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Evaluierung – Integration arbeitsmarktferner Personen - Territoriale ...

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Handlungsoptionen<br />

147<br />

koordiniert und aufeinander abstimmt. Vor allem auch die multidimensionalen Problemlagen der<br />

Zielgruppe erfordern einen spezifischen Betreuungsansatz, welcher der Umfeldabklärung und<br />

sozialen sowie persönlichen Stabilisierung zentrale Bedeutung beimisst.<br />

Im Rahmen der Modellprojekte wurden unterschiedliche Ansätze von Case Management (interne<br />

und externe) erprobt, wobei der Case Management Ansatz, der im Rahmen des<br />

<strong>Integration</strong>snetzwerkes verfolgt wurde, dem Ziel einer stark vernetzten und koordinierenden<br />

Anlaufstelle, die fall- und systemübergreifend agiert, am nächsten gekommen ist. Um einen<br />

derartigen Ansatz in Zukunft weiterverfolgen zu können, sind die folgenden Voraussetzungen zu<br />

schaffen bzw. Überlegungen anzustellen:<br />

Zunächst ist eine weitere Spezifikation der Aufgaben und Verantwortlichkeiten des Case<br />

Managements vorzunehmen: Der Erfolg des Case Management-Ansatzes erfordert eine<br />

genaue Definition der Zielgruppen durch die zuweisenden Stellen (AMS, BH, sonstige<br />

Einrichtungen) sowie die Definition von Ausschlusskriterien. Erforderlich ist weiters eine<br />

klare Regelung, welche die Betreuungsverantwortung dem Case Management überträgt<br />

und die mit einem klaren institutionellen Auftrag verbunden ist. Im Rahmen des Case<br />

Managements des <strong>Integration</strong>snetzwerks konnte diese Anforderung bereits erfüllt<br />

werden, die Erfahrungen der anderen Projekte zeigten deutlich, dass das Fehlen dieses<br />

klaren institutionellen Auftrages die Umsetzung erschwert.<br />

Weiters bestätigte sich, dass es sich beim Case Management um einen sehr<br />

ressourcenintensiven Ansatz handelt. Ein übergreifendes Fall- und Systemmanagement ist<br />

nur möglich, wenn ausreichend zeitliche Ressourcen für die Anamnese und die Erstellung<br />

eines <strong>Integration</strong>s- und Entwicklungsplans zur Verfügung stehen. Vor allem jenen<br />

Projekten, die einen internen Case Management Ansatz verfolgten, fehlten diese<br />

zeitlichen Ressourcen. Die Case ManagerInnen übernahmen meist gleichzeitig spezifische<br />

andere Funktionen, wie die arbeitstechnische Anleitung bzw. die sozialpädagogische<br />

Betreuung während der Arbeitserprobung und konnten die Beratungsaufgaben daher<br />

auch nicht in jener umfassenden und standardisierten Form umsetzen, wie die Case<br />

ManagerInnen des <strong>Integration</strong>snetzwerks.<br />

Generell bräuchte es aber auch mehr Ressourcen, um der Aufgabe des<br />

Systemmanagements besser gerecht werden zu können. Um sich in einer Region als<br />

unabhängige „Anlaufstelle“ etablieren zu können und um systematisch Angebotslücken<br />

erfassen zu können, sind vor allem auch mehr personelle Ressourcen notwendig (doppelt<br />

besetzte Case Managementstellen pro Region)<br />

Die Projektumsetzung hat aber auch gewisse Grenzen des Case Management-Ansatzes<br />

aufgezeigt. Es handelt sich dabei um einen Beratungsansatz, der auf der Freiwilligkeit der<br />

Teilnahme und einer intensiven Kommunikation zwischen TeilnehmerInnen und Case<br />

ManagerInnen basiert, vor allem um gemeinsam nächste Schritte zu erarbeiten. Sind<br />

diese beiden Voraussetzungen nicht gegeben, dann erscheint auch eine Betreuung im<br />

Rahmen dieses Ansatzes nur schwer möglich. Vor allem jene MigrantInnen, die über keine<br />

oder nur geringe Sprachkenntnisse verfügen, sind (ohne eine mögliche Unterstützung<br />

durch ÜbersetzerInnen) auf diese Weise nur schwer zu betreuen.

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