Stadtanzeiger November 2011 - in der Stadt Oberlungwitz
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STADTANZEIGER OBERLUNGWITZ • 11/<strong>2011</strong> • AMTLICHER TEIL<br />
Aus unserer Ortsgeschichte – Historisches<br />
Vor 100 Jahren war das erste Haus auf<br />
<strong>der</strong> Hermannstraße bezugsfertig.<br />
Am 16. Juli 1910 war e<strong>in</strong> Spar- und Bauvere<strong>in</strong><br />
gegründet worden, <strong>der</strong> sich das<br />
Ziel gesetzt hatte, billige Wohnungen für<br />
Arbeiterfamilien zu schaffen.<br />
Bereits e<strong>in</strong> Jahr später, im <strong>November</strong><br />
1911, konnte das erste Haus, e<strong>in</strong> Sechsfamilienhaus<br />
des genannten Vere<strong>in</strong>s, auf<br />
<strong>der</strong> Hermannstraße bezogen werden.<br />
Noch im gleichen Jahr wurden e<strong>in</strong> weiteres<br />
Sechsfamilienhaus sowie e<strong>in</strong> Schuhwarengeschäft<br />
fertiggestellt.<br />
Die dort verlaufende Straße ist <strong>der</strong> Initiative<br />
und den Bemühungen des Strumpffabrikanten<br />
Friedrich Gotthold Hermann<br />
zu verdanken.<br />
Schon 1866 beantragte die Geme<strong>in</strong>de<br />
<strong>Oberlungwitz</strong> den Bau dieser Straße zum<br />
Wüstenbran<strong>der</strong> Bahnhof. Dieses Vorhaben<br />
wurde jedoch vom M<strong>in</strong>isterium abgelehnt.<br />
Dem Fabrikanten Hermann gelang es<br />
schließlich, die Genehmigung zum Bau<br />
dieser Straße zu erwirken und <strong>der</strong>en<br />
Übernahme durch den Staat zu erreichen.<br />
Ermöglicht wurde <strong>der</strong> Bau <strong>in</strong> den Jahren<br />
1878/79 durch Spenden daran <strong>in</strong>teressierter<br />
E<strong>in</strong>wohner und durch das Entgegenkommen<br />
<strong>der</strong> beteiligten Grundstücksbesitzer.<br />
Die meisten verkauften ihre<br />
Grundfläche für 3 Mark je Quadratrute<br />
(1 sächsische Quadratrute = 18,45 qm).<br />
Zuvor gab es im obersten Teil von <strong>Oberlungwitz</strong><br />
e<strong>in</strong>en alten Fußweg, den „Pfaffensteig“.<br />
Der katholische Pfarrer von<br />
Wüstenbrand beg<strong>in</strong>g ihn, wenn er se<strong>in</strong> Filialdorf<br />
Ursprung besuchte. Die Oberdörfer<br />
nutzten ihn 20 Jahre lang als Weg<br />
nach dem Bahnhof Wüstenbrand. Nach<br />
Anlegung <strong>der</strong> Hermannstraße geriet er<br />
allmählich <strong>in</strong> Vergessenheit.<br />
Friedrich Gotthold Hermann hatte 1852<br />
das väterliche Geschäft übernommen<br />
und beschäftigte bald mehr als 100 Arbeiter,<br />
mit denen er e<strong>in</strong> sehr gutes Verhältnis<br />
hatte. Er starb am 29. März 1890.<br />
E<strong>in</strong>ige Jahre danach erlosch die Firma.<br />
Als Dank und zu Ehren des eigentlichen<br />
Begrün<strong>der</strong>s erhielt die Straße den Namen<br />
„Hermannstraße“, den sie bis 1953 behielt,<br />
dann erfolgte ihre Umbenennung <strong>in</strong><br />
„Limbacher Straße“.<br />
1898 verlegte <strong>der</strong> Betrieb „Fischer, Maas<br />
und Kappauf“ (später „Goldfisch“) se<strong>in</strong>e<br />
Trikotagenproduktion von Chemnitz nach<br />
<strong>Oberlungwitz</strong> <strong>in</strong> die Fabrikräume von<br />
Gotthold Hermann.<br />
Rosemarie Müller<br />
Im Gedenken an die Gefallenen und Opfer von Gewaltherrschaft, Terrorismus und<br />
Krieg f<strong>in</strong>det anlässlich des Volkstrauertages am<br />
Sonntag, dem 13. <strong>November</strong> <strong>2011</strong> um 10:15 Uhr<br />
nach dem Gottesdienst am Gedenkste<strong>in</strong> auf dem Friedhof an <strong>der</strong> St.-Mart<strong>in</strong>s-Kirche<br />
<strong>in</strong> <strong>Oberlungwitz</strong> e<strong>in</strong>e Gedenkfeier mit Kranznie<strong>der</strong>legung statt.<br />
Alle Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger s<strong>in</strong>d dazu herzlich e<strong>in</strong>geladen.<br />
Schubert, Bürgermeister<br />
Volkstrauertag am 13. <strong>November</strong> <strong>2011</strong><br />
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