28.04.2014 Aufrufe

Oktober 2007 - Landesschulrat Steiermark

Oktober 2007 - Landesschulrat Steiermark

Oktober 2007 - Landesschulrat Steiermark

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Nr. 191<br />

OKTOBER<br />

15<br />

ELTERN<br />

<strong>2007</strong><br />

SCHULE<br />

www.dieschule-stmk.com<br />

Elternarbeit zu erproben und<br />

eine Liste an Empfehlungen an<br />

die Europäische Kommission<br />

auszuarbeiten. Diese Empfehlungen<br />

sollen europaweite<br />

Standards für Elternarbeit vorschlagen<br />

und die Zusammenarbeit<br />

Eltern – Schule als eines<br />

der Qualitätskriterien für gute<br />

Schule etablieren. Weiters sollen<br />

Vorgangsweisen der<br />

Zusammenarbeit Eltern –<br />

Schule als Prozesse mit klaren<br />

Verantwortlichkeiten auf den<br />

verschieden Hierarchieebenen<br />

des Schulsystems definiert<br />

werden und deren Umsetzung<br />

in den Mitgliedsstaaten angeregt<br />

werden. Diese Prozesse<br />

beziehen sich vor allem auf die<br />

Bereiche Informations-, Mitwirkungs-<br />

und Mitbestimmungsrechte,<br />

Unterstützungsangebote,<br />

Lehreraus- und<br />

-fortbildung sowie Fortbildungsangebote<br />

für Eltern.<br />

Im Rahmen der Mitarbeit am<br />

COPASCH-Projekt wurden an<br />

der HIB Liebenau Eltern-<br />

Workshops für alle Eltern der<br />

neu eintretenden SchülerInnen<br />

der 1. Klassen angeboten und<br />

evaluiert. Zirka 60 Prozent der<br />

eingeladenen Eltern nahmen an<br />

einem oder mehreren dieser<br />

Workshops teil.<br />

Ziele, die mittels dieser Workshops<br />

erreicht werden sollten,<br />

waren:<br />

● unmittelbar nach dem Schuleintritt<br />

der Kinder Barrieren<br />

abzubauen und ein Klima der<br />

Kooperation zu etablieren<br />

● die Einstellungen der Eltern<br />

gegenüber der Institution<br />

Schule zu verbessern<br />

● das gemeinsame Anliegen<br />

von Eltern und LehrerInnen<br />

um das Wohl der Kinder und<br />

ihr gutes schulisches Fortkommen<br />

ins Bewusstsein rücken<br />

● Abklärung der Erwartungshaltungen<br />

der Eltern gegenüber<br />

der Schule sowie auch der<br />

Schule gegenüber den Eltern<br />

● Hilfestellungen für die Eltern<br />

in der oft schwierigen Adaptationsphase<br />

beim Übergang<br />

Volksschule-Gymnasium zu<br />

bieten<br />

● Beratung bezüglich der<br />

Schaffung von optimalen Vorraussetzungen<br />

in Hinblick auf<br />

das Arbeitsklima, die Motivation<br />

und Lernstrategien<br />

Die Inhalte der einzelnen<br />

Workshops (gemäß der Ausschreibung<br />

für die Eltern):<br />

1. Lernen lernen: Dieser Workshop<br />

wird für all diejenigen<br />

Eltern angeboten, deren Kinder<br />

am Projekt Lernen lernen teilnehmen.<br />

Es sollen dabei einerseits<br />

die Grundintentionen dieses<br />

Projekts dargestellt werden<br />

sowie die unterschiedlichen<br />

Lerntypen beschrieben werden.<br />

In weiterer Folge wird die Frage<br />

behandelt, wie die Eltern<br />

ihrem Kind je nach seinem<br />

Lerntypprofil die beste Unterstützung<br />

bieten können.<br />

2. Motivation und Einstellung<br />

zur Schule – Weichenstellungen<br />

zum Erfolg. Was motiviert<br />

mein Kind, wodurch wird es<br />

demotiviert? Dieser Workshop<br />

behandelt die Frage, welche<br />

Beiträge Eltern zur optimalen<br />

Motivation und somit zum<br />

schulischen Erfolg ihrer Kinder<br />

leisten können.<br />

3. PISA & Co.: Tipps und Tricks<br />

für Deutsch, Englisch und<br />

Mathematik. Diese Workshops<br />

dienen dem konkreten Erfahrungsaustausch<br />

zwischen<br />

Eltern und LehrerInnen, die<br />

eines dieser drei Schularbeitenfächer<br />

unterrichten. Im Vordergrund<br />

sollen konkrete Hilfestellungen<br />

und Tipps stehen,<br />

die Eltern bei der Bewältigung<br />

der Mühen des Alltags hilfreich<br />

sein könnten.<br />

Am Ende jeden Workshops<br />

wurden die teilnehmenden<br />

Eltern um ein kurzes schriftliches<br />

Feedback gebeten. Die<br />

Feedbacks waren bis auf ganz<br />

wenige Ausnahmen positiv<br />

oder sehr positiv.<br />

Die Erfahrungen der LehrerInnen,<br />

die die Workshops leiteten/moderierten,<br />

waren ebenfalls<br />

positiv bis sehr positiv.<br />

Folgende Aspekte und Verbesserungspotentiale<br />

wurden<br />

besonders hervorgehoben:<br />

● Es war ein großes Kommunikationsbedürfnis<br />

bei vielen der<br />

teilnehmenden Eltern zu orten<br />

– so dauerten alle Workshops<br />

wesentlich länger als zeitlich<br />

veranschlagt.<br />

● Die Workshops waren sicher<br />

dazu geeignet, die Einstellung<br />

der Eltern der Schule gegenüber<br />

zu verbessern und die Bindung<br />

an die Schule zu intensivieren.<br />

● Der Erfahrungsaustausch<br />

wurde als für beide Seiten (L<br />

und E) als sinnvoll und fruchtbringend<br />

betrachtet<br />

* Otto Kaltner ist Lehrer für Deutsch<br />

und Englisch an der HIB Liebenau<br />

Der <strong>Landesschulrat</strong> für <strong>Steiermark</strong><br />

hat sich dankenswerterweise bereit<br />

erklärt, das Projekt COPASCH als<br />

assoziierter Partner zu<br />

unterstützen. Nähere Informationen<br />

zum Projekt COPASCH über den<br />

Link auf der HIB-Homepage<br />

www.hib-liebenau.at oder von<br />

otto.kaltner@hib-liebenau.at<br />

Pilotprojekt IGW<br />

Schulleiterin und Lehrerinnenteam<br />

der VS Mellach haben<br />

sich darauf geeinigt, das Projekt<br />

IGW (Integrative GewaltpräventionsWerkstatt)<br />

im<br />

Schuljahr 2006/<strong>2007</strong> an ihrer<br />

Schule durchzuführen. Ziele:<br />

Die IGW hat sich zum Ziel<br />

gesetzt, sowohl Kindern,<br />

Eltern und LehrerInnen die<br />

Möglichkeit zu bieten, ihre<br />

sozialen Kompetenzen für<br />

einen respektvollen, gewaltfreien<br />

Umgang miteinander zu<br />

erweitern und das eigenverantwortliche<br />

Handeln zu stärken.<br />

Vereinfacht dargestellt bedeutet<br />

das: Miteinander gewaltfrei<br />

leben = Kinder + Eltern + LehrerInnen<br />

begegnen einander<br />

respektvoll und gewaltfrei.<br />

IGW setzt sich zusammen aus<br />

dem Projekt KLEVAR (Kinder<br />

Lernen Einander Verstehen<br />

Akzeptieren Respektieren) für<br />

die Schulkinder, MIKIWA (Mit<br />

Kindern Wachsen – Erziehung<br />

als Persönlichkeitsbildung für<br />

Eltern und Kinder), einem<br />

Elternkommunikationstraining<br />

und dem GTM (Grazer<br />

Trainingsmodell) für LehrerInnen.<br />

Die Evaluation des Projektes<br />

KLEVAR hat ergeben, dass die<br />

Kinder sehr zufrieden mit dem<br />

Ablauf des Projektes waren,<br />

dass sie in ihrer Klasse eine<br />

positive Veränderung bemerken<br />

können und in ihrem Verhalten<br />

in Konfliktsituationen<br />

ein Umdenken stattfand. Die<br />

Auswertung des Lehrerinnenfragebogens<br />

hat die Aussagen<br />

der Kinder bestätigt und sie<br />

sprachen sich einstimmig für<br />

die externe Leitung aus.<br />

Im MIKIWA-Training stand im<br />

Vordergrund, den TeilnehmerInnen<br />

auf Basis eines fundierten<br />

theoretischen Hintergrundes<br />

(personzentrierter Ansatz<br />

von Carl Rogers, Modell der<br />

gewaltfreien Kommunikation<br />

nach Dr. Marshall Rosenberg)<br />

Impulse zu geben, um das eigene<br />

Gesprächsverhalten, die<br />

persönliche Einstellung und<br />

Wirkung des eigenen Verhaltens<br />

auf die Kinder kritisch<br />

unter die Lupe zu nehmen. Es<br />

wurde mit zahlreichen praktischen<br />

Beispielen aus dem<br />

Erziehungsalltag der TeilnehmerInnen<br />

gearbeitet.<br />

Die Atmosphäre war sehr persönlich,<br />

offen und vertrauensvoll.<br />

Im Rahmen der vier Abende<br />

gab es auch immer wieder<br />

Übungen für die Eltern zur<br />

Stärkung ihres eigenen Selbstwertes<br />

und ihrer zentrierten<br />

Haltung. Ab dem zweiten<br />

Abend gab es jedes Mal zu<br />

Beginn Gelegenheit zur Reflexion<br />

der Erfahrungen der vergangenen<br />

Woche bezüglich der<br />

Umsetzung von Neuem in die<br />

Praxis. Dieses Angebot zur<br />

Förderung des Praxistranfers<br />

wurde von den TeilnehmerInnen<br />

intensiv genutzt. Die<br />

Rückmeldungen der TeilnehmerInnen<br />

(schriftlich und<br />

mündlich) zu dieser Seminarreihe<br />

waren sehr positiv. Sie<br />

schätzten vor allem die kleine<br />

Anzahl der TeilnehmerInnen,<br />

dadurch war es möglich, so<br />

persönlich und intensiv mit<br />

den Beispielen aus der Praxis<br />

zu arbeiten. Die TeilnehmerInnen<br />

werden auch weiterhin zu<br />

regelmäßig stattfindenden<br />

Übungsabenden eingeladen,<br />

um Gelegenheit zum Auffrischen,<br />

Austauschen und Lernen<br />

zu bieten.<br />

An dem Projekt GTM gefiel<br />

den Lehrerinnen, dass Zeit für<br />

regelmäßige Treffen stattfand,<br />

die einem bestimmten Thema<br />

gewidmet waren und so die<br />

Möglichkeit gegeben war, hier<br />

einen gezielten kollegialen<br />

Austausch, aber auch einen<br />

Entwicklung bezüglich der<br />

Professionalität als Lehrerin<br />

erfahren zu können. Das bessere<br />

Kennenlernen der Kolleginnen<br />

und die vielen Anregungen<br />

für das „persönliche Weiterdenken“,<br />

Feedbacks zu erhalten<br />

zu der pädagogischen<br />

Arbeit, die man leistet, waren<br />

weitere wichtige Punkte. Dies<br />

wurde unterstützt durch verschiedene<br />

Methoden in dem<br />

Projekt wie Rollenspiele und<br />

Collagentechnik. Das Feedback<br />

der Kolleginnen und das<br />

Gemeinschaftserlebnis ergaben<br />

eine Stärkung der Lehrerinnen,<br />

weil sie erkennen<br />

konnten, dass sie nicht allein<br />

mit ihrem Problem sind, eine<br />

andere Sichtweise und einen<br />

neuen Blickwinkel auf die eingebrachten<br />

Themen bekamen.<br />

Ein weiterer wichtiger<br />

Erkenntnisgewinn war, wie die<br />

Einzelne eine Situation einschätzte<br />

und wie sie die Betroffene<br />

aber aus ihrer Entwicklung<br />

und ihrer Persönlichkeit<br />

heraus wahrgenommen hat.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!