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Proteste gegen extrem rechte Straßenaktionen | 37<br />
Kundgebung an der Wegstrecke der Neonazis auf. Rund 1.500 Menschen<br />
protestierten gegen 180 Neonazis. Hier bildeten nur etwa 150 Menschen auf<br />
der Route der NPD-Demonstration eine Sitzblockade. Die Polizei räumte<br />
die Straße und ging hart gegen die Demonstrant_innen vor. Mehrere Personen<br />
wurden verletzt.<br />
Sieben Monate später, am 1. September 2007, rief der Kampfbund Deutscher<br />
Sozialisten (KDS) zu einer Demonstration in Neuruppin auf. Anlass<br />
war der Jahrestag des Überfalls auf Polen, dem Beginn des Zweiten<br />
Weltkrieges. Rund 800 Bürger_innen beteiligten sich an verschiedenen<br />
Gegenaktionen. Ein Bündnis aus Vertreter_innen der Stadt, Parteien und<br />
Initia tiven versammelte sich schon am Morgen zu einer Kundgebung. Als<br />
die Neonazis mit ihrem Aufmarsch beginnen wollten, bildeten Protestierer_innen<br />
eine Sitzblockade. Diese wurde von der Polizei für eine gewisse<br />
Zeit geduldet und anschließend aufgelöst. Dabei gingen die Beamt_innen<br />
zum Teil rigoros gegen die Demonstrant_innen vor. Mehrere Personen,<br />
darunter die Kyritzer Bundestagsabgeordnete der Linkspartei und der<br />
Kreisvorsitzende der Jusos, wurden durch Tränengas verletzt.<br />
Von Dresden zu Brandenburg Nazifrei<br />
Nachdem in Dresden der Widerstand gegen den größten Neonazi-Aufmarsch<br />
Europas anlässlich der Bombardierung der Stadt im Zweiten Weltkrieg<br />
erfolgreich gewesen war, bekam die Strategie der Blockade auch in<br />
Brandenburg eine neue Dynamik. Am 13. Februar 2010 hatten in Dresden<br />
erstmalig Tausende die Neonazi-Demonstration blockiert. Das überregionale<br />
Bündnis „Nazifrei! Dresden stellt sich quer“ aus Parteien, Gewerkschaften,<br />
Jugend- und Studierendenverbänden, Initiativen und antifaschistischen<br />
Gruppen hatte sich dazu auf einen Aktionskonsens geeinigt.<br />
Darin wurde das Ziel formuliert, den rechten Aufmarsch mit massenhaften<br />
Aktionen des zivilen Ungehorsams zu verhindern. Das Bündnis schrieb:<br />
„Dieses Ziel eint uns über alle sozialen, politischen oder kulturellen Unterschiede<br />
hinweg. Wir sind bunt, und wir stellen uns den Nazis in den Weg.<br />
Von uns wird dabei keine Eskalation ausgehen. Wir sind solidarisch mit<br />
allen, die mit uns das Ziel teilen, den Naziaufmarsch verhindern zu wollen.“<br />
Auch Mitglieder des brandenburgischen Aktionsbündnisses fuhren nach<br />
Dresden. Etwa die Hälfte der Brandenburger_innen beteiligte sich an den<br />
Blockaden, eine zweite Gruppe nahm an einer von der Dresdner Stadtverwaltung<br />
organisierten Menschenkette teil.