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Interview<br />

Im Gespräch<br />

„Wir gehen von einem<br />

sehr weit gefassten<br />

Kulturbegriff aus“<br />

Interview mit Claudia Linsel, Referentin „Kultur macht stark<br />

- Bündnisse für Bildung“ beim Paritätischn Gesamtverband<br />

in <strong>Berlin</strong>.<br />

Frau Linsel, worum geht es bei „Kultur macht<br />

stark“?<br />

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />

fördert über das Programm „Kultur macht stark. Bündnisse<br />

für Bildung“ außerschulische kulturelle Bildungsmaßnahmen.<br />

Diese sollen von zivilgesellschaftlichen<br />

Akteuren erbracht werde, die sich in sogenannten<br />

„Bündnissen für Bildung“ vor Ort zusammenschließen.<br />

Die Maßnahmen richten sich an sogenannte bildungsbenachteiligte<br />

Kinder und Jugendliche, die in ihrer Entwicklung<br />

unterstützt werden sollen. Umgesetzt wird das<br />

Förderprogramm gemeinsam mit 35 bundesweiten Verbänden<br />

und Initiativen, die von einer Jury ausgewählt<br />

wurden. <strong>Der</strong> <strong>Paritätische</strong> Gesamtverband ist einer von<br />

ihnen. Für das Programm stehen in den kommenden<br />

fünf Jahren insgesamt 230 Millionen Euro zur Verfügung.<br />

<strong>Der</strong> <strong>Paritätische</strong> Gesamtverband ist einer von 35<br />

Beteiligten. Welche Rolle spielt so ein Verband als<br />

Mittler und Geldgeber?<br />

<strong>Der</strong> <strong>Paritätische</strong> Gesamtverband hat, wie alle 35 Verbände,<br />

eine spezifische Konzeption im Rahmen des Bundesprogrammes.<br />

Die von uns geförderten Angebote sollen<br />

sich an Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 16<br />

Jahren richten, die in sozial benachteiligten Stadtteilen<br />

oder strukturschwachen Gebieten leben. Wir fördern<br />

Ganztagesveranstaltungen und Kursformate im 3- und<br />

6-monatigen Turnus, aber auch Ferienfahrten bis zu 10<br />

Tagen innerhalb von Deutschland. Wir haben außerdem<br />

ein Angebot, das sich an Eltern richtet, deren Kinder<br />

in einer der Maßnahmen beteiligt sind, die wir fördern.<br />

Man kann die Formate auch verknüpfen: Zum Beispiel<br />

an den Anfang oder das Ende einer mehrmonatigen<br />

Maßnahme eine Kursfahrt stellen, um sich kennenzulernen,<br />

um festzustellen, wer welche Talente hat oder um<br />

ein Projekt abzuschließen. Im Moment sind wir dabei,<br />

das Programm vor allem bekannt zu machen und Informationsmaterialien<br />

zu erstellen. Wir haben natürlich<br />

auch eine Homepage. Es liegen auch bereits einige Anträge<br />

vor, die wir gerade prüfen. Wir, das sind die Kolleginnen<br />

unseres Projektteams, die hier beim Gesamtver-<br />

band für „Kultur macht stark“ zuständig sind. Unsere<br />

Hauptaufgabe ist es, die Mittel an die Maßnahmen vor<br />

Ort weiterzuleiten und den Antragstellern und Maßnahmeträgern<br />

beratend zur Seite zu stehen.<br />

Ist denn der Zug schon abgefahren? Kann man sich<br />

noch bewerben?<br />

Natürlich kann man sich noch bewerben. Das Programm<br />

hat ja auch eine Gesamtlaufzeit von fünf Jahren.<br />

Sie sind die Frau mit dem Geld und überall willkommen.<br />

Ich fühle mich willkommen. Ich bin die Frau, die versucht<br />

zu erklären, wie man an dieses Geld heran kommen<br />

kann. Ich hoffe, das gelingt uns auch. Parallel arbeiten<br />

wir, wie gesagt, daran, alles so aufzubereiten, dass<br />

es für potentielle Antragsteller so leicht verständlich wie<br />

möglich ist. Wir hoffen, dass wir in den nächsten Wochen<br />

die ersten Anträge bewilligen und die ersten Maßnahmen<br />

starten können. Nicht überall willkommen ist,<br />

dass über das Bundesprogramm keine Personal- und Infrastrukturkosten<br />

gefördert werden können.<br />

Eine nicht einfache Vorstellung.<br />

Hier sind Eigenleistungen gefragt. Das kann die Unterstützung<br />

von Ehrenamtlichen sein oder dass einer der<br />

Bündnispartner kostenlos Räume zur Verfügung stellt.<br />

Ein Beispiel, wie geht ein „Kultur-macht-stark-Antrag“<br />

von der Idee bis zum Geldfluß?<br />

Am Anfang steht die Idee, etwa eine Theaterinszenierung,<br />

die mit Kindern und Jugendlichen in deren Sozialraum<br />

durchgeführt werden soll....<br />

Die Voraussetzung ist ein strukturschwacher Sozialraum?<br />

In unserer „paritätischen“ Konzeption versuchen wir,<br />

besonders Gruppen aus diesen Gebieten in den Blick<br />

zu nehmen. Wir wollen, dass die Kinder ihren eigenen<br />

Sozialraum besser kennenlernen, ihn für sich entdecken<br />

und ihn nutzen und dass sich vor Ort etwas entwickelt.<br />

Man hat die Idee, man sucht sich zwei Bündnispartner...<br />

… was ist ein klassischer Bündnispartner?<br />

Zum Beispiel ein Verein, der Kinder- und Jugendarbeit<br />

anbietet oder vielleicht schon im theaterpädagogischen<br />

Bereich aktiv ist, es kann aber auch ein Schulförderverein<br />

sein. Auch Schulen, Bibliotheken oder andere öffentliche<br />

Einrichtungen können Bündnispartner sein, wobei<br />

die Maßnahmen außerschulisch sein müssen und die<br />

Schule selbst dann nicht der sogenannte Zuwendungsempfänger<br />

sein darf.<br />

(bitte blättern Sie um)<br />

Mai 2013 13

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