CIMA 60 SchluÃredaktion
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Aufbewahrungsort<br />
Im Verlaufe der Säkularisation ab 1803 wurden die Bestände der Salzburger<br />
Bibliotheken aufgrund der wechselnden politischen Verhältnisse in alle Winde<br />
verstreut. Bücher der Dombibliothek und der erzbischöflichen Hofbibliothek<br />
befinden sich heute an verschiedenen Standorten, vor allem an der Bayerischen<br />
Staatsbibliothek in München, der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien und<br />
der heutigen Salzburger Universitätsbibliothek. Zahlreiche Handschriften aus St.<br />
Peter und dem Stift Nonnberg mußten im Verlauf der bayrischen Besetzung 1810<br />
bis 1816 an die Münchner Hofbibliothek übergeben werden. Einen weiteren<br />
Aderlaß erfuhr Salzburg in der Zeit zwischen den Weltkriegen und teilweise nach<br />
dem Zweiten Weltkrieg, bedingt durch die schlechte wirtschaftliche Situation, die<br />
einige Klöster wie auch St. Peter in Salzburg zum Verkauf von wertvollen Codices<br />
zwangen. Aus St. Peter in Salzburg kamen mehrere Handschriften in die Pierpont<br />
Morgan Library. Der Verkauf des berühmten Antiphonars von St. Peter ins<br />
Ausland konnte durch das Einschreiten des Österreichischen Staates verhindert<br />
werden, und es gelang, die Handschrift im Jahre 1937 für die Österreichische<br />
Nationalbibliothek zu erwerben. Das Graduale der Petersfrauen jedoch verblieb bis<br />
heute im Stift St. Peter.<br />
Inhalt und liturgischer Aufbau<br />
des Graduales der Petersfrauen<br />
Kalender<br />
Trotz der fehlenden Seiten im Kalender ist die Bestimmung für einen Salzburger<br />
Benediktinerinnenkonvent noch gut erkennbar. In roter Capitalisschrift werden<br />
unter anderen die Feste Gertrudis, Benedikt und Rupert im März und das Fest der<br />
elftausend Jungfrauen im Oktober, David rex und Thomas von Canterbury am 29.<br />
Dezember angegeben. Für den ersten Oktober finden wir auch einen Eintrag in<br />
roten Minuskeln für eine Oktavfeier vom Fest des hl. Rupert (24. September). Eine<br />
solche Oktavfeier ist im Kalender des Antiphonars von St. Peter nicht angegeben.