REVIEWS - Webseite von Thomas Neumann
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<strong>REVIEWS</strong><br />
MONTAG<br />
Going Places CD<br />
Carpark/Cargo | Grundsätzlich gibt es genug Gründe, verspulte<br />
Elektromusik zu mögen. Für offene Ohren eröffnen<br />
sich hier immer wieder neue Türen und Hörerlebnisse,<br />
und auch wie sich die Szene organisiert und beständig<br />
in Bewegung bleibt, macht es immer wieder interessant,<br />
einen Blick über den Rock-Tellerrand hinauszuwagen.<br />
Und mit HERBERT kommen wir dem Ganzen auch<br />
politisch bei – man darf ja hoffen ... Jetzt also MONTAG:<br />
Ein scheinbar gut vernetzter Franko-Kanadier, der sich für<br />
seine mit kindlicher Freude in billigen Synthiesounds verdaddelnden<br />
Popsongs eine namhafte Schar <strong>von</strong> Gästen ins<br />
Heimstudio geholt hat: AU REVOIR SIMONE, Owen Pallett<br />
<strong>von</strong> FINAL FANTASY, ISAN und Amy Millan der guten<br />
STARS sind nur einige der Gäste. Dem Album mag man seine<br />
perlenden Momente auch nicht absprechen, wenn sich<br />
zum Beispiel das schlafzimmer-psychedelische „Mechanical<br />
kids“ plötzlich dem großen 60s-Pop öffnet. Wie es bei<br />
vielen Musikerkollegen – ADEM, UZI & ARI und auch FIum<br />
dann, statt ein Album folgen zu lassen, wieder eine Single<br />
zu veröffentlichen. Bei all dem faden Beigeschmack des<br />
„Wortes“ ist es aber Fakt, dass MIT einfach großartige Musik<br />
machen. Bass und Gesang, Synthesizer und ein Schlagzeug.<br />
Mehr wird hier nicht gebraucht um einen kompletten<br />
Hit zu landen. „Was es ist“ interessiert in Zukunft keine<br />
Sau mehr, denn die Frage „Was war es“ wird viel interessanter.<br />
Neben drei Songs gibt es noch drei sehr gute Remixe<br />
des Titeltracks unter anderem <strong>von</strong> Thies Mynther (SUPER-<br />
PUNK, STELLA) und ASCII.DISCO. Man muss tanzen, man<br />
muss schreien und trotzdem hat man die Frage im Hinterkopf,<br />
wer jetzt Benjamin Ruth einen geblasen hat, damit<br />
die Band auf so ziemlich jeder Vice-Party auftritt. Absoluter<br />
Hit. Szeneapplaus ... Jetzt!<br />
Timbo Jones<br />
MULES<br />
Save Your Face CD<br />
Organ Grinder/Kartel/Rough Trade | The Mules sind ein<br />
5-köpfiges Kollektiv aus Oxford, die mit ihrem Album im<br />
Vereinigten Königreich bereits für mächtigen Wirbel sorgten.<br />
Die einschlägige Presse überschlägt sich, Radioaufleger<br />
wie John Kennedy feiern schon. Auf ihrem Debüt fusionieren<br />
die Jungs Elemente aus Post-Punk, Funk, Ska, Disco,<br />
Blues, Jazz, Zirkusmusik, Country und Rock miteinander.<br />
Ein Kessel Buntes also: Verrücktheiten à la WEEN, Pop<br />
im Stile <strong>von</strong> THEY MIGHT BE GIANTS. Wilde Ausbrüche<br />
wechseln mit ruhigen Passagen. Auch die zusätzliche Instrumentierung<br />
mit Klavier, Geigen, Klarinetten lässt keine<br />
Wünsche offen, funky Gitarren, teils leicht affektierter<br />
Gesang, ein arty-farty Post-Punk-Misch-Masch to the<br />
max! Rock-Traditionalisten dürften hier verzweifeln, ich<br />
brauchte auch etwas länger, um den Zugang zu finden, ist<br />
mir aber insgesamt zu konstruiert. (37:46) (6)<br />
Jürgen Schattner<br />
MUCKY FEET<br />
All About The Losers CD<br />
mucky-feet.de | Die ersten zwei Lieder sind recht viel versprechend<br />
– zwar Pop-Punk, aber schöner Pop-Punk. Danach<br />
wird es leider etwas flauer. Es gibt Ausflüge in verschiedene<br />
angrenzende Stilrichtungen, die ganze Geschichte<br />
bleibt aber leider etwas seicht, weil sowohl die<br />
Musik als auch die Texte einfach zu lieb und zu brav sind.<br />
Auch ist die Stimme des Sängers für meinen Geschmack<br />
zu glatt und zu hoch. Musikalisch ist die Band gut, aber für<br />
eine Punkband klingt sie zu sehr nach einer Musikschulband.<br />
Im Prinzip ist das aber alles ganz annehmbar – bis<br />
auf den Ska. Zuletzt mein Hauptkritikpunkt: Ich möchte<br />
nicht bestreiten, dass auch ich manchmal bei McDonalds<br />
esse, aber denen im Booklet zu danken geht doch ein Bisschen<br />
zu weit. (30:22) (5)<br />
Tobias Weber<br />
MELTDOWN<br />
Demolition & Demo CD<br />
Dead Serious | Die US-HC-Band MELTDOWN kommt<br />
<strong>von</strong> der Ostküste und hat bereits letztes Jahr mit einem<br />
überdurchschnittlichen Demo auf sich aufmerksam machen<br />
können, auf dem sie vier Oldschool HC-Songs ge-<br />
konnt präsentierten. Auch damals waren ihre Songs mit einem<br />
guten Schuss Metal angereichert, was aber wegen des<br />
rauhen Straßensounds nicht weiter auffiel beziehungsweise<br />
störte. Durch die klare Produktion ändert sich das auf<br />
„Demolition“, ihrem Europadebüt, gewaltig. Aber egal, ob<br />
Produktion, Cover, Bandschriftzug, Texte oder Musik. Diese<br />
CD könnte genauso gut im Metal/Thrash-Regal stehen,<br />
obwohl, man mag es kaum glauben, hier Leute der HC/<br />
SE-Größen VERSE und LEARN ihre Finger im Spiel haben.<br />
Die scheinen auf „Demolition“ neben ihrer großen Vorliebe<br />
für die 80er Thrash-Band EXODUS vor allem den Metal-Heroen<br />
schlechthin huldigen zu wollen: SLAYER. Anders<br />
lässt sich das mehr als offensichtliche Zitieren kompletter<br />
Songstrukturen besagter Bands nicht erklären. „In<br />
search of“ zum Beispiel heißt bei Araya und Co. eben „Hell<br />
awaits“, jedoch zaubert das dazugehörige Zitteraalgitarrensolo<br />
ursprünglich Kerry King aus seiner BC Rich. Und<br />
das wesentlich gekonnter. Und obwohl „Demolition“ mitunter<br />
brauchbare Strukturen aufweist, reißt mich bei diesem<br />
Release eigentlich nur eins vom Hocker: Die Demosongs,<br />
die nach einem unverständlichen zehnminütigen(!)<br />
Leerlauf noch relativ lieblos an die ersten fünf angehängt<br />
wurden.<br />
Bodo Unbroken<br />
MATULA<br />
Kuddel LP<br />
zeitstrafe.de | MATULA begeistern mit ihrer ersten langen<br />
Platte und zeigen, dass trotz oder gerade wegen ausgedehnter<br />
Tourneen durch deutschsprachige Lande und platten<br />
Reifen am Bandbus<br />
die Kreativität nicht leiden<br />
musste und es wieder<br />
neue Geschichten<br />
aus dem jugendlichen<br />
Alltag zu erzählen<br />
gibt. Der Hörer wird<br />
in die Person des (Anti-<br />
)Helden „Kuddel“ versetzt<br />
und erlebt mit ihm<br />
Klein- und Großstadtatmosphären,<br />
Heim- und<br />
Fernweh, Resignation<br />
und Tatendrang, Einsamkeit<br />
und Freundschaft. Musikalisch schließt dieser auf Weiß<br />
gepresste Handschmeichler natürlich an die ersten vier<br />
Lebenszeichen der „Gute Sache aber ohne mich“-7“ <strong>von</strong><br />
2004 an, doch besser produziert entsteht der Gesamteindruck<br />
einer wohlbedachten Platte, die trotz alledem weder<br />
Rotz noch Gashebel vergisst. Sicher, <strong>von</strong> lyrischem Punkrock<br />
aus dem Norden hat man schonmal gehört und man<br />
ist der festen Überzeugung, ihn zu kennen. Doch die Entwicklung<br />
hatte auch nach der Erfindung der Dampfmaschine<br />
noch etwas zu bieten. So hört man sich durch 10<br />
perfekte Alltagsbegleiter, sei es der heißeste April seit Jahrzehnten<br />
oder wieder einmal ein verregneter Sonntag im<br />
Herbst. Wenn jedoch auch dieses Album in der Mitte eine<br />
kleine Talphase der Wiederholung durchschreitet, der Pfad<br />
nach oben ist nicht steinig und führt geradewegs zum Ziel,<br />
das – wie könnte es bei kreativen jungen deutschen Menschen<br />
auch anders sein – natürlich keineswegs ein Happy<br />
End beschreibt: „Ein Planet ohne Sinn dreht sich um die<br />
Sonne“. Das Karussell wird nicht stehen bleiben. Gratulation!<br />
(27:12) (8)<br />
Christoph Schulz<br />
Auf der Ox-CD zu hören.<br />
MUSTASCH<br />
Latest Version Of The Truth CD<br />
regainrecords.com | Eine EP, fünf Alben und einen ganzen<br />
Haufen Singles in sieben Jahren – die vier Schweden legen<br />
Tempo vor, so schnell, dass ich <strong>von</strong> den beiden Vorgängern<br />
dieses Albums gar nichts mitbekommen habe, somit also<br />
auch nur mit den Anfangstagen vergleichen kann. Und das<br />
bekommt der „Latest Version Of The Truth“ nicht so unbedingt<br />
gut. Teilweise findet sich zwar noch der Sound <strong>von</strong><br />
Bands wie ORANGE GOBLIN, MONSTER MAGNET oder<br />
auch der SPIRITUAL BEGGARS wieder, aber für meinen<br />
Geschmack bewegen sich MUSTASCH doch mittlerweile<br />
viel zu sehr weg <strong>von</strong> Doom und Stoner hin zu schmierigem,<br />
<strong>von</strong> triefendem Pathos durchsetztem Stadion-Metal.<br />
Und Hits gibt es gar nicht. Eine CD, die alles in allem<br />
zwar wenige gute, dafür aber einige schlechte und ansonsten<br />
langweilige, mittelmäßige Songs enthält und somit unter<br />
dem Strich – wohlwollend betrachtet – allerhöchstens<br />
unteres Mittelmaß ist. (48:56) (3)<br />
Jan Eckhoff<br />
STEVEN MARK<br />
Racing Grey<br />
Basset | In dem Song „Paris Hilton Generation“ versucht<br />
sich Singer/Songwriter Steven Mark an Gesellschaftskritik.<br />
„You live in your x-box / American dream / You log onto<br />
myspace / and you don’t know who you’re going to be today“<br />
heißt es da. Es ist etwas gewagt, MySpace zu kritisieren,<br />
wenn man in seiner Bio eine Webadresse <strong>von</strong> genau<br />
dieser Community verlinkt. Allerdings muss man ihm zugute<br />
halten, dass er den Burt-Bacharach-Klassiker „Always<br />
something there to remind me“ zu einem Song mit seinem<br />
ganz eigenen Sound ummodelt – wüsste man nicht, um<br />
welchen Song es sich handelt, könnte Mark den Song auch<br />
genauso gut selbst geschrieben haben. Trotzdem: trotz aller<br />
Versuche eigenständige Ideen zu verarbeiten, geht „Racing<br />
Grey“ spurlos an einem vorbei. (4) Julia Gudzent<br />
MAYHEM<br />
Ordo Ad Chao CD<br />
seasons-of-mist.com | Haben MAYHEM es so bitter nötig,<br />
dem Black Metal-Underground zu beweisen, dass sie keine<br />
Sell-out-Band sind? Was auch immer die Norweger dazu<br />
getrieben haben mag, ihrem neuen Album „Ordo Ad Chao“<br />
so einen unterirdischen Keller-Sound zu verpassen, eine<br />
kluge Entscheidung war das nicht. Sicher, den völlig überproduzierten,<br />
klinischen Sound <strong>von</strong> „Grand Declaration Of<br />
War“ will man kein zweites Mal hören, aber auf dem letzten<br />
Werk „Chimera“ <strong>von</strong> 2004 haben MAYHEM doch gezeigt,<br />
dass man gleichzeitig Black Metal-typisch, aber auch<br />
kraftvoll klingen kann. Die rumpelige und undifferenzierte<br />
Produktion sowie die mal wieder völlig übertrieben zur<br />
Schau gestellte „Evilness“ mögen einen unbedarften Hörer<br />
dazu verleiten, „Ordo Ad Chao“ zu belächeln und dann zu<br />
vergessen. Hat man sich aber erst an den Soundmatsch gewöhnt,<br />
wird abermals deutlich, dass MAYHEM ihren Status<br />
in der Black Metal-Szene zu Recht besitzen und hier<br />
nicht nur <strong>von</strong> einer mehr als fragwürdigen Vergangenheit<br />
gezehrt wird. Nicht nur durch das völlig geisteskranke Gekrächze,<br />
Geheule, Geflüster und Geschrei vom neuen alten<br />
„Sänger“ Attila Csihar (der die Band 1994 nach „De Mysteriis<br />
Dom Sathanas“ verließ und 2004 zurückkehrte) entwickelt<br />
„Ordo Ad Chao“ eine Atmosphäre, die streckenweise<br />
wirklich bösartig und verstörend ist. Ausgewogener<br />
und packender kann man eine Mischung aus der genretypischen<br />
Raserei und langsameren, ernsthaft düsteren Momenten<br />
kaum umsetzen. Wenn doch nur dem Sound dieselbe<br />
Aufmerksamkeit gewidmet worden wäre ... (8)<br />
André Bohnensack<br />
MOTORAMA DIRT TRACK SPECIALIST<br />
s/t CD<br />
Last Change | Auf meine Intuition ist Verlass. Alleine beim<br />
Anblick des Covers zum Debütalbum <strong>von</strong> MOTORAMA<br />
DIRT TRACK SPECIALIST wusste ich, dass ich es mit einem<br />
guten, jedoch nicht überragenden Album zu tun haben<br />
werde. Das Frontcover ziert ein gewisses, finster blickendes<br />
Ungeheuer, dass eine Kreuzung aus Hund, Fledermaus,<br />
Drachen und Luzifer persönlich vermuten lässt. Auf<br />
dem Backcover veranschaulichen zwei Motorcrossräder<br />
mit den Startnummern 666 und 13 den Namen der Band.<br />
Fotos lassen erkennen, dass sich die Bandmitglieder während<br />
ihrer Shows auch ganz gerne mal hinter fiesen Wrestling-Masken<br />
verstecken. Naja, sowas kennt man alles und<br />
hat es schon tausendfach gesehen. Fernab <strong>von</strong> dieser visuellen<br />
Klischeeanhäufung überrascht die Musik <strong>von</strong> MO-<br />
TORAMA DIRT TRACK SPECIALIST dann aber dennoch.<br />
Der zu erwartende Rock’n’Roll ist hier natürlich nicht <strong>von</strong><br />
der Hand zu weisen, doch wenn die Band zu ihren Einflüssen<br />
neben MOTORHEAD und AC/DC auch BAD BRAINS<br />
und BLACK FLAG angeben, dann glaube ich ihnen das gerne.<br />
Früh-Achtziger Punkrock gibt hier eindeutig den Ton<br />
an – das gefällt. Ecken und Kanten sind vorhanden, ebenso<br />
ausreichend Power und kurze Ruhestrecken, die vor<br />
Eintönigkeit bewahren und die Spannung aufrecht halten.<br />
Wenn ich nun einen Vergleich mit STEAKKNIFE wagen<br />
würde, bekäme ich <strong>von</strong> manchem Zeitgenossen wohl<br />
zu Recht eine Ohrfeige verpasst. Diesen sind MDTS dann<br />
nämlich doch nicht gewachsen. Nichtsdestotrotz ein gutes<br />
Album, dass sich seine Daseinsberechtigung verdient hat.<br />
(7) Alex Gräbeldinger<br />
MUFF<br />
Horn Attack CD<br />
Wolverine/Soulfood | Das Konzept ist einfach und<br />
scheint auch gut aufzugehen. Man nehme drei Jungs, die<br />
allesamt Recht fit an ihren Instrumenten sind, lasse diese<br />
gefälligen Punkrock mit<br />
viel Melodie und genügend<br />
Pop-Attitüde spielen<br />
und stellt ihnen zwei<br />
attraktive Punk-Mädels<br />
am Mikro dazu. Da<br />
kann der Nachwuchs<br />
eine Menge reininterpretieren.<br />
Ach, was sage<br />
ich, nicht nur der Nachwuchs,<br />
auch alte Säcke<br />
fangen da sicher mal gerne<br />
an zu träumen und<br />
denken an früher, als sie<br />
selber noch so machen Aufriss zustande brachten. Wie dem<br />
auch sei, so funktionieren MUFF aus Hannover. Das Geld<br />
für die Studiokosten haben die fünf bei einem Wettbewerb<br />
<strong>von</strong> Radio FFN gewonnen. Und was soll ich sagen? So<br />
klingt es auch ein wenig. Alles sehr glatt und gefällig. Fröhliche<br />
Melodien treffen auf spätpubertäre Auflehnungstexte<br />
im Stile <strong>von</strong> „I am not a school girl, don t try to teach me“.<br />
Das versprüht ein wenig den Charme der seligen SWOONS,<br />
rauscht aber dann doch zu unbekümmert an mir vorbei.<br />
Da helfen gelegentliche Metal-Ausflüge auch nicht – im<br />
Gegenteil. Auch hier scheint mir die Massenkompatibilität<br />
zu sehr im Vorgrund. Das Debüt „Horn Attack“ geht<br />
in Ordnung, vielleicht wurde einfach ein bisschen zu sehr<br />
versucht, alles richtig zu machen. Beim nächsten Mal gerne<br />
ein wenig mehr Gift und Galle. (32:38) (6) Abel Gebhardt<br />
Auf der Ox-CD zu hören.<br />
MAINTAIN<br />
With A Vengeance CD<br />
Swell Creek/Soulfood | MAINTAIN machen vieles richtig<br />
und doch auch einiges falsch. Angefangen <strong>von</strong> der, für mich<br />
zwar wenig relevanten, in diesem Fall aber recht nervigen<br />
Bandinfo, die immens darauf pocht, wie anders doch die<br />
Band aus Norddeutschland sei. Außerdem ist dieses Album<br />
nach eigener Aussage so konzipiert, unbedingt Erfolg damit<br />
zu haben beziehungsweise jetzt sofort den großen Durchbruch<br />
zu schaffen. Das ist nicht verwerflich, aber im Metalcore<br />
ungefähr fünf Jahre zu spät. Obendrein werden sich<br />
MAINTAIN mit ihrer Aussage der „Andersartigkeit“ gefallen<br />
lassen müssen, dass man sie an ihrem Sound misst.<br />
MAINTAIN klingen gut, da besteht kein Zweifel, aber leider<br />
haben diesen Sound in den letzten Jahren schon so viele<br />
andere gemacht, dass es schwer werden dürfte, jetzt noch<br />
die große „Andersartigkeit“, die propagiert wird, auch umzusetzen.<br />
Das ist schade, denn Songs wie „Too many fuckwits“<br />
machen echt Spaß, aber ich bleibe bei meiner Meinung,<br />
dass dieses Album hätte 2002 erscheinen müssen, um<br />
groß zu werden. (39:38) (7)<br />
Tobias Ernst<br />
OX-FANZINE 80