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Evaluierung – Integration arbeitsmarktferner Personen - Territoriale ...

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Prozesse und Erfolge<br />

84<br />

3.4.2 Projektspezifika, Zielerreichung und Umsetzungserfahrungen<br />

Ein Projektspezifikum von heidenspass+ stellt der niederschwellige Zugang dar, der es<br />

ermöglichte, Jugendliche anzusprechen, die nicht beim AMS vorgemerkt waren und die keine<br />

Sozialhilfe bezogen. Damit wurde eine Zielgruppe erreicht, die mit bestehenden Maßnahmen und<br />

Angeboten bisher kaum angesprochen werden konnte. Vor diesem Hintergrund stellte die<br />

Vernetzung bzw. die Herstellung des Zugangs zu weiteren Institutionen wie dem AMS oder dem<br />

Sozialamt ein wichtiges Ziel des Betreuungsprozesses dar. Eine weitere Besonderheit war die<br />

Konzeption von heidenspass+, die Jugendlichen anbot, einen nächsten Schritt in Richtung<br />

Arbeitsmarkt zu tun und gleichzeitig ein „Auffangnetz“ (Rückkehrmöglichkeit in das Projekt<br />

heidenspass basis) bereit hielt. Vor allem für arbeitsmarktferne Jugendliche, die meist noch über<br />

keine Arbeitserfahrung verfügten, stellte dieses Prinzip des „Ausprobieren-Könnens, aber<br />

Scheitern-Dürfens“ sicherlich einen geeigneten Ansatz dar.<br />

Bis zu Projektende im Dezember 2009 haben 22 TeilnehmerInnen das Angebot von heidenspass+<br />

genutzt, womit die angestrebte Anzahl von TeilnehmerInnen leicht übertroffen wurde. Wie im<br />

ursprünglichen Konzept vorgesehen betrug der Frauenanteil 60%. 25 Das bedeutet, dass vermehrt<br />

auch junge Männer, die sich vom bisherigen Angebot von heidenspass seltener angesprochen<br />

fühlten, für das Angebot gewonnen werden konnten. Dies konnte erreicht werden, indem vor<br />

allem versucht wurde, über Veränderungen der Produktpalette Tätigkeitsbereiche anzubieten, die<br />

verstärkt Burschen ansprechen.<br />

Der Umsetzungsprozess war projektintern durch Veränderungen gekennzeichnet, die sich durch<br />

den neuen Fokus des Projektes auf die Arbeitsmarktorientierung ergaben.<br />

Aufgrund des<br />

zusätzlichen Angebots von heidenspass+ standen in heidenspass basis weniger Plätze zur<br />

Verfügung - „der Fokus auf die Jugendlichen, die es nicht schaffen, geht etwas verloren“. Mit<br />

diesen Zielveränderungen innerhalb des Projektes waren auch Rollenveränderungen für das<br />

Betreuungspersonal verbunden. Der Fokus ihrer Tätigkeit verschob sich von fachlicher Anleitung<br />

im Arbeitsprozess hin zu einer verstärkten sozialpädagogischen Betreuung, die auf<br />

Berufsorientierung abzielte.<br />

Während der Projektlaufzeit zeigte sich auch, dass der interne Case Management-Ansatz nicht in<br />

vollem Umfang umsetzbar war. Meist erschwerten strukturelle Grenzen, wie der fehlende<br />

institutionelle Auftrag, fehlende Fördervoraussetzungen, zu geringe interne Ressourcen und die<br />

ungelöste Frage einer geregelten Weitergabe an andere Einrichtungen die Fallarbeit. Hinzu kamen<br />

individuelle Grenzen: Vor allem für Jugendliche mit Migrationshintergrund und schlechten<br />

Sprachkenntnissen, die das Angebot von heidenspass häufig in Anspruch nahmen, sei ein<br />

intensiver Beratungsprozess, der eine gemeinsame Zielarbeit und das Treffen von Vereinbarungen<br />

und damit auch eine gewisse „Kommunikationsfähigkeit“ der TeilnehmerInnen vorsah, nicht die<br />

geeignete Betreuungsform.<br />

25<br />

Präsentation heidenspass+ im Rahmen der ESF 3b Abschlussveranstaltung, November 2009.

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