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Politisch-Kabarettistischen Aschermittwochs - Fabrik e.v.

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Atomkraft - Nein Danke!<br />

Wrack ab!<br />

Schönauer Stromrebellen starten Anti-Atom-Kampagne „Wrack ab!” und bringen eine handliche Fibel mit<br />

hilfreichen Argumenten heraus<br />

Jetzt wird aufgeräumt mit den Mythen rund um die Atomkraft.<br />

„100 gute Gründe gegen die Atomkraft” heißt eine<br />

Broschüre, die von den Elektrizitätswerken Schönau (EWS)<br />

soeben herausgegeben wurde. Sie ist Teil einer neuen<br />

Anti-Atom-Kampagne der Schwarzwälder Stromrebellen,<br />

die bewusst zum 50-jährigen Bestehen des Lobbyvereins<br />

Deutsches Atomforum lanciert wurde. Die<br />

Kampagne trägt den Titel „Wrack ab!”<br />

Die 100 Gründe, die auch<br />

eine eigene Internetpräsenz<br />

bekamen (www.100gute-gruende.de),<br />

haben<br />

sehr vielfältige Hintergründe<br />

und sie sind jeweils durch<br />

Quellen belegt. „Atomkraft<br />

und erneuerbare Energien<br />

vertragen sich nicht” ist<br />

einer der Gründe (Nummer<br />

95). Der Grund: Die Meiler<br />

sind viel zu unflexibel um<br />

auf die Schwankungen der<br />

erneuerbaren Energien<br />

angemessen reagieren zu<br />

können.<br />

Die anderen Gründe<br />

lauten zum Beispiel:<br />

„Uranabbau zerstört<br />

die Lebensgrundlage<br />

von Zehntausenden”<br />

(Nummer 2), oder „Ein<br />

Super-GAU in einem<br />

hiesigen Atomkraftwerk hätte noch schlimmere Folgen als<br />

Tschernobyl.” (Nummer 36)<br />

Unterstützt wird die Kampagne von zahlreichen Institutionen<br />

aus dem Umwelt-, Verbraucher- und Klimaschutz sowie<br />

von Anti-Atom-Initiativen. Durch die Vernetzung von Institutionen<br />

und einzelnen Bürgern erhofft sich Ursula Sladek,<br />

Geschäftsführerin der EWS, „dass sich die Kampagne ‚Wrack<br />

ab!‘ wie ein Lauffeuer verbreitet und sich die Bürger und<br />

Bürgerinnen bundesweit gegen eine Laufzeitverlängerung<br />

von Atomkraftwerken einsetzen.”<br />

Ziel der Kampagne sei es, eine „breite Diskussion über die<br />

Gefahren der Atomkraft in der Bevölkerung zu entfachen”.<br />

Zielgruppe sind alle Bürger im Land. Insbesondere sollen<br />

aber junge Leute für die Gefahren der Atomkraft und die<br />

20<br />

Unverträglichkeit mit dem Ausbau erneuerbarer Energien<br />

sensibilisiert werden.<br />

Gerade im Vorfeld der Bundestagswahl ist das Thema<br />

Energiepolitik sehr wichtig, weil in der nächsten<br />

Wahlperiode energiepolitische Weichenstellungen<br />

von besonderer Tragweite<br />

anstehen. Hat im Bundestag auch weiterhin<br />

das geltende Atomgesetz<br />

eine Mehrheit, dann wird<br />

es in den nächsten Jahren<br />

nämlich deutliche Fortschritte<br />

beim Atomausstieg geben. Bislang<br />

sind seit dem Ausstiegsbeschluss<br />

des Jahres 2000 lediglich<br />

die Meiler Stade und Obrigheim vom<br />

Netz gegangen.<br />

Eigentlich sollten schon<br />

in dieser Legislaturperiode<br />

weitere Reaktoren<br />

folgen, doch durch<br />

einen Kunstgriff konnten die<br />

Betreiber ihre Meiler über den<br />

Wahltermin retten. Das hängt<br />

damit zusammen, dass das<br />

Ausstiegsgesetz kein<br />

Laufzeitende definiert,<br />

son- dern ein maximales<br />

Stromkontigent, das jeder einzelne<br />

Meiler erzeugen darf. Indem RWE<br />

zum Beispiel die beiden Reaktoren<br />

in Biblis lange in Revision schickte,<br />

konnte der Konzern den Abschaltzeitpunkt hinauszögern.<br />

Ähnlich agierte die EnBW mit Neckarwestheim.<br />

Zwar ist ein solcher Stillstand für die Konzerne teuer, doch<br />

wenn der Reaktor sein Reststromkontingent verbraucht<br />

hat, dann erlischt nach dem Atomgesetz seine Betriebsgenehmigung,<br />

und die ist dann endgültig weg. Deswegen war<br />

immer damit zu rechnen, dass die Konzerne alles tun würden,<br />

um ihre Anlagen nicht kurz vor der Wahl abschalten zu<br />

müssen - in der Hoffnung, dass die neue Bundesregierung<br />

den Ausstieg aus dem Ausstieg vollzieht. Die Kosten der<br />

jetzigen Stillstandszeiten, so hoffen die Betreiber, werden<br />

ihnen nach der Wahl durch längere Laufzeiten vergoldet.<br />

„Betriebswirtschaftliche Optimierung” nennt man das im<br />

Hause EnBW.<br />

Mit ihrer Entscheidung, das Laufzeitende der Meiler in die

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