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Die Kommunen in der Verantwortung | 57<br />

von der Bundesregierung geförderten „Orte der Vielfalt“ und die von Unternehmen<br />

initiierte „Charta der Vielfalt“.<br />

Wichtig bei solchen Initiativen ist es, Kontakte zu knüpfen, Austausch<br />

zu ermöglichen, die Diskussion nicht zu scheuen, kurz: Netzwerke zu<br />

bilden. Solche Netzwerke bestehen bereits auf vielen Ebenen. Es gibt den<br />

regionalen Austausch in Netzwerken für Demokratie, es gibt die Beiräte<br />

der Lokalen Aktionspläne, die Präventionsräte und andere gefestigte Austauschstrukturen.<br />

Ein guter Kontakt mit Parteien, der Polizei, Bürger_innen,<br />

Schulen, Vereinen, Initiativen, Kirchen oder lokalen Medien hilft,<br />

wenn der „Ernstfall“ eintritt. Je mehr sich die Kommunen und die demokratisch<br />

engagierten Bürger_innen vernetzen, desto effektiver können sie<br />

auch reagieren.<br />

Wichtig ist <strong>als</strong>o beides: Leitbilder helfen, sich schnell und klar zu positionieren,<br />

und durch Netzwerke lässt sich dies konkret umsetzen. Entscheidend<br />

ist dabei, wie lebendig diese Leitbilder und Netzwerke sind, wie<br />

bekannt sie bei den Bürger_innen sind und wie groß die Unterstützung<br />

dafür ist. Eine lebendige demokratische Kultur ist mehr <strong>als</strong> eine Plakette am<br />

Rathaus oder ein Gremium, das keiner kennt.<br />

Ein Konsens darüber, extrem rechtes Gedankengut nicht unwidersprochen<br />

zu lassen, ist auch in den Stadtverordnetenversammlungen und Kreistagen<br />

wichtig. In vielen Kommunalparlamenten Brandenburgs gibt es eine praktizierte<br />

Übereinkunft der Fraktionen, dass jede Zusammenarbeit mit den<br />

Abgeordneten der extremen Rechten abgelehnt wird. Das ist ein positiver<br />

Ansatzpunkt. In der Vergangenheit fiel es der CDU mitunter schwer, sich<br />

an einer überparteilichen Zusammenarbeit gegen Aktionen der extremen<br />

Rechten zu beteiligen, aufgrund ihrer Distanz zur Partei DIE LINKE. Solche<br />

Bedenken sind erfreulicherweise in Brandenburg weitgehend überwunden,<br />

sodass es bei Protestaktionen oftm<strong>als</strong> tatsächlich eine parteiübergreifende<br />

Beteiligung gibt: In den Städten Cottbus, <strong>Potsdam</strong>, Frankfurt (Oder)<br />

und Brandenburg (Havel) gab es in den Jahren 2010 bis 2012 anlässlich jedes<br />

Aufmarsches von Neonazis einen Beschluss der Stadtverordnetenversammlung,<br />

die Proteste zu unterstützen.<br />

Nicht durch Klagen von Neonazis einschüchtern lassen<br />

Kommunale Verwaltungen müssen sich neutral verhalten und dürfen auch<br />

die NPD nicht benachteiligen. Trotzdem gibt es viele Möglichkeiten, selbst<br />

zum Protest gegen Neonazis beizutragen. Das beginnt beim Informieren

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