1) Einführung und Überblick - Limburg
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1) <strong>Einführung</strong> <strong>und</strong> <strong>Überblick</strong><br />
1 A) Unternehmen als Elemente der Volkswirtschaft<br />
1. Selektionsproblem Was soll produziert werden?<br />
2. Allokationsproblem Wo soll wie produziert werden?<br />
3. Distributionsproblem Für wen soll produziert werden?<br />
oder<br />
Mit welchem Mechanismus sollen<br />
knappe Güter auf<br />
Wirtschaftssubjekte verteilt<br />
werden?<br />
4. Stabilitätsproblem Sicherung hoher Beschäftigung<br />
<strong>und</strong> Preisniveaustabilität<br />
5. Wachstumsproblem Steigerung des realen Pro-Kopf-<br />
Einkommens im Zeitablauf<br />
Abbildung 1: Globale Probleme der Wirtschaft<br />
Die Punkte 1 bis 3 sind Probleme der BWL; die Punkte 4 <strong>und</strong> 5 sind Probleme der VWL.<br />
Was macht die Fibu ? - Sie erfasst alle Wertflüsse auf der Basis von Belegen.<br />
(„Fibu ist trocken wie Schiffszwieback“)<br />
Beziehungen Unternehmen fi Umwelt<br />
1. Realgüterbeziehungen: Rohstoffe rein - Podukte raus<br />
2. Nominalgüterbeziehungen: Kaufpreis für Produkt rein - Materialkosten raus<br />
3. Informationsströme: wichtig für Fibu<br />
Mensch → Unternehmung → Bedürfnisse<br />
Die Unternehmung dient als Katalysator zwischen dem Verbraucher <strong>und</strong> seinen Bedürfnissen.<br />
Frage: „Wieviele Unternehmen haben wir hier in Deutschland ?“ - 2,63 Mio. (1992)<br />
Jeder von diesen 2,63 Mio. Unternehmen müssen Buch führen (Fibu), weil gesetzlich<br />
geregelt.<br />
→ Folien über Arten der Rechtsform <strong>und</strong> Branchen (1992) <strong>und</strong> über die Umsatzgrößen.<br />
„Wie macht die VWL dies; wird dort auch Buch geführt ?“<br />
-Ja die volkswirtschaftliche Gesamtrechnung schlägt sich in BSP, NSP usw. nieder.<br />
Alle diese Daten basieren auf einer Art Fibu.<br />
Alle Angaben ohne Gewähr Stand: 28.09.01 www.aipa.de Seite 1
Private<br />
Unternehmen<br />
Produktionsunternehmen<br />
Landwirtschaft<br />
Bergbau<br />
Maschinenbau<br />
Finanzunternehmen<br />
Banken<br />
Versicherungen<br />
W I R T S C H A F T S S U B J E K T E<br />
Öffentliche Wirtschaftssubjekte<br />
(Staat)<br />
Öffentliche<br />
Haushalte<br />
Gebietskörperschaften<br />
B<strong>und</strong><br />
Länder<br />
Öffentliche<br />
Unternehmen<br />
B<strong>und</strong>esbahn<br />
B<strong>und</strong>espost<br />
Sozialversicherungshaushalte<br />
Rentenversicherung<br />
Krankenkassen<br />
Wirtschaftspolitische<br />
Instanzen<br />
Gesetzgeber<br />
Regierung<br />
private<br />
Haushalte<br />
i.e.S.<br />
Selbständige,<br />
abhängig<br />
Beschäftigte<br />
Abbildung 2: Einteilung der Wirtschaftssubjekte einer Volkswirtschaft 1<br />
Private<br />
Haushalte<br />
1 B) Das System Unternehmung <strong>und</strong> seine Teilfunktionen<br />
priv. Org.<br />
ohne<br />
Erwerbszweck<br />
Kirchen<br />
Vereine<br />
„Was ist ein Unternehmen ?“ - Ein künstlich geschaffenes wirtschaftliches Gebilde, welches<br />
• sozial<br />
• produktiv<br />
• offen<br />
sein sollte <strong>und</strong> Ziele verfolgt.<br />
„Wer hat Interesse an Unternehmen ?“<br />
ZIELINTERESSENT ZIELVORSTELLUNG<br />
1. Staat, Volkswirtschaft Produktionserzeugungs-/<br />
Konsument<br />
Bedarfsdeckungssystem<br />
2. Gesellschafter, Manager,<br />
Arbeitnehmer<br />
Gewinnerzielungssystem<br />
3. Staat Steuererzielungsystem<br />
4. Banken, Kreditgeber Zinserzielungssystem<br />
5. Gesellschafter, Manager System zur Entfaltung menschlicher Initiative,<br />
Arbeitnehmer<br />
Arbeitskraft <strong>und</strong> Selbst verwirklichung<br />
Abbildung 3: An die Unternehmung herangetragene Individual- <strong>und</strong> Gruppenziele 2<br />
1 Quelle: Stobbe, Alfred (1984): Rechnungswesen. S. 15<br />
2 Vgl. Chmielewicz, Klaus (1975): Arbeitnehmerinteressen. S. 58<br />
Alle Angaben ohne Gewähr Stand: 28.09.01 www.aipa.de Seite 2
„Wie funktioniert ein Unternehmen ?“<br />
Führung<br />
Leitung<br />
Zielsetzung<br />
Entscheidung<br />
Investition<br />
Beschaffung<br />
Arbeit<br />
Betriebsmittel<br />
Werkstoffe<br />
Planung<br />
Systeme<br />
Ablauf<br />
Verfahren<br />
Finanzierung<br />
Alternativen<br />
Finanzplanung<br />
Finanzkontrolle<br />
Rechnungswesen<br />
Finanzbuchhaltung<br />
Kostenrechnung<br />
Statistik<br />
Planungsrechnung<br />
Absatz<br />
Marktforschung<br />
Preispolitik<br />
Produktgestaltung<br />
Werbung<br />
Kontrolle<br />
ex ante<br />
ex post<br />
Produktion<br />
Programmplanung<br />
Ablaufplanung<br />
Organisation<br />
Analyse<br />
Aufbau- <strong>und</strong> Ablauf-<br />
Organisation<br />
Abbildung 4: Informatorische Vernetzung betrieblicher Teilfunktionen<br />
Die gesamtbetrieblichen Funktionen sind hier mit den dicken Trauerrändern gekennzeichnet.<br />
Alles funktioniert nur, weil der Mittelpunkt (das Rechnungswesen) funktioniert.<br />
1 C) Das betriebliches Rechnungswesen:<br />
1 C I) Funktion <strong>und</strong> Aufbau<br />
1 C I.1) <strong>Überblick</strong><br />
„Das betriebliche Rechnungswesen umfaßt sämtliche geeigneten Verfahren aller in Betrieb<br />
befindlichen Geld- <strong>und</strong> Leistungsströme mengen- <strong>und</strong> wertmäßig zu erfassen, die vor allem<br />
(aber nicht ausschließlich) durch den Prozeß der betriebl. Leistungserstellung <strong>und</strong><br />
Leistungsverwertung hervorgerufen werden.“<br />
Das betriebliche Rechnungswesen ist zweckgeb<strong>und</strong>en, Abb. 5 auf der nächsten Seite ist eine<br />
Grobstruktur.<br />
Die Werterfassung erfolgt mit sog. T-Konten.<br />
Alle Angaben ohne Gewähr Stand: 28.09.01 www.aipa.de Seite 3
Kapital<br />
Kapitalmärkte<br />
Finanzeinnahme<br />
Finanzierung<br />
von außen<br />
Zahlungsmittel<br />
Beschaffungsmärkte<br />
Erfolgsausgabe<br />
Investition<br />
Beschaffung Transformation Absatz<br />
Aufwand / Kosten<br />
Kostengütereinsatz<br />
Absatzmärkte<br />
Kapitalmärkte<br />
Zahlungsmittel<br />
Kapital<br />
Ertrag / Leistung Erfolgseinnahme Finanzausgabe<br />
Ertragsgütererstellung<br />
Desinvestition<br />
Rückzahlung<br />
(außen)<br />
Ausschüttung<br />
(innen)<br />
Finanzierung von innen<br />
Innenbereich<br />
Außenbereich Außenbereich<br />
1 C I.2) Aufgaben<br />
Abbildung 5: Abrechnung <strong>und</strong> Umsystem der Unternehmung 3<br />
Das betriebliche Rechnungswesen<br />
Aufgaben Aufbau / Funktionen<br />
intern extern<br />
• Dokumentation<br />
• Kontrolle<br />
• Rechenschaftslegung<br />
• Information<br />
Finanzbuchhaltung<br />
Kosten- <strong>und</strong><br />
Leistungsrechnung<br />
Betriebsstatistik<br />
Abbildung 6: Aufgaben <strong>und</strong> Funktionen des betrieblichen Rechnungswesens 4<br />
Planungsrechnung<br />
1. Dokumentationsfunktion (Pflicht für das Rechnungswesen)<br />
Die wertmäßige Aufzeichnung aller Geschäftsvorfälle auf der Basis von Belegen in<br />
zeitlicher <strong>und</strong> sachlicher Ordnung. („Hast Du Keinen, mach Dir Einen.“)<br />
2. Kontrollfunktion (setzt 1. voraus)<br />
Aufbauend auf die Dokumentation lassen sich Kontrollenrechnungen aufbauen.<br />
3. Dispositionsfunktion (setzt 1.+2. voraus)<br />
Alternativ- <strong>und</strong> Planungsrechnung<br />
4. Rechenschafts- <strong>und</strong> Informationsfunktion<br />
Berichterstattung nach außen über die wirtschaftliche Lage, Jahresabschluß<br />
„Warum sind Unternehmen verpflichtet Berichte zu erstatten ?“<br />
-Wegen der Rechenschaft gegenüber Banken, K<strong>und</strong>en, Aktionären usw. <strong>und</strong> weil gesetzlich<br />
so festgelegt.<br />
3 Quelle: Eisele, Wolfgang (1988): Rechnungswesen. S. 7<br />
4 in Anlehnung an: Bartsch, Jürgen; Fischer, Gert (1980): Betriebswirtschaftslehre, Schaubild 1<br />
Alle Angaben ohne Gewähr Stand: 28.09.01 www.aipa.de Seite 4
1 C I.3) Gliederung<br />
1 C I.3a) Traditionelle Sichtweise (Abb. 6)<br />
Fibu Charakteristik:<br />
• ist unternehmensbezogen<br />
• periodenbezogene Zeitrechnung (üblich 1 Jahr)<br />
• Erfassungsrechnung<br />
• Quelle für gesetzlichen Jahresabschluß<br />
• Ziel: Unternehmensergebnis<br />
• Quelle für KLR, Statistik, Planungsrechnung<br />
KLR:<br />
• betriebsbezogen<br />
• periodenbezogene Zeitrechnung (üblich 1 Monat)<br />
• verfolgt eine zeitraumgerechte Zuordnung von K+L<br />
• verfolgt eine stückbezogene Rechnung (Kalkulation)<br />
• Ziel: Betriebsergebnis<br />
• Überwachung der Wirtschaftlichkeit <strong>und</strong> Kalkulation<br />
Statistik:<br />
• Methodenlieferant (Analysen, Mittelwerte, ...)<br />
Planungsrechnung<br />
• Vorschaurechnung mit Hilfe der Statistik<br />
• Erstellt: Prognosen, Budgets, Tatsächlich-Rechnungen, Abweichungsanalysen<br />
1 C I.3b) heutige Sichtweise:<br />
Finanzbuchhaltung<br />
Betriebsstatistik<br />
Externe Informationen<br />
CONTROLLING<br />
Kostenrechnung<br />
Planungsrechnung<br />
Abbildung 7: Heutiger Verb<strong>und</strong> traditioneller<br />
Funktionen des Rechnungswesens<br />
Alle Angaben ohne Gewähr Stand: 28.09.01 www.aipa.de Seite 5
1 C II) Gr<strong>und</strong>begriffe<br />
„Vermeiden Sie in meiner Gegenwart Worte wie „Unkosten“ oder „Kostenaufwand“.<br />
I:<br />
II:<br />
III:<br />
IV:<br />
1<br />
Auszahlung<br />
7<br />
2<br />
Ausgabe<br />
13<br />
8<br />
3<br />
Aufwand<br />
14<br />
9<br />
Kosten<br />
15<br />
Ø<br />
Strömungsgrößen<br />
(DM pro Zeitraum)<br />
Kasse<br />
Geldvermögen<br />
Gesamtvermögen<br />
Einzahlung<br />
Einnahme<br />
Alle Angaben ohne Gewähr Stand: 28.09.01 www.aipa.de Seite 6<br />
4<br />
Betriebsnotwendiges<br />
Vermögen<br />
Ø<br />
Bestandsgrößen<br />
(DM pro Zeitpunkt)<br />
I / II: Ebene der Investitions-, Finanz- <strong>und</strong> Liquiditätsplanung<br />
III: Ebene der Finanzbuchhaltung<br />
IV: Ebene der Kostenrechnung <strong>und</strong> Kurzfristigen Erfolgsrechnung (KER)<br />
10<br />
5<br />
16<br />
11<br />
6<br />
Ertrag<br />
Abbildung 8: Systematisierung der Gr<strong>und</strong>begriffe im betrieblichen Rechnungswesen 5<br />
17<br />
12<br />
Betriebsertrag<br />
18<br />
Ø<br />
Strömungsgrößen<br />
(DM pro Zeitraum)<br />
AUSZAHLUNG (EINZAHLUNG): Abfluß (Zufluß) liquider Mittel aus dem (in<br />
den) Unternehmensbereich in die (aus der) wirtschaftliche(n) Umwelt.<br />
AUSGABE (EINNAHME): Auszahlungen (Einzahlungen) + Zugang (Abgang)<br />
an Verbindlichkeiten + Abgang (Zugang) an Forderungen.<br />
AUFWAND (ERTRAG): Ausgaben für den Verbrauch (Einnahmen aus der<br />
Verwertung) von Gütern <strong>und</strong> Dienstleistungen innerhalb einer Abrechnungsperiode<br />
= periodisierte Ausgaben (periodisierte Einnahmen).<br />
KOSTEN (BETRIEBSERTRAG=LEISTUNG; Zusatz d. Verf.): Bewerteter<br />
Güter <strong>und</strong> Leistungsverbrauch einer Periode, der zur Erstellung <strong>und</strong> zum Absatz<br />
der betrieblichen Produkte <strong>und</strong> zur Aufrechterhaltung der hierfür notwendigen<br />
Kapazitäten erforderlich ist (Wert des Zugangs an Gütern, Dienstleistungen <strong>und</strong><br />
Geld aufgr<strong>und</strong> der betrieblichen Tätigkeit während einer Periode).<br />
„Nächste Vorlesung bekommen Sie von mir eine Übungsaufgabe zum Thema Begriffe.“<br />
zu Abb. 8:<br />
arabische Ziffern:<br />
1: Auszahlung ≠ Ausgabe (in der gleichen Periode)<br />
2: Auszahlung = Ausgabe (in der gleichen Periode)<br />
3: Ausgabe ≠ Auszahlung (in der gleichen Periode)<br />
usw.<br />
JEDER Geschäftsvorfall läßt sich mit einer dieser Ziffern zuordnen.<br />
5 Vgl. Haberstock, Lothar (1987): Kostenrechnung I. S. 28
Weiter zu Abbildung 8:<br />
Wir liefern dem K<strong>und</strong>en Ware, doch der zahlt nicht. Also: Fall 6.<br />
Die Ebenen II <strong>und</strong> III fallen bei bestimmten Unternehmensarten zusammen wie etwa<br />
Dienstleistungsbetrieben. Allgemein fallen diese beiden Ebenen zusammen, wenn es sich um<br />
nicht lagerfähige Produkte (z.B.:Strom) handelt.<br />
Finanzplan<br />
Der Finanzplan zeigt zukünftige Käufe <strong>und</strong> Verkäufe von Produkten, Ausgaben <strong>und</strong><br />
Einnahmen an. Er sagt NICHTS über die Liquidität aus, jedoch wird vom Finanzplan der<br />
Liquiditätsplan abgeleitet.<br />
Beispiel: Verkauf von 1000 Produkten. 80% hiervon seien Einzahlungen, die restlichen 20%<br />
sind erst in den Folgeperioden Einzahlungen.<br />
Strömungsgrößen<br />
Als Strömungsgrößen bezeichnet man Werte, die innerhalb dieses Zeitraumes anfallen.<br />
Bestandsgrößen<br />
Werte der Strömungsgrößen zu einem bestimmten Zeitpunkt.<br />
Fortschreibungsformel, Skontationsformel:<br />
Bes tan d = Bes tan d + Zugänge − Abgänge<br />
t t −1 τ τ<br />
2) Finanzbuchhaltung<br />
2A) <strong>Einführung</strong><br />
Def: Die planmäßige, lückenlose, ordnungsgemäße Aufzeichnung von<br />
Geschäftsvorfällen auf der Basis von Belegen.<br />
Synonyme: Geschäftsbuchführung, Rechnungskreis 1.<br />
Primäraufgabe: Den Wertefluß zwischen Unternehmen <strong>und</strong> Umwelt abzubilden.<br />
Sek<strong>und</strong>äraufgabe: Werte für internens Rechnungswesen (KLR) bereitzustellen.<br />
Gesetzlich vorgeschrieben ist lediglich die Primäraufgabe.<br />
Alle Angaben ohne Gewähr Stand: 28.09.01 www.aipa.de Seite 7
2 A I) Die Finanzbuchhaltung als Teil des Rechnungswesens<br />
Aufgabe der Finanzbuchhaltung:<br />
1. Erfolgsermittlung, d.h. Ermittlung des periodenrichtigen Unternehmensergebnisses.<br />
2. Zeitpunktgenaue Ermittlung <strong>und</strong> Dokumentation von Vermögen <strong>und</strong> Schulden, sowie<br />
deren Veränderung.<br />
3. Gr<strong>und</strong>lage zur Berechnung von Steuern.<br />
4. Beweismittel bei / für Rechtsstreitigkeiten.<br />
5. Wertequelle für den Rechnungskreis 2 (KLR).<br />
Möglichkeiten der Finanzbuchhaltung:<br />
a) Führungsinstrument (Aufgaben 1,2,5)<br />
Im Eigeninteresse des Unternehmens zur Führung <strong>und</strong> Steuerung<br />
b) Besteuerungsgr<strong>und</strong>lage (Aufgabe 3)<br />
Jede Buchung hat den Charakter einer urk<strong>und</strong>lichen Feststellung. Verstöße gegen<br />
Gesetz <strong>und</strong> Norm der Buchführung kann dazu führen, daß der Steuersatz amtlich<br />
festgesetzt wird <strong>und</strong> ein Strafverfahren eingeleitet wird.<br />
c) Gläubiger- <strong>und</strong> Öffentlichkeitsschutz (Aufgabe 4)<br />
Sorgfaltspflicht gegenüber Geschäftspartnern, auch zum eigenen Schutz.<br />
z.B: Laut Kreditwesengesetz muß die Bank vor Erlaß von Millionenkrediten Einsicht<br />
in die Bücher erhalten.<br />
Existenzbedingungen einer Unternehmung<br />
Es gilt das Prinzip der Liquidität <strong>und</strong> der Nicht-Überschuldung.<br />
Unter Illiquidität versteht man die Unfähigkeit seinen Zahlungen termin- <strong>und</strong> betragsgerecht<br />
nachzukommen. Dies führt zum Konkurs oder Vergleich. Unmittelbar nach Erkennung dieses<br />
Tatbestandes, hat die Geschäftsführung dies dem Amtsgericht mitzuteilen, sonst kann Sie<br />
haftbar gemacht werden.<br />
Eine genaue Buchführung ist also auch im Sinn der Geschäftsführung.<br />
2 A II) Rechtsgr<strong>und</strong>lagen<br />
Handelsrecht HGB, Handelsgesetzbuch<br />
AktG, Aktiengesetz<br />
GmbHG, GmbH-Gesetz<br />
PublG, Publizitätsgesetz<br />
Steuerrecht AO, Abgabenordnung<br />
EStG, Einkommenssteuergesetz<br />
UStG, Umsatzsteuergesetz<br />
KStG, Körperschaftsteuergesetz<br />
GewStG, Gewerbesteuergesetz<br />
Zu jedem dieser Gesetze gibt es eine seitenweise DV (Durchführungverordnung), in der das<br />
jeweilige Gesetz ausgelegt bzw. spezifiziert ist.<br />
Alle Angaben ohne Gewähr Stand: 28.09.01 www.aipa.de Seite 8
2 A II.1) Rechtsgr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> Buchführungspflicht<br />
§238, Abs.1 HGB:<br />
„Jeder Kaufmann ist verpflichtet Bücher zu führen <strong>und</strong> in diesen seine Handelsgeschäfte <strong>und</strong><br />
die Lage seines Vermögens nach den Gr<strong>und</strong>sätzen ordnungsmäßiger Buchführung ersichtlich<br />
zu machen“.<br />
Jeder andere Unternehmer, also auch Minderkaufleute, Handwerker usw. sind zur<br />
Buchführung verpflichtet, wenn auf sie eine der folgenden Kriterien zutrifft:<br />
• Umsatz jährlich von mehr als 500.000 DM<br />
• oder Eigenkapital von mehr als 125.000 DM<br />
• oder Gewinn jährlich von mehr als 48.000 DM<br />
1. Abschnitt<br />
• Vorschriften für alle<br />
Kaufleute<br />
• abschließende Regelung<br />
für Einzelkaufleute <strong>und</strong><br />
Personengesellschaften<br />
1. Unterabschnitt<br />
Buchführung <strong>und</strong> Inventar<br />
§§ 238 - 241 HGB<br />
2. Unterabschnitt<br />
Jahresabschluß<br />
§§ 242-256 HGB<br />
3. Unterabschnitt<br />
Aufbewahrung <strong>und</strong> Vorlage<br />
§§ 257-261 HGB<br />
4. Unterabschnitt<br />
Sollkaufleute, Landesrecht<br />
§§ 262, 263 HGB<br />
Drittes Buch HGB<br />
2. Abschnitt<br />
Weitergehende Vorschriften<br />
für Kapitalgesellschaften<br />
1. Unterabschnitt<br />
Jahresabschluß der Kapitalgesellschaft<br />
<strong>und</strong> Lagebericht<br />
§§ 264-289 HGB<br />
2. Unterabschnitt<br />
Konzernabschluß <strong>und</strong> -lagebericht<br />
§§ 290-315 HGB<br />
3. Unterabschnitt<br />
Prüfung<br />
§§ 316-324 HGB<br />
4. Unterabschnitt<br />
Offenlegung, Veröffentlichung,<br />
Prüfung durch Registergericht<br />
§§ 325-329 HGB<br />
5. Unterabschnitt<br />
Verordnungsermächtigung für<br />
Formblätter <strong>und</strong> anderes<br />
§§ 330 HGB<br />
6. Unterabschnitt<br />
Straf- <strong>und</strong> Bußgeldvorschriften<br />
§§ 331-335 HGB<br />
3. Abschnitt<br />
Ergänzende Vorschriften für<br />
eingetragene Genossenschaften<br />
Abbildung 9: Struktur des 3. Buches des Handelsgesetzbuches (HGB)<br />
2 A II.2) Gr<strong>und</strong>sätze ordnungsmäßiger Buchführung (GoB)<br />
Hiebei handelt es sich um Gr<strong>und</strong>sätze, die nicht im Zusammenhang erfaßt sind, sondern in<br />
zahlreichen Gesetzestexten verteilt sind, im, wesentlichen aber im 3. Buch HGB erfaßt sind.<br />
Die GoB wurden damals von „ehrbaren Kaufleuten“ entwickelt.<br />
Alle Angaben ohne Gewähr Stand: 28.09.01 www.aipa.de Seite 9
GoB kurz:<br />
• Die Buchführung muß klar <strong>und</strong> übersichtlich sein<br />
• Ordnungsmäßige Erfassung aller Geschäftsvorfälle<br />
• Keine Buchung ohne Beleg<br />
• Ordnungsmäßige Aufbewahrung der Buchführungsunterlagen<br />
Größeneinteilung von Kapitalgesellschaften:<br />
Kriterien Bilanzsumme in<br />
Umsatz in<br />
Zahl der<br />
Größenklassen<br />
Mio DM<br />
Mio DM<br />
Arbeitnehmer<br />
Kleine ≤ 3,9 ≤ 8 ≤ 50<br />
Mittlere ≤ 15,5 ≤ 32 ≤ 250<br />
Große > 15,5 > 32 > 250<br />
Abbildung 10: Kriterien zur Klassifikation von Kapitalgesellschaften in Größenklassen<br />
Entsprechend der Größe ist auch die Form der Veröffentlichung geregelt:<br />
Pflichten<br />
FORM<br />
Rechtsform<br />
Personengesellschaft<br />
Kapitalgesellschaften<br />
Klein Mittel Groß<br />
Genossenschaften<br />
Unternehmen<br />
nach dem PublG<br />
Handelsregistereintragung ♦ ♦ ♦<br />
Hinweis auf Handelregistereintragung im<br />
B<strong>und</strong>esanzeiger<br />
♦ ♦<br />
Veröffentlichung im B<strong>und</strong>esanzeiger ♦ ♦<br />
Handelsregistereinreichung nach<br />
Veröffentlichung im B<strong>und</strong>esanzeiger<br />
FRISTEN<br />
♦ ♦<br />
spätestens in Monaten 12 9 9 unverzüglich 9<br />
UMFANG<br />
Bilanz ♦ ♦ ♦ ♦ ♦<br />
GuV - ♦ ♦ ♦ ♦<br />
Anhang ♦ ♦ ♦ ♦ ♦<br />
Lagebereicht - ♦ ♦ ♦ ♦<br />
Vermerk des Abschlußprüfers - ♦ ♦ ♦ ♦<br />
Ergebnisverwendungsvorschlag/-beschluß ♦ ♦ ♦ - ♦<br />
ggf. Bericht des Aufsichtsrates - ♦ ♦ ♦ ♦<br />
Abbildung 11: Umfang <strong>und</strong> Offenlegungspflichten nach HGB<br />
In der Zeitung „B<strong>und</strong>esanzeiger“ stehen diejenigen Unternehmen drin, welche veröffentlicht<br />
haben.<br />
Ein Jahresabschluß besteht aus: -Bilanz<br />
-GuV<br />
-Anhang (Erklärung zu Bilanz <strong>und</strong> GuV)<br />
-Lagebericht<br />
„Fordern Sie doch einfach mal von Ihrer Bank einen Geschäftsbericht eines großen<br />
Unternehmens wie BASF an....das ist spannende Lektüre“.<br />
Alle Angaben ohne Gewähr Stand: 28.09.01 www.aipa.de Seite 10
PublG:<br />
• gilt für Unternehmen äußerster Größe, die veröffentlichen müssen<br />
• Anstalten des öffentlichen Rechts<br />
• Sparkassen mit Giroverband<br />
„Körperschaft bzw. Gebietskörperschaft des öffentlichen Rechts“:<br />
B<strong>und</strong>esbank, kommunale Sparkassen, öffentlich-rechtliche R<strong>und</strong>funk- <strong>und</strong> Fernsehanstalten,<br />
BfA, Deutsche Bibliotheken, Theater, Museen, ..., Krankenhäuser <strong>und</strong> Schlachthöfe.<br />
zurück zu den GoB:<br />
RichtigkeitWillkürfreiheit<br />
Rahmengr<strong>und</strong>sätze<br />
Klarheit<br />
Vollständigkeit<br />
der<br />
Sache<br />
<strong>und</strong> der<br />
Zeit<br />
nach<br />
Rechenschaftsgr<strong>und</strong>sätze<br />
Abgrenzungsgr<strong>und</strong>sätze<br />
Realisationsprinzip<br />
Gr<strong>und</strong>sätze<br />
ordnungsmäßiger<br />
Buchführung<br />
Dokumentationsgr<strong>und</strong>sätze<br />
Ergänzende<br />
Gr<strong>und</strong>sätze<br />
Alle Angaben ohne Gewähr Stand: 28.09.01 www.aipa.de Seite 11<br />
Imparitätsprinzip<br />
Stetigkeitsprinzip<br />
Abbildung 12: Gr<strong>und</strong>sätze ordnungsmäßiger Buchführung (GoB)<br />
Rechenschaftsgr<strong>und</strong>sätze<br />
Rahmengr<strong>und</strong>sätze:<br />
• Richtigkeit: Forderung, daß der Jahresabschluß objektiv aufgestellt wird <strong>und</strong> zwar so, daß<br />
er von einem sach- <strong>und</strong> fachk<strong>und</strong>igen Dritten gelesen werden kann<br />
• Willkürfreiheit: Ständige Bemühung ein nach bester subjektiver Überzeugung richtiges<br />
Bild wiederzugeben. (z.B: Garantie <strong>und</strong> Kulanzen, Pensionsverträge analysieren mit<br />
Sterbetafeln, Kernkraftwerk-Entsorgung; kurz: Rückstellungen, welche i.d.R. nach<br />
eigenem Ermeßen geschätzt werden)<br />
• Klarheit: Eine äußere einwandfreie Form mit aussagekräftigen Bezeichnungen <strong>und</strong> klarer<br />
Gliederung.<br />
• Vollständigkeit: Sämtliche Geschäftsvorfälle sind auf Basis von Belegen zu buchen. Es<br />
darf nicht zum Verrechnen mehrerer Buchungen kommen.<br />
Abgrnezungsgr<strong>und</strong>sätze:<br />
• Sachlich <strong>und</strong> Zeitlich: Periodenmäßige <strong>und</strong> Gegenstandsmäßige Korrektheit, z.B: Miete<br />
für Januar wird schon im Dezember überwiesen. Dieser Ertrag ist erst im Folgejahr<br />
abzugrenzen unter dem sog. passiven Rechnungsabgrenzungsposten<br />
• Realisationsprinzip:<br />
Vorsichtsprinzip
• Imparitätsprinzip: Nicht realisierte wahrscheinliche Verluste sind auszuweisen (z.B:<br />
Buch über DOS 3.0). Aber: Nicht realisierte aber wahrscheinliche Erträge sind nicht<br />
auszuweisen. Hier muß der Wertansatz korrigiert werden. Also: Ungleichbehandlung von<br />
wahrscheinlichen Verlusten <strong>und</strong> wahrscheinlichen Erträgen.<br />
Ergänzende Gr<strong>und</strong>sätze<br />
• Stetigkeit: Der Jahresabschluß muß stets identisch aufgebaut sein. Man spricht auch von<br />
der Forderung nach formeller Bilanzkontinuität.<br />
• Vorsichtsprinzip: Analog zum Imparitätsprinzip. Aus Gründen der Substanzerhaltung<br />
herrscht Vorsicht bei Zahlen- oder Betragsäußerungen jeder Art.<br />
Dokumentationsgr<strong>und</strong>sätze:<br />
Buchführungspflicht, Nachvollziehbarkeit der Durchführung, Aufbewahrungspflichten <strong>und</strong><br />
-fristen, usw. Gemäß Abb. 13:<br />
(1) Buchführungspflicht<br />
Kaufmann muß Rechenschaft ablegen über Stand<br />
des Geschäfts<br />
(2) Allgemeine Anforderungen<br />
Nachvollziehbarkeit durch Sachverständigen<br />
Dritten in angemessener Zeit<br />
Vorschriften<br />
§§ HGB §§ AO<br />
238 (1) 1 1 140 - 144<br />
238 (1) 2 145 (1) 1<br />
Aufbewahrungspflicht 238 (2) 146 (2) 1<br />
Aufbewahrungsfristen 257 (1)-(5) 147 (1)-(5)<br />
Unterlage Medium 2 Zeit 3<br />
Handelsbücher<br />
Inventare<br />
Eröffnungsbilanzen<br />
Jahresabschlüsse<br />
Lageberichte<br />
Konzernabschlüsse<br />
Konzernlageberichte<br />
Sonst. Anweisungen<br />
Handelsbriefe<br />
Belege<br />
DT<br />
DT<br />
Papier<br />
Papier<br />
DT<br />
Papier<br />
DT<br />
DT<br />
DT<br />
DT<br />
(3) Ordnungsvorschriften<br />
lebende Sprache 239 (1) 1 146 (3) 1<br />
in deutscher Sprache <strong>und</strong> Mark 244 -<br />
wenn nicht deutsche Sprache, dann Übersetzung<br />
auf Verlangen<br />
- 146 (3) 2<br />
10<br />
10<br />
10<br />
10<br />
10<br />
10<br />
10<br />
10<br />
6<br />
6<br />
Definition von Abkürzungen, Symbolen 239 (1) 2 146 (3) 3<br />
vollständig, richtig, zeitgerecht, geordnet<br />
• chronologische <strong>und</strong> sachliche Ordnung<br />
• täglicher Kassenabschluß<br />
239 (2)<br />
-<br />
-<br />
146 (1) 1<br />
145 (1) 2<br />
146 (1) 2<br />
keine nicht rekonstruierbaren Korrekturen 239 (3) 1 146 (4) 1<br />
Organisation der FIBU als geordnete Ablage, oder<br />
auf Datenträgern möglich 2<br />
239 (4) 146 (5) 1<br />
keine Buchung ohne Beleg 257 (1) 147 (1)<br />
1 z.B. 238 (1) 1 zu lesen als: § 238 Absatz 1 Satz 1<br />
2 DT:= Datenträger, mit der Maßgabe, daß die Unterlagen während der Dauer der<br />
Aufbewahrungsfrist innerhalb angemessener Zeit lesbar gemacht werden können, z.B. bei<br />
Mikrofilm, DV-Bändern, Bildplatten etc.<br />
3 Jahre<br />
Abbildung 13: Dokumentationsgr<strong>und</strong>sätze nach GoB<br />
Alle Angaben ohne Gewähr Stand: 28.09.01 www.aipa.de Seite 12
2 A II.3) Gr<strong>und</strong>sätze ordnungsmäßiger Speicherbuchführung (GoS)<br />
Mit Ausnahme der Eröffnungsbilanz <strong>und</strong> des Jahresabschlusses können alle<br />
Buchführungsunterlagen auf einem Bildträger (Mikrofilm) oder auf einem anderen<br />
Datenträger (CD-ROM, Magnetplatte,...) aufbewahrt werden. Die gespeicheren Daten müssen<br />
jederzeit durch Bildschirm oder Ausdruck lesbar gemacht werden können.<br />
Dies führt oftmals zu Problemen da sowohl Software als auch Hardware schnell überholt ist<br />
<strong>und</strong> nicht für alle Fälle im Keller gehortet wird.<br />
Detaillierte Beschreibung zu den GoS gibt es auf dem AstA-Umdruck.<br />
2 A II.4) Nichtbeachten gesetzlicher Vorschriften<br />
Es gibt 2 Arten von Mängeln:<br />
• untergeordnete Mängel: leichte Wiederherstellung des korrekten Zustandes<br />
• erhebliche Mängel: häufige Fehlbestände, fehlende Belege, usw.<br />
Die erheblichen Mängel führen zu:<br />
• Aberkennung der Ordnungsmäßigkeit<br />
• Strafen bis zu 100 TDM wegen Steuerverkürzung oder -hinterziehung<br />
• einer Steuerschätzung auf Basis eines Vergleichsunternehmens<br />
• bei Konkurs: Vorsatz, der die Verantwortlichen bis zu 2 Jahre Freiheit kosten kann<br />
2 B) Das System der Doppelten Buchführung<br />
2 B I) Inventur-Inventar-Bilanz<br />
Def: Feststellung von Vermögen <strong>und</strong> Schulden per annum:<br />
Mengenmäßige Erfassung von Vermögensgegenständen <strong>und</strong><br />
wertmäßige Erfassung (Menge * Preis)<br />
Synonyme: Bestandsaufnahme<br />
Ausführung: -bei Gründung oder Übernahme eines Unternehmens<br />
-für den Schluß eines jeden Geschäftsjahres (i.d.R: 31.12.)<br />
-bei Auflösung oder Veräußerung des Unternehmens<br />
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2 B I.1) Inventurarten<br />
Nach Art ihrer Durchführung unterscheidet man<br />
• körperliche Inventur<br />
• Buchinventur<br />
Die körperliche Inventur ist die mengen- <strong>und</strong> wertmäßige Aufnahme aller körperlichen<br />
(greifbaren) Vermögensgegenstände durch Zählen, Messen, Wiegen <strong>und</strong> notfalls durch<br />
Schätzen.<br />
Die Buchinventur ist die wertmäßige Aufnahme aller nichtkörperlichen Gegenstände<br />
(Forderungen, Bankguthaben, Schulden, Saldenbestätigungen bei Banken, Kreditoren <strong>und</strong><br />
Debitoren).<br />
Die Inventur des Anlagevermögens kann entfallen, wenn ordnungsgemäße Nebenbuchhaltung<br />
durchgeführt worden ist. In der Nebenbuchhaltung muß folgende Information erfasst sein:<br />
• genaue Gegenstandsbezeichnung<br />
• Tag der Anschaffung<br />
• Anschaffungswert<br />
• Nutzungsdauer<br />
• Abschreibungswert<br />
• Tag des Abgangs<br />
2 B I.2) Organisation der Inventur<br />
Eine Inventur muß vernünftig organisiert sein, d.h: sie muß geplant sein:<br />
1. Wer führt die Inventur durch ? (Person)<br />
2. Wo im Unternehmen sind die Bestände zu erfassen ? (Ort)<br />
3. Wann ist die Inventur durchzuführen ? (Zeit)<br />
Um verzögerungsfrei eine Inventur durchführen zu können, ist es sinnvoll die Personen mit<br />
einer Liste auszurüsten, in der die genaue Bezeichnung der Ware, die Abmessungen, der<br />
Standort im Lager <strong>und</strong> der Einzelpreis aufgeführt sind. Aus Gründen der sinkenden<br />
Arbeitsmotivation der Zähler ist es kritisch, die Buchmenge in diese Liste aufzunehmen.<br />
„Außerdem sollte man nicht nur die Kartons zählen...., sondern stichprobenartig auf Inhalt<br />
prüfen“.<br />
Alle Angaben ohne Gewähr Stand: 28.09.01 www.aipa.de Seite 14
2 B I.3) Inventurverfahren<br />
2 B I.3a) Stichtagsinventur<br />
[ | ]<br />
22.12. 31.12. 10.01.<br />
a) b)<br />
Abbildung 14: Stichtagsinventur<br />
„Alle Mann ins Lager <strong>und</strong> zählen !“, meist nicht an einem Tag durchführbar.<br />
Nachteil: Großer Arbeitsanfall innerhalb weniger Tage, der oft Betriebsunterbrechungen zur<br />
Folge hat.<br />
2 B I.3b) Zeitlich verlegte Inventur<br />
Okt Nov Dez Jan Feb<br />
[ ]<br />
Alle Angaben ohne Gewähr Stand: 28.09.01 www.aipa.de Seite 15<br />
31.12.<br />
3 Monate 2 Monate<br />
Abbildung 15: Zeitlich verlegte Inventur<br />
Die körperliche Bestandsaufnahme erfolgt an einem beliebigen Tag innerhalb der letzten 3<br />
Monate vor oder der ersten 2 Monate nach Abschlußstichtag. Die einzelnen Artikel können an<br />
unterschiedlichen Zeitpunkten aufgenommen werden. Beim Bestand kommt es wertmäßig zur<br />
Rückrechnung bzw. Fortschreibung:<br />
Vorgang Fortschreibung Rückrechnung<br />
DM DM<br />
Wert Inventurtag 15.10. 4.500 17.02. 4.500<br />
Zugänge (1) + 1.700 - 1.700<br />
Abgänge (1) - 2.700 + 2.700<br />
Wert Abschlußstichtag 3.500 5.500<br />
(1) Im Zeitraum: 15.10. - 31.12. 01.01 - 17.02.<br />
2 B I.3c) Permanente Inventur<br />
Abbildung 16: Beispiel Fortschreibung : Rückrechnung<br />
Jan Feb Nov Dez<br />
[ ]<br />
01.01. 31.12.<br />
Abbildung 17: Permanente Inventur<br />
Bestandsaufnahme einmal jährlich, wobei der Zeitpunkt beliebig ist. Inventurtag <strong>und</strong> -<br />
ergebnis sind auf der entsprechenden Lagerkarteikarte zu vermerken <strong>und</strong> unterschreiben zu<br />
lassen.<br />
Vorteil: In betriebsschwachen Monaten kann die Inventur flexibel durchgeführt werden.
2 B I.3d) Stichprobeninventur<br />
[ ]<br />
W y∃ − y ≤ 0, 01⋅ y ≥ 0, 95<br />
Wahrscheinlichkeit ≥ 95 %<br />
Abweichung ≤ 1 %<br />
realer Lagerwert<br />
geschätzter Lagerwert<br />
Abbildung 18: Stichprobeninventur<br />
Die Stichprobeninventur muß nach den GoB durchgeführt werden <strong>und</strong> in der Qualität einer<br />
Vollinventur zu entsprechen. Die Inventur erfolgt mit Hilfe mathematisch-statistischer<br />
Methoden. Sie gilt als zuverlässiges, zeit- <strong>und</strong> kostensparendes Hilfsverfahren der Inventur.<br />
Prämissen:<br />
• Differenz zwischen geschätzten Lagerwert <strong>und</strong> realem Lagerwert ≤ 1%<br />
• mit einer Wahrscheinlichkeit > 95%.<br />
Wie kann man obige Prämissen erfüllen ? - Indem man den Stichprobenumfang vergrößert.<br />
In der Praxis wird ähnlich der ABC-Analyse vorgegangen: Die A-Güter werden vollständig<br />
gezählt, während die C-Güter stichprobenartig erfasst werden.<br />
Probleme:<br />
• Die Materialien auf einer Fertigungsstraße eines Automobilwerkes z.B. müssen ebenso<br />
erfasst werden.<br />
• Kommen am Inventurtag Lieferungen, dürfen diese nicht erfasst werden (Ware mit roten<br />
Aufklebern versehen)<br />
2 B I.4) Inventar<br />
Die durch die Inventur ermittelten Bestände werden in einem besonderen Verzeichnis<br />
zusammengestellt: Inventar- oder Bestandsverzeichnis.<br />
Das Inventar besteht aus drei Teilen:<br />
1. Vermögen [von oben nach unten gegliedert nach steigender Liquidität]<br />
2. Schulden [von oben nach unten gegliedert nach Fälligkeit]<br />
3. Eigenkapital [Vermögen - Schulden, stets positiv]<br />
Das Inventar ist tabellenförmig angeordnet. Zweckmäßig ist ein Vergleich zweier<br />
benachbarter Geschäftsjahre. Das Inventar ist Gr<strong>und</strong>lage des Jahresabschlusses.<br />
Alle Angaben ohne Gewähr Stand: 28.09.01 www.aipa.de Seite 16
Ist das Eigenkapital bzw. Reinvermögen (Vermögen - Schulden) negativ, liegt eine materielle<br />
Überschuldung vor <strong>und</strong> somit der Tatbestandes eines Konkurses.<br />
Ausnahme: Nach Gegenrechnen der stillen Reserven (Gr<strong>und</strong>stück an der Alster) zum<br />
Zeitwert, kann eine nur formelle Überschuldung vorliegen. Dieser Fall bleibt ohne Folgn.<br />
Wenn das Eigenkapital aber trotz Gegenrechnen nicht positiv wird, so liegt wiederum die<br />
materielle Überschuldung vor <strong>und</strong> somit ein Konkurs.<br />
Anmerkung:<br />
Die bei der Inventur ermittelten Werte sind zwingend richtig.<br />
Bei Differenz zu den Buchwerten gelten stets die Ergebnisse der Inventur.<br />
2 B I.5) Erfolgsermittlung durch Kapitalvergleich<br />
Auf Gr<strong>und</strong>lage des Inventars läßt sich der Unternehmenserfolg also Gewinn oder Verlust<br />
ermitteln.<br />
Man vergleicht zunächst das Eigenkapital am Ende des Geschäftsjahres mit dem Eigenkapital<br />
am Anfang des Geschäftsjahres. Daraus resultiert dann bei Kapitalmehrung ein Gewinn <strong>und</strong><br />
bei Kapitalminderung ein Verlust.<br />
Merke:<br />
• Privatentnahmen sind der Kapitalmehrung hinzuzurechnen, dagegen von der<br />
Kapitalminderung abzuziehen.<br />
• Entnahmen beinhalten alle Wirtschaftsgüter (auch Bargeld), die der Unternehmer dem<br />
Unternehmen für sich selbst oder für andere unternehmensfremde Zwecke im Laufe des<br />
Geschäftsjahres entnommen hat.<br />
• Für jede einzelne Privatentnahme muß jeweils ein „Entnahmebeleg“ erstellt werden.<br />
• Einlagen des Unternehmers, also Zuflüsse von neuem Eigenkapital, sind von der<br />
Kapitalmehrung abzuziehen, dagegen der Kapitalminderung hinzuzurechnen.<br />
• Gewinn ist der Unterschiedsbetrag zwischen dem Eigenkapital am Jahresschluß <strong>und</strong> dem<br />
Eigenkapital am Vorjahresschluß, vermehrt um den Wert der Privatentnahmen <strong>und</strong><br />
vermindert um den Wert der Privateinlagen.<br />
Alle Angaben ohne Gewähr Stand: 28.09.01 www.aipa.de Seite 17
2 B I.6) Bilanz<br />
Aktiva<br />
Abbildung 6 zeigt die beiden Seiten einer Bilanz an:<br />
Bilanz<br />
Aktiva Passiva<br />
Mittelverwendung Mittelherkunft<br />
Investition Finanzierung<br />
Vermögensbereich<br />
Investitionsbereich<br />
Zahlungsbereich<br />
Kapitalbereich<br />
Eigenkapital<br />
Fremdkapital<br />
INV5.CHT<br />
Abbildung 19: Sichtweisen Bilanzseiten<br />
Die Bilanz ist eine Kurzform des Inventars in T-Kontenform:<br />
Bilanzschema kleiner Kapitalgesellschaften nach § 266 HGB<br />
A. Anlagevermögen A. Eigenkapital<br />
I. Immaterielle Vermögensgegenstände I. Gezeichnetes Kapital<br />
II. Sachanlagen II. Kapitalrücklage<br />
III. Finanzanlagen III. Gewinnrücklagen<br />
B. Umlaufvermögen IV. Gewinn-/Verlustvortrag<br />
I. Vorräte V. Jahresüberschuß/Jahresfehlbetrag<br />
II. Forderungen B. Rückstellungen<br />
III. Wertpapiere C. Verbindlichkeiten<br />
IV. Flüssige Mittel<br />
C. Rechnungsabgrenzungsposten D. Rechnungsabgrenzungsposten<br />
Abbildung 20: Bilanzschema kleiner Kapitalgesellschaften<br />
Passiva<br />
Merke:<br />
• Die Bilanz ist eine kurzgefaßte Gegenüberstellung von Vermögen (Aktiva) <strong>und</strong> Kapital<br />
(Passiva) in T-Kontenform.<br />
• Gr<strong>und</strong>lage für die Bilanz ist das Inventar.<br />
• Die Bilanz muß klar <strong>und</strong> übersichtlich gegliedert sein in AV, UV, EK, FK. Die Aktiva sind<br />
nach Flüssigkeit / Liquidität zu gliedern; die Passiva sind nach Fälligkeit zu ordnen.<br />
• Der Jahresabschluß (Bilanz <strong>und</strong> GuV) ist vom Unternehmer unter Angabe des Datums<br />
persönlich zu unterzeichnen.<br />
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2 B I.7) Vergleich Inventar - Bilanz<br />
Genauso wie die Durchführung einer Inventur Vorraussetzung für die Aufstellung des<br />
Inventars ist, ist das Inventar Vorraussetzung für die Bilanz.<br />
Inventar <strong>und</strong> Bilanz zeigen beide den Stand des Vermögens <strong>und</strong> des Kapitals eines<br />
Unternehmens. Sie unterscheiden sich nur in der Darstellungsart:<br />
Inventar Bilanz<br />
ausfürliche Darstellung kurzgefaßt, überschaubar<br />
Angaben von Mengen, Werten <strong>und</strong><br />
nur Gesamtwerte der einzelnen<br />
Gesamtwerten<br />
Bilanzposten<br />
Darstellung in Staffelform (untereinander) Darstellung in Kontenform (nebeneinander)<br />
2 B II) Buchführung als unterjährliche Bilanzfortschreibung<br />
2 B II.1) Wertänderungen in der Bilanz<br />
Jeder Geschäftsfall verändert die Bilanz <strong>und</strong> zwar doppelt !<br />
Man unterscheidet vier mögliche Bilanzänderungen:<br />
1. Aktivtausch (Bilanzsumme ändert sich nicht)<br />
2. Passivtausch (Bilanzsumme ändert sich nicht)<br />
3. Aktiv-Passiv-Mehrung (Bilanzsumme erhöht sich)<br />
4. Aktiv-Passiv-Minderung (Bilanzsumme verringert sich)<br />
Beispiele:<br />
zu 1.) K<strong>und</strong>e zahlt Rechnung über 94 TDM durch Banküberweisung.<br />
zu 2.) Verbinlichkeiten L+L über 90 TDM wird in Darlehen umgewandelt.<br />
zu 3.) Aufnahme einer Hypothek von 1000 TDM.<br />
zu 4.) Zahlung einer Lieferantenrechung in bar über 190 TDM.<br />
4 Fragen, die bei jedem Geschäftsfall zu beantworten sind:<br />
1. Welche Bilanzposten werden berührt ?<br />
2. Handelt es sich um Aktiv- <strong>und</strong>/oder Passivposten ?<br />
3. Wie wirkt sich der Geschäftsfall auf die Bilanzposten aus ?<br />
4. Um welche der obigen Bilanzveränderungen handelt es sich ?<br />
Merke:<br />
Das Gleichgewicht der Bilanz bleibt stets erhalten !<br />
Alle Angaben ohne Gewähr Stand: 28.09.01 www.aipa.de Seite 19
Die Geschäftsvorfälle werden nach GOB:<br />
• vollständig<br />
• richtig<br />
• zeitgerecht geordnet → Gr<strong>und</strong>buch, Journal<br />
• sachlich geordnet → Hauptbuch<br />
gebucht.<br />
Wir benötigen also sowohl Gr<strong>und</strong>buch als auch Hauptbuch, wobei hier angemerkt sei, daß die<br />
Buchprüfung vom Fiskus in der Praxis meistens die zeitliche Ordnung (Gr<strong>und</strong>buch) betrifft.<br />
Inhaltlich gesehen wird jeder Geschäftsvorfall -wie gesagt- doppelt gebucht:<br />
1. Einmal im Gr<strong>und</strong>buch <strong>und</strong> einmal im Hauptbuch bzw.<br />
2. durch Berührung zweier Buchungspositionen<br />
2 B II.2) Auflösung der Bilanz in Bestandskonten<br />
Aus Gründen der Übersichtlichkeit wird jede einzelne Position als ein Konto dargestellt. Die<br />
Geschäftsvorfälle werden nun in den Konten, NICHT in der Bilanz bearbeitet.<br />
Jeder Bilanzposten erhält sein Konto, wobei man nach den Seiten der Bilanz zwischen<br />
Aktivkonten <strong>und</strong> Passivkonten unterscheidet.<br />
Die linke Seite jedes Kontos wird SOLL (S), die rechte Seite HABEN (H) genannt.<br />
Links stehen die Aktivkonten, deren Anfangsbestände (AB) auf der Sollseite stehen, während<br />
rechts die Passivkonten stehen, deren Anfangsbestände auf der Habenseite liegen.<br />
Hierzu die Abbildung auf der folgenden Seite:<br />
Alle Angaben ohne Gewähr Stand: 28.09.01 www.aipa.de Seite 20
Aktiva Eröffnungsbilanz Passiva<br />
Geschäftsausstattung 3.000 Eigenkapital 5.000<br />
Rohstoffe 1.500 Darlehensschulden 1.000<br />
Forderungen aus L+L 1.000 Verbindlichkeiten aus L+L 1.500<br />
Bank 2.000<br />
7.500 7.500<br />
S BGA H S EK H<br />
AB 3000<br />
AB 5000<br />
S Rohstoffe H S Hypothek H<br />
AB 1500<br />
S Ford. L+L H S Darlehen H<br />
AB 1000<br />
AB 1000<br />
S Bank H S Verbindl L+L H<br />
AB 2000<br />
AB 1500<br />
Aktiva Schlußbilanz Passiva<br />
Geschäftsausstattung Eigenkapital<br />
Rohstoffe<br />
Forderungen aus L+L Darlehensschulden<br />
Bank Verbindlichkeiten aus L+L<br />
Aktivkonto Passivkonto<br />
AB auf der Sollseite AB auf der Habenseite<br />
Mehrungen auf der Sollseite Mehrungen auf der Habenseite<br />
Minderungen auf der Habenseite Minderungen auf der Sollseite<br />
Saldiert man nun die Minderungen mit den Beträgen der anderen Seite, so erhält man den<br />
Schlußbestand (SB), so daß jedes Konto unterm Strich mit der gleichen Summe abschließt.<br />
Kontenabschluß:<br />
1. Addition der wertmäßig stärkeren Seite<br />
2. Übertragung dieser Summe auf die wertmäßig schwächere Seite<br />
3. Ermittlung des Saldos auf der schwächeren Seite, damit S <strong>und</strong> H summenmäßig gleich<br />
sind.<br />
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2 B II.3) Buchen von Geschäftsvorfällen<br />
Bilanzsichtweise: (Wdh.)<br />
1. Welche Bilanzposten werden berührt ?<br />
2. Handelt es sich um Aktiv- <strong>und</strong>/oder Passivposten ?<br />
3. Wie wirkt sich der Geschäftsfall auf die Bilanzposten aus ?<br />
4. Um welche der obigen Bilanzveränderungen handelt es sich ?<br />
Kontensichtweise:<br />
1. Welche Konten werden berührt ?<br />
2. Handelt es sich um Aktiv- <strong>und</strong>/oder Passivkonten ?<br />
3. Liegt ein Zugang (+) oder Abgang (-) auf dem jeweiligen Konto vor ?<br />
4. Sind etwa auf beiden Konten Zugänge oder Abgänge zu buchen ?<br />
5. Auf welcher Kontenseite ist demnach jeweils zu buchen ?<br />
2 B II.3a) Vom Beleg zum Buchungssatz<br />
Man unterscheidet bei den Belegen zwischen:<br />
1) natürliche Belege<br />
a) externe Belege<br />
b) interne Belege<br />
2) künstliche Belege<br />
zu 1)<br />
Die externen Belege (1a) entstehen aus Buchungsverkehr mit Außenstehenden, Lieferanten,<br />
K<strong>und</strong>en, Post, Bank usw.,<br />
während die internen Belege (1b) aus innerbetrieblichen Vorgängen wie etwa Lohn- oder<br />
Gehaltszettel hervorgehen. Die Summe dieser Zettel gehen in die Gehaltsabrechnung<br />
monatlich ein.<br />
Weitere Beispiele für interne Belege sind Belege für Privatentnahmen <strong>und</strong><br />
Materialentnahmebelege.<br />
zu 2)<br />
Unter künstlichen Belegen versteht man Belege, die aufgr<strong>und</strong> eines internen<br />
Geschäftsvorfalles erstellt werden oder erstellt werden müssen.<br />
Beispiele: Kontofehlbuchungen (Konto Y statt Konto X), Buchungsanweisungen für<br />
Umbuchungen, Afa automatisch, rechnergestützt buchen (Ausdruck: Afa-Buchung),<br />
Sammelbelege bestehen aus vielen natürlichen externen Belegen.<br />
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Der einfache Buchungssatz:<br />
1. Sollbuchung<br />
2. Habenbuchung<br />
3. Buchungstext<br />
Beispiel:<br />
K<strong>und</strong>e zahlt Rechnung durch Banküberweisung 94 TDM:<br />
Hier handelt es sich um eine Mehrung des Bankkontos <strong>und</strong> eine Minderung der Foderung aus<br />
Lieferung <strong>und</strong> Leistung. Entsprechend ergiebt sich folgender Buchungssatz:<br />
1. (per) Konto Bank 94 TDM<br />
2. an Konto Foderung L+L 94 TDM,<br />
3. Begleichung AR 497, K<strong>und</strong>e Müller AG<br />
Dann erfolgt der Kontenanruf.<br />
Egal ob manuell oder rechengestützt:<br />
Es wird stets nur EINMAL erfasst, jedoch ZWEIMAL gebucht.<br />
Die Buchungssätze werden zunächst im Gr<strong>und</strong>buch (zeitlich) erfasst, dann ins Hauptbuch<br />
(sachlich) auf die entsprechenden Konten übertragen.<br />
Zusammengesetzter Buchungssatz:<br />
Es werden mehr als 2 Konten berührt.<br />
z.B: Begleichung von Rechnung über 3 TDM durch Überweisung 1 TDM <strong>und</strong> Bar 2 TDM.<br />
(per) Verbindlichkeiten L+L 3 TDM an Bank 1 TDM<br />
an Kasse 2 TDM.<br />
Auch bei zusammengesetzten Buchungen gilt: Die Summe ist der Buchungen ist stets gleich.<br />
2 B II.3b) Bestandskonten<br />
Eröffnungsbilanzkonto (EBK):<br />
Gegenkonto zur Eröffnung der Bestandskonten im Hauptbuch.<br />
Die Aktivposten sind im Haben, die Passivposten im Soll; also spiegelverkehrt !<br />
Das EBK ist das Spiegelbild der Eröffnungsbilanz.<br />
Die Eröffnungs-Buchungssätze lauten:<br />
• per Aktivposten an EBK <strong>und</strong><br />
• per EBK an Passivposten<br />
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Schlußbilanzkonto (SBK):<br />
Gegenkonto für den Abschluß aller Bestandskonten im Hauptbuch.<br />
Die Abschluß.Buchungssätze lauten:<br />
• per SBK an Aktivposten<br />
• per Passivposten an SBK<br />
Merke:<br />
• Das SBK wird aufgr<strong>und</strong> des Inventars aufgestellt.<br />
• Das SBK ist das Abschlußkonto im Hauptbuch, Schlußbilanz <strong>und</strong> SBK stimmen inhaltlich<br />
überein.<br />
• Die Schlußbilanz ist zugleich Eröffnungsbilanz des folgenden Geschäftsjahres (Gr<strong>und</strong>satz<br />
der Bilanzidentität)<br />
Reihenfolge der Buchungsarbeiten:<br />
1. Eröffnungsbilanz aufstellen.<br />
2. AB auf Aktiv- <strong>und</strong> Passivkonten vortragen<br />
3. Geschäftsvorfälle buchen<br />
4. Schlußbestände auf den Aktiv- <strong>und</strong> Passivkonten ermitteln <strong>und</strong> mit den Inventurwerten<br />
abstimmen<br />
5. Konten abschließen<br />
6. Schlußbilanz aufstellen<br />
„Zu dem Buch Schmolke/Deitermann gibt es ein Lösungsbuch für Dozenten. Eins davon habe<br />
ich beim AStA verloren...“<br />
2 B II.3c) Erfolgskonten<br />
Zur Zeit schlägt sich der Erfolg für uns als Differenz in der großen Position EK nieder.<br />
EK ist ein Passivkonto, d.h. Mehrungen stehen im Haben <strong>und</strong> Minderungen im Soll.<br />
Aufwendungen: Werteverzehr an Gütern <strong>und</strong> Diensten.<br />
Erträge: Wertzuflüsse, die das EK erhöhen.<br />
Aufwendungen schmälern das EK, während Erträge das EK erhöhen.<br />
Wir splitten nun unser EK-Konto in ein Aufwandskonto <strong>und</strong> ein Ertragskonto auf.<br />
Sämtliche Aufwandsbuchungen sind Sollbuchungen;<br />
sämtliche Ertragsbuchungen sind Habenbuchungen.<br />
Trotzdem benötigt man die komplementäre (bisher nicht benutzte) Seite der Konten, wegen<br />
einer etwaigen Inventurdifferenz, doch dazu später mehr.<br />
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2 B II.3ca) Aufwandskonten<br />
Aufwandsbuchungen: (sämtliche EK-Minderungen getrennt nach Aufwandsarten)<br />
• Gehaltsaufwendungen, Löhne<br />
• RHB-Stoffe (Materialaufwendungen)<br />
• Energie<br />
• Kommunikation<br />
• Mieten<br />
• Werbung<br />
• Verwaltung<br />
• Steuern (Gewerbesteuer, Einkommenssteuer, Körperschaftssteuer...)<br />
• AfA-Aufwand<br />
2 B II.3cb) Exkurs: Abschreibungen von Anlagegütern (AfA)<br />
Die Gegenstände des AV sind dazu bestimmt, dem Unternehmen langfristig zu dienen. Jedoch<br />
ist Nutzungsdauer, soweit es sich um abnutzbare Wirtschaftsgüter handelt, begrenzt.<br />
Der Wert mindert sich (nach Schmolke/Deitermann) durch:<br />
• Nutzung, Gebrauch<br />
• natürlichen Verschleiß<br />
• technischen Fortschritt<br />
• außergewöhnliche Ereignisse<br />
Die daraus resultierenden Wertminderungen sind auf dem Aufwandskonto „AfA“ zu erfassen.<br />
Klassifikation der<br />
Abschreibungsarten<br />
nach<br />
Planmäßigkeit<br />
RechnungsRechtsAbschreibungs- Buchung<br />
zweckgr<strong>und</strong>lageobjekt • planmäßige<br />
AfA<br />
• außerplanmäßige<br />
AfA<br />
• bilanzielle Afa<br />
• kalkulatorische<br />
AfA<br />
• Handelsrecht<br />
• Steuerrecht<br />
• Einzel-AfA<br />
• Sammel-AfA<br />
Abbildung 21: Klassifikation der Abschreibungsarten<br />
• direkt<br />
• indirekt<br />
Unter außerplanmäßige AfA (links unten) versteht man:<br />
-Totalschäden,<br />
-kontaminierte Böden,<br />
-Verkehrswertverlust (z.B. durch Einstellung der Zugverbindung) ,<br />
-Gr<strong>und</strong>stückswertverlust (z.B. durch Flughafenbau),<br />
-„Beim Tiefgaragenbau stößt man auf einen Fels.... also heftige Gründe“.<br />
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Abschreibungsursachen<br />
Technische Abnutzung Wirtschaftliche Überholung Zeitablauf Substanzverringerung<br />
• Verschleiß durch Gebrauch<br />
• Natürlicher oder ruhender<br />
Verschleiß (Verwitterung,<br />
Verrosten, Zersetzung)<br />
• Verkürzung der Lebensdauer<br />
durch Bruch, Explosion,<br />
Feuerschäden,<br />
Überschwemmung<br />
• Untergang der Anlage<br />
(Katastrophenverschleiß)<br />
Die Anlage vermindert sich in<br />
ihrer Leistungsfähigkeit, oder<br />
die Leistungen sind nicht mehr<br />
einwandfrei<br />
• Technischer Fortschritt<br />
• Substitutionsgüter<br />
• Modewechsel<br />
• Konjunkturwandel<br />
• Verringerte<br />
Wiederbeschaffungskosten<br />
Die von der Anlage erbrachte<br />
Leistung kann mit anderen<br />
Anlagen wirtschaftlicher erstellt<br />
werden, oder sie wird nicht mehr<br />
nachgefragt, so daß es nicht<br />
mehr sinnvoll ist, die Anlage<br />
weiter zu nutzen.<br />
• Beendigung eines Miet- oder<br />
Pachtverhältnisses vor<br />
Beendigung der<br />
Nutzungsfähigkeit<br />
• Ablauf von Schutzrechten für<br />
Erfindungen oder von<br />
Markenschutzrechten<br />
• Ablauf von Konzessionen<br />
Nach Zeitablauf von Verträgen<br />
oder anderen Rechten wird die<br />
Nutzungsdauer beendet.<br />
Abbildung 22: Klassifikation der Abschreibungsursachen<br />
• Abbau von Rohstoffen<br />
wie Kohle, Erze, Kies,<br />
Sand<br />
Durch die endgültige Entnahme<br />
der Substanz<br />
erleidet der Boden einen<br />
Wertverlust.<br />
Sinn <strong>und</strong> Zweck der AfA ist es die Wertminderungen der Anlagegüter durch Abschreibung zu<br />
erfassen. Durch die Abschreibung werden die Anschaffungskosten eines Anlageguts i.d.R. auf<br />
die Nutzungsdauer (Jahre) verteilt. Die Nutzungsdauern der Güter sind vom Finanzamt<br />
festgelegt (PC: Nutzungsdauer ca. 5 Jahre....)<br />
Die AfAs sind Aufwand <strong>und</strong> mindern das EK bzw. den steuerpflichtigen Gewinn.<br />
„Können wir Steuern sparen ? - Nein, wir können Steuern lediglich in die Zukunft<br />
verschieben, aber niemals sparen.“<br />
Bemessungsgr<strong>und</strong>lage:<br />
Anschaffungskosten<br />
Anschaffungspreis (z.B. LKW)<br />
+ Anschaffungsnebenkosten, (z.B. Montage von Breitreifen)<br />
- Anschaffungskostenminderungen z.B. Boni, Skonti, Rabatte, Nachlässe<br />
= Anschaffungskosten<br />
- Abschreibungen (AfA)<br />
= fortgeführte Anschaffungskosten<br />
Abbildung 23: Wertgr<strong>und</strong>lage Anschaffungskosten<br />
Als Wertgr<strong>und</strong>lage dienen obige Anschaffungskosten.<br />
Fertigen wir selber, so sind die Herstellkosten unsere Wertgr<strong>und</strong>lage. Zur genauen<br />
Preisermittlung dient hier die KLR auf Basis der Einzelkosten.<br />
Vertriebskosten fallen hier auf keinen Fall an !<br />
Alle Angaben ohne Gewähr Stand: 28.09.01 www.aipa.de Seite 26
Bei der Ermittlung der Herstellkosten wird zwischen Handelsrecht <strong>und</strong> Steuerrecht wie folgt<br />
unterschieden:<br />
Aufwendungsarten § 255 HGB Abschn. 33 EStR<br />
Materialeinzelkosten Aktivierungspflicht Aktivierungspflicht<br />
Fertigungseinzelkosten Aktivierungspflicht Aktivierungspflicht<br />
Sondereinzelkosten der Fertigung Aktivierungspflicht Aktivierungspflicht<br />
= Wertuntergrenze<br />
notwendige Materialgemeinkosten Aktivierungswahlrecht Aktivierungspflicht<br />
notwendige Fertigungsgemeinkosten Aktivierungswahlrecht Aktivierungspflicht<br />
Werteverzehr des Anlagevermögens Aktivierungswahlrecht Aktivierungspflicht<br />
= Wertuntergrenze<br />
Kosten der allgemeinen Verwaltung Aktivierungswahlrecht Aktivierungswahlrecht<br />
Aufwendungen für soziale Einrichtungen des<br />
Betriebes, für freiwillige Leistungen <strong>und</strong> für<br />
betriebliche Alterversorgung<br />
Fremdkapitalzinsen<br />
Aktivierungswahlrecht<br />
Wahlrecht unter bestim-<br />
mten Voraussetzungen<br />
Aktivierungswahlrecht<br />
Wahlrecht unter bestim-<br />
mten Voraussetzungen<br />
= Wertobergrenze = Wertobergrenze<br />
Vertriebskosten Aktivierungsverbot Aktivierungsverbot<br />
Abbildung 24: Systematik zur Ermittlung der Herstellungskosten im Vergleich Handelsrecht : Steuerrecht<br />
Aus diesem Diagramm läßt sich später ableiten:<br />
• Wie kann man gewinngünstig darstehen ?<br />
• Wie kann man weniger gewinngünstig darstehen ?<br />
Folglich wird eine Manipulation der Eigenkapital-Position möglich !<br />
Abschreibungsarten:<br />
1. lineare AfA<br />
2. geometrisch degressive AfA<br />
3. leistungsbezogene AfA<br />
Formeln:<br />
I = Anschaffungskosten T = Nutzungsdauer t = Zeitpunkt L = Schrottwert d = % auf I<br />
0 T<br />
0<br />
I0 − LT<br />
lineare AfA : Afat<br />
=<br />
T<br />
⇒ Jedes Jahr konstante AfA. Eigentlich eine Treppenfunktion.<br />
geometrisch degressive AfA: I0 = RWt − 1 ∗ d RW = I0 ∗( 1−<br />
d )<br />
⇒ d ist konstant.<br />
Die Höchstgrenze für d ist per Gesetz maximal das 3-fache der linearen AfA,<br />
höchstens jedoch 30 % bzw. 0,3 !<br />
Alle Angaben ohne Gewähr Stand: 28.09.01 www.aipa.de Seite 27<br />
t
Wenn bemerkt wird, daß das Material länger hält, als die gesetzliche Nutzungsdauer, so wird<br />
es auf den Buchwert 1 DM abgeschrieben. Hier spricht man auch vom Erinnerungswert.<br />
Ein Wechsel von geometrisch degressiver AfA auf lineare AfA ist möglich, umgekehrt jedoch<br />
nicht ! Wann führt man diesen Wechsel möglichst durch ?<br />
t<br />
t ≥ I0 ∗( 1− d )<br />
1<br />
Im Zeitpunkt t: I0 ∗( 1−<br />
d )<br />
⇔ t ≥ T − ( + 1)<br />
≤ T − t<br />
d<br />
Beispiel Abschreibungen<br />
Lineare Abschreibung Degressive Abschreibung Leistungsabschreibung<br />
t AfA Restwert AfA Restwert AfA Restwert Bezugsgröße<br />
0 10.000,00 10.000,00 10.000,00<br />
1 833,33 9.166,67 2.500,00 7.500,00 2.000,00 8.000,00 40.000<br />
2 833,33 8.333,33 1.875,00 5.625,00 1.500,00 6.500,00 30.000<br />
3 833,33 7.500,00 1.406,25 4.218,75 1.500,00 5.000,00 30.000<br />
4 833,33 6.666,67 1.054,69 3.164,06 1.000,00 4.000,00 20.000<br />
5 833,33 5.833,33 791,02 2.373,05 1.000,00 3.000,00 20.000<br />
6 833,33 5.000,00 593,26 1.779,79 1.000,00 2.000,00 20.000<br />
7 833,33 4.166,67 444,95 1.334,84 500,00 1.500,00 10.000<br />
8 833,33 3.333,33 333,71 1.001,13 500,00 1.000,00 10.000<br />
9 833,33 2.500,00 250,28 750,85 250,00 750,00 5.000<br />
10 833,33 1.666,67 187,71 563,14 250,00 500,00 5.000<br />
11 833,33 833,33 140,78 422,35 250,00 250,00 5.000<br />
12 833,33 0,00 105,59 316,76 250,00 0,00 5.000<br />
Abbildung 25: Beispielrechnung Abschreibungsverfahren<br />
Entwicklung der Restwerte<br />
10.000<br />
9.000<br />
8.000<br />
7.000<br />
6.000<br />
5.000<br />
4.000<br />
3.000<br />
2.000<br />
1.000<br />
0<br />
0 1 2 3 4 5 Jahre 6 7 8 9 10 11 12<br />
Abbildung 26: Zeitliche Entwicklung der Restbuchwerte der Beispielaufgabe<br />
3.000<br />
2.500<br />
2.000<br />
1.500<br />
1.000<br />
500<br />
Entwicklung der Abschreibungsbeträge<br />
0<br />
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12<br />
200.000<br />
Alle Angaben ohne Gewähr Stand: 28.09.01 www.aipa.de Seite 28<br />
Jahre<br />
Abbildung 27: Entwicklung der Abschreibungsbeträge im Zeitablauf der Beispielaufgabe
Leistungsabschreibung:<br />
Aus voriger Tabelle kann man sich am Beispiel eines Farbkopierers für DM 10000,-<br />
vorstellen, daß durch Schätzung der jährlichen Kopienzahl ein entsprechender AfA-Verlauf<br />
möglich ist.<br />
In der Fibu dominiert die lineare AfA, aber auch die geometrisch degressive AfA ist wegen<br />
des positiven Liquiditätseffektes in der einzelnen Periode beliebt. Die Leistungsabschreibung<br />
ist zwar gestattet, spielt aber in der Praxis eine untergeordnete Rolle.<br />
Die Abschreibung betrifft lediglich Anschaffungen mit einem Wert > 800 DM netto.<br />
Buchungsarten<br />
Man unterscheidet:<br />
• Direkte Buchungen<br />
• Indirekte Buchungen<br />
z.B: Maschine AB 10000.<br />
Direkte Buchungen:<br />
1) AfA 833,33 an Maschine 833,33.<br />
2) SBK 9166,67 an Maschine 9166,67.<br />
Indirekte Buchungen<br />
Hierbei wird ein Bestandskonto auf der Passivseite namens WB (Wertberichtigungskonto)<br />
erzeugt.<br />
1) AfA 833,33 an WB 833,33.<br />
2) SBK 10000 an Maschine 10000.<br />
3) WB 833,33 an SBK 833,33<br />
Saldo vom SBK ist das Nettoanlagevermögen zu Anschaffungskosten.<br />
In der Praxis findet man bei Kapitalgesellschaften keine indirekten Buchungen, weil verboten.<br />
Unterjährig werden aber indirekte Buchungen vorgenommen, jedoch nur zu Zwecken der<br />
Veröffentlichung.<br />
Bei Personengesellschaften sind beide Buchungsarten zulässig.<br />
Alle Angaben ohne Gewähr Stand: 28.09.01 www.aipa.de Seite 29
„Wie sie beim letzten Mal (Seite vorher) bemerkt haben, als wir die beiden Buchungsarten<br />
behandelten, muß natürlich noch etwas mit dem AfA-Konto passieren... schließlich hat es<br />
noch kein Saldo !“<br />
Es gibt hierfür ein neues Konto, das sog. Sammelkonto oder auch Gewinn- <strong>und</strong> Verlustkonto.<br />
Im Soll des G+V Kontos stehen sämtliche Aufwendungen - im Haben sämtliche<br />
Ertragskonten.<br />
Beides (Soll <strong>und</strong> Haben) umfasst alle Vermögenskonten.<br />
Was ist ein Ertragskonto ? → Dazu später mehr ...<br />
Nachschub zu den Abschreibungen:<br />
Facts zu AfA:<br />
• Wertminderung von Anlagegegenständen erfasst<br />
♦ lineare AfA (zeitlich begrenzte Nutzung)<br />
♦ degressive AfA (bei beweglichen Gütern, z.B. LKW´s)<br />
♦ Leistungsabschreibung (in Sonderfällen / Grenzfällen)<br />
• Sonder-AfA für Anlagegenstände, die nicht abnutzbar sind (Gr<strong>und</strong>stücke ...),wenn<br />
steuerlich erlaubt:<br />
1. Teil-AfA (außergewöhnliche dauerhafte wertmindernde AfA)<br />
2. Voll-AfA (Katastrophen, Vollausfall ...)<br />
• geringwertige Güter ≤ 800 DM können einmalig am Jahresende abgeschrieben werden oder<br />
aber über längere Dauer.<br />
• Güter ≤ 100 DM sind Aufwand <strong>und</strong> werden folglich nicht abgeschrieben.<br />
• Es gilt ein Nachholverbot für AfA, also wenn die Buchhaltung gepennt hat. In diesem Fall<br />
ist im Folgejahr vom vergessenen Restbuchwert bis zur Endnutzung der Betrag linear zu<br />
verteilen.<br />
• zeitanteilige AfA: Soll für 9 Monate abgeschrieben werden, so wird vereinfacht: Über 1<br />
Jahr voll abschreiben (Gesamtabschreibung) oder Wert<br />
über ein halbes Jahr voll<br />
2<br />
abschreiben.<br />
AfA-Folgen:<br />
• Aufwandminderung<br />
• Beeinflussung ertragsmäßiger Steuern<br />
• Als Kosten in der KLR aufgeführt<br />
• verdiente AfA fließen in das Unternehmen zurück (Selbstfinanzierung aus AfA)<br />
Frage : „Sind Spenden AfA ?“-„Nein, Spenden sind Aufwand“.<br />
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2 B II.3cc) Ertragskonten<br />
Auf der Ertragsseite finden unterjährig die EK-Erhöhungen statt.<br />
Man unterteilt die Ertragsarten in Hauptgruppen wie:<br />
• selbsterstellte Produkte<br />
• sonstige Erträge<br />
• Bestandsveränderungen<br />
Beispiel:<br />
Verkauf von 50 Fahrrädern à 380,- DM auf Ziel:<br />
(per) Forderungen 19 TDM an Erträge / Umsatzerlöse 19 TDM.<br />
Werden von den 50 Fahrrädern aber schon 20 bar gezahlt so lautet der Buchungssatz:<br />
(per) Forderungen 19 TDM DM an Erträge / Umsatzerlöse 11400 DM<br />
an Kasse 7600 DM.<br />
In der Fibu ist es sinnvoll, daß jedes einzelne Produkt ein eigenes Konto erhält; ist aber die<br />
Produktpalette zu umfangreich, so kann man mehrere Produkte in Gruppen zusammenfassen.<br />
Lager:<br />
Wir betrachten ein ganzes Geschäftsjahr:<br />
Ausgangslage: Bestände > 0 Bestände = 0<br />
Produktion > Verkauf Bestände > 0 Bestände > 0 Lagerbestandsaufbau<br />
Produktion = Verkauf Bestände > 0 Bestände = 0 Lagerbestand bleibt erhalten<br />
Produktion < Verkauf Bestände > 0 Lieferfristen Lagerbestandabbau<br />
oder: Bestände = 0 Lieferfristen Lagerbestandabbau<br />
Lieferfristen kommen in der Praxis besonders häufig in der Automobilbranche vor. In diesem<br />
Fall ist der Verkauf deutlich größer als die Produktion.<br />
Merke: Lager binden das Kapital (Escom).<br />
„Und was hat das mit den Ertragskonten zu tun ?“ :<br />
Die Aufwandsseite beschreibt vollständig die Produktionsseite.<br />
Die Ertragsseite beinhaltet den Verkauf.<br />
Dies führt zu einer Diskrepanz ! (Produktion Verkauf)<br />
Als Pflicht für Wertuntergrenze gelten die Herstellkosten.<br />
Alle Angaben ohne Gewähr Stand: 28.09.01 www.aipa.de Seite 31
(Buchungen üben !)<br />
Bestandsveränderungen existieren nur für die unfertigen - <strong>und</strong> fertigen Erzeugnisse.<br />
Außerdem gilt hier der zeitliche Abgrenzungsgr<strong>und</strong>satz.<br />
2 B II.3cd) Das Gewinn- <strong>und</strong> Verlustkonto<br />
Beispiel:<br />
Zur Produktion seien nur Rohstoffe <strong>und</strong> Löhne notwendig:<br />
- Es werden 200 Tische produziert, Herstellkosten: 100 DM<br />
- Es werden 150 Tische verkauft, Preis: 200 DM<br />
- In der Vorperiode gab es keine Fertigwarenlager.<br />
Rohstoffaufwand<br />
Löhne<br />
Fertigerzeugnis<br />
12000 S 12000 G uV 5000 SBK 5000<br />
8000 S 8000 AB 40000<br />
Kasse<br />
Verkaufserlöse Eigenkapital<br />
S 30000<br />
30000<br />
Lohn 8000<br />
RO H 12000<br />
S 15000<br />
VE 30000<br />
S 85000<br />
GuV SBK<br />
Erlöse 30000<br />
Bestandsveränderung/<br />
Lageraufbau 5000<br />
FE 5000<br />
Kasse<br />
70000<br />
S 70000<br />
AB 70000<br />
G uV 15000<br />
EK 85000<br />
Die Differenz beim SBK wird durch andere Konten ausgeglichen, die hier nicht angegeben<br />
sind.<br />
Das gleiche Prinzip gilt auch bei unfertigen Produkten, die deshalb hier nicht genau erläutert<br />
werden.<br />
Angenommen, es handelt sich um etwas mehr Produkte, so um die 5000 Stück, so ist die<br />
entsprechende Veränderung sehr unübersichtlich.<br />
Deshalb: Bestandsveränderungskonto, um das GuV-Konto von den ewigen<br />
Bestandsänderungen freizuhalten. Erst zum Schluß werden die Salden in das GuV-Konto<br />
übertragen.<br />
Alle Angaben ohne Gewähr Stand: 28.09.01 www.aipa.de Seite 32
Bestandsveränderungen an Erzeugnissen entstehen, wenn in einer Rechnungsperiode<br />
Herstellungs- <strong>und</strong> Absatzmenge nicht übereinstimmen. Die Mehr- <strong>und</strong> Minderbestände<br />
müssen in der GuV-Rechnung berücksichtigt werden, da sich die Aufwendungen des<br />
Geschäftsjahres auf die hergestellte-, die Umsatzerlöse jedoch auf die abgesetzte Menge an<br />
Erzeugnissen beziehen.<br />
Zum Jahresabschluß haben wir einen Bestand an fertigen- <strong>und</strong> an unfertigen Erzeugnissen, für<br />
die wir gesonderte Bestandskonten einrichten. Die Mehr- <strong>und</strong> Minderbestände werden in<br />
unserem neuen Konto, dem Bestandsveränderungskonto, gebucht. Die Minderbestände stehen<br />
im Soll, die Mehrbestände im Haben.<br />
Die Buchungen lauten:<br />
Bestandsmehrung Bestandsminderung<br />
UE an BV BV an UE<br />
FE an BV BV an FE<br />
Die Abschlußbuchung auf das GuV-Konto lautet:<br />
Mehrbestand Minderbestand<br />
BV an GuV GuV an BV<br />
Wie sieht das nun aus ?<br />
Wir haben laut Inventur am Jahresende einen Endbestand an fertigen Produkten von 1, an<br />
unfertigen Produkten von 7. Zu Beginn des Jahres hatten wir fertige Produkte in der Höhe 3,<br />
so daß hier eine Bestandsminderung um 2 vorliegt: BV 2 an FE 2. An UE haben wir uns einen<br />
Mehrbestand aufgebaut: UE 7 an BV 7.<br />
Nun muß das BV-Konto über das GuV-Konto abgeschlossen werden: BV 5 an GuV 5.<br />
FE<br />
AB 3 SBK 1<br />
S 2<br />
Bestandsveränderung<br />
FE 2 UE 7<br />
S 5<br />
Alle Angaben ohne Gewähr Stand: 28.09.01 www.aipa.de Seite 33<br />
UE<br />
GuV SBK<br />
BV 5 FE 1<br />
AB 0 SBK 7<br />
Die gezählten Inventurwerte stehen schon im SBK.<br />
Das GuV-Konto wird dann über das EK-Konto abgeschlossen,<br />
damit ist unser GuV-Konto klar, oder ?!<br />
In der GuV sieht das in Wirklichkeit nicht wie ein T-Konto aus, sondern in der Form eines<br />
Staffelkontos.<br />
BV 7<br />
UE 7<br />
Die Konten FE <strong>und</strong> UE haben eigentlich nur 3 Positionen:<br />
1. AB<br />
2. Schlußbestand laut Inventur (SBK)<br />
3. BV (Mehrung oder Minderung)
2 B II.3d) Die Berücksichtigung der Umsatzsteuer (USt)<br />
Allgemein: Es gibt keine Mehrwertsteuer <strong>und</strong> es gibt auch kein Mehrwertsteuergesetz !<br />
Von der Urerzeugung über die stufenweise Weiterverarbeitung bis zum Endprodukt, legt die<br />
Ware meist einen langen Weg zurück. Für jede Stufe nimmt auch der Wert der Ware zu. Da<br />
jeder Unternehmer von dem auf seiner Umsatzstufe neu hinzugewonnenen Mehrwert Steuern<br />
an das Finanzamt zu entrichten hat, nennt man diese Art der Besteuerung Umsatzsteuer. Jeder<br />
Unternehmer zahlt also die Umsatzsteuer von seiner Mehrwertschöpfung, dies stellt für ihn<br />
die Zahllast dar. Die Summe aller Zahllasten entspricht 15% des Nettopreises, 7% bei<br />
Lebensmitteln, den WIR (die K<strong>und</strong>en) an den Einzelhändler zu zahlen haben.<br />
Merke:<br />
• Auf jeder Stufe entsteht ein Mehrwert<br />
• Mehrwert = Differenz zwischen Nettoeinkaufs- <strong>und</strong> Nettoverkaufspreis<br />
• Jeder Unternehmer hat die USt von seiner Mehrwertschöpfung an den Fiskus zu zahlen<br />
Sie ist für alle Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen, die im Inland durchgeführt werden, gültig.<br />
Rechtlich gesehen ist die USt eine Verkehrssteuer. Sie hat aber den Charakter einer<br />
Verbrauchssteuer, sie wird vollständig vom Endverbraucher getragen.<br />
Wenn wir als Produzent die USt an das Finanzamt zahlen (beim Einkauf),<br />
so heißt dies Vorsteuer.<br />
Durch Einkauf von Hilfsstoffen entrichten wir den Saldo (Vorsteuer, USt) an das Finanzamt.<br />
Bis zum 10-ten eines jeden Monats ist der Saldo entsprechen zu überweisen / zurückzuhalten.<br />
(Folie: Umsatzsteuer-Voranmeldung 1996)<br />
Wie wirkt die Umsatzsteuer ?<br />
Industriebetrieb<br />
Zahlung Zahlung<br />
Lieferung Lieferung<br />
Lieferer K<strong>und</strong>e<br />
Betriebsintern:<br />
Beispiel: Rohstoff 2000,- (15% = 300,-)<br />
Fertigprodukt 3000,- (15% = 450,-)<br />
USt. Ausgaben:<br />
Zahllast an Fiskus: 150,-<br />
Zahlung an Lieferer: 300,- Vorsteuer<br />
USt. Einnahme vom K<strong>und</strong>en: 450,- (USt. Schuld)<br />
Alle Angaben ohne Gewähr Stand: 28.09.01 www.aipa.de Seite 34
Facts zu USt:<br />
• Ist ein passives Bilanzkonto<br />
• Die Umsatzsteuer ist ein durchlaufener Posten<br />
• Die Belastung (Vorsteuer) ist zunächst liquiditätsmindernd<br />
• Das Unternehmen ist quasi Executive des Fiskus<br />
• Eigentlich ist sie Kostenneutral, jedoch entsteht ein Verwaltungsaufwand<br />
• Zum 10. eines jeden Monats erfolgt die Zahlung an den Fiskus<br />
• Die USt. ist auf allen Rechnungen auszuweisen<br />
Buchung der Umsatzsteuer<br />
Beispiel: Vier Geschäftsvorfälle:<br />
1. Eingangsrechnung über 2070 DM brutto für Rohstoffe<br />
2. Barverkauf 920 DM<br />
3. Zielkauf eines Kopierers für DM 8000 DM netto<br />
4. Verkauf von Fertigprodukten auf Ziel, 9000 DM netto.<br />
Buchungssätze:<br />
zu 1)<br />
Rohstoffe 1800 DM<br />
USt. 270 DM an Verbindlichkeiten L+L 2070 DM.<br />
zu 2)<br />
Kasse 920 DM an Erlöse 800 DM<br />
an USt. 120 DM.<br />
zu 3)<br />
BGA 8000 DM<br />
USt. 1200 DM an Verbindlichkeiten L+L 9200 DM.<br />
zu 4)<br />
Forderungen 10350 DM an Erlöse 9000 DM<br />
an USt. 1350 DM<br />
Zur Buchung der Umsatzsteuer bedient man sich zweier Konten:<br />
Das Vorsteuerkonto <strong>und</strong> das Umsatzsteuerkonto.<br />
Die Umsatzsteuer in der Eingangsrechnung ist die Vorsteuer. Das Konto Vorsteuer ist ein<br />
Aktivkonto. Es weist Guthaben, d.h. eine Forderung gegenüber dem Finanzamt aus.<br />
Das Konto Umsatzsteuer ist ein Passivkonto. Es weist eine Verbindlichkeit gegenüber dem<br />
Finanzamt aus.<br />
Alle Angaben ohne Gewähr Stand: 28.09.01 www.aipa.de Seite 35
• Zur buchhalterischen Ermittlung der Zahllast wird das Konto „Vorsteuer“ über das Konto<br />
„Umsatzsteuer“ abgeschlossen.<br />
• Nach der Verrechnung zeigt der Saldo auf dem Konto „Umsatzsteuer“ den an das<br />
Finanzamt zu überweisenden Betrag: die Zahllast.<br />
• Bei einem Steuersatz von 15% beträgt der Rechnungs- bzw. Bruttobetrag stets 115%:<br />
Warennettobetrag (100%) + Umsatzsteuer (15%). Aus dem Bruttobetrag läßt sich der<br />
Anteil der USt. wie folgt ausrechnen: Anteil der USt.= Bruttobetrag *15 / 115<br />
Zum Bilanzstichtag ist im SBK<br />
• die Zahllast als „sonstige Verbindlichkeit“ auszuweisen (zu passivieren),<br />
• ein Vorsteuerüberhang als „sonstige Forderung“ zu aktivieren.<br />
Ein Tip: Buchen, buchen, buchen ....<br />
In Deutschland beträgt der Gesamtumsatz ca. 6 Billionen DM pro Jahr, der<br />
Umsatzsteueranteil liegt etwa bei 185 Millarden DM.<br />
2 B II.3e) Das Privatkonto<br />
Wir betrachten zunächst die Personengesellschaften (das EK ist hier variabel):<br />
• Überweisung einer Zahnarztrechnung<br />
• Schuhkauf zu Lasten des Geschäftskontos<br />
• Kühlschrank aus dem Lager für Zuhause entnommen<br />
• Einzahlung vom Lottogewinn auf das Geschäftskonto<br />
• Mit dem Geschäftswagen in Urlaub fahren<br />
Alle dies Bewegungen berühren Konten.<br />
Bestandskonten-Berührung:<br />
- Einzahlungen erhöhen das EK,<br />
- Entnahmen vermindern das EK.<br />
Erfolgswirksame Geschäftsvorfälle sind Umsatzsteuerpflichtig:<br />
- Geschäftsauto privat nutzen,<br />
- Mitarbeiter privat einspannen,<br />
- Kühlschrank aus dem Lager entnehmen<br />
Aus Gründen der Transparenz sind wir verpflichtet das EK-Konto zu splitten.<br />
Wir bauen uns 2 zusätliche Konten:<br />
1. Privat<br />
2. Eigenverbrauch<br />
Das Konto „Privat“ beinhaltet lediglich die Geldentnahmen oder -einzahlungen, während das<br />
Konto „Eigenverbrauch“ die Entnahme oder Nutzung von Betriebsgegenständen bzw. die<br />
Inanspruchnahme von Betriebsleistungen usw. erfasst.<br />
Alle Angaben ohne Gewähr Stand: 28.09.01 www.aipa.de Seite 36
Dazu folgende Aufgabe: (S.72 Nr. 82/83 Schmolke/Deitermann)<br />
AB:<br />
TA <strong>und</strong> Maschinen 240.000,-; Anderere Anlagen, BGA 65.000,-; Rohstoffe 36.000,-;<br />
Hilfstoffe 16.000,-; Unfertige Erzeugnisse 12.000,-; Fertige Erzeugnisse 23.000,-;<br />
Forderungen L+L 34.000,-; Bankguthaben 63.000,-; Kasse 8.000,-; Verbindlichkeiten L+L<br />
48.000,-; Umsatzsteuerschuld 6.000,-; EK 443.000,-.<br />
Einzurichtende Konten:<br />
Vorsteuer, Aufwendungen für Rohstoffe, - für Hilfsstoffe, Löhne, Instanderhaltung,<br />
Büromaterial, Mietaufwendungen, AfA, UE für eigene Erzeugnisse, Eigenverbrauch, Privat,<br />
Bestandsveränderungen, GuV, SBK.<br />
13 Geschäftsfälle: 82 83<br />
1. Verbrauch von Rohstoffen lt. ME 19000,- 18000,-<br />
Verbrauch von Hilfsstoffen lt. ME 4500,- 3700,-<br />
2. Banküberweisung der Umsatzsteuer-Zahllast 6000,- 6000,-<br />
3. Kauf von Rohstoffen lt. ER 806-809, netto 9500,- 8.800,-<br />
Umsatzsteuer 1425,- 1320,-<br />
4. Barentnahme des Inhabers 1200,- 1300,-<br />
5. Banküberweisung der Löhne 8200,- 8800,-<br />
6. Barverkauf von Schreibmaterial, netto 480,- 500,-<br />
Umsatzsteuer 72,- 75,-<br />
7. Barzahlung der Maschinenreperatur, netto 700,- 800,-<br />
Umsatzsteuer 105,- 120,-<br />
8. Privatentnahmen von fertigen Erzeugnissen, netto 660,- 760,-<br />
Umsatzsteuer 99,- 114,-<br />
9. Unsere Banküberweisung für Miete: Betrieb 3200,- 3600,-<br />
privat 700,- 800,-<br />
10.Banküberweisung an Lieferer, Rechnungsbetrag 14400,- 15500,-<br />
11.Privatentnahme in bar 350,- 300,-<br />
12.Verkauf von eigenen Erzeugnissen lt. AR 966-978, netto 74800,- 75200,-<br />
Umsatzsteuer 11220,- 11280,-<br />
Die Heizungsanlage im Einfamilienhaus des Inhabers<br />
13.wurde durch den Betrieb instandgesetzt, Kosten 500,- 460,-<br />
Umsatzsteuer 75,- 69,-<br />
Abschlußangaben:<br />
1. AfA auf TA <strong>und</strong> Maschinen 6000,- ; auf andere Anlagen, BGA 1200,-<br />
2. Inventurbestände:<br />
Unfertige Erzeugnisse 10000,-<br />
8000,-<br />
Fertige Erzeugnisse 30000,- 29000,-<br />
Bitte übertragen Sie die Buchungen in den nachfolgenden Kontenplan.<br />
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S H S H S H S H<br />
S H S H S H S H<br />
S H S H S H S H<br />
Lösungen von Aufgabe 82:<br />
S H S H<br />
1. Aufw. für Rohstoffe 19000,- an Rohstoffe 19000,-; Aufw. für Hilfsstoffe 4500,- an<br />
Hilfsstoffe 4500,-.<br />
2. Umsatzsteuer 6000,- an Bank 6000,-.<br />
3. Rohstoffe 9500,-, Vorsteuer 1425,- an Verbindl. L+L 10925,-<br />
4. Privat 1200,- an Kasse 1200,-.<br />
5. Löhne 8200,- an Bank 8200,-.<br />
6. Büro 480,- , Umsatzsteuer 72,- an Kasse 552,- (bei sofortigen Verkauf)<br />
7. Instanderhaltung 700,- , Vorsteuer 105,- an Kasse 805,-.<br />
8. Privat 759,- an Eigenverbrauch 660,- an Umsatzsteuer 99,-<br />
9. Mietaufwand 3200,-, Privat 700,- an Bank 3900,-.<br />
10.Verbindl. L+L 14400,- an Bank 14400,-<br />
11.Privat 350,- an Kasse 350,-.<br />
12.Forderungen L+L 86020,- an Umsatzerlöse 74800,- an Umsatzsteuer 11220,-.<br />
13.Privat 575,- an Eigenverbrauch 500,- an Umsatzsteuer 75,-.<br />
Zusatz:<br />
AfA 1200,- an BGA 1200,-.<br />
SBK / Unfertige Erzeugnisse 10000,- an Unfertige Erzeugnisse 10000,-.<br />
SBK / Fertige Erzeugnisse 30000,- an Fertige Erzeugnissse 30000,-.<br />
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2 B II.4) Abschlußtechnik<br />
S Maschinen H<br />
AB Abgänge<br />
Zugänge SB<br />
S Rohstoffe H<br />
AB Abgänge<br />
Zugänge SB<br />
S Forderungen H<br />
AB Abgänge<br />
Zugänge SB<br />
S Bank / Kasse H<br />
AB Abgänge<br />
Zugänge SB<br />
S Abschreibungen H<br />
Aufwendungen<br />
S<br />
Rohstoffverbrauch<br />
Aufwendungen<br />
S<br />
Aufwendungen<br />
Saldo<br />
Saldo<br />
H<br />
Löhne H<br />
Saldo<br />
A Eröffnungsbilanz P<br />
Maschinen<br />
Rohstoffe<br />
Forderungen<br />
Bank / Kasse<br />
Eigenkapital<br />
Fremdkapital<br />
S GuV H<br />
Abschreibungen<br />
Rohstoffverbrauch<br />
Löhne<br />
Jahresüberschuß<br />
A Schlußbilanz P<br />
Maschinen<br />
Rohstoffe<br />
Forderungen<br />
Bank / Kasse<br />
Eigenkapital<br />
Fremdkapital<br />
Alle Angaben ohne Gewähr Stand: 28.09.01 www.aipa.de Seite 39<br />
Verkaufserlöse<br />
Zinserträge<br />
S<br />
S<br />
S<br />
Privat H<br />
Entnahme Saldo<br />
Verkaufserlöse H<br />
Saldo Erträge<br />
Zinserträge H<br />
Saldo Erträge<br />
S Eigenkapital H<br />
Entnahme AB<br />
SB<br />
Jahresüberschuß<br />
Verbindlich-<br />
S H<br />
keiten<br />
Abgänge AB<br />
SB Zugänge<br />
Abbildung 28: Schematische Darstellung des geschlossenen Systems der Doppelten Buchführung im IKR (Von Bilanz zu<br />
Bilanz) 6<br />
„Wenn Sie die obige Grafik verstanden haben, dann können Sie buchen ! Die folgenden<br />
Buchungen werden komplizierter werden, das Gr<strong>und</strong>prinzip bleibt aber dasselbe.“<br />
An dieser Stelle endet abrupt das Kapitel 2 B, Das System der doppelten Buchführung.<br />
2 B III) Die Organisation der Buchführung<br />
2 B III 1) Die Bücher der Buchführung<br />
Wie wir bereits wissen, ist findet die chronologische Aufzeichnung von Geschäftsvorfällen im<br />
Gr<strong>und</strong>buch <strong>und</strong> die sachliche Aufzeichnung im Hauptbuch. statt.<br />
Gr<strong>und</strong>buch:<br />
Es ermöglicht einen Geschäftsvorfall im aktuellen Jahr oder der Vergangenheit bis auf die<br />
Ebene des Belegs zu verfolgen. Der Betriebsprüfer prüft ca. 5 Jahre in die Vergangenheit,<br />
liegen Fehler vor, erfolgt die Prüfung über einen längeren Zeitraum. In Kleinunternehmen<br />
kommt der Betriebsprüfer ca. alle 30 Jahre vorbei; dies wird sich ändern, wenn die<br />
Steuerreform greift <strong>und</strong> die Prüfvorgänge zunehmen. Ein Betriebsprüfer macht sich bezahlt:<br />
ca. 14-16 Millarden DM werden durch ihn in die rechte Bahn gelenkt.<br />
6 Quelle: Andres, Karl; Droll, Bernhard; Köhl, Hans; Zoller, Werner:Gr<strong>und</strong>lagen des Rechnungswesens (IKR), Wuppertal:<br />
Verlag Europa Lehrmittel, 1987, S. 39
Buchordnung:<br />
1) Gr<strong>und</strong>bücher:<br />
• Kassenbücher (täglicher Kassenabschluß, minuitöse Belegführung), Bank- <strong>und</strong><br />
Postscheckbücher, Rechnungsbücher, Ein- <strong>und</strong> Ausgangsbücher.<br />
2) Hauptbuch<br />
3) Nebenbücher:<br />
• Erläuterung bzw. Transparenzerhöhung einzelner Hauptbuchkonten<br />
• Kontokorrentbücher (laufendes Konto)<br />
• Debitorenbücher, Kreditorenbücher<br />
• Lagerbücher, Anlagebücher<br />
Debitorenbücher sind wichtig, um zu Ermitteln, welcher K<strong>und</strong>e was nachzubezahlen hat. Man<br />
kann nun ein neues Buch, das OPB (Offene Posten Buchhaltung) einführen; mit Hilfe dieses<br />
Buches kann kontrolliert werden, ob die Summe (Forderungen Debitoren; Σ Debitorenbuch)<br />
gleich ist.<br />
Für Kreditoren gilt entsprechende Summe (Verbindl. L+L, Σ Kreditorenbuch).<br />
Lagerbücher erfassen minutiös alle Ein- <strong>und</strong> Abgänge an RHB-Stoffe, entweder mit Hilfe<br />
einer Kartei oder mit EDV (notwendig bei permanenter Inventur).<br />
Anlagebücher erfassen minutiös alle Gegenstände des AV mit Hilfe von Karteien oder EDV.<br />
Bei rechnergestützter Karteiführung sind meist mehr Erfassungsfelder implementiert.<br />
Die Anlage ist nach Kontenstellen, das Anlagenverzeichnis als Folie zu erfassen.<br />
(Folie: Anlagegitter, Journalblatt)<br />
2 B III 2) Die Kontensystematik nach IKR<br />
1971 entwickelte der BDI ein übersichtliches Kontenordnungssystem, den sog.<br />
Industriekontenrahmen (IKR) der wie folgt aufgebaut ist:<br />
Kontenklasse Inhalt der Klasse<br />
0 Immaterielle Vermögensgegenstände <strong>und</strong> Sachanlagen auch Kauf-Software<br />
1 Finanzanlagen wie Beteiligungen an anderen Unternehmen oder Wertpapiere,<br />
die dauerhaft gehalten werden<br />
2 UV <strong>und</strong> aktive Rechnungsabgrenzung , spekulative Wertpapiere, RHB-Stoffe,<br />
(Un-) & Fertigprodukte, Forderungen, Bank, Kasse, Postscheck<br />
3 EK, Rückstellungen, Wertberichtigungen<br />
4 Verbindlichkeiten <strong>und</strong> passive Rechnungsabgrenzung<br />
5 Erträge an selbsterstellten Produkten, Zinsen, Mieten, Eigenverbrauch<br />
6 Betriebliche Aufwendungen, AfA, Löhne, RHB-Stoffe ...<br />
7 Weitere Aufwendungen, Steuern, Zinsen<br />
8 Ergebnisrechnung (Abschlußkonten)<br />
9 Buchhalterische Abwicklung der KLR<br />
Die Klassen 0-8 gehören zur Fibu (Rechnungskreis I), die Klasse 9 zur KLR<br />
(Rechnungskreis II).<br />
Klasse 0-4: Bestandskonten Klasse 5-7: Ertragskonten<br />
Alle Angaben ohne Gewähr Stand: 28.09.01 www.aipa.de Seite 40
Der IKR ist auf den letzten Seiten von Schmolke/Deitermann abgebildet. Es ist nicht nötig<br />
alle Konten auswendig zu wissen, jedoch die Kontenklassen sollte man schon beherrschen.<br />
Neben dem IKR gibt es noch den Gemeinschaftskontenrahmen, der sich am Durchflußprinzip<br />
orientiert. Dieser ist in der Industrie mehr verbreitet aber nicht so übersichtlich wie der IKR.<br />
Man kann sich auch einen Rahmen selbst bauen, der dann nach GOB von einem<br />
sachverständigen Dritten ... gelesen werden kann.<br />
2 C) Ausgewählte Fälle der Industriebuchführung (IKR)<br />
2 C I) Buchungen im Personalbereich<br />
2 C I.1) Löhne <strong>und</strong> Gehälter<br />
• Löhne: Zeichnen sich durch verabredete St<strong>und</strong>enwerte aus, Anlage von Zuschlägen,<br />
gesonderte Spezifizierungen<br />
• Gehälter: Im Arbeitsvertrag festgesetzter Brutto-Betrag<br />
Die Buchungen der Gehälter ist einfacher, als die der Löhne. Lohnscheine werden gesammelt<br />
erfaßt, daraus ist dann der Bruttolohn zu ermitteln. Problem: Je nachdem wie oft gearbeitet<br />
wird, ändert sich der Lohn.<br />
Dann erfolgen die Abschläge für Pflegeversicherung, Soli-Zuschlag, Steuern <strong>und</strong> <strong>und</strong> <strong>und</strong> ...<br />
Jeder Teilabzug erfordert ein eigenes Konto !<br />
Hierzu ein „trauriges“ Beispiel:<br />
Ein unverheirateter Arbeitnehmer (Steuerklasse I) verdient monatlich DM 6.493,65<br />
brutto. Im Vormonat hatte er sich einen Vorschuß von DM 1.000 bar auszahlen<br />
lassen. Die Miete seiner Werkswohnung beträgt DM 900 p.m.<br />
Buchungen <strong>und</strong> Vorgehensweise<br />
1. Buchung Vormonat Vorschuß<br />
DM Soll DM Haben<br />
2650 Forderungen an Mitarbeiter 1.000,00<br />
an 2880 Kasse 1.000,00<br />
2. Ermittlung der Lohnsteuer<br />
a) aus amtlichen Tabellenwerk ablesen: 1.564,00 DM<br />
b) EDV-Gestützt per Programm<br />
Tarifformel nach § 32a EStG (EK:= zu versteuerndes Jahreseinkommen [ DM ])<br />
EK Steuerbetrag S<br />
0 ≤ EK ≤ 5.616 0<br />
5.617 ≤ EK ≤ 8.153 0,19 • X - 1.067<br />
8.154 ≤ EK ≤ 120.041 (151,94 • Y + 1.900) • Y + 472<br />
EK ≥ 120.042 0,53 • X - 22.842<br />
Alle Angaben ohne Gewähr Stand: 28.09.01 www.aipa.de Seite 41
X:= Abger<strong>und</strong>etes, zu versteuerndes Jahreseinkommen; EK mod(54)<br />
Y x .<br />
: =<br />
.<br />
− 8100<br />
10 000<br />
In diesen Formeln sind evtl. Freibeträge noch nicht berücksichtigt:<br />
Freibeträge / Pauschalbeträge DM<br />
Arbeitnehmer-Pauschbetrag 2.000,00<br />
Sonderausgaben-Pauschbetrag 108,00<br />
Vorsorgepauschale 3.915,00<br />
Summe Pauschalen 6.023,00<br />
Rechnung<br />
DM 6.493,65 • 12 77.923,80<br />
Summe Pauschalen - 6.023,00<br />
EK = 71.900,80<br />
daraus folgt:<br />
X = 71.874,00<br />
Y = 6,3774<br />
Jahreslohnsteuer = 18.768,00<br />
Lohnsteuer p.m. = 1.564,00<br />
3. Ermittlung der Kirchensteuer<br />
KiSt = Lohnsteuer p.m. • Kirchensteuersatz<br />
KiSt = 1.564,00 • 0.09 (Kirchensteuersatz SH)<br />
KiSt = 143,10<br />
4. Ermittlung der Krankenversicherung<br />
KV(100 %) = Bruttomonatsgehalt • KV-Prozentsatz<br />
KV(100 %) = min (Bruttomonatsgehalt, 5.850) • KV-Prozentsatz<br />
KV(100 %) = min (6.493,65 , 5.850) • 0,135 (Beitragssatz BEK)<br />
KV(100 %) = 5.850 • 0,135<br />
KV(100 %) = 790,00<br />
50 % AN-Anteil = 395,00<br />
50 % AG-Anteil = 395,00<br />
5. Ermittlung Rentenversicherung<br />
RV(100 %) = Bruttomonatsgehalt • Renten-Prozentsatz<br />
RV(100 %) = min (Bruttomonatsgehalt, 7.800) • Renten-Prozentsatz<br />
RV(100 %) = min (6.493,65 , 7.800) • 0,186<br />
RV(100 %) = 6.493,65 • 0,186<br />
RV(100 %) = 1.207,82<br />
50 % AN-Anteil = 603,91<br />
50 % AG-Anteil = 603,91<br />
Alle Angaben ohne Gewähr Stand: 28.09.01 www.aipa.de Seite 42
6. Ermittlung Arbeitslosenversicherung<br />
AV(100 %) = Bruttomonatsgehalt • AV-Prozentsatz<br />
AV(100 %) = min (Bruttomonatsgehalt , 7.800) • AV-Prozentsatz<br />
AV(100 %) = min (6.493,65 , 7.800) • 0,065<br />
AV(100 %) = 6.493,65 • 0,065<br />
AV(100 %) = 422,08<br />
50 % AN-Anteil = 211,04<br />
50 % AG-Anteil = 211,04<br />
7. Ermittlung Solidaritätszuschlag<br />
SZ(100%) = Lohnsteuer p.m. • SZ-Prozentsatz<br />
SZ(100%) = 1.564,00 • 0,075<br />
SZ(100%) = 117,30<br />
8. Ermittlung Pflegeversicherung PV<br />
PV(100 %) = Bruttomonatsgehalt • PV-Prozentsatz<br />
PV(100 %) = min (Bruttomonatsgehalt, 5.850) • PV-Prozentsatz<br />
PV(100 %) = min (6.493,65 , 5.850) • 0,01<br />
PV(100 %) = 5.850 • 0,01<br />
PV(100 %) = 58,50<br />
50 % AN-Anteil = 29,25<br />
50 % AG-Anteil = 29,25<br />
9. Ermittlung der vom Unternehmen einzubehaltenden <strong>und</strong> abzuführenden<br />
Beträge<br />
Lohnsteuer<br />
DM<br />
1.564,00<br />
Kirchensteuer 143,10<br />
SZ(100%) 117,30<br />
FB-Verb. 1.824,40<br />
AN-Anteil zur<br />
KV<br />
395,00<br />
AN-Anteil zur<br />
RV<br />
603,91<br />
AN-Anteil zur<br />
AV<br />
211,04<br />
AN-Anteil zur 29,25<br />
PV<br />
SV-Anteil 1.239,20<br />
3.063,60<br />
Alle Angaben ohne Gewähr Stand: 28.09.01 www.aipa.de Seite 43
10.Ermittlung der vom Unternehmen zu tragenden Sozialabgaben<br />
AG-Anteil zur<br />
KV<br />
AG-Anteil zur<br />
RV<br />
AG-Anteil zur<br />
AV<br />
AG-Anteil zur<br />
PV<br />
DM<br />
395,00<br />
603,91<br />
211,04<br />
29,25<br />
1.239,20<br />
11.Buchung bei Gehaltszahlung<br />
DM Soll DM Haben<br />
6300 Gehälter 6.493,65<br />
an 4830 FB-Verbindlichkeiten 1.824,40<br />
an 4840 SV-Verbindlichkeiten 1.239,20<br />
an 2650 Forderungen an Mitarbeiter 1.000,00<br />
an 5400 Mieterträge 900,00<br />
an 2800 Bank 1.530,05<br />
12.Buchung des Arbeitgeberanteils zur Sozialversicherung<br />
DM Soll DM Haben<br />
6400 AG-Anteil zur<br />
Sozialversicherung<br />
1.239,20<br />
an 4840 SV-Verbindlichkeiten 1.239,20<br />
13.Überweisung der einbehaltenen <strong>und</strong> noch abzuführenden Beträge<br />
DM Soll DM Haben<br />
4830 FB-Verbindlichkeiten 1.824,40<br />
4840 SV-Verbindlichkeiten 2.478,40<br />
an 2800 Bank 4.302,80<br />
oder, beim Jahresabschluß<br />
DM Soll DM Haben<br />
4830 FB-Verbindlichkeiten 1.824,40<br />
4840 SV-Verbindlichkeiten 2.478,40<br />
an 8010 SBK Noch abzuführende<br />
Abgaben<br />
4.302,80<br />
Die Abzüge beziehen sich auf die sich jährlich verändernde Beitragsbemessungsgr<strong>und</strong>lage.<br />
Das Arbeitgeber-brutto beträgt 7732,85 DM, da der Arbeitgeber-Anteil SV 1239,20 DM zum<br />
Bruttogehalt des Arbeitnehmers (6493,65 DM) addiert werden muß. Vom AG-brutto beträgt<br />
der AG-SV-Anteil 16% <strong>und</strong> das AN-brutto 84%. Das AN-brutto <strong>und</strong> das AG-brutto<br />
unterscheiden sich etwa um den Faktor 1,2. Die Diskussion über den Wirtschaftsstandort<br />
Deutschland befasst sich mit diesem zu hohen Faktor (1,2).<br />
Alle Angaben ohne Gewähr Stand: 28.09.01 www.aipa.de Seite 44
Entgegen der landläufigen Meinung kostet ein Geschäftswagen dem Benutzer doch etwas<br />
mehr als nur Benzin, denn er wird seinem Bruttogehalt entsprechend zugeschlagen.<br />
Die AG-Sparzulage /Vermögenswirksame Leistungen ist kein klausurrelevantes Thema.<br />
Merke:<br />
• Arbeitnehmer, die Einkünfte aus nichtselbständiger Arbeit beziehen, sind mit ihrem Lohn<br />
oder Gehalt lohnsteuerpflichtig.<br />
• Die Höhe der Lohnsteuer ist von der Höhe des Arbeitsentgelts <strong>und</strong> von den persönlichen<br />
Steuermerkmalen, die auf der Lohnsteuerkarte vermerkt sind, abhängig. Der<br />
Solidaritätszuschlag beträgt 7,5% der Lohnsteuer.<br />
• Kirchensteuern sind in der Höhe von der Lohnsteuer abhängig.<br />
2 C I.2) Vorschüsse <strong>und</strong> sonstige Leistungen<br />
Vorschüsse an AN werden bis zur nächsten Lohn- oder Gehaltszahlung als kurzfristiges<br />
Darlehensforderungen erfaßt <strong>und</strong> auf dem Konto 2650 (Forderungen an Mitarbeiter)<br />
verrechnet.<br />
Sonstige Leistungen umfassen einmalige Arbeitslohnzahlungen die zusätzlich zum laufenden<br />
Arbeitslohn gezahlt werden. Sie werden auf den Lohn- oder Gehaltskonten gebucht <strong>und</strong><br />
unterliegen -abgesehen von bestimmten Freigrenzen- der Lohnsteuer. Zu ihnen zählen u.a.:<br />
Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld, 13. <strong>und</strong> 14. Monatsgehalt, Gratifikationen,<br />
Jubiläumszuwendungen, Heiratsbeihilfe, Geburtsbeihilfe, sonstige Beihilfen. (Lohnsteuerfrei<br />
sind Zuwendungen zum 25jährigen Dienstjubiläum bis 1200,- DM, Heirats- <strong>und</strong><br />
Geburtsbeihilfen bis je 700,- DM ; Stand: 1995).<br />
Merke:<br />
• Sachbezüge sind für den AN Bestandteile seines steuerpflichtigen Arbeitsentgeltes.<br />
• Für den AG stellt der gewährte Sachbezug eine umsatzsteuerpflichtige Leistung dar.<br />
2 C II) Buchungen im Einkaufs- <strong>und</strong> Verkaufsbereich<br />
2 C II.1) Sofortrabatte<br />
Sofortrabatte werden direkt im Rahmen der Verhandlungen gewährt <strong>und</strong> stellen einen im<br />
voraus gewährten Preisnachlaß dar. Sie werden buchmäßig nicht gesondert erfaßt; es sind<br />
direkt die Nettopreise zu buchen.<br />
Beispiel:<br />
Kauf eines PC´s auf Ziel für 5000,- DM bei einem Sofortrabatt von 20%.<br />
Also: 4000,- DM für den PC plus 600,- Umsatzsteuer.<br />
Alle Angaben ohne Gewähr Stand: 28.09.01 www.aipa.de Seite 45
2 C II.2) Bezugskosten <strong>und</strong> Ausgangsfrachten<br />
Beim Einkauf von Materialien zu berücksichtigende Bezugskosten wie z.B.<br />
• Verpackungskosten<br />
• Transportkosten<br />
• Versicherungskosten<br />
• Einfuhrzölle<br />
Diese erhöhen die Anschaffungskosten <strong>und</strong> sind deshalb als Anschaffungsnebenkosten<br />
hinzuzurechnen. Es gibt 2 Arten der Buchung: Bei der direkten Methode wird der Nettobetrag<br />
inklusive Bezugskosten gebucht. Vorteil: wenig Buchaufwand; Nachteil: keine Transparenz.<br />
Bei der indirekten Methode wird durch gesonderte Erfassung auf entsprechende Konten die<br />
Transparenz erhöht, jedoch ist der Buchungsaufwand auch höher.<br />
2 C II.3) Handelswaren<br />
Was versteht man unter Mitnahmeeffekten ? - Die Tchibo-Handtücher, die früher nur an<br />
K<strong>und</strong>en verkauft wurden, die auch Kaffee kaufen wollten... (heute: verboten).<br />
Wie wird dies gebucht ? - Als Erlöse aus Handelswaren.<br />
Beispiel:<br />
1)<br />
Handelswaren (2280) 20000,-<br />
Vorsteuer 3000,- an Verbindl. L+L (4400) 23000,-.<br />
2)<br />
Kasse (2880) 34500,- an Umsatzsteuer 4500,-<br />
an UE / Handelswaren (5100) 30000,-.<br />
3)<br />
SBK / Handelswaren (8010) 7000,- an Handelswaren (2280) 7000,-.<br />
4)<br />
UE / Handelswaren (5100) 30000,- an GuV (8020) 30000,-<br />
S Handelswaren H S Vorsteuer H S Umsatzsteuer H S Verbindl. L+L H<br />
AB 15000<br />
20000<br />
7000 (SBK)<br />
S 28000<br />
3000 S 3000<br />
Vorsteuer<br />
:3000<br />
4500<br />
23000<br />
S Wareneinsatz H S Kasse H S UE/Handelswaren H S GuV H<br />
28000 S 28000<br />
34500<br />
S 30000 30000<br />
28000 30000<br />
S SBK/Handelswaren H<br />
7000<br />
1500<br />
Alle Angaben ohne Gewähr Stand: 28.09.01 www.aipa.de Seite 46<br />
S 1500<br />
Das Konto Wareneinsatz dient der besseren Transparenz.
2 C II.4) Rücksendungen<br />
Dies muß man sich physisch vorstellen: Es wird die Ware zurückgeschickt.<br />
Hier unterscheiden wir 2 Fälle:<br />
1) Rücksendungen an Lieferer<br />
2) Rücksendungen vom K<strong>und</strong>en<br />
zu 1) Der einfachste Fall wäre, wenn die Ware komplett zurückgeschickt werden würde,<br />
dann könnte man einfach spiegelverkehrt buchen. Wenn nicht:<br />
Schicken wir Teile der RHB-Stoffe <strong>und</strong> Handelswaren wegen falscher oder mangelhafter<br />
Ware, verringert sich deren Bestand auf der Habenseite der entsprechenden Bestandskonten.<br />
Die Vorsteuer ist somit anteilig im Haben zu kürzen. Die Verbindl. L+L verringern sich im<br />
Soll.<br />
Beispiel: Kauf von Rohstoffen für 4000,- netto + 600,- Umsatzsteuer. Bei Lieferung wird<br />
festgestellt, daß Stoffe im Wert von 800,- beschädigt sind <strong>und</strong> deshalb zurückgesandt werden.<br />
Normale Buchung aufgr<strong>und</strong> der Eingangsrechnung:<br />
2000 Rohstoffe 4000,-<br />
2600 Vorsteuer 600,- an 4400 Verbindl. L+L 4600,-.<br />
Buchung der Rücksendung aufgr<strong>und</strong> der Gutschriftsanzeige des Lieferers:<br />
4400 Verbindl. L+L 920,- an 2000 Rohstoffe 800,-<br />
an 2600 Vorsteuer 120,-.<br />
zu 2)<br />
Bei Rücksendung der K<strong>und</strong>en vermindern sich die UE im Soll <strong>und</strong> die Umsatzsteuer im Soll.<br />
Die Forderungen L+L nehmen im Haben ab.<br />
Gleiches Beispiel symmetrisch:<br />
Normale Buchung aufgr<strong>und</strong> der Eingangsrechnung:<br />
2400 Forderungen L+L 4600,- an 5000 UE 4000,-<br />
an 4800 Umsatzsteuer 600,-.<br />
Buchung der Rücksendung aufgr<strong>und</strong> unserer Gutschrift:<br />
5000 UE 4000,-<br />
4800 Umsatzsteuer 600,- an 2400 Forderungen L+L.<br />
Merke:<br />
Bei Rücksendungen an die Lieferer ist die Vorsteuer anteilig zu berichtigen.<br />
Bei Rücksendungen vom K<strong>und</strong>en ist die Umsatzsteuer(schuld) zu berichtigen;<br />
Rücksendungen sind buchhalterisch als Rückbuchung zu erfassen.<br />
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2 C II.5) Nachlässe<br />
Wir, der Lieferant, gewähren<br />
• Preisnachlässe aufgr<strong>und</strong> von Mangelrügen<br />
• Boni (nachträglich gewährte Rabatte)<br />
• Skonti (Preisnachlaß in Abhängigkeit der pünktlichen Zahlung)<br />
Im Einkaufsbereich mindern Nachlässe die Anschaffungs- <strong>und</strong>/oder Herstellkosten.<br />
Die Umsatz- bzw. Vorsteuer ist entsprechend zu korrigieren.<br />
Zur besseren Übersicht führt man neue Konten für:<br />
• Nachlaß Rohstoff<br />
• Nachlaß Hilfsstoff<br />
• Nachlaß Betriebsstoff usw.<br />
ein.<br />
Auch hier kann man Bruttobuchungen <strong>und</strong> Nettobuchungen durchführen. Bei der<br />
Nettobuchung wird die Steuer jeweils sofort, bei der Bruttobuchung dagegen erst am<br />
Monatsende korrigiert.<br />
Nachlässe bedingen entsprechende Steuerberichtigungen !<br />
2 C III) Buchungen im Zahlungs- <strong>und</strong> Finanzbereich<br />
2 C III.1) Berücksichtigung von Skonto / Nachlaß im Einkauf<br />
Rechnungen werden meist innerhalb einer bestimmten Zahlungsfrist unter Abzug von Skonto<br />
beglichen.<br />
Der Lieferant erhält sein Geld eher, aber betragsmäßig weniger. (2% Skonto binnen 10 Tagen<br />
sonst 30 Tage netto Kasse). Die Lieferantenkredite sind i.d.R. sehr hoch verzinst, so daß sich<br />
selbst ein Überziehungskredit bei der Bank lohnen würde, um den Skonto wahrzunehmen.<br />
Beispiel: 120,- DM bei obigen Lieferantenkredit:<br />
360<br />
iapp = • 2% = 36%<br />
20<br />
Approximative-Praktiker-Daumen-Methode<br />
365<br />
iapp = • 2% = 36, 5%<br />
20<br />
Wir kommen der Sache schon etwas näher ...<br />
⎛ 365⎞<br />
5880• ⎜1+<br />
inomin ell • ⎟ = 6000<br />
⎝<br />
20 ⎠<br />
⇒ inomin<br />
ell = 37, 24% Aha !<br />
Der tatsächliche Zins beträgt ca. 43-44%, weil nicht der nominelle Zins geschweige der<br />
approximative Zins gesucht ist, sondern der effektive Zins.<br />
Folgerung: Es ist immer sinnvoll Skonto zu nutzen.<br />
Buchung von Skonti:<br />
Auch hier besteht die Möglichkeit entweder brutto oder netto zu buchen.<br />
Alle Angaben ohne Gewähr Stand: 28.09.01 www.aipa.de Seite 48
Ausgangssituation:<br />
Betriebsstoffe 6000,-<br />
Vorsteuer 900,- an Verbindl. L+L 6900,-<br />
Brutto:<br />
Verbindl. L+L 6900,- an Nachlaß Betriebsstoffe 138,-<br />
an Bank 6762,-.<br />
Nachlaß Betriebsstoffe 18,- an Vorsteuer 18,-.<br />
oder Netto:<br />
Verbindl. L+L 6900 an Vorsteuer 18,-<br />
an Nachlaß Betriebsstoffe 120,-<br />
an Bank 6762,-.<br />
Die Bruttomethode ist in der Praxis bevorzugt, aber die zweite Buchung darf nicht vergessen<br />
werden !<br />
Bei K<strong>und</strong>enskonto / Nachlaß im Verkauf wird symmetrisch verfahren. Bei Liefererskonto ist<br />
die Vorsteuer, bei K<strong>und</strong>enskonto die Umsatzsteuer zu berichtigen. Liefererskonto mindert die<br />
Anschaffungspreise, K<strong>und</strong>enskonto die Erlöse.<br />
2 C III.2) Eigene <strong>und</strong> erhaltene Anzahlungen<br />
Alle Anzahlungen sind umsatzsteuerpflichtig !<br />
Anzahlungen haben Einfluß auf den Preis (Zahlung in Raten); der Empfänger braucht dann<br />
kein bzw. weniger Geld vorstrecken.<br />
Prinzip: Schiffbau, Autobau, Druck , Hausbau, Panzerherstellung ...<br />
a) Eine geleistete / eigene Anzahlung stellt eine Forderung auf Warenlieferung dar.<br />
b) Eine erhaltene Anzahlung stellt eine Schuld auf Warenlieferung dar.<br />
zu a) Wir zahlen per V-Scheck an:<br />
Geleistete Anzahlung 10000 DM<br />
Vorsteuer 1500 DM an Bank 11500 DM.<br />
Rohstoff 40000 DM<br />
Vorsteuer 4500 DM an geleistete Anzahlungen 10000 DM<br />
an Verbindl. L+L 34500 DM.<br />
zu b) Wir erhalten eine Anzahlung per V-Scheck:<br />
Bank 11500 DM an erhaltene Anzahlungen 10000 DM<br />
an Umsatzsteuer 1500 DM.<br />
Forderungen L+L 34500 DM<br />
erhaltene Anzahlungen 10000 DM an UE 40000 DM<br />
an Umsatzsteuer 4500 DM.<br />
Alle Angaben ohne Gewähr Stand: 28.09.01 www.aipa.de Seite 49
Ein weiteres Beispiel: Maschine für 24 Mio DM.<br />
(1.Rate):<br />
geleistete Anzahlungen 8 Mio<br />
Vorsteuer 1,2 Mio an Bank 9,2 Mio.<br />
Das Jahr ist zu Ende:<br />
SBK 8 Mio an geleistete Anzahlungen 8 Mio.<br />
Im neuen Jahr:<br />
geleistete Anzahlungen 8 Mio an EBK 8 Mio.<br />
Mitte des Jahres: (2.Rate)<br />
geleistete Anzahlungen 8 Mio<br />
Vorsteuer 1,2 Mio an Bank 9,2 Mio.<br />
Nun ist die Maschine fertig:<br />
Maschinelle Anlagen 24 Mio<br />
Vorsteuer 1,2 Mio (weil schon 2mal gezahlt)<br />
an geleistete Anzahlungen 16 Mio<br />
an Bank 9,2 Mio.<br />
Nun geht die Maschine ins AV über <strong>und</strong> kann abgeschrieben werden.<br />
Merke:<br />
Anzahlungen sind gesondert zu bilanzieren:<br />
Eigene Anzahlungen → aktivieren ;<br />
Erhaltene Anzahlungen → passivieren.<br />
2 C III.3) Buchungen im Scheck- <strong>und</strong> Wechselverkehr<br />
Das Konto 2860 K<strong>und</strong>eschecks ist ein reines Durchgangskonto. Falls ein Scheck zum<br />
Jahresabschluß noch nicht gebucht wurde, muß er als sonstiges UV aktiviert werden.<br />
Beispiel:<br />
2400 Forderungen 322000 DM an 4800 Umsatzsteuer 42000 DM<br />
an 5000 UE 280000 DM.<br />
2860 K<strong>und</strong>eschecks 322000 DM an 2400 Forderungen 322000 DM.<br />
2800 Bank 322000 DM an 2860 K<strong>und</strong>enschecks 322000 DM.<br />
Ein Wechsel ist eine Zusicherung der Zahlungsbereitschaft.<br />
Wir Empfänger, Remittant, Order<br />
K<strong>und</strong>e<br />
Akzep<br />
Tratte<br />
zahlen<br />
Vorlage<br />
Tratte: Wir schicken dem K<strong>und</strong>en einen Wechsel, den dieser noch nicht akzeptiert hat.<br />
Akzept: K<strong>und</strong>e schickt den akzeptierten Wechsel zurück.<br />
Alle Angaben ohne Gewähr Stand: 28.09.01 www.aipa.de Seite 50<br />
Z
Reihenregreß: Wenn der Wechsel „platzt“ muß die ganze Kette zurückgebucht werden.<br />
Wechselinhalt:<br />
• Keine Bindung an Rechtsgeschäfte<br />
• Es gilt die geschriebene Summe, nicht die Zahlen<br />
• Ort <strong>und</strong> Tag der Ausschreibung<br />
• Ort der Geldübergabe<br />
• Währung<br />
• effektive Währung<br />
Beispiel für Wechsel:<br />
S Forderungen H S UmsatzSt H S Umsatzerlöse H S Kosten d. Geldverkehrs H<br />
322000 322000 42000 280000<br />
9660 150<br />
150<br />
Besitzwechsel Verbindl. L+L Diskonterträge Diskontaufwand<br />
S H S H S H S H<br />
322000 322000 350000 9660 9660 6440<br />
322000 9660<br />
322000<br />
322000<br />
Kasse Bank<br />
S H S H<br />
322000 321850 28000<br />
315410<br />
Möglichkeiten:<br />
1a) Einzug bei Verfall<br />
1b) Inkasso Verfallstag<br />
2c) Einreichung bei der Bank (vor Ablauf der Fälligkeit)<br />
3d) Weitergabe an Lieferanten (Verbindlichkeiten L+L 350000 DM an Besitzerwechsel<br />
22000 DM an Bank 28000 DM) K<strong>und</strong>e berechnet in Diskontaufwand (12 p.a.)<br />
Wertpapiere<br />
Kapital der Unternehmung kann in Wertpapieren angelegt werden. Man unterscheidet<br />
Dividenden- <strong>und</strong> Zinspapiere.<br />
• Dividendenpapiere: (Aktien, Investmentanteile) verbriefen Teilhaberrechte. Der Inhaber ist<br />
am Gr<strong>und</strong>-/Aktienkapital beteiligt. Er erhält jährlich einen Anteil am Gewinn in Form der<br />
Dividende oder Ausschüttung. Gleichzeitig ist er am Vermögenszuwachs aber auch am<br />
Vermögensverlust beteiligt.<br />
• Zinspapiere: (festverzinsliche WP) verbriefen Gläubigerrechte. Anleihen der öffentlichen<br />
Hand, Obligationen der Industrie, Hypothekenpfandbriefe ... Der Inhaber erhält einen<br />
festen Zins, der jährlich ausgezahlt wird.<br />
Außerdem unterscheidet man:<br />
• Wertpapiere des AV: Beteiligungen, langfristige Vermögensanlagen<br />
• Wertpapiere des UV: vorrübergehende Anlage, Liquiditätsreserve.<br />
Alle Angaben ohne Gewähr Stand: 28.09.01 www.aipa.de Seite 51
2 C III.4) An- <strong>und</strong> Verkauf von Wertpapieren<br />
Der Aufwand für Wertpapiere landen nicht in der KLR, sondern muß abgegrenzt werden.<br />
Beispiel für Dividendenpapiere:<br />
1) Wir kaufen Aktien (inkl. Bankgebühr <strong>und</strong> 0,6 0 00 Maklergebühr).<br />
2) Verkauf: Stückkurs mal Anzahl: 470 * 30 = 14100,-<br />
minus 0,6 0 00 Maklergebühr: - 0,0106% - 149,46<br />
a) 13950,54<br />
minus Buchwert der 30 Aktien: 400 * 330 - 12000,90<br />
plus 0,6 0 00 Maklergebühr: + 0,0106 % + 127,20<br />
b) 12127,20<br />
a) - b) = Ertrag:<br />
In Kontensichtweise:<br />
1823,36<br />
S WP des UV H S Erträge WP H S Abtretung BJP des UV H S Bank H<br />
40424 (1) 12127,20 (2) 1823,34 (2) 1414,84 (4) 13950,54 (2) 40424 (1)<br />
26881,96 (3)<br />
S 1414,84 (4)<br />
SBK<br />
S H<br />
26881,96 (3)<br />
(3) Abschluß<br />
(4) Abschreibung<br />
Bewertung der Wertpapiere im Jahresabschluß:<br />
1) Niederstwertprinzip:<br />
Von zwei miteinander verglichenen Werten muß der niedrigere genommen werden.<br />
(Anschaffungskosten mit Stichtagskurs)<br />
1a) strenges Niederstwertprinzip:<br />
Es muß der niedrigste Wert genommen werden.<br />
1b) gemildertes Niederstwertprinzip:<br />
Es kann der niedrigste Wert genommen werden.<br />
Für WP d. UV gilt das strenge Niederstwertprinzip (1a), während für WP d. AV das<br />
gemilderte Niederstwertprinzip (1b) gilt.<br />
Kommen wir nun zu den festverzinslichen Wertpapieren / Zinspapieren:<br />
20.06.01: Ausgabe<br />
der Wertpapiere<br />
100 Stück<br />
02.03.02: Kauf bei einem Kurs<br />
von 88,70 DM <strong>und</strong> einem<br />
Nennbetrag von 100,- DM.<br />
Nominalzinssatz: 6%<br />
20.06.02:<br />
Erstmalig<br />
Zinsen<br />
Alle Angaben ohne Gewähr Stand: 28.09.01 www.aipa.de Seite 52
Stückzinsen = Nennwert * Nominalzinssatz * Tage / 360 = 423,33 DM<br />
Provision = Nennwert * Provisionszinssatz = 10000 DM * 0,005 = 50,00 DM<br />
Maklergebühr = Nennwert * Maklergebührensatz = 10000 DM * 0,00075 = 7,50 DM<br />
Kurswert ges. = Stückzahl * Kurswert / Stück = 100 * 88,70 DM = 8870,00 DM<br />
Σ = 9350,83 DM , Σ ohne Stückzinsen = 8927,50 DM<br />
Um entsprechend zu Buchen benötigen wir ein Konto namens 2700 Wertpapiere des UV.<br />
Folgende Buchungssätze ergeben sich:<br />
Kauf:<br />
2700 WP d. UV 8927,50 DM<br />
7510 Zinsaufwand 423,33 an 2800 Bank 9350,83 DM.<br />
Am 20.06.02 (Zinsen):<br />
Bruttozins 600 DM<br />
- 30% Kapitalertragssteuer 180 DM<br />
Zwischensumme 420 DM<br />
- 7,5% Soli auf Kapitalertragsst. 13,50 DM<br />
Nettozins 406,50 DM<br />
Somit wird dann wie folgt gebucht:<br />
2800 Bank 406,50 DM<br />
3001 Privat 193,50 DM an 5780 Erträge des UV 600 DM.<br />
Die Handhabung ist wie bei der Vorrauszahlung der Einkommenssteuer.<br />
Nun unterscheiden wir zwei Möglichkeiten: a) Kurswert sei 90 DM, b) Kurswert sei 80 DM:<br />
a)<br />
Ich wähle mir das Minimum(Anschaffungskosten, Tageswert), in diesem Fall die<br />
Anschaffungskosten: 8870 DM + 50 DM + 7,50 DM = 8927,50 DM <strong>und</strong> buche dann:<br />
SBK 8927,50 DM an 2700 WP d. UV 8927,50 DM.<br />
b)<br />
Ich wähle auch hier das Minimum(Anschaffungskosten, Tageswert), also den Tageswert:<br />
8000 DM + 50 DM + 7,50 DM = 8057,50 DM <strong>und</strong> buchen dann:<br />
SBK 8057,50 DM an 2700 WP d. UV 8057,50 DM.<br />
Um den Verlustsaldo zu buchen:<br />
AfA d. UV 870 DM an 2700 WP d. UV 870 DM.<br />
Nun: Verkauf von allen h<strong>und</strong>ert Wertpapieren zu 95 DM (Kurswert)= 9500 DM.<br />
Am 10.01.03 minus 0,575 % (Verkaufskosten) - 57,50 DM<br />
Zwischensumme 9442,50 DM<br />
plus Stückzinsen (Nennwert * 0,06 * 200/360) 333,33 DM<br />
9775,83 DM<br />
Alle Angaben ohne Gewähr Stand: 28.09.01 www.aipa.de Seite 53
Buchungssatz:<br />
2800 Bank 9775,83 DM an 2700 WP d. UV 9442,50 DM<br />
an 5780 Erträge aus (2700) 333,33 DM.<br />
Um den entstehenden Saldo auf dem Konto 2700 aufzulösen:<br />
2700 WP d. UV 1385 DM an 5460 Erträge aus dem Abgang von<br />
Gegenständen des UV 1385 DM.<br />
Merke:<br />
Stückzinsen werden vom Nennwert (Nominalwert) berechnet.<br />
2 C III.5) Buchhalterische Behandlung der Dividenden (aus Schmolke/Deitermann)<br />
Dividenden aus Aktien unterliegen sowohl der Körperschaftssteuer (30%) als auch der<br />
Kapitalertragssteuer (25%). Beide Steuern sind von der AG einzubehalten <strong>und</strong> an das<br />
Finanzamt abzuführen.<br />
Beispiel:<br />
Bruttodividende (erforderlicher Gewinn) 3600,- DM<br />
- 30% Körperschaftssteuer 1080,- DM<br />
Zwischensumme 2520,- DM<br />
- 25% Kapitalertragssteuer 630,- DM<br />
Nettodividende (Auszahlung als Bankgutschrift) 1890,- DM<br />
Aus steuerlichen Gründen ist die Dividende beim Aktienbesitzer brutto auf dem Konto 5780<br />
Erträge aus WP d. UV. (vgl. o.) <strong>und</strong> die in Abzug gebrachte Körperschaft- <strong>und</strong><br />
Kapitalertragssteuer auf dem Konto 3001 Privat als Vorrauszahlung auf seine eigene<br />
Einkommenssteuer zu buchen.<br />
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2 C IV.1) Anlagenbuchhaltung (Anlagenkartei)<br />
Das AV eines Industriebetriebes umfaßt alle Vermögensgegenstände, die dazu bestimmt sind,<br />
langfristig (dauernd) dem Unternehmen zu dienen.<br />
Dazu zählen vor allem die Sachanlagen:<br />
• Gr<strong>und</strong>stücke <strong>und</strong> Gebäude<br />
• Technische Anlagen <strong>und</strong> Maschinen<br />
• BGA (Betriebs- <strong>und</strong> Geschäftsaustattung)<br />
• Fuhrpark<br />
Außer den Sachanlagen zählen noch Finanzanlagen (Beteiligungen, langfristige Wertpapiere<br />
also des AVs) zum Anlagevermögen; Und Immaterielle Vermögensgegenstände (käuflich<br />
erworbener Geschäfts- oder Firmenwert), die eher von untergeordneter Bedeutung sind.<br />
Die Anlagekonten im Hauptbuch werden als Sammelkonten aufgeführt, um jedoch die<br />
Übersicht über die zahlreichen Einzelgegenstände zu wahren ist eine Anlagenbuchhaltung als<br />
Nebenbuchhaltung erforderlich.<br />
Für jeden einzelnden Anlagegegenstand ist eine Kartei (oder Datei) zu führen, die<br />
entsprechend detaillierte Daten beinhaltet.<br />
Merke:<br />
Die Anlagenkartei erläutert <strong>und</strong> ergänzt als Nebenbuchhaltung die einzelnen Anlagekonten<br />
des Hauptbuches.<br />
2 C IV.2) Anlagegüter<br />
2 C IV.2 a) Kauf / Anschaffung von Anlagegütern<br />
Gegenstände des AV sind zum Zeitpunkt der Beschaffung auf dem entsprechenden<br />
Anlagekonto zu aktivieren. Zu den Anschaffungskosten zählen alle Aufwendungen, die<br />
geleistet werden, um das Gut zu erwerben <strong>und</strong> in einen betriebsbereiten Zustand zu versetzen:<br />
Anschaffungspreis netto<br />
+ Anschaffungsnebenkosten (Überführung, Zulassung, Montage ...)<br />
- Anschaffungskostenminderungen (Rabatte, Skonti, Boni ...)<br />
Anschaffungskosten<br />
Merke:<br />
• Anlagegüter sind bei Erwerb mit den Anschaffungskosten zu bewerten.<br />
• Finanzierungskosten gehören NICHT zu den Anschaffungskosten.<br />
• Nachlässe mindern die Anschaffungskosten des Anlageguts <strong>und</strong> sind deshalb unmittelbar<br />
auf dem entsprechenden Anlagekonto zu buchen.<br />
• Die Anschaffungskosten bilden die Bemessungsgr<strong>und</strong>lage für die AfA.<br />
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2 C IV.2 a *) Eigene Herstellung von Anlagegütern<br />
Unter innerbetrieblichen Leistungen versteht man alle Leistungen, die im eigenen Betrieb<br />
erstellt <strong>und</strong> genutzt werden.<br />
Merke:<br />
• Eigenleistungen sind mit ihren Herstellungskosten zu aktivieren, sofern sie eine<br />
Werterhöhung des Anlagegegenstandes bedeuten.<br />
• Die Abschreibung erfolgt nach der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer.<br />
1) Buchung bei Anfall des Herstellungsaufwands:<br />
Verschiedene Herstellkonten Klasse 6 <strong>und</strong> 7<br />
an Klasse 0 <strong>und</strong> 2.<br />
2) Buchung bei Aktivierung der Eigenleistung:<br />
0700 TA <strong>und</strong> Maschinen an 5300 Aktivierte Eigenleistungen.<br />
Das Konto 5300 ist über das Konto 8020 GuV abzuschließen.<br />
2 C IV.2 aa) Anzahlungen auf Anlagen<br />
Anzahlungen auf Anlagen werden auf dem Konto 0900 Geleistete Anzahlungen auf<br />
Sachanlagen gebucht <strong>und</strong> im AV der Bilanz gesondert ausgewiesen. Alle Anzahlungen sind<br />
umsatzsteuerpflichtig. Die Anzahlungsrechnung muß die Höhe der Anzahlung <strong>und</strong> die<br />
umsatzsteuer ausweisen.<br />
Beispiel-Buchung:<br />
0900 Geleistete Anzahlungen auf Sachanlagen 150.000 DM<br />
2600 Vorsteuer 22.500 DM<br />
an 2800 Bank 172.500 DM.<br />
2 C IV.2 ab) Anlagen im Bau<br />
Handelt es sich bei der Anzahlung auf im Bau befindliche Anlagen, so wird dies über das<br />
Konto 0950 Anlagen im Bau erfaßt. Diese sind in der Bilanz ebenfalls gesondert auszuweisen.<br />
Merke:<br />
Anzahlungen auf Sachanlagen <strong>und</strong> Anlagen im Bau sind im AV der Bilanz gesondert<br />
auszuweisen, weil sie noch nicht der AfA unterliegen.<br />
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2 C IV.2 a**) Abschreibung auf Anlagegüter (Wiederholung)<br />
Die Abschreibung erfaßt die Wertminderung des Anlageguts (Nutzung, technischer<br />
Fortschritt, Entwertung, außergewöhnliche Ereignisse usw.) verursacht wird. AfA stellen<br />
Aufwand dar <strong>und</strong> vermindern den Steuerpflichtigen Gewinn <strong>und</strong> somit die gewinnabhängigen<br />
Steuern, wie Einkommens-, Körperschafts-, Gewerbesteuer.<br />
Man unterscheidet:<br />
• abnutzbare- (Gebäude, Fahrzeuge, Anlagen, BGA) <strong>und</strong> nicht abnutzbare Anlagegüter<br />
(Gr<strong>und</strong>stücke, WP d. AV, Beteiligungen, Langfristige Forderungen).<br />
• planmäßige (linear, degressiv, Leistungsabschreibung) <strong>und</strong> außerplanmäßige AfA<br />
(Verkehrswertverlust, kontaminierter Boden usw).<br />
Die planmäßige AfA wird auf dem Konto 6520 Abschreibungen auf Sachanlagen- , die<br />
außerplanmäßige AfA auf dem Konto 6550 Außerplanmäßige Abschreibungen auf<br />
Sachanlagen gebucht.<br />
Merke:<br />
• Abnutzbare Anlagegüter werden planmäßig nach ihrer Nutzungsdauer abgeschrieben.<br />
Daneben müssen außerplanmäßige Abschreibungen für außergewöhnliche <strong>und</strong> dauernde<br />
Wertminderungen vorgenommen werden.<br />
• Nicht abnutzbare Anlagen können nur außerplanmäßig abgeschrieben werden.<br />
Siehe zum Thema AfA auch auf Seite 25:<br />
2 B II.3cb) Exkurs: Abschreibungen von Anlagegütern (AfA)<br />
2 C IV.2 b) Ausscheiden von Anlagegütern<br />
Durch Verkauf oder Entnahme von Anlagegütern entsteht steuerpflichtiger Umsatz.<br />
Gr<strong>und</strong>lage für die Umsatzsteuer ist der Nettoverkaufspreis, im Falle der Entnahme der<br />
Teilwert, der dem Tageswert / Wiederbeschaffungswert entspricht. Verkäufe oder Entnahmen<br />
von Gr<strong>und</strong>stücken <strong>und</strong> Gebäuden sind umsatzsteuerfrei, da der Erwerber hierfür bereits eine<br />
andere Verkehrssteuer, nämlich die Gr<strong>und</strong>erwerbssteuer (2%) zu zahlen hat.<br />
Meist differieren Netto-VK bzw. Tageswert vom Buchwert.<br />
1) Nettoverkaufspreis / Tageswert > Buchwert : Ertrag, zu erfassen auf dem Konto 5460<br />
Erträge aus Vermögensabgang.<br />
2) Nettoverkaufspreis / Tageswert < Buchwert : Aufwand, zu erfassen auf dem Konto 6960<br />
Verluste aus Vermögensabgang.<br />
Um den Buchwert unterjährig zu ermitteln, ist die AfA zeitanteilig bis auf den vollen<br />
vorhergehenden Monat vorzunehmen.<br />
Beispiel:<br />
Buchwert der Maschine zum 01.01. 24.000 DM<br />
- AfA für 7 Monate (7/12 von 12.000 DM) 7.000 DM<br />
Buchwert zum 07.08. 17.000 DM<br />
Buchung:<br />
0700 AfA auf Sachanlagen 7000 DM an 0700 TA u. Maschinen 7000 DM.<br />
Alle Angaben ohne Gewähr Stand: 28.09.01 www.aipa.de Seite 57
2 C IV.2 ba) Verkauf von Anlagegütern<br />
Der Verkauf eines Anlageguts ist auf das Zwischenkonto 5410 Erlöse aus Anlageabgängen zu<br />
buchen. Auch hier muß die Steuer entsprechend berücksichtigt werden:<br />
In jedem Fall vorweg:<br />
6520 Abschreibung 8000 DM an 0700 TA u. Maschinen 8000 DM.<br />
Der Anfangsbestand sei 96000 DM. Es folgen nun 3 mögliche Fälle.<br />
Wichtig: Zwischen den einzelnden Schritten: Umsatzsteuervoranmeldung durchführen.<br />
Fall 1) Verkauf zum Buchwert von 88 TDM, dann Ausgleich des 0700er Kontos:<br />
2400 Forderungen 101200 DM an 5410 Erlöse aus Anlageabgängen 88 TDM<br />
an 4800 Umsatzsteuer 13200 DM.<br />
(Umsatzsteuer-Verprobung)<br />
5410 Erlöse aus Anlageabgängen 88 TDM an 0700 TA u. Maschinen 88 TDM.<br />
Fall 2) Verkauf für 100 TDM > Buchwert 88 TDM, dann Korrekturbuchung des 0700er<br />
Kontos:<br />
2400 Forderungen 115 TDM an 5410 Erlöse aus Anl.Abgängen 100 TDM<br />
an 4800 Umsatzsteuer 15 TDM.<br />
(Umsatzsteuer-Verprobung)<br />
5410 Erlöse aus Anlageabgängen 100 TDM an 0700 TA u. Maschinen 88 TDM<br />
an 5460 Erträge aus Anl.Abgängen 12 TDM.<br />
Fall 3) Verkauf für 70 TDM < Buchwert 88 TDM, dann Korrekturbuchung des 0700er<br />
Kontos:<br />
2400 Forderungen 80500 DM an 5410 Erlöse aus Anl.Abgängen 70 TDM<br />
an 4800 Umsatzsteuer 10500 DM.<br />
(Umsatzsteuer-Verprobung)<br />
6960 Verluste aus Anlageabgängen 18 TDM<br />
5410 Erlöse aus Anlageabgängen 70 TDM an 0700 TA u. Maschinen 88 TDM.<br />
Nachfolgend die einzelnen Möglichkeiten auf einem Kontenblatt:<br />
S Maschinen u.TA H S Abschreibung H S Umsatzsteuer H S Forderungen L+L H<br />
AB 96000 8000 8000 13200 101200<br />
88000 15000 115000<br />
88000 10500 80500<br />
88000<br />
S 5410 H S 5460 H S 6960 H<br />
88000 88000 12000 18000<br />
100000 100000<br />
70000 70000<br />
Alle Angaben ohne Gewähr Stand: 28.09.01 www.aipa.de Seite 58
2 C IV.2 bb) Entnahme von Anlagegütern<br />
Wird ein Anlagegut in das Privatvermögen übernommen, liegt umsatzsteuerlicher<br />
Eigenverbrauch vor. Die Entnahme ist zum Tageswert anzusetzen <strong>und</strong> unterliegt mit diesem<br />
Wert der Umsatzsteuer. Die Buchung läuft über das Konto 5420 Eigenverbrauch.<br />
Beispiel: VW Käfer, Baujahr 53 mit Restbuchwert 1,- DM an die Tochter. Wir brauchen<br />
noch den Tageswert des Käfers, sagen wir 6000 DM.<br />
6000 DM - 1 DM = 5999 DM Ertrag aus Anlagenabgang.<br />
Buchung:<br />
1)<br />
3001 Privatentnahmen 6900 DM an 5420 Eigenverbrauch 6000 DM<br />
an 4800 Umsatzsteuer 900 DM.<br />
2)<br />
5420 Eigenverbrauch 6000 DM<br />
an 0840 Fuhrpark 1 DM<br />
an 5460 Erträge aus Vermögensabgang 5999.<br />
S Fuhrpark H S Umsatzsteuer H S Privat H<br />
EBK 1 DM 1 DM 900 DM 6900 DM<br />
5460 5420<br />
S H S H<br />
5999 DM 6000 DM 6000 DM<br />
C IV.2 c) Werterhaltende <strong>und</strong> werterhöhende Reparaturen<br />
Beispiel:<br />
Eine alte Druckmaschine mit Bleisatz wird umgerüstet, wobei entsprechende Zylinder gebaut<br />
werden müssen. In diesem Fall handelt es sich nicht um eine Instandhaltung, sondern um<br />
werterhaltende Maßnahmen. Dies führt erst zur Zuschreibung (?), dann zur linearen<br />
Abschreibung.<br />
Prinzip bei „werterhaltenden Reparaturen“:<br />
1. Blick in das Gesetz<br />
2. ADS (Adler, Düring, Schmaltz): „Kommentar zur Bilanzierung“ auf CD oder als Buch.<br />
3. Wirtschaftsprüfer oder Steuerberater fragen.<br />
Alle Angaben ohne Gewähr Stand: 28.09.01 www.aipa.de Seite 59<br />
2
2 C IV.3) Geringwertige Wirtschaftsgüter (GWG)<br />
Bei beweglichen Gütern mit Anschaffungskosten bis 800 DM wählen zwischen<br />
1. Vollabschreibung im Jahr der Anschaffung<br />
2. Abschreibung nach der Nutzungsdauer<br />
Die beweglichen Güter müssen - selbständig nutzbar,<br />
- bewertbar <strong>und</strong><br />
- abnutzbar sein.<br />
Beispiel: EDV-Tastatur ist kein GWG, da Einbauteil bzw. Bestandteil eines Aggregats.<br />
Eine Schreibmaschine hingegen ist ein GWG, da eigenständig.<br />
Das benötigte Konto lautet 0890 Geringwertige Wirtschaftsgüter:<br />
1) Anschaffung<br />
0890 GWG 600 DM<br />
2600 Vorsteuer 90 DM an 2800 Bank.<br />
2) Jahresabschluß (Vollabschreibung)<br />
6540 Abschreibung auf GWG 600 DM an 0890 GWG.<br />
2 C IV.4) Aktivierungspflichtige innerbetriebliche Leistungen<br />
Alle Angaben ohne Gewähr Stand: 28.09.01 www.aipa.de Seite 60
2 C V) Die Steuern der Unternehmung<br />
2 C V.1) <strong>Überblick</strong> (Folie)<br />
Bei Steuervorrauszahlung wird der zuletzt berechnete Betrag vom Finanzamt verwendet. Die<br />
Steuererklärung der Einkommessteuer kann bis zu 2 ½ Jahren nach der letzten<br />
Steuererklärung liegen. In der Zwischenzeit könnten durch höhere Gewinne bedrohliche<br />
Steuernachzahlungen anstehen (Dies ist der dritthäufigste Konkursgr<strong>und</strong> bei<br />
Kleinunternehmen, denn die Nachzahlung, die Nachzahlung der Vorrauszahlung <strong>und</strong> die<br />
Nachzahlung von der Nachzahlung der Vorrauszahlugn werden binnen 4 Wochen<br />
eingetrieben).<br />
Steuerhinterziehung ist strafbar <strong>und</strong> führt zu Nachzahlung, Freiheitsentzug, Bußgeld.<br />
Steuerverkürzung führt lediglich zu Nachzahlung.<br />
Die Einkommens-St. der Personengesellschaften entspricht der Höhe nach etwa der<br />
Körperschafts-St. der Kapitalgesellschaften.<br />
Die Gemeindesteuer wird von den Gemeinden <strong>und</strong> B<strong>und</strong>esländern erhoben, um reine<br />
Gemeindeaktivitäten zu schaffen (Straßenbau, Kanalbau, Erschließung ...). Sie ist ins Gerede<br />
gekommen, weil diese in der Höhe von den Gemeinden FREI gesetzt werden. Demzufolge<br />
wird die Gewerbesteuer (eine Gemeindesteuer) zum Standortfaktor für das Gewerbe, also<br />
jeden stehenden Gewerbebetrieb (keine Würstchenbuden oder Bauchläden).<br />
Die Gewerbesteuer besteht aus: 1) Gewerbeertrag<br />
2) Gewerbekapital.<br />
Es ist egal ob es sich um EK oder FK handelt !<br />
zu 1) Gewerbeertrag = Saldo GuV + Hinzurechnungen (Zinsen für Bauschulden,<br />
Rentenzahlungen, usw) - Kürzungen.<br />
Jedes Unternehmen hat einen sog. Freibetrag bei natürlichen Personen /<br />
Personengesellschaften.<br />
Gewerbeertrag - Freibetrag = Bemessungsgr<strong>und</strong>lage für Gewerbeertrag<br />
(Hiervon 5% ist der sog. Steuermeßbetrag 1)<br />
zu 2) Gewerbekapital = ............. + Hinzurechnungen (Dauerschulden /<br />
Hypotheken, Kredite) - Kürzungen (Einheitswerte).<br />
Der Einheitswert des Betriebsvermögens wird aus amtlichem Tabellenwerk<br />
entnommen. Auch hier gibt es einen Freibetrag von 120 TDM:<br />
Gewerbekapital - Freibetrag = Bemessungsgr<strong>und</strong>lage für Gewerbe<br />
(Hiervon 2 Promille ist der sog. Steuermeßbetrag 2)<br />
Gewerbesteuer = Hebesatz * (Steuermeßbetrag 1 + Steuermeßbetrag 2)<br />
Hebesatz : 300-450 %, festgelegt durch die Gemeinde<br />
Alle Angaben ohne Gewähr Stand: 28.09.01 www.aipa.de Seite 61
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Die Gewerbesteuer ist 4 mal jährlich (15. Feb, 15. Mai, 15. Aug, 15. Nov) zu entrichten <strong>und</strong><br />
zwar in der Höhe 25% der echten Gewerbesteuer des Zeitraumes. In der Praxis sagt man, daß<br />
etwa 14-16% vom Jahresüberschuß der Gewerbesteuer entspricht.<br />
2 C V.2) Aktivierungspflichtige Steuern<br />
Bestimmte Steuern <strong>und</strong> Abgaben sind als Anschaffungsnebenkosten auf den entsprechenden<br />
Bestandskonten zu buchen:<br />
• Gr<strong>und</strong>erwerbsteuer bei Kauf von Gr<strong>und</strong>stücken <strong>und</strong> Gebäuden (2%)<br />
• Zölle bei Einfuhr von Erzeugnissen <strong>und</strong> Maschinen u.a. aus Nicht-EU-Staaten.<br />
2 C V.3) Aufwandsteuern<br />
Zu den Aufwandsteuern (Betriebssteuern) gehören alle Steuern, die Aufwand darstellen <strong>und</strong><br />
somit den Gewinn mindern. Man bezeichnet sie auch als Kostensteuern oder<br />
Betriebsausgaben:<br />
• Gewerbesteuer: 7000 Gewerbekapitalsteuer, 7700 Gewerbeertragssteuer<br />
• 7020 Gr<strong>und</strong>steuer<br />
• 7030 KFZ-Steuer<br />
• 7080 Sonstige Betriebssteuern<br />
2 C V.4) Personensteuern<br />
Personensteuern betreffen die Person des Unternehmers <strong>und</strong> NICHT das Unternehmen. Sie<br />
dürfen daher nicht als Aufwand behandelt werden, sondern sind aus dem Gewinn zu zahlen:<br />
• 3001 Einkommenssteuer<br />
• 3001 Kirchensteuer<br />
• 3001 bzw. 7010 Vermögenssteuer<br />
• 7710 Körperschaftssteuer<br />
Die buchhalterische Behandlung der Personensteuer richtet sich nach der Rechtsform der<br />
Unternehmung, auf die hier nicht näher eingegangen werden soll.<br />
2 C V.5) Steuern als Durchlaufender Posten<br />
Unter Durchlaufsteuern versteht man diejenigen Steuern, die das Unternehmen im Auftrag<br />
des Finanzamtes von Steuerpflichtigen einzieht <strong>und</strong> abführt. Für die Unternehmung sind diese<br />
Steuern lediglich „durchlaufende Posten“ <strong>und</strong> sind als Sonstige Verbindlichkeiten gegenüber<br />
dem Finanzamt auszuweisen. Hierzu zählen:<br />
• 2600 <strong>und</strong> 4800 Umsatzsteuer<br />
• 4830 Kirchensteuer<br />
• 7080 Verbrauchsteuern<br />
Die Umsatzsteuer ist die bedeutendste Durchlaufsteuer. Zu den Durchlaufsteuern zählen aber<br />
auch die Verbrauchsteuern (Mineralölsteuer, Tabaksteuer, Kaffeesteuer usw.), die als Kosten<br />
in die Verkaufspreise einkalkuliert werden.<br />
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2 C V.6) Außerordentlicher Steueraufwand <strong>und</strong> Steuererstattung<br />
Nachzahlungen von Betriebssteuern für frühere Geschäftsjahre, in denen keine ausreichenden<br />
Steuerrückstellungen gebildet wurden, sind als Aufwand in der Kontenklasse 7 zu erfassen.<br />
Gleiches gilt für Steuerrückerstattungen von Betriebssteuern als Ertrag.<br />
Gebucht wird auf die Konten 5490 Periodenfremde Erträge <strong>und</strong> 6990 Periodenfremde<br />
Aufwendungen. Beispiel:<br />
Nachzahlung:<br />
6990 Periodenfremde Aufwendungen an 2800 Bank.<br />
Rückerstattung:<br />
2800 Bank an 5490 Periodenfremde Erträge.<br />
Merke:<br />
• Nur Aufwandsteuern mindern den Gewinn des Unternehmens<br />
• Nachzahlungen <strong>und</strong> Rückerstattungen sind als periodenfremder Aufwand bzw. Ertrag zu<br />
buchen<br />
• Steuerstrafen sind als Privatentnahme zu behandeln<br />
2 D) Der Jahresabschluß der Unternehmung<br />
2 D I) Aufgaben, Gr<strong>und</strong>sätze, Bestandteile<br />
Aufgaben:<br />
• Rechenschaftslegung, Informationsfunktion über Vermögen <strong>und</strong> Schulden, über<br />
Finanz- <strong>und</strong> Ertragslage<br />
• Gewinnermittlung<br />
• Gewinnverteilung (Aufgabe der Gesellschafter)<br />
• Steuerermittlung<br />
Gr<strong>und</strong>sätze:<br />
• GoB<br />
• Folie: Allgemeine Gliederungsgr<strong>und</strong>sätze für den Jahresabschluß der<br />
Kapitalgesellschaft<br />
Der Jahresabschluß ist eine Zeitpunkt-, bei der GuV um eine Zeitraumrechnung.<br />
Bestandteile:<br />
Bei Einzelunternehmen <strong>und</strong> Personengesellschaften besteht der Jahresabschluß nur aus Bilanz<br />
<strong>und</strong> GuV, während bei Kapitalgesellschaften zusätzlich ein Anhang erstellt werden muß.<br />
Genauere Information auf Abbildung 11, Seite 10.<br />
Auch die Größeneinteilung von Kapitalgesellschaften (Abbildung 10, Seite 10) wurde schon<br />
behandelt.<br />
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Zum Anhang:<br />
a)<br />
Erläuterungsfunktion: Bemerkungen, „Welche Bilanzbewertungsmethoden sind angewandt<br />
?“, Erläuterung der einzelnen Bilanz- <strong>und</strong> GuV-Positionen, Haftungsbedingungen, bei<br />
Konzernen: Konzernstruktur (Verflechtungen) aufzeigen.<br />
b)<br />
Ergänzungsfunktion: Versuch einzelnde Bilanzpositionen „aufzubrechen“, um die Struktur<br />
der Bilanz aufzuzeigen mittels eines sog. Anlage-Gitters, Forderungs-Gitters, Verbindl.-<br />
Gitters, ...<br />
c)<br />
Lageberichtsfunktion: Darstellung des abgelaufenden Geschäftsjahres, sicheren Einblick eines<br />
Lesers ermöglichen, Erklärung, was zwischen Bilanzstichtag <strong>und</strong> -Erstellungstag passiert ist,<br />
Stellungnahme zur vorraussichtlichen wirtschaftlichen Entwicklung im Geschäftsjahr,<br />
Eingehen auf Forschungen <strong>und</strong> Entwicklungen.<br />
Hier wird der „verbale Schleier“ benutzt, weil sonst die Konkurrenz zuviel Einblick erhält.<br />
2 D II) Zeitliche Abgrenzung im Jahresabschluß<br />
Das Hauptziel der Fibu ist die Ermittlung des periodenrichtigen Unternehmensergebnisses.<br />
Bei Aufstellung des Jahresabschlusses sollte man für jede Aufwands- <strong>und</strong> Ertragsbuchung<br />
fragen, ob diese im laufenden Geschäftsjahr wirksam wird. Dazu ergänzend die Frage, ob<br />
Buchungen aus dem alten Geschäftsjahr vorliegen, deren Zahlung im neuen Geschäftsjahr<br />
liegen. In diesem Falle werden die Konten 4890 Sonstige Verbindlichkeiten bzw. 2690<br />
Sonstige Forderungen.<br />
Werden dagegen bereits Zahlungen im alten Jahr für Aufwendungen <strong>und</strong> Erträge des neuen<br />
Jahres geleistet, sind die Aufwands- <strong>und</strong> Ertragskonten zum Jahresabschluß mit Hilfe<br />
folgender Konten zu berichtigen:<br />
2900 Aktive Rechnungsabgrenzung (ARA)<br />
4900 Passive Rechnungsabgrenzung (PRA)<br />
Hierzu folgendes Beispiel: Wir zahlen eine Feuerversicherung über 6000 DM für ein halbes<br />
Jahr (Dez-Mai) des Folgejahres. Die Zahlung erfolgt erst im Februar des neuen Jahres:<br />
Im alten Jahr:<br />
1. 6900 Versicherung 1000 DM an 4890 Sonstige Verbindl. 1000 DM.<br />
2. 8020 GuV 1000 DM an 6900 Versicherung 1000 DM.<br />
3. 4890 Sonstige Verbindl. 1000 DM an 8010 SBK 1000 DM.<br />
Im neuen Jahr:<br />
4. 8010 SBK 1000 DM an 4890 Sonstige Verbindl. 1000 DM.<br />
5. 6900 Versicherung 5000 DM<br />
4890 Sonstige Verbindl. 1000 DM an 2800 Bank 6000 DM.<br />
Nun haben wir ins neue Geschäftsjahr gebucht.<br />
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Was ist, wenn wir im alten Geschäftsjahr buchen, weil der Buchhalter pennt <strong>und</strong> die erste<br />
Buchung durchführt ?<br />
1. 6900 Versicherung 6000 DM an 2800 Bank 6000 DM.<br />
Nun erwacht der Buchhalter <strong>und</strong> bemerkt, daß nicht korrekt gebucht wurde:<br />
2. 2900 ARA 5000 DM an 6900 Versicherung 5000 DM.<br />
3. 8020 GuV 1000 DM an 6900 Versicherung 1000 DM.<br />
4. 8010 SBK 5000 DM an 2900 ARA 5000 DM.<br />
Im neuen Jahr stehen folgende Buchungen an:<br />
5. 2900 ARA 5000 DM an 1000 EBK 5000 DM.<br />
6. 6900 Versicherung 5000 DM an 2900 ARA 5000 DM.<br />
Also Zeitraumrichtig: 1000 DM im alten Jahr <strong>und</strong> 5000 DM im neuen Jahr buchen. Es ist<br />
auch möglich über PRA zu buchen.<br />
Merke: Zeitraumrichtiges Abgrenzen von Geschäftsvorfällen.<br />
Eine weitere Position, die zeitliche Abgrenzung aufnimmt ist die der Rückstellungen<br />
(zukünftige Geschäftsvorfälle, deren Höhe <strong>und</strong> Zeitpunkt noch nicht bekannt sind).<br />
Nun stehen die Rückstellung im alten Jahr für die Zahlung im neuen Jahr, da die<br />
Fremdinstandhaltung / Reparatur über 4500 DM nicht im alten Jahr durchgeführt werden<br />
konnte:<br />
altes Jahr:<br />
1. 6160 Fremdinstandhaltung 4500 DM an 3900 Rückstellungen 4500 DM.<br />
2. 8020 GuV 4500 DM an 6160 Fremdinstandhaltung 4500 DM.<br />
3. 3900 Rückstellungen 4500 DM an 8010 SBK 4500 DM.<br />
neues Jahr:<br />
4. 1000 EBK 4500 DM an 3900 Rückstellungen 4500 DM.<br />
Außerdem sind wieder drei Fälle denkbar:<br />
Fall 1) Rückstellung war genau richtig (Reparaturpreis: 4500 DM)<br />
Fall 2) Rückstellung war zu klein (Reparaturpreis: 5000 DM)<br />
Fall 3) Rückstellung war zu groß (Reparaturpreis: 4000 DM)<br />
Fall 1)<br />
3900 Rückstellungen 4500 DM<br />
2600 Vorsteuer 675 DM an 2800 Bank 5175 DM.<br />
Fall 2)<br />
3900 Rückstellungen 4500 DM<br />
2600 Vorsteuer 750 DM<br />
6160 Fremdinstandhaltung 500 DM an 2800 Bank 5750 DM.<br />
Fall 3)<br />
3900 Rückstellungen 4500 DM<br />
2600 Vorsteuer 600 DM an 2800 Bank 4600 DM<br />
an 5480 Erträge a.Rückstell-Auflös. 500 DM.<br />
Alle Angaben ohne Gewähr Stand: 28.09.01 www.aipa.de Seite 66
2 D III) Die Bewertung von Vermögensteilen <strong>und</strong> Schulden<br />
- Wertbeimessung von materiellen <strong>und</strong> imateriellen Dinge im Jahresabschluß.<br />
- Möglichkeiten der Bilanzfrisur.<br />
- Bewertungsgesetze zur Verhinderung der Bilanzfrisur.<br />
Wir müssen eigentlich unterscheiden lernen:<br />
Bewertungszweck, also Aufstellung einer Handelsbilanz.<br />
Schuld- <strong>und</strong> Vermögensgegenstände richtig bewerten, so daß der Eigentümer nicht zuviel<br />
Geld dem Unternehmen entnimmt.<br />
Kapitalerhaltung <strong>und</strong> Gläubigerschutz.<br />
2 D III 1) Gr<strong>und</strong>sätze<br />
• Bilanzidentität (auch Bestandteil der GoB), Schlußbilanz = Eröffnungsbilanz<br />
• Going-Concern-Prinzip: Wertansätze als wenn das Unternehmen zukünftig weiter besteht<br />
(also vernünftige Werte <strong>und</strong> keine Zerschlagungswerte bei Konkurs benutzen)<br />
• Einzelbewertung: Jedes Vermögen <strong>und</strong> jede Schuld ist einzelnd zu bewerten, wobei für<br />
Kleinswaren (Knöpfe, Nähnadeln) eine Sammelbewertung möglich ist.<br />
Beispiel zu Zerschlagungswert:<br />
Eine Maschine wird auf den Buchwert 2,6 Mio abgeschrieben, sie ist ein Verbindungsglied<br />
zwischen zwei weiteren Maschinen.<br />
Bei Konkurs will keiner diese Maschine kaufen, deshalb liegt der Zerschlagungswert bei<br />
beispielsweise 1 Mio, bei welchem die Maschine doch noch verkauft wird (unabhängig vom<br />
Buchwert).<br />
„Lesen Sie mal Zwangsversteigerungen durch: Tresor für 20,- DM, denn den kann Keiner<br />
Tragen, deshalb dieser niedrige Zerschlagungswert“.<br />
2 D III 2) Anlagevermögen<br />
Man unterscheidet außerdem abnutzbare - <strong>und</strong> nicht abnutzbare Wirtschaftsgüter:<br />
• Nur abnutzbare Anlagegüter unterliegen einer planmäßigen AfA, die fortgeführten<br />
Anschaffungskosten/Herstellkosten bilden den Wertansatz<br />
• Die Anschaffungskosten stellen i.d.R den Wertansatz eines nicht abnutzbaren<br />
Wirtschaftsgutes dar<br />
• Alle Anlagegüter müssen bei einer voraussichtlich dauernden oder dürfen bei einer nur<br />
vorrübergehenden Wertminderung außerplanmäßig auf den niedrigeren Tageswert<br />
abgeschrieben werden.<br />
• Eine Wertaufholung (Zuschreibung) ist bei Wegfall der Wertminderung gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
möglich, jedoch höchstens bis zu den (fortgeführten) Anschaffungskosten.<br />
Alle Angaben ohne Gewähr Stand: 28.09.01 www.aipa.de Seite 67
2 D III 3) Umlaufvermögen<br />
Für die Bewertung der Wirtschaftsgüter gilt das strenge Niederstwertprinzip, d.h. daß von<br />
zwei möglichen Wertansätzen (Tageswert, Anschaffungskosten / Herstellungskosten) stets der<br />
niedrigere Wert in das Inventar <strong>und</strong> die Schlußbilanz einzusetzen ist. Die Anschaffungskosten<br />
/ Herstellungskosten bilden die Wertobergrenze.<br />
Wir unterteilen das UV in Vorräte, Forderungen <strong>und</strong> Sonstiges.<br />
2 D III 3a) Vorratsvermögen<br />
Hierzu zählen:<br />
• RHB-Stoffe<br />
• Unfertige Erzeugnisse<br />
• Fertige Erzeugnisse<br />
• Handelswaren<br />
Diese müssen nach dem Prinzip der Einzel- oder Sammelbewertung <strong>und</strong> dem strengen<br />
Niederstwertprinzip bewertet werden:<br />
Vorratsvermögen<br />
Formen der Bewertung<br />
Einzelbewertung Sammelbewertung Festbewertung<br />
Durchschnittsverfahren Verbrauchsfolgeverfahren Gruppenbewertung<br />
DS-Wert<br />
p.a.<br />
gewogenes<br />
arithmetisches<br />
Mittel<br />
permanenter<br />
DS-Wert<br />
gleitende<br />
Durchschnitte<br />
zeitliche<br />
Kriterien<br />
FIFO<br />
LIFO<br />
Wertkriterien<br />
Alle Angaben ohne Gewähr Stand: 28.09.01 www.aipa.de Seite 68<br />
HIFO<br />
LOFO<br />
HIFO = LIFO bei konstant steigenden Preisen<br />
HIFO = FIFO bei konstant sinkenden Preisen<br />
LOFO = FIFO bei konstant steigenden Preisen<br />
LOFO = LIFO bei konstant sinkenden Preisen<br />
Abbildung 29: Formen der Vorratsbewertung
2 D III 3b) Forderungen<br />
Wir teilen die Forderungen ein:<br />
- werthaltige Forderungen, die wahrscheinlich bezahlt werden<br />
- nicht werthaltige Forderungen, die gar nicht oder in Teilen bezahlt werden.<br />
Mit Hilfe einer ABC-Analyse werden die Forderungen einzeln zur Brust genommen<br />
(Konzentration nach dem Schwerpunktprinzip).<br />
1) Bei zweifelhaften Forderungen buchen wir:<br />
2400 Forderungen 1150 DM an 5000 Erlöse 1000 DM<br />
an 4800 Umsatzsteuer 150 DM.<br />
2) Wir „hören“ oder denken, daß unser Schuldner Konkurs geht:<br />
2470 Zweifelhafte Forderungen 1150 DM an 2400 Forderungen 1150 DM.<br />
3a) Wir erfahren nun, daß wir richtig gedacht haben, unser Schuldner ist Konkurs, mangels<br />
Masse (keine Kohle):<br />
6951 AfA Forderungen 1000 DM<br />
4800 Umsatzsteuer 150 DM an 2470 Zweifelhafte Forderungen 1150 DM.<br />
Anderes Möglichkeit:<br />
3b) Wir haben auf schon zweifelhafte Forderungen gebucht (Schritt 2) <strong>und</strong> erhalten nun 30%<br />
von der eigentlichen Forderung:<br />
2800 Bank 345 DM<br />
6951 AfA Forderungen 700 DM<br />
4800 Umsatzsteuer 105 DM an 2470 Zweifelhafte Forderungen.<br />
Wenn uns unterjährig bekannt wird, daß ein Debitor Zahlungsprobleme hat oder in<br />
Konkursgefahr gerät, buchen wir vorrausschauend nach 2470 Zweifelhafte Forderungen.<br />
Obige Vorgänge in Kontensichtweise:<br />
S Forderungen H S AfA Forderungen H S Umsatzsteuer H<br />
1150 1150 1000 150 150<br />
700 150<br />
S Bank H S Zweifelhafte Ford. H S Erlöse H<br />
345 1150 1150 1000<br />
1150<br />
Merke:<br />
• Die Abschreibung dar nur vom Nettowert der Forderung erfolgen.<br />
• Die Umsatzsteuer darf erst bei (Teil-)Ausfall der Forderung berichtigt werden<br />
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2 D III 3ba) Einzelwertberichtigung (EWB) zweifelhafter Forderungen<br />
Unser Beispiel, wobei AB: 8000 DM sei:<br />
2470 Zweifelhafte Forderungen 1150 DM an 2400 Forderungen 1150 DM.<br />
6952 Einstellung in EWB 500 DM an 3670 EWB 500 DM.<br />
8010 SBK 6850 DM an 2400 Forderungen 6850 DM.<br />
8010 SBK 1150 DM an 2470 Zweifelhafte Ford. 1150 DM.<br />
3670 EWB 500 DM an 8010 SBK 500 DM.<br />
8020 GuV 500 DM an 6952 Einstellung in EWB 500 DM.<br />
Im neuen Jahr, Eröffnung über EBK:<br />
2800 Bank 460 DM<br />
6951 AfA Forderungen 600 DM<br />
4800 Umsatzsteuer 90 DM an 2470 Zweifelhafte Forderungen 1150 DM.<br />
„Oh, seid ihr werthaltig ?“<br />
Fall 1) werthaltige Forderung<br />
3670 EWB 500 DM an 5450 Erträge WB-Herabsetzung 500 DM.<br />
Fall 2) nicht werthaltige Forderung<br />
2470 Zweifelhafte Forderungen 2100 DM an 2400 Forderungen 2100 DM.<br />
6952 Einstellung in EWB 550 DM an 3670 EWB 550 DM.<br />
2 D III 3bb) Pauschalwertberichtigung (PWB) der Forderungen<br />
Bei großem K<strong>und</strong>enstamm ist eine EWB aller Forderungen zu zeitaufwendig. Auch bei den<br />
sonst zuverlässigen Debitoren können durch nicht vorhersehbare Ereignisse oder<br />
Konjunkturflauten Liquiditätsengpässe auftreten. Diesem allgemeinen Ausfall- bzw.<br />
Kreditrisiko trägt man mit der PWB Rechnung.<br />
Es wird aus den Erfahrungen der letzten 3-5 Jahre ein Prozentsatz ermittelt <strong>und</strong> auf den<br />
Bestand der Forderungen (netto) angewandt. Aus steuerlichen Gründen sollte dieser 5% nicht<br />
überschreiten.<br />
Beispiel:<br />
Brutto Forderungen 1.150.000 DM<br />
- Rechnung Möller (EWB) 115.000 DM<br />
1.035.000 DM<br />
- Umsatzsteuer 15 % 135.000 DM<br />
Netto Forderungen 900.000 DM<br />
Unser Prozensatz der PWB sei 2%: 18.000 DM.<br />
Alle Angaben ohne Gewähr Stand: 28.09.01 www.aipa.de Seite 70
Nun wird gebucht, der AB der Forderungen am 31.12. sei 1.150.000 DM:<br />
2470 Zweifelhafte Ford. 115.000 DM an 2400 Forderungen 115.000 DM.<br />
6952 Einstellung i. EWB 40.000 DM an 3670 EWB 40.000 DM.<br />
6953 Einstellung i. PWB 18.000 DM an 3680 PWB 18.000 DM.<br />
8010 SBK 1.035.000 DM an 2400 Forderungen 1.035.000 DM.<br />
8010 SBK 115.000 DM an 2470 Zweifelhafte Ford. 115.000 DM.<br />
3670 EWB 40.000 DM an 8010 SBK 40.000 DM.<br />
3680 PWB 18.000 DM an 8010 SBK 18.000 DM.<br />
Im Konto 8010 SBK stehen bei Personengesellschaften dann Forderungen <strong>und</strong> Zweifelhafte<br />
Forderungen den PWB <strong>und</strong> EWB gegenüber. In Kapitalgesellschaften werden diese 4<br />
Positionen zu einer in der Bilanz zusammengefasst: Forderungen.<br />
2 D III 4) Verbindlichkeiten<br />
Die Verbindlichkeiten / Schulden werden nach dem Höchstwertprinzip gebucht, also mit<br />
dem höheren Rückzahlungsbetrag. Dieses Prinzip ist Ausdruck kaufmännischer Vorsicht.<br />
Ein Unterschied zwischen Tages- <strong>und</strong> Anschaffungskurs ist bei Währungsverbindlichkeiten,<br />
Hypotheken <strong>und</strong> Anleihen (Industrieobligationen) denkbar.<br />
Alle übrigen Verbindlichkeiten wie<br />
• Verbindlichkeiten L+L<br />
• Schuldwechsel<br />
• Bankschulden<br />
• Sonstige Verbindlichkeiten<br />
werden in der Schlußbilanz mit ihrem Nominalwert angesetzt.<br />
2 D IV) Die Hauptabschlußübersicht<br />
2 D V) Kontenabschlußtechnik<br />
Sie beinhaltet sämtliche Wertinformationen aller Bestands- <strong>und</strong> Erfolgskonten. Der Aufbau<br />
dieser Konten ist in Spaltenform gemäß der Abbildung auf der Folie. Aus den einzelnden<br />
Bestandskonten werden die Werte für die Soll- <strong>und</strong> Habenseiten der Summenbilanz<br />
summiert.<br />
Da die Folie von Prof. Raubach nicht im Handout vorliegt <strong>und</strong> eine ebenso übersichtliche <strong>und</strong><br />
dazu noch farbige Hauptabschlußübersicht im Buch S.232 steht, konzentriere ich mich auf<br />
Anmerkungen.<br />
Aus der Summenbilanz wird der zeilenweise Saldo, also entweder Soll oder Haben, je<br />
nachdem welche Seite überwiegt, in die Saldenbilanz 1 übertragen. Nach Summenbildung in<br />
der letzten Zeile müssen Soll- <strong>und</strong> Habenseiten ausgeglichen sein.<br />
Alle Angaben ohne Gewähr Stand: 28.09.01 www.aipa.de Seite 71
In der Spalte Umbuchungen stehen die vorbereitenden Abschlußbuchungen wie AfA,<br />
Bestandsveränderungen, Abgrenzungen, Korrekturen, Rückstellungen. Außerdem fallen<br />
hierunter die Abschlußbuchungen laut Inventur. Hier besteht die Möglichkeit der Bilanzfrisur.<br />
Der Saldo von Saldenbilanz 1 <strong>und</strong> Umbuchungen steht in der Saldenbilanz 2.<br />
Nun werden 2 neue Spalten angehängt:<br />
1. GuV<br />
Der direkte Übertrag der Saldenbilanz 2 ab Konto 5000: Gewinn bei Saldo auf Sollseite,<br />
Verlust bei Saldo auf Habenseite.<br />
2. Schlußbilanz<br />
Der direkte Übertrag der Saldenbilanz 2 bis Kontos < 5000: Da die Spalten-Summen der<br />
beiden Seiten meist nicht gleich sind muß der Gewinn entsprechend vorgetragen werden, dann<br />
muß Soll <strong>und</strong> Haben der Bilanzspalte wieder aufgehen.<br />
Durch Erhöhung des einzelnen Bestandes gen Wertobergrenze wird der Gewinn höher<br />
ausgegeben.<br />
Der nun gewonnene Eindruck ist dann quasi ein Probeabschluß der Unternehmung. Er ist kein<br />
Pflichtbestandteil des Jahresabschlusses wird aber üblicherweise zum Proben <strong>und</strong> Korrigieren<br />
oder Frisieren benutzt.<br />
Bei Personengesellschaften <strong>und</strong> Kapitalgesellschaften besteht ein Unterschied bei der<br />
Gewinnverwendung. Dazu gleich mehr.<br />
Wir benötigen:<br />
1) Inventar<br />
2) Abgrenzung<br />
3) HÜ<br />
4) Aufstellung der Schlußbilanz mit GuV<br />
2 D VI 1) Personengesellschaften<br />
Für Personengesellschaften nun am Beispiel der OHG.<br />
Die OHG ist äußerst kreditwürdig, da die Eigner gesamtschuldnerisch haften. Sie ensteht<br />
durch Gesellschaftsvertrag mehrere Eigner <strong>und</strong> ist keine juristische Person, d.h. die<br />
Gesellschafter sind die rechtlichen Ansprechpartner. Mindestens 2 Gesellschafter sind nötig,<br />
wobei keine Mindesteinlage gestellt werden muß.<br />
Wie werden die Gewinne als Saldo der GuV verteilt ?<br />
Entweder ist dies im Gesellschaftsvertrag geregelt oder es wird gemäß HGB verfahren.<br />
Es folgt das Beispiel aus dem Buch S. 235:<br />
Gesellschaft Kapital am Arbeits- Kapital- Restgewinn Gesamtgewi Privat- Kapital am<br />
er<br />
01.01. Anteil Verzinsung<br />
nn Entnahme 31.12.<br />
A 240000 19200 40000 59200 68000 231200<br />
B 360000 72000 28800 40000 140800 70000 430800<br />
Summe 600000 72000 48000 80000 200000 138000 662000<br />
Auch die folgenden Konten übernimmt Prof. Raubach aus dem Buch:<br />
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S GuV H S Privat A H S Privat B H<br />
Aufwand 560 Erträge 760 Entnahme 68 Kapital A 68 Entnahme 70 Kapital B 70<br />
Anteil A 59,2<br />
Anteil B 140,8<br />
S Kapital A H S Kapital B H<br />
Privat 68 AB 240 Privat 70 AB 360<br />
SB 231 Anteil 59,2 SB 430,8 Anteil 140,8<br />
Alle Angaben in TDM<br />
Die Gewinn- <strong>und</strong> Verlustanteile werden direkt auf dem Kapitalkonto der Gesellschafter<br />
gebucht.<br />
2 D VI 2) Kapitalgesellschaften<br />
Die Position EK ist unterteilt in:<br />
1. Gezeichnetes Kapital<br />
2. Kapitalrücklage<br />
3. Gewinnrücklage<br />
4. GuV-Vortrag<br />
5. Jahresüberschuß / Jahresfehlbetrag<br />
Zu 1: GmbH: 50 TDM Stammkapital, AG: 100 TDM Gr<strong>und</strong>kapital), das zum Nennwert<br />
passivierte Eigenkapital, eigentlich konstant. (Bei Ratenzahlung: in der Bilanz entsprechend<br />
ausweisen)<br />
Zu 2: Wenn wir an den Kapitalmarkt gehen (Beispiel: Telekom) <strong>und</strong> dann an die Börse, wobei<br />
1 Aktie (28,50 DM) ≠ Nennwert (5 DM). In der Bilanz der Telekom taucht eine<br />
Kapitalrücklage von 23,50 DM auf.<br />
Zu 3: Aus versteuerten Gewinne gebildet, d.h.: Gewinne sind nicht ausgeschüttet worden, man<br />
nennt dies : „Gewinnthesaurierung“.<br />
Außerdem untergliedert man in offene Rücklage (Gewinnrücklage + gesetzl. Rücklage) <strong>und</strong><br />
stille Rücklage (freie Rücklage).<br />
Unter stillen Rücklagen versteht man genauer Vermögensgegenstände, die unterbewertet sind<br />
(Stichwort: Gr<strong>und</strong>stück an der Alster, AfA-degressiv, GWG, 1DM-Buchwerte,<br />
Rückstellungen überhöhen)<br />
Nach Gewinnverwendung entfällt die Position 5 (Jahresüberschuß / Jahresfehlbetrag), sondern<br />
es entsteht Bilanzgewinn, der ausgeschüttet wird, also kurzfristigen Verbindlichkeitscharakter<br />
hat.<br />
Es folgt das Beispiel der GmbH aus dem Buch S. 247, inklusive der Buchungen.<br />
Die Gesellschafter erstellen den Jahresabschluß <strong>und</strong> beschließen die Verwendung des<br />
Ergebnisses.<br />
Alle Angaben ohne Gewähr Stand: 28.09.01 www.aipa.de Seite 73
2 F) Die Jahresabschlußanalyse<br />
Zeit- <strong>und</strong> Entwicklungsvergleich<br />
Frage: Gleiche<br />
Kalendereinflüsse?<br />
Externe Bilanzanalyse<br />
durch<br />
Banken<br />
Konkurrenten<br />
Behörden<br />
Kammern, Verbände<br />
Aktionäre<br />
Geschäftspartner<br />
2 F I) Ziele <strong>und</strong> Grenzen<br />
Ziele:<br />
Einblick erhalten in die<br />
Vermögens- <strong>und</strong> Finanzlage<br />
Ertragslage<br />
Bilanzanalyse<br />
als<br />
Betriebs- <strong>und</strong>/oder<br />
Branchenvergleich<br />
Frage: Gleiche<br />
Branche?<br />
Bewertung?<br />
Größenklasse?<br />
Bilanzpolitik?<br />
Interne Bilanzanalyse<br />
durch<br />
Eigentümer<br />
Manager<br />
Mitarbeiter<br />
Soll - Ist - Vergleich<br />
Voraussetzungen:<br />
Planbilanz?<br />
Plan-G+V?<br />
Normgrößen?<br />
Abbildung 30: Sichtweisen Bilanzanalyse <strong>und</strong> Vergleichsarten<br />
Zu a) Notwendig für die Existenz<br />
Zu b) Managerinteresse wegen Erfolgsbezahlung (Tantieme)<br />
b) hängt von a) ab !<br />
Die Bilanzanalyse hat aber auch ihre Grenzen:<br />
Mangelnde Vollständigkeit<br />
Nicht rechtzeitige Verfügbarkeit des Jahresabschlußes<br />
Wenig Zukünftiges beinhaltet<br />
Punkt a) untergliedert sich in qualitative- <strong>und</strong> quantitative Informationslücken.<br />
Qualitative Informationslücken<br />
Wir haben als externe Bilanzanalytiker kein Wissen über Einnahmeunterlagen. Wir haben<br />
keine Ahnung von:<br />
• Selbsterstellten Produkten<br />
• Know-How<br />
• Stille Reserven<br />
• Zukünftige, größere Zahlungsverpflichtungen<br />
• Höhe der Kreditlinien (maximaler Verschuldungsgrad)<br />
• Gegenstände des AV (Ab- oder Aussonderungsrechte im Konkursfall)<br />
Quantitative Informationslücken<br />
Alle Angaben ohne Gewähr Stand: 28.09.01 www.aipa.de Seite 74
Da unser einziger Informationslieferant der Lagebericht ist, haben wir keine Ahnung von:<br />
• Zielsetzung der Unternehmung (bewußte Inkaufnahme magerer Jahre)<br />
• Qualität von Produkten oder Dienstleistungen<br />
• Zukünftige Marktfähigkeit von Produkten oder Dienstleitstungen<br />
• Innovativität der Mitarbeiter<br />
• Konkurrenzkampf, zukünftige Sicherheit<br />
Zum letzten Punkt: Hier ist eigentlich eine Konkurrenzanalyse notwendig.<br />
„Verinnelichen Sie das gut, es steht nicht im Buch !“<br />
2 F II) Datenaufbereitung<br />
Beim Zeit / Entwicklungsvergleich werden die letzten 3 Jahre analysiert. Auch müssen<br />
Kalendereinflüsse berücksichtigt werden. (Bei schlechtem Wetter ist der Zuckerumsatz der<br />
Weinanbauer entsprechen höher...als bei gutem Wetter)<br />
Beim Betriebsvergleich müssen zwei konkurrierende Unternehmen EINER Branche<br />
verglichen werden. Beim Vergleich sollten nicht Pfennige oder Mark, sondern glatte TDM-<br />
Beträge oder Mios genommen werden. Ist der Konkurrent gleich groß, hat er die gleiche<br />
Aufwandsstruktur <strong>und</strong> einen ähnlichen Personalaufwand ?<br />
Die Bilanzpolitik ist dem Anhang/Lagebericht zu entnehmen.<br />
Der Soll-Ist Vergleich ist für die interne Bilanzanalyse erfassbar, nicht jedoch für uns als<br />
externe Bilanzanalytiker.<br />
Wir können aber Normgrößen erfassen: Blick in die statistischen Jahrbücher, Kosten-,<br />
Aufwands-, Bilanzstrukturen, die sich auf EINE Branche beziehen.<br />
PR> Ausschließlich externe Bilanzanalyse <strong>und</strong> Bezug auf EINE Bilanz.<br />
Hintergr<strong>und</strong> der ganzen Überlegung sind die sog. Betriebswirtschaftlichen Postulate:<br />
1. Sicherheitsdenken, -streben<br />
2. Rentabilität<br />
3. Finanzielle Unabhängigkeit<br />
4. Monetäre Flexibilität (Gewinnrücklagen, hohes Selbstfinanzierungspotential)<br />
Also:<br />
Der Lagebericht ermöglicht bessere Einsicht, je nach Publizitätsbereitschaft der<br />
Unternehmung.<br />
Warum macht man überhaupt Jahresabschluß ?<br />
• Der Jahresabschluß ist i.d.R. die einzige Möglichkeit des Einblicks <strong>und</strong> ist durch<br />
Buchprüfer testiert<br />
• Hohes Interesse des externen Bilanzanalytikers<br />
Die Analyse der Konkurrenz ist vielfach das Tagesgeschäft eines Analytikers. Man guckt in<br />
Abschlüße, Archiven, B<strong>und</strong>esanzeiger usw.<br />
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„Da Bilanzanalyse einen Hauch Spekulation beinhaltet, muß in vielen Fällen geraten werden.<br />
Hier ist Augenmaß gefragt“.<br />
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Zwischenfrage:<br />
„Sind Pressekonferenzen von Unternehmen (z.B. über die Auftragslage) zwingend richtig ?“<br />
-„Nein, jedoch im Eigeninteresse der Unternehmung wird meist die Wahrheit gesagt. Nur bei<br />
der Person des Vorstandsvorsitzenden gilt das gesprochene Wort.“<br />
Ein paar Zahlen zwischendurch: (BRD 1986):<br />
Gesamtes Kreditvolumen: 1,3 Bio DM in 370000 Krediten von 310000 Kreditnehmern.<br />
Durchschnittliche Kredithöhe 3,5 Mio DM <strong>und</strong> pro Kreditnehmer: 4,2 Mio DM.<br />
Übersicht über die Analyse:<br />
1. Veröffentlichte Jahresabschlüße müssen zur Datenaufbereitung modifiziert werden.<br />
Sowohl GuV als auch Bilanz werden regruppiert. Datenaufbereitung heißt die Daten zu<br />
Hauptpositionen zusammenzufassen, also nicht so zerfasert wie nach HGB.<br />
2. Ger<strong>und</strong>ete Beträge (keine Pfennige, sonder TDM)<br />
3. Bereinigung: Erst beginnen, wenn Anhang <strong>und</strong> Jahresabschluß gelesen werden.<br />
• Eiserne Bestände bei Information dem AV zuordnen<br />
• Kurzfristige Verbindlichkeiten sind Ausschüttungen.<br />
• ARA → Forderung; PRA → kurzfristige Verbindlichkeiten<br />
• Im Zweifelsfall zum negativen Anordnen<br />
• Saldieren, aktivisches Kürzen<br />
• Bei durchgängiger degressiver AfA könnten „Stille Reserven“ berücksichtigt werden<br />
• Ausstehende Einlagen: Kürzen des EK. Nach Einlage → Forderungen.<br />
• Verlustvorträge werden Rücklagen<br />
• Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen können von Vorräten abgesetzt werden.<br />
So bestehen noch viele andere Möglichkeiten der Datenaufbereitung. Geht nach R<strong>und</strong>en die<br />
Summe noch nicht auf, gilt: Auf höchste Position aufschlagen.<br />
2 F III) Auswertungsmethoden<br />
Formen der Bilanzanalyse:<br />
Die häufigste Form ist das Kennzahlsystem (Daten mit Erkenntniswert). Es wird in<br />
konzentrierter Form zahlenmäßig erfaßt Tatbestände informiert.<br />
Arten von Kennzahlen<br />
absolute Zahlen Verhältniszahlen<br />
* Einzelwerte<br />
* Summen<br />
* Differenzen<br />
* Mittelwerte<br />
* vermitteln<br />
von absoluten<br />
ordnungen<br />
* führen zu keiner<br />
wirtschaftlichen<br />
Gliederungszahlen<br />
beziehen Telmassen<br />
auf<br />
Gesamtmassen<br />
Beziehungszahlen Indexzahlen<br />
* Verhältnis<br />
verschiedener<br />
* stellen einen<br />
Zusammenhang<br />
Abbildung 31: Arten von Kennzahlen<br />
* beziehen<br />
Größen<br />
zeitlichen Ursprungs<br />
eine gemeinsame<br />
Alle Angaben ohne Gewähr Stand: 28.09.01 www.aipa.de Seite 77
ungeordnete Mengen<br />
willkürlich<br />
gebildeter Kennzahlen<br />
Kennzahlensysteme<br />
logisch deduktive<br />
Systeme<br />
Eine Kopfkennzahl (ROI)<br />
wird im Sinne einer<br />
Mittel - Zweck - Hierarchie<br />
in weitere Kennzahlen<br />
zerlegt<br />
Du Pont System<br />
ZVEI - System<br />
RL - System<br />
Pyramid Structure<br />
of Ratios<br />
Abbildung 32: Systematik von Kennzahlensystemen<br />
empirisch induktive<br />
Systeme<br />
werden im Rahmen der<br />
Analyse konzipiert<br />
Vermutung:<br />
Mehrere gewichtete<br />
<strong>und</strong> rechnerisch verknüpfte<br />
Kennzahlen erklären<br />
einen Sachverhalt besser<br />
Diskriminanzfunktionen<br />
Der Zentralverband der elektotechnischen Industrie (ZVEI) hat das größte Kennzahlensystem.<br />
RL: Rentabilität+Liquidität bzw. Reichmann+Lachnitt.<br />
Jedes Unternehmen wird von der Deutschen B<strong>und</strong>esbank beurteilt:<br />
Bilanzaufbereitung, jedes Unternehmen erhält einen C-Wert:<br />
C = a1z1 + a2z2 + ... + anzn ...doch das führt hier zu weit.<br />
2 F IIV) Analyse der Bilanz (Strukturbilanz, Bewegungsbilanz)<br />
Beispiel einer Analyse:<br />
Positionen zweier benachbarter Jahre: absolute-, prozentuale Abweichung:<br />
Was ist in 19.02 passiert ?<br />
Ausgangsbilanzen<br />
Aktiva<br />
TDM<br />
19.02<br />
TDM<br />
19.01<br />
Abw.<br />
abs.<br />
Abw.<br />
% Passiva<br />
I. Anlagevermögen 330 300 30 10,0 I. Eigenkapital<br />
TDM<br />
19.02<br />
TDM<br />
19.01<br />
II. Umlaufvermögen 1. Stammkapital 250 200 50 25,0<br />
2. Gewinn 30 50 -20 -40,0<br />
1. Material 90 30 60 200,0<br />
2. Erzeugnisse 30 60 -30 -50,0 II. Fremdkapital<br />
3. Forderungen 90 30 60 200,0<br />
4. Flüssige Mittel 60 110 -50 -45,5 1. Langfristiges Fremdkapital 190 120 70 58,3<br />
2. Mittelfristiges Fremdkapital 55 90 -35 -38,9<br />
3. Kurzfristiges Fremdkapital 75 70 5 7,1<br />
Alle Angaben ohne Gewähr Stand: 28.09.01 www.aipa.de Seite 78<br />
Abw.<br />
abs.<br />
Abw.<br />
%<br />
600 530 70 13,2 600 530 70 13,2
Gewinn- <strong>und</strong> Verlustrechnung<br />
Strukturbilanz<br />
Aktiva<br />
Gewinn- <strong>und</strong> Verlustrechnung<br />
TDM<br />
19.02<br />
TDM<br />
19.01<br />
Abw.<br />
abs.<br />
Abw.<br />
%<br />
I. Erträge<br />
Umsatzerlöse 620 600 20 3,3<br />
Zinsen 5 10 -5 -50,0<br />
Sonstige Erträge 25 20 5 25,0<br />
650 630 20 3,2<br />
II. Aufwendungen<br />
Material 375 300 75 25,0<br />
Personal 160 200 -40 -20,0<br />
Abschreibungen 45 40 5 12,5<br />
Zinsen 32 28 4 14,3<br />
Steuern 8 12 -4 -33,3<br />
620 580 40 6,9<br />
III. Gewinn 30 50 -20 -40,0<br />
TDM<br />
19.02<br />
TDM<br />
19.01<br />
Abw.<br />
% Passiva<br />
I. Anlagevermögen 55,0 56,6 -1,6 I. Eigenkapital<br />
TDM<br />
19.02<br />
TDM<br />
19.01<br />
II. Umlaufvermögen 1. Stammkapital 41,7 37,7 3,9<br />
2. Gewinn 5,0 9,4 -4,4<br />
1. Material 15,0 5,7 9,3<br />
2. Erzeugnisse 5,0 11,3 -6,3 II. Fremdkapital<br />
3. Forderungen 15,0 5,7 9,3<br />
4. Flüssige Mittel 10,0 20,8 -10,8 1. Langfristiges Fremdkapital 31,7 22,6 9,0<br />
2. Mittelfristiges Fremdkapital 9,2 17,0 -7,8<br />
3. Kurzfristiges Fremdkapital 12,5 13,2 -0,7<br />
100,0 100,0 100 100<br />
Das AV stieg um 10% (eine Investition ?). Das UV-Position Material stieg um 200% (Huch !<br />
Warum ? Aufbau von Vorräten ?). Die Erzeugnisse sanken um 50% (ist marktfähig). Die<br />
Forderungen stiegen um 200% (Verkäufe an faule K<strong>und</strong>en). Auf der Passivseite erscheint ein<br />
Gewinnrückgang von 40%.<br />
Die Strukturbilanz / prozentuale Anteilswerte zeigt uns ein anlageintensives Unternehmen.<br />
Bewegungsbilanz (Beständedifferenzenbilanz)<br />
BILANZ<br />
AKTIVA 19.2 19.1 PASSIVA 19.2 19.1<br />
TDM TDM Δ Δ % TDM TDM Δ Δ %<br />
I. Anlagevermögen 330 300 +30 +10,0 I. Eigenkapital 280 250 +30 +12,0<br />
II. Umlaufvermögen II. Fremdkapital<br />
1. Material 90 30 +60 +200,0 1. Langfristiges FK 245 210 +35 +16,7<br />
2. Erzeugnisse 30 60 -30 -50,0 2. Kurzfristiges FK 75 70 +5 +7,1<br />
3. Forderungen 90 30 +60 +200,0<br />
4. Flüssige Mittel 60 110 -50 -45,5<br />
Alle Angaben ohne Gewähr Stand: 28.09.01 www.aipa.de Seite 79<br />
Abw.<br />
%<br />
Bilanzsumme 600 530 +70 +13,2 600 530 +70 +13,2
Gr<strong>und</strong>gleichung<br />
A + + P - = A - + P +<br />
Mittelverwendung TDM Mittelherkunft TDM<br />
Langfristig Langfristig<br />
Anlagevermögen 30 Eigenkapital 30<br />
Langfristiges FK 35<br />
S 30 S 65<br />
Kurzfristig Kurzfristig<br />
Material 60 Erzeugnisse 30<br />
Forderungen 60 Flüssige Mittel 50<br />
Kurzfristiges FK 5<br />
S 120 S 85<br />
SS 150 SS 150<br />
Die Bewegungsbilanz zeigt uns eine übersolide Finanzierung,<br />
AV<br />
goldene Bilanzregel:<br />
EK + FK L<br />
Daraus folgt, daß kurzfristige Verwendung langfristig finanziert wird <strong>und</strong> das ist eher<br />
schlecht. Der Illiquiditätskonkurs ist der häufigste Konkursgr<strong>und</strong> ! Das AV ist kurzfristig zu<br />
finanzieren.<br />
Es gilt das Prinzip der Fristenkongruenz.<br />
Zum Anlagegitter bzw. Anlagespiegel (S.283)<br />
Also Integration des Anlagespiegels in die Bewegungsbilanz, somit Erweiterte Bewegungsbilanz.<br />
Zerlegung der Bilanz in verschiedene Verhaltenspunkte unter verschiedenen<br />
Gesichtspunkten.<br />
„Je tiefer wir analysieren, desto besser !“<br />
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Bilanzanalyse kurz zusammenfassend:<br />
Hauptananlyse<br />
Kennzahlen:<br />
• Absolut (Vergleich notwendig)<br />
• Gliederungskennzahlen<br />
• Beziehungszahlen (Erklärung von Kausalitäten, Indexzahlen)<br />
Reihenfolge anhand unseres Beispiels:<br />
1. Datenbereinigung<br />
2. Bewegungsbilanz (baut auf absolute Kennzahlen durch Δ-Bildung)<br />
3. Anlagespiegel<br />
Erste Feststellungen, vorsichtige Spekulation:<br />
• Hat die Bilanzsumme zugenommen, expandiert das Unternehmen, die Kapazität hat sich<br />
erweitert.<br />
• Warum sind die Bestände so hoch ? – Es wird mehr Material hergestellt, Personal wird<br />
abgebaut, Rationalisierungsinvestion getätigt.<br />
• „Irgendwas stimmt nicht, die Investition war wohl zu hoch ?“<br />
• Aus der Bewegungsbilanz: Zu solide Finanzierung, Schwierigkeiten nicht mit Produkten,<br />
sondern mit der getätigten Investition <strong>und</strong> mit den K<strong>und</strong>en.<br />
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2 F V) Analyse der Erfolgsrechnung (Ergebnis-/Rentabilitätsanalyse)<br />
Schematischer <strong>Überblick</strong><br />
Kennzahlensystem für externe<br />
Bilanzanalyse<br />
- Unternehmensanalyse -<br />
Eigenkapitalrentabilität<br />
Gesamtkapitalrentabilität Fremdkapitalkostensatz<br />
Umsatzrentabilität Kapitalumschlaghäufigkeit<br />
2. Aufwandanalyse<br />
3. Effizienzanalyse<br />
3.1. Mengeneffizienz (Produktivität)<br />
3.2. Werteffizienz (Wirtschaftlichkeit)<br />
Kennzahlen zur<br />
1. Ertrags-/Umsatzanalyse<br />
4. Vermögensanalyse<br />
4.1. Vermögensstruktur<br />
4.2. Vermögensumschlag<br />
5. Kapitalanalyse<br />
5.1. Kapitalstruktur<br />
5.2. Kapitalumschlag<br />
6. Analyse der Deckungsrelationen<br />
Kapital : Vermögen<br />
6.1. Langfristige Deckungsrelationen<br />
6.2. Kurzfristige Deckungsrelationen<br />
Abbildung 33: Analyserahmen Externer Bilanzanalysen<br />
Gewinn<br />
Eigenkapitalrentabilität=<br />
⋅<br />
∅ Eigenkapital 100<br />
∅ Eigenkapital:= Eigenkapital zu Beginn der Periode + 50 % des Gewinns<br />
19.02 19.01 D (Prozentpunkte)<br />
30<br />
⋅ 100 = 113 , %<br />
250 + 15<br />
50<br />
⋅ 100 = 22, 2 %<br />
200 + 25<br />
- 10,9<br />
Alle Angaben ohne Gewähr Stand: 28.09.01 www.aipa.de Seite 82
Gesamtkapitalrentabilität Gesamtkapitalerfolg<br />
= ⋅100<br />
∅ Gesamtkapital<br />
Gesamtkapitalerfolg:= Gewinn + Fremdkapitalzinsen<br />
∅ Gesamtkapital:= Gesamtkapital am Ende der Periode - 50 % des Gewinns<br />
19.02 19.01 D (Prozentpunkte)<br />
30 + 32<br />
⋅ 100 = 10, 6 %<br />
600 −15<br />
50 + 28<br />
⋅ 100 = 15, 5 %<br />
530 − 25<br />
- 4,9<br />
Fremdkapitalkostensatz Fremdkapitalzinsen<br />
= ⋅100<br />
Fremdkapital<br />
19.02 19.01 D (Prozentpunkte)<br />
32<br />
⋅ 100 = 10, 0 %<br />
320<br />
28<br />
⋅ 100 = 10, 0 %<br />
280<br />
0,0<br />
lg lg<br />
Rentabilität<br />
Erfo Erfo Umsatz<br />
= = ⋅<br />
Kapital 1Umsatz 4 2 43 1<br />
Kapital<br />
4 2 43<br />
Umsatz−<br />
Kapitalumschlags−<br />
rentabilität häufigkeit<br />
Umsatzrentabilität Gesamtkapitalerfolg<br />
= ⋅100<br />
Umsatz<br />
19.02 19.01 D (Prozentpunkte)<br />
30 + 32<br />
⋅ 100 = 10, 0 %<br />
620<br />
50 + 28<br />
⋅ 100 = 130 , %<br />
600<br />
-3,0<br />
Umsatz<br />
Umschlagshäufigkeitdes Gesamtkapitals = ⋅100<br />
∅ Gesamtkapital<br />
Kapitalumschlagsdauer<br />
19.02 19.01 D<br />
620<br />
= 106 ,<br />
585<br />
Gesamtkapital<br />
=<br />
Umsatz<br />
∅<br />
⋅365<br />
600<br />
= 119 ,<br />
505<br />
-0,13 ≈ 10,9 %<br />
19.02 19.01 D<br />
585⋅ 365<br />
= 344<br />
620<br />
505⋅ 365<br />
= 307<br />
600<br />
+ 37 Tage<br />
Alle Angaben ohne Gewähr Stand: 28.09.01 www.aipa.de Seite 83
Ursachensuche Rückgang Umsatzrentabilität<br />
1. Ertragsanalyse<br />
Im Beispiel nicht möglich. Es fehlen Mengen <strong>und</strong> Preise. Aber:<br />
• Umsatzsteigerung + 3,3 %<br />
• Gesamtvermögen + 13,0 %<br />
• Anlagevermögen + 10,0 %<br />
Vermutungen:<br />
• Umsatz nicht in dem Maße gestiegen, wie mit der Investition beabsichtigt<br />
• Anlaufschwierigkeiten mit der Investition (Materialeinsatz!)<br />
• Produkt(e) evtl. marktgängig (Bestandsveränderungen!)<br />
2. Aufwandsanalyse<br />
Im Beispiel nicht möglich. Es fehlen Mengen <strong>und</strong> Preise. Aber:<br />
• Anstieg Materialverbrauch + 25,0 %<br />
• Zunahme Gesamtaufwand + 6,9 %<br />
• Abnahme Personalkosten - 20,0 %<br />
Vermutungen:<br />
• Abnahme Produktivität durch Ausschuß<br />
• Anlaufschwierigkeiten einer Rationalisierungsinvestition werden stärker plausibel<br />
(Personalkosten!)<br />
3. Effizienzanalyse<br />
3.1. Mengeneffizienz<br />
Produktivität Ausbringungsmenge<br />
=<br />
Einsatzmenge<br />
nicht errechenbar, weil Mengenangaben fehlen<br />
3.2. Werteffizienz<br />
Wirtschaftlichkeit<br />
Zusammenfassung<br />
Ertrag<br />
= Aufwand<br />
19.02 19.01 D<br />
650<br />
= 1048 ,<br />
620<br />
Die Umsatzrentabilität ist- gesunken, weil<br />
630<br />
= 1086 ,<br />
580<br />
-0,038 ≈ - 4,0 %<br />
• Gesamtkapitalerfolg (Gewinn+Fremdkapitalzinsen) Abnahme, obwohl Umsatz-Zunahme<br />
• Gewinn ist gesunken, weil:<br />
relative Steigerung Aufwand > relative Steigerung Ertrag<br />
+ 6,9 % > + 3,2 %<br />
Alle Angaben ohne Gewähr Stand: 28.09.01 www.aipa.de Seite 84
Hauptursache: Materialverbrauch<br />
Ursachenanalyse für Rückgang Kapitalumschlagshäufigkeit<br />
Kapitalumschlagshäufigkeit ist gesunken, weil<br />
relativer < relativer Anstieg ∅<br />
Umsatzanstieg Gesamtkapital<br />
+ 20 TDM + 80 TDM<br />
+ 3,3 % < + 15,8 %<br />
⇒ Der Umsatz 19.02 erfordert relativ mehr Einsatz von Kapital <strong>und</strong> Vermögen<br />
1. Umsatzanalyse<br />
Aufgr<strong>und</strong> fehlender Daten (Mengen <strong>und</strong> Preise) nicht möglich<br />
4. Vermögensanalyse<br />
4.1. Vermögensstruktur<br />
generell Vermögensposition<br />
: Gesamtvermögen<br />
a) Anlagevermögen<br />
b) Forderungen<br />
c) Materialbestände<br />
d) Flüssige Mittel<br />
⋅100<br />
= Intensitätskennzahl<br />
19.02 19.01 D (Prozentpunkte)<br />
330<br />
⋅ 100 = 55, 0%<br />
600<br />
300<br />
⋅ 100 = 56, 6%<br />
530<br />
-1,6<br />
19.02 19.01 D (Prozentpunkte)<br />
90<br />
⋅ 100 = 15, 0%<br />
600<br />
30<br />
⋅ 100 = 5, 7%<br />
530<br />
+9,3<br />
19.02 19.01 D (Prozentpunkte)<br />
90<br />
⋅ 100 = 15, 0%<br />
600<br />
30<br />
⋅ 100 = 5, 7%<br />
530<br />
+9,3<br />
19.02 19.01 D (Prozentpunkte)<br />
60<br />
⋅ 100 = 10, 0%<br />
600<br />
110<br />
⋅ 100 = 20, 8%<br />
530<br />
-10,8<br />
Alle Angaben ohne Gewähr Stand: 28.09.01 www.aipa.de Seite 85
4.2 Vermögensumschlag<br />
a) Umschlagshäufigkeit Anlagevermögen<br />
Umsatz<br />
UmschlagshäufigkeitAnlagevermögen =<br />
Anlagevermögen<br />
19.02 19.01 D<br />
620<br />
= 188 , p. a .<br />
330<br />
600<br />
= 2, 0 p. a .<br />
300<br />
-0,12 ≈ 6 %<br />
Die Umschlagshäufigkeit des Anlagevermögens kann als Indikator für die<br />
Kapazitätsauslastung angesehen werden, wenn Verkaufspreise, der Anteil Handelswaren <strong>und</strong><br />
Leistungstiefe konstant geblieben sind.<br />
b) Umschlagshäufigkeit Materialbestände<br />
UmschlagshäufigkeitMaterialbestände Materialeinsatz<br />
= Materialbestand<br />
375<br />
90<br />
19.02 19.01 D<br />
= 4, 2 p. a .<br />
Umschlagsdauer Materialbestände<br />
300<br />
30<br />
= 10, 0 p. a .<br />
365⋅ Materialbes tand<br />
Umschlagsdauer Materialbestände =<br />
Materialeinsatz<br />
-5,8 ≈ -60 %<br />
19.02 19.01 D<br />
365⋅ 90<br />
= 88 Tage<br />
375<br />
365⋅ 30<br />
= 37 Tage<br />
300<br />
+ 41 Tage<br />
c) Umschlagshäufigkeit Fertigerzeugnisbestände<br />
Umsatz<br />
UmschlagshäufigkeitFertigerzeugnisse =<br />
Bestand Fertigerzeugnisse<br />
620<br />
30<br />
19.02 19.01 D<br />
= 20, 7 p. a .<br />
Umschlagsdauer Fertigerzeugnisse<br />
600<br />
60<br />
= 10, 0 p. a .<br />
365⋅ Bes tand<br />
Fertigerzeugnisse<br />
Umschlagsdauer Fertigerzeugnisse =<br />
Umsatz<br />
+ 10,7<br />
19.02 19.01 D<br />
365⋅ 30<br />
= 18 Tage<br />
620<br />
365⋅ 60<br />
= 37 Tage<br />
600<br />
- 19 Tage<br />
Alle Angaben ohne Gewähr Stand: 28.09.01 www.aipa.de Seite 86
d) Umschlagshäufigkeit Forderungen<br />
Umsatz<br />
UmschlagshäufigkeitForderungen =<br />
Forderungsbestand<br />
620<br />
90<br />
19.02 19.01 D<br />
= 6, 2 p. a .<br />
Umschlagsdauer Forderungen<br />
600<br />
30<br />
= 20, 0 p. a .<br />
365⋅ Bes tand<br />
Forderungen<br />
Umschlagsdauer Forderungen =<br />
Umsatz<br />
- 13,1<br />
19.02 19.01 D<br />
365⋅ 90<br />
= 53 Tage<br />
620<br />
365⋅ 30<br />
= 18 Tage<br />
600<br />
+ 35 Tage<br />
Zusammenfassung Vermögensanalyse<br />
Am auffälligsten sind:<br />
• gestiegene Materialbestände + 60 TDM<br />
• gestiegene Forderungsbestände + 60 TDM<br />
Auswirkungen auf Rentabilität, Annahmen:<br />
• Bestände hätten Vorjahreshöhe<br />
• freiwerdende Mittel werden zum Abbau von Fremdkapital genutzt<br />
( 30 + 12) + ( 32 −12)<br />
Gesamtkapitalrentabilität=<br />
⋅ = ⋅ = , %<br />
600 −15 −120 −6<br />
100<br />
62<br />
100 135<br />
459<br />
⇒ Steigerung um 2,9 Prozentpunkte<br />
5. Kapitalanalyse<br />
5.1. Kapitalstruktur<br />
generell Kapitalposition<br />
: ⋅100 = Kapitalintensität<br />
Gesamtkapital<br />
a) Eigenkapitalintensität<br />
19.02 19.01 D (Prozentpunkte)<br />
280<br />
⋅ 100 = 46, 7%<br />
600<br />
250<br />
⋅ 100 = 47, 2%<br />
530<br />
- 0,5<br />
Alle Angaben ohne Gewähr Stand: 28.09.01 www.aipa.de Seite 87
) Langfristkapitalintensität<br />
c) Kurzfristkapitalintensität<br />
5.2. Kapitalumschlag<br />
19.02 19.01 D (Prozentpunkte)<br />
470<br />
⋅ 100 = 78, 3%<br />
600<br />
370<br />
⋅ 100 = 69, 8%<br />
530<br />
+ 8,5<br />
19.02 19.01 D (Prozentpunkte)<br />
75<br />
⋅ 100 = 12, 5%<br />
600<br />
70<br />
⋅ 100 = 13, 2%<br />
530<br />
- 0,7<br />
Materialeinsatz<br />
UmschlagshäufigkeitLieferverbindlichkeiten =<br />
Lieferverbindlichkeiten<br />
375<br />
75<br />
19.02 19.01 D<br />
= 5, 0 p. a .<br />
300<br />
70<br />
Umschlagsdauer Lieferverbindlichkeiten<br />
= 4, 3 p. a .<br />
365⋅<br />
Lieferverbindlichkeiten<br />
Umschlagsdauer Lieferverbindlichekiten =<br />
Materialeinsatz<br />
+ 0,7<br />
19.02 19.01 D<br />
365⋅ 75<br />
= 73 Tage<br />
375<br />
365⋅ 70<br />
= 85 Tage<br />
300<br />
- 12 Tage<br />
Zusammenfassung Kapitalanalyse<br />
1. Hohe Anteile langfristigen Kapitals mit der Folge<br />
• „übersolider“ Finanzierung des Vermögens<br />
• Sinken der Kapitalumschlagshäufigkeit<br />
• Sinken der Gesamtkkapitalrentabilität<br />
2. Mängel in der Kapitaldisposition, z.B. sehr lange Fristen, bis Verbindlichkeiten aus<br />
Lieferung <strong>und</strong> Leistung bezahlt werden (⇒ keine Skontonutzung!)<br />
Kapitalstruktur:<br />
• Eigenkapitalintensität<br />
• Kapitalintensität langfristig<br />
• Kapitalintensität kurzfristig<br />
• Kapitalumschlag<br />
Alle Angaben ohne Gewähr Stand: 28.09.01 www.aipa.de Seite 88
6. Analyse der Deckungsrelationen (Kapital : Vermögen)<br />
6.1. Langfristige Deckungsrelationen<br />
Langfristkapital<br />
Anlagendeckung = ⋅<br />
Anlagevermögen 100<br />
19.02 19.01 D (Prozentpunkte)<br />
330<br />
⋅ 100 = 142%<br />
470<br />
370<br />
⋅ 100 = 123%<br />
300<br />
+ 19<br />
Relationen zu hoch (Goldene Bilanzregel), außerdem<br />
• noch mittelfristige Fremdmittel vorhanden<br />
• das Anlagevermögen wurde gerade um 10 % erhöht<br />
• Konsequenz: Finanzierung UV mit langfristigen -Mitteln (Hinweis: Bewegungsbilanz)<br />
6.2. Kurzfristige Deckungsrelationen (Liquiditätskennziffern)<br />
Liquide Mittel +Forderungen<br />
Liquidität2.<br />
Grades (quick ratio) = ⋅100<br />
Kurzfristige Verbindlichkeiten<br />
19.02 19.01 D (Prozentpunkte)<br />
60 + 90<br />
⋅ 100 = 200, 0%<br />
75<br />
110 + 30<br />
⋅ 100 = 200, 0%<br />
70<br />
± 0<br />
Relation viel zu hoch; Richtwert = 100 %. Auch bei Würdigung der Liquidität 1. <strong>und</strong> 3.<br />
Grades fällt insgesamt auf:<br />
• Im Umlaufvermögen werden rd. 100 TDM (Material <strong>und</strong> Forderungen)<br />
rentabilitätsmindernd geb<strong>und</strong>en. Strategie: Abbau der überhöhten Positionen <strong>und</strong> Tilgung<br />
Fremdkapital (Senken des Zinsaufwandes)<br />
• Ergebnisse der kurzfristigen Deckungsanalyse bestätigen die Vermögensanalyse<br />
Zu den Kennzahlen ergänzend:<br />
Umsatz<br />
Ausnutzungsgrad =<br />
AV<br />
Was heißt das ? 19.02: 620/330 = 1,88<br />
19.01: 600/300 = 2,0<br />
Pro TDM machen wir nur noch 1880 DM Umsatz.<br />
Umschlag = „Turn-Aro<strong>und</strong>“ der Wirtschaftszeitungen.<br />
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Als Externer: Mengen <strong>und</strong> Preise können nicht analysiert werden.<br />
Vermutung zu unserem Beispiel: Der Umsatz ist nicht in dem Umfang gestiegen wie die<br />
Investition (Müll-Produktion ?).<br />
In der Realität hat man bei Analyse der Konkurrenz (Beobachtung der Bilanzen, Analysen,<br />
Interpretationen) weitaus mehr Information als wir hier in unserem Beispiel.<br />
Nach letzter Erkenntnis ist der hohe Materialaufwand hauptsächlich Schuld, also eine sog.<br />
„Garbage-Produktion“.<br />
Alle Angaben ohne Gewähr Stand: 28.09.01 www.aipa.de Seite 90