<br />

abhängig ist. Flache Steigungen<br />

bedeuten, dass der Testwert<br />

am Ende des Projektjahres<br />

kaum vom Anfangswert im<br />

Herbst 2006 abhängig ist. Im<br />

zweiten Fall hat die Lehrerin<br />

oder der Lehrer versucht, den<br />

Leistungsoutput am Ende des<br />

Jahres vom Anfangswert<br />

unabhängig zu machen. Man<br />

könnte sagen, dass diese Lehrerin<br />

oder dieser Lehrer ausgleichend<br />

gefördert und unterrichtet<br />

hat. Es gibt also<br />

Klassen, in denen das Vorwissen<br />

sehr relevant ist. Es gibt<br />

hingegen auch Klassen, in<br />

denen die Klassenregressionslinie<br />

beinahe parallel zur x-<br />

Achse ist. Das Vorwissen hat<br />

keine Relevanz. In Klassen, für<br />

die eine negative Steigung für<br />

die Klassenregressionslinie<br />

festgestellt werden konnte, ist<br />

ein hohes Vorwissen sogar<br />

abträglich.<br />

Daraus kann der Schluss gezogen<br />

werden, dass die Lernumwelten<br />

in der Klasse sehr<br />

unterschiedlich gewirkt haben.<br />

Für Schülerinnen und Schüler<br />

mit mittlerem Vorwissen im<br />

curriculumorientierten Vortest<br />

„LesenDenkenRechnen 2006”<br />

macht es keinen Unterschied,<br />

www.dieschule-stmk.com<br />

in welcher Klasse sie sich<br />

befinden. Für Schülerinnen<br />

und Schüler mit einem hohen<br />

Vorwissen macht es einen sehr<br />

großen Unterschied, in welcher<br />

Klasse sie unterrichtet werden.<br />

Dieser unterschiedliche Effekt<br />

der Lernumwelten stellt für<br />

die mathematikspezifische<br />

Unterrichtsentwicklung ein<br />

sehr bemerkenswertes Ergebnis<br />

dar. Über die Wirkmechanismen<br />

kann mit dieser Studie<br />

nichts gesagt werden, zumal<br />

keine Daten aus Unterrichtsbeobachtungen<br />

vorliegen. Das<br />

Ergebnis macht deutlich, dass<br />

dem Lernkontext neben anderen<br />

relevanten Faktoren eine<br />

erhöhte Aufmerksamkeit zu<br />

schenken ist. Aus systemischer<br />

Sicht und aus der Tradition der<br />

Schuleffektivitätsforschung<br />

„School Matters!” ist das<br />

Ergebnis aber plausibel.<br />

Zusammenfassung<br />

Die vorliegenden Ergebnisse<br />

sind in mehrfacher Weise interessant.<br />

Eingangs wurde die<br />

Frage gestellt, ob das pädagogische<br />

Handeln von Lehrerinnen<br />

und Lehrern zur Veränderung<br />

der Aufgaben- und<br />

Lernkultur im Mathematikunterricht<br />

bestimmbar ist. Weiters<br />

war in diesem Projekt von<br />

Interesse, ob die durchgeführten<br />

Fortbildungsmaßnahmen<br />

auf Schülerinnen- und Schülerebene<br />

sichtbar gemacht werden<br />

können. Beide Fragen können<br />

bejaht werden. Mit der<br />

Variablen Viabilitätsorientierung<br />

des Mathematikunterrichts<br />

konnte nachgewiesen<br />

werden, dass sich die Lernkultur<br />

verändert hat. Es konnte<br />

aber auch gezeigt werden, dass<br />

in den Klassen, in denen die<br />

Projektidee umgesetzt wurde,<br />

die kognitiven Leistungen signifikant<br />

höher als in den Kontrollklassen<br />

waren.<br />

Für die mathematikspezifische<br />

Unterrichtsentwicklung sind<br />

differenzierte Überlegungen in<br />

Richtung der unterschiedlichen<br />

Wirkungen der Lernumwelten<br />

anzustellen. Lehrerinnen und<br />

Lehrer besuchen erfolgreich<br />

Fortbildungen und realisieren<br />

die Projektidee in völlig unterschiedlicher<br />

Weise. Einige<br />

davon stark individualisierend<br />

und ausgleichend, andere stark<br />

abhängig vom Vorwissen.<br />

Es stellt sich die Frage, wie<br />

Fortbildung subjektive Theorien<br />

von MathematiklehrerInnen<br />

zu modifizieren vermag<br />

und welche Bedingungen dazu<br />

erforderlich sind. Weiters wäre<br />

zu klären, ob ausgleichende,<br />

individualisierende und viabilitätsbefördernde<br />

Fortbildungsprogramme<br />

instruktivistisch<br />

orientierte<br />

Unterrichtsmodelle ersetzen,<br />

koexistenziell überformen oder<br />

gegen ältere (klassische) Unterrichtsansätze<br />

gar chancenlos<br />

sind.<br />

Mehrwert<br />

Wald<br />

Die Kinder sind begeistert.<br />

Heuer organisiert die steirische<br />

Landwirtschaftskammer gemeinsam<br />

mit ProHolz und der<br />

Pädagogischen Hochschule in<br />

Graz die Waldspiele zum 12.<br />

Mal. Anstatt die Schulbank zu<br />

drücken wird an einem Erlebnisvormittag<br />

das Klassenzimmer<br />

in den Wald verlegt. Unter<br />

Anleitung von pädagogischen<br />

Betreuern und Forstexperten<br />

gilt es, verschiedene Aufgaben<br />

rund um das Thema Wald zu<br />

erfüllen.<br />

Im Vordergrund steht dabei,<br />

beim Baum tasten, beim<br />

Geräuschbild oder beim Duftmemory<br />

den Wald mit allen<br />

Sinnen zu erleben. Bei den<br />

spielerischen Aktionen und den<br />

Geschicklichkeitsbewerben<br />

wird aber auch darauf Wert<br />

gelegt, die Funktionen des Waldes<br />

zu vermitteln. So ist es<br />

wichtig, den Wald nicht nur als<br />

„Grüne Oase” darzustellen.<br />

Vielmehr ist er ein toller Spielplatz,<br />

er schützt uns, er reinigt<br />

unsere Luft und unser Wasser -<br />

und wir leben von ihm.<br />

Durch die Waldspiele soll dem<br />

forstlichen Laien der Wald<br />

näher gebracht werden, zu ihm<br />

eine gelebte Beziehung entstehen<br />

und die Genialität des<br />

Werkstoffes Holz klar werden.<br />

Neben den Waldspielen, die<br />

sich auf Kinder der dritten<br />

Schulstufe beziehen, ist es auch<br />

möglich bei diversen waldpädagogischen<br />

Führungen teilzunehmen.<br />

Veranstaltungshinweise<br />

dazu gibt es neben den<br />

Bezirkskammern und der Landeskammer<br />

für Land- und<br />

Forstwirtschaft sowie beim<br />

Verein „Waldpädagogik in<br />

Österreich” unter www.waldpaedagogik.at.

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