Download PDF (1,8 MB) - Der Paritätische Berlin
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Interview<br />
sicht nehmen, etwa auf Landesverbände. Müssen<br />
Sie quotieren? Sind Mitgliedsorganisationen im<br />
Vorteil, wenn sie sich über den <strong>Paritätische</strong>n bewerben?<br />
Wir sind verpflichtet, nicht nur Mitgliedsorganisationen<br />
zu fördern. Jeder, der etwas bei uns im Rahmen unserer<br />
Förderkonzeption beantragt, hat eine Chance auf Bewilligung.<br />
Das ist unabhängig von einer Mitgliedszugehörigkeit<br />
und ist bei allen 35 Verbänden so.<br />
Ist es aus Ihrer bisherigen Erfahrung eigentlich gut<br />
gelaufen, dass das von 35 verschiedenen Verbänden<br />
und Initiativen abgewickelt wird, die einzelne Formate<br />
definieren?<br />
Ich finde es durchaus spannend, dass „Kultur macht<br />
stark“ so bunt und so vielfältig ist. Diese Vielfalt erhöht<br />
auch die Chance, sich mit seiner Idee einem der Verbandskonzepte<br />
zuordnen zu können.<br />
Welche Rolle spielen die Landesverbände im <strong>Paritätische</strong>n?<br />
Es gibt eine enge Anbindung. Die Landesverbände sind<br />
immer auf dem aktuellen Stand. Viele nutzen das Angebot,<br />
dass wir zu Informationsveranstaltungen auch<br />
vor Ort kommen. Manche nehmen die Beratungen auch<br />
selbst vor. Darüber hinaus wird innerhalb des <strong>Paritätische</strong>n<br />
ein Fachbeirat zum Projekt implementiert, der<br />
mit Personen aus den Landesverbänden besetzt sein<br />
wird.<br />
Gab es auch kritische Reaktionen in den Landesverbänden?<br />
Die meisten sind froh, dass es das Projektbüro gibt und<br />
dass wir die Antragsberatungen übernehmen. Wir haben<br />
das Projekt auch schon in verschiedenen Gremien<br />
des Gesamtverbandes und auf Informationsveranstaltungen<br />
vorgestellt und sind auf Interesse und positive<br />
Resonanz gestoßen.<br />
Können Sie schon sagen, welche Ideen besser funktionieren<br />
und was eher bewilligt wird?<br />
Das lässt sich nicht pauschal beantworten. Ich kann formal<br />
nur sagen, nach welchen Kriterien wir grundsätzlich<br />
bewilligen können. Die bereits vorliegenden Anträge<br />
und uns bekannten Ideen zeigen, dass sich da eine unheimliche<br />
Vielfalt abzeichnet.<br />
Wie werden die Mittel verteilt?<br />
Wir haben eine Förderhöchstgrenze eingezogen, die bei<br />
jährlich maximal 35 000 Euro pro Bündnis liegt. Und wir<br />
geben maximal die Hälfte unseres Budgets für mehrjährige<br />
Maßnahmen aus, so dass auch neue Bündnisse in<br />
den nächsten Jahren mit ihren Ideen eine Chance auf<br />
Förderung haben.<br />
Was wissen Sie über den Zusammenhang zwischen<br />
kulturellem Engagement und Kinder- und Jugendbildung?<br />
Wie wichtig ist Kultur für ein Kinder- und<br />
Jugendlichenleben?<br />
Für die Persönlichkeitsentwicklung kann Kultur ein ganz<br />
wichtiger Bestandteil sein. Gemeinsames kulturelles Engagement<br />
kann Grenzen und Schichten überwinden.<br />
Nonformale Lernerfahrungen sollten niemals unterschätzt<br />
werden, im kulturpädagogischen Bereich arbeitet<br />
man mit allen Sinnen, man sieht das Ergebnis, bekommt<br />
vielleicht den Applaus, sieht das fertige Bild, man hat<br />
plötzlich ein Rhythmusgefühl oder kann in jeder Lebenslage<br />
etwas auf der Gitarre improvisieren. Das sind<br />
Erfahrungen, die zur Identitätsbildung und Entwicklung<br />
von jungen Menschen enorm viel beitragen können.<br />
Es könnte ja auch sein – aber das ist sicher nicht<br />
das Ziel dieses Programmes – dass Talente entdeckt<br />
werden.<br />
Durchaus. Hauptsächlich ist uns daran gelegen, dass<br />
die Kinder ihre eigenen Stärken entdecken. Oder sogar<br />
wiederentdecken. Es geht um die Stärkung des eigenen<br />
Selbstbildes, etwas über sich zu lernen und aus einer<br />
Maßnahme gestärkt herauszugehen. Vor vielen Menschen<br />
etwas aufzusagen oder darzustellen, das ist eine<br />
Leistung, die sich viele nicht zutrauen würden, die sie<br />
aber in einem Kulturprojekt ganz automatisch erbringen.<br />
E-Mail: kms@paritaet.org<br />
www.kms.paritaet.org<br />
Beratungstelefon 030-24636-326<br />
zu folgenden Zeiten:<br />
Dienstag: 9 - 12 Uhr sowie 14 - 16 Uhr<br />
Mittwoch: 9 - 12 Uhr<br />
Donnerstag: 9 - 12 sowie 14 - 16 Uhr<br />
Freitag: 9 - 12 Uhr<br />
Das Bundesministerium für Bildung und<br />
Forschung (B<strong>MB</strong>F) fördert über das Programm<br />
„Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ außerschulische<br />
kulturelle Bildungsmaßnahmen.<br />
Diese Maßnahmen sollen von zivilgesellschaftlichen<br />
Akteuren erbracht werde, die sich in<br />
sogenannten „Bündnissen für Bildung“ vor Ort<br />
zusammenschließen, und sie richten sich an bildungsbenachteiligte<br />
Kinder und Jugendliche, um<br />
diese in ihrer Entwicklung zu unterstützen und ihre<br />
Selbstmotivation zu stärken. Umgesetzt wird das<br />
Förderprogramm gemeinsam mit 35 bundesweiten<br />
Verbänden und Initiativen, die von einer Jury ausgewählt<br />
wurden. <strong>Der</strong> <strong>Paritätische</strong> Gesamtverband<br />
ist einer von ihnen.<br />
Mai 2013 15