Evaluierung â Integration arbeitsmarktferner Personen - Territoriale ...
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Prozesse und Erfolge<br />
79<br />
3.3.2 Projektspezifika, Zielerreichung und Umsetzungserfahrungen<br />
Die Besonderheit des Konzeptes von „GrazJobs“ ist in der spezifischen Netzwerkkonstruktion zu<br />
sehen, in der sozialökonomische Betriebe und Beschäftigungsprojekte, die unterschiedlichste<br />
Arbeitsbereiche anbieten, zusammenwirkten. Diese enge Kooperation unter fünf<br />
Trägerorganisationen hat sich aus unterschiedlichen Gründen bewährt: Zum einen konnten die<br />
TeilnehmerInnen aus einem sehr breiten Spektrum an Arbeitsbereichen wählen, zum anderen war<br />
es möglich, entstehende begleitende Schulungsbedarfe besser abzudecken – sehr gut konnten die<br />
TeilnehmerInnen, die häufig MigrantInnen waren, im Rahmen dieser Vernetzung durch<br />
begleitende Maßnahmen im Bereich „Basisbildung“ und „Spracherwerb“ (Verbesserung der<br />
Deutschkenntnisse von MigrantInnen) unterstützt werden.<br />
Die grafische Darstellung des Betreuungsprozesses veranschaulicht ein weiteres Spezifikum von<br />
GrazJobs: Den TeilnehmerInnen wurde vor einer Projektteilnahme die Möglichkeit geboten, eine<br />
sehr breite Erstabklärung zu durchlaufen, die auf Elemente der Arbeitserprobung und auf<br />
sozialpädagogische Beratung setzte. Weiters wurde im Rahmen des Projektes ein interner Case<br />
Management-Ansatz verfolgt, der auf die Einbindung der sozialpädagogischen Betreuung im<br />
Rahmen der Beschäftigungsprojekte und sozialökonomischen Betriebe zielte. Die spezifische Form<br />
der Betreuungsaufteilung gewährleistete, dass eine übergreifende Falldokumentation und –<br />
führung durch eine konkrete Einzelfallbetreuung am Arbeitsplatz ergänzt wurde, die meist für die<br />
Abstimmung und Koordination von beschäftigungsspezifischen Unterstützungsangeboten<br />
verantwortlich war.<br />
Bis Projektende im Dezember 2009 konnten im Rahmen von GrazJobs 121 arbeitsmarktferne<br />
<strong>Personen</strong> bezüglich ihrer Arbeitsfähigkeit abgeklärt werden, davon konnten 75 weitere <strong>Personen</strong><br />
Arbeitserfahrungen an einem Transitarbeitsplatz sammeln. Die angestrebte Frauenquote von 50%<br />
konnte trotz unterschiedlicher Initiativen nicht ganz erreicht werden – 40% der TeilnehmerInnen<br />
waren weiblich. 23 Mit unterschiedlichen Maßnahmen wurde versucht, den Zugang von Frauen<br />
zum Projekt „GrazJobs“ sicherzustellen. Zunächst wurde eine vermeintliche Teilnahmebarriere für<br />
Frauen beseitigt, indem im Rahmen der vorgeschalteten Maßnahme TOL in Abstimmung mit dem<br />
Fördergeber (AMS) auch Teilzeitplätze geschaffen wurden. Eine weitere Strategie, um den<br />
Frauenanteil zu erhöhen, bestand in der verstärkten Sensibilisierungsarbeit von MitarbeiterInnen<br />
zuweisender Stellen sowie in der Gestaltung von Informationsbroschüren über das Projekt, die die<br />
Arbeitsangebote auch für Frauen attraktiv erscheinen lassen sollten. Auch wurde auf die<br />
Möglichkeit zurückgegriffen, gezielt Plätze für Abklärungspraktika bzw. Transitarbeitsplätze für<br />
Frauen „zu reservieren“. Im Rahmen des TOL-Kurses wurde bereits versucht, Frauen für nicht<br />
traditionelle Bereiche zu sensibilisieren, da die Arbeitsbereiche der teilnehmenden<br />
Beschäftigungsprojekte größtenteils Arbeitserprobungsmöglichkeiten in männertypischen<br />
Bereichen vorsahen. In gemischt-geschlechtlichen Teams konnten die weiblichen<br />
TeilnehmerInnen während des TOL-Kurses so auch für sie eher untypische Arbeitsbereiche<br />
kennen lernen. Diese Form der Arbeitserprobung hat sich aber aus Sicht der MitarbeiterInnen als<br />
23<br />
Vgl. Präsentation GrazJobs im Rahmen der ESF 3b Abschlussveranstaltung, November 2009.