Evaluierung â Integration arbeitsmarktferner Personen - Territoriale ...
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<strong>Evaluierung</strong>sansatz – Aufgaben und Methoden<br />
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identitäts- und sinnstiftend wirkt. Die Erwerbsbeteiligung beeinflusst nicht nur auf der materiellen<br />
Ebene Lebenschancen und Gestaltungsmöglichkeiten, sondern prägt auch Fremd- und<br />
Selbstwahrnehmungen, die wiederum den Zugang zum Arbeitsmarkt und zu gesellschaftlicher<br />
Teilhabe entscheidend steuern. Neben einer erhöhten Armutsgefährdung, manifester Armut oder<br />
sozialer Deprivation hat bei den sogenannten „Modernisierungs-, Bildungs- oder<br />
WohlstandsverliererInnen“ oft auch das Selbstwertgefühl so weit Schaden genommen, dass vielfach<br />
die Voraussetzungen für eine Reintegration fehlen.<br />
Eine aktivierende und auf Reintegration setzende Arbeitsmarktpolitik berücksichtigt<br />
Zusammenhänge zwischen Misserfolgen am Arbeitsmarkt und/oder Brüchen in anderen<br />
Lebensbereichen (Familie, Wohnen etc.), die unter Umständen als selbst verschuldete Niederlagen<br />
erlebt werden, und sich verschlechternden Wiedereintrittschancen. Nach einem hochrangigen<br />
österreichischen Arbeitsmarktpolitiker sei es das „Allerwichtigste“, arbeitslos Gewordene<br />
„beschäftigungsfähig und aktiv zu halten.“ Keineswegs sei es „selbstverständlich, dass nach sechs<br />
Monaten erfolgloser Suche die Aktivität ungebrochen bleibe.“ Alle ihm vorliegenden<br />
arbeitspsychologischen Erkenntnisse belegten, dass nach drei erfolglosen Monaten „Resignation,<br />
negative Weltsicht und Rückzug“ eintreten und damit die Voraussetzungen für eine<br />
erfolgversprechende Arbeitsuche zu schwinden beginnen.<br />
Am Beispiel des steirischen ESF 3b Programms, das die <strong>Integration</strong> <strong>arbeitsmarktferner</strong> <strong>Personen</strong> in<br />
den Mittelpunkt stellt, kann auch ein Beitrag zur Debatte um die Notwendigkeit einer integrativen<br />
Arbeitsmarktpolitik geleistet werden. Die Erfahrungen mit den Lebenswelten <strong>arbeitsmarktferner</strong><br />
<strong>Personen</strong>, mit ihren Problemen, Hoffnungen und Zielen in den erprobten Pilotprojekten eignen sich<br />
– so eine Hoffnung – besonders dazu, vorurteilsbehaftete Bilder über ihre finanzielle und soziale<br />
Lebenslage etwas zurechtrücken zu können.<br />
1.2 Ziele von STEps to Better EmPloyment<br />
Beim steirischen Schwerpunktprogramm 3b mit den strategisch, operativ und budgetär leitenden<br />
Institutionen AMS Steiermark, Land Steiermark und Stadt Graz wurden sowohl bei der Auswahl und<br />
Entwicklung des Programms und der Modellprojekte als auch bei der strategischen Steuerung<br />
innovative Wege beschritten und eine klare strategische Ausrichtung auf die zukünftige<br />
Herausforderung von flächendeckenden <strong>Integration</strong>sbemühungen für Arbeitsmarktferne im Zuge<br />
der geplanten Mindestsicherung vorgegeben. Vor dem Hintergrund, dass bislang Schnittstellen<br />
zwischen den unterschiedlichen Systemen, besonders der Sozialhilfe und der<br />
Arbeitslosenversicherung, aber auch in Richtung Pensions- oder Krankenversicherung, kaum<br />
gegeben waren und systemübergreifende Hilfestellungen bzw. Abstimmungen vor allem dann<br />
erfolgten, wenn Hilfsbedürftige das „Glück“ hatten, dass ihre BetreuerInnen gute persönliche<br />
Kontakte zur anderen Stelle besaßen, lag ein Schwerpunkt des Programms auch darin, gegenseitige<br />
institutionelle Vorstellungen und Erwartungen zu spezifizieren sowie Zuständigkeiten zu klären.