Ausgabe - 38 - 2011 - Produktion
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22. September <strong>2011</strong> · Nr. <strong>38</strong> · <strong>Produktion</strong> · F&E · 13<br />
Werkstückprüfung<br />
Betriebsfestigkeit von Gussknoten ermitteln<br />
Jens Eufinger<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>38</strong>, <strong>2011</strong><br />
Das Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit<br />
LBF hat im Rahmen eines Forschungsprojektes eine Methode<br />
entwickelt, mit der die Betriebsfestigkeitsbewertung von Gussknoten<br />
entwickelt werden kann.<br />
Darmstadt (ba). Wo sich viele<br />
Meter hoch über den Wellen große<br />
Rotoren von Windkraftanlagen<br />
drehen, muss unter der Wasseroberfläche<br />
alles auf sicheren Beinen<br />
stehen. Beim Aufbau von Offshore-Windkraftanlagen<br />
kommen<br />
auch Großgussbauteile zum Einsatz,<br />
bei deren Entwicklung die<br />
betriebsfeste Auslegung eine wesentliche<br />
Rolle spielt. Das Fraunhofer-Institut<br />
für Betriebsfestigkeit<br />
und Systemzuverlässigkeit LBF hat<br />
im Forschungsprojekt „OGOWin –<br />
Optimierung aufgelöster Gründungsstrukturen<br />
für Offshore-<br />
Windenergieanlagen“ eine Methode<br />
zur Betriebsfestigkeitsbewertung<br />
von Gussknoten entwickelt.<br />
Damit nutzt das Institut seine traditionelle<br />
Expertise, um auch Produkte<br />
für vielversprechende Zukunftsmärkte<br />
wie den Energieanlagenbau<br />
fit zu machen. Ziel des<br />
Fraunhofer LBF im Verbundforschungsprojekt<br />
„OGOWin“ war die<br />
Methodenentwicklung zur Betriebsfestigkeitsbewertung<br />
von<br />
Gussknoten in der Gründungsstruktur<br />
unter Berücksichtigung<br />
der korrosiven Umgebungsbedingungen.<br />
In einer Betriebsfestigkeitsanalyse<br />
wird die Beanspruchung<br />
mit der Beanspruchbarkeit<br />
eines Bauteils verglichen. Beide<br />
Aspekte hat das Fraunhofer LBF in<br />
diesem Projekt betrachtet. Die numerische<br />
Analyse mit der Finite-<br />
Elemente-Methode ermöglichte es<br />
den Forschern, die lokalen Beanspruchungen<br />
am Gussknoten zu<br />
ermitteln. Die Gussknoten sind im<br />
Fachwerk der Gründungsstruktur<br />
als Verbindungselemente der Rohre<br />
verbaut. Mehraxiale Belastungen<br />
wirken auf sie ein. Die Wissenschaftler<br />
bauten ein hinreichend<br />
realitätsnahes Finite-Elemente-<br />
Modell der Struktur auf, lokalisierten<br />
schädigungsrelevante Bereiche<br />
des Gussknotens und schufen die<br />
Basis zur Festlegung der Qualitätsanforderungen<br />
an den Gusswerkstoff.<br />
In experimentellen Untersuchungen<br />
ermittelten sie die<br />
Beanspruchbarkeit des Gusswerkstoffes.<br />
Da die Gussknoten auch im<br />
Übergangsbereich vom Meerwasser<br />
zur Luft, der so genannten<br />
„Splash-Zone“, verbaut sind, wurde<br />
auch der Korrosionseinfluss auf<br />
die Schwingfestigkeit analysiert,<br />
indem die Proben im Versuch einem<br />
Sprühnebel aus künstlichem<br />
Meerwasser ausgesetzt wurden.<br />
Das am<br />
Fraunhofer-<br />
Institut LBF<br />
entwickelte<br />
Finite-Elemente-Modell<br />
der Teilstruktur<br />
und<br />
des Gussknotens.<br />
Bild: Fraunhofer<br />
LBF<br />
Um im Sinne der angewandten<br />
Forschung auch die Auswirkungen<br />
einer Beschädigung der Korrosionsschutzlackierung<br />
beurteilen zu<br />
können, wurden ebenfalls Versuche<br />
mit einer beschädigten Beschichtung<br />
durchgeführt. Die Wissenschaftler<br />
verglichen die experimentell<br />
erzielten Schwingfestigkeitskennwerte<br />
mit Werten aus<br />
bekannten Standards, wie der<br />
Richtlinie des Germanischen<br />
Lloyds oder auch des Det Norske<br />
Veritas. Neben dem Stand der<br />
Technik und der praxisüblichen<br />
Vorgehensweise im Zertifizierungsprozess<br />
konnte so auch das<br />
Betriebsfestigkeitsanalyse<br />
hat lange Tradition<br />
fallweise nötige Potenzial hoher<br />
Abgussgüten für eine betriebsfeste<br />
Bemessung aufgezeigt werden.<br />
Die rechnerische Betriebsfestigkeitsanalyse<br />
von Großgussbauteilen<br />
basierend auf dem experimentell<br />
ermittelten, bauteilgebundenen<br />
Werkstoffverhalten hat im<br />
Fraunhofer LBF eine lange Tradition.<br />
Unternehmen aus dem Energieanlagenbau,<br />
der rohstofffördernden<br />
Industrie, dem Motorenbau<br />
und dem Bauwesen können<br />
hier auf eine ganzheitliche Betriebsfestigkeitsanalyse<br />
von Großgussbauteilen<br />
zurückgreifen. Dazu<br />
gehört die methodische Vorgehensweise<br />
nach richtlinienkonformen<br />
und erweiterten Prozessen,<br />
die realitätsnahe Modellierung<br />
und numerische Analyse der lokalen<br />
Beanspruchungen. Auch die<br />
experimentelle Ermittlung von<br />
Schwingfestigkeitskennwerten, die<br />
gezielte Definition notwendiger<br />
Abgussqualitäten und deren Berücksichtigung<br />
in der Betriebsfestigkeitsbewertung<br />
sind Bestandteile<br />
des ganzheitlichen Ansatzes.<br />
Rohstoffe<br />
Tiefsee könnte<br />
Sondermetalle liefern<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>38</strong>, <strong>2011</strong><br />
Die Deutsche Rohstoffagentur<br />
(DERA) untersucht im Auftrag des<br />
Bundesministeriums für Wirtschaft<br />
und Technologie Rohstoffvorkommen<br />
im Indischen Ozean.<br />
Think Mink! ®<br />
Abdichten<br />
Waschen/Reinigen<br />
Gleiten/Tragen<br />
Transportieren<br />
Führen<br />
Breitstrecken<br />
Ableiten<br />
Entgraten<br />
Großserien<br />
Hannover (ba). Die Lagerstättenexperten<br />
der DERA begeben sich<br />
auf eine Schiffsexpedition östlich<br />
von Madagaskar. Sie wollen das<br />
Auftreten metallreicher Ablagerungen<br />
in der Tiefsee am Zentralindischen<br />
Rücken erkunden. Dafür<br />
suchen sie dabei bereits in den<br />
1980er und 1990er Jahren identifizierte<br />
Austrittstellen metallreicher<br />
Lösungen am Meeresboden, so<br />
genannte Hydrothermalfelder, auf<br />
und nehmen Proben von den Ablagerunge<br />
in 2 800 m Tiefe.<br />
„Möglicherweise besitzen die<br />
Felder bedeutende Anreicherungen<br />
von Edel- und Sondermetallen<br />
wie Gold, Silber, Wismut, Selen<br />
oder Indium, die heute in elektronischen<br />
Bauteilen unverzichtbar<br />
sind“, sagt Expeditionsleiter Dr.<br />
Ulrich Schwarz-Schampera. Die<br />
Untersuchungen der Vergangenheit<br />
ergaben, dass die aktiven Metallquellen<br />
entlang aller ozeanischen<br />
Spreizungszonen aufgereit<br />
sind. „Die Häufigkeit des Auftretens<br />
der Erze und die hohen Metallgehalte<br />
haben zu einer Neubewertung<br />
des wirtschaftlichen Potenzials<br />
durch die internationale<br />
Gemeinschaft geführt“, sagt<br />
Schwarz-Schampera. Von hohem<br />
Interesse sind dabei die hoch angereicherten,<br />
aber nicht mehr aktiven<br />
Gebiete in den Nähe neu entstan-<br />
Weit unterhalb des Lebensraums der<br />
Haie, am Meeresboden, lagern wichtige<br />
Rohstoffe. Bild: Jürgen Rudorf / Fotolia.de<br />
dener Hydrothermalfelder. Da die<br />
metallreichen Gebiete häufig mit<br />
Sedimenten bedeckt sind, werden<br />
zu ihrer Ortung magnetische Verfahren<br />
eingesetzt.<br />
Die Internationale Meeresbodenbehörde<br />
regelt den Zugang zu<br />
diesen Gebieten und ermöglicht<br />
seit 2010 die Beantragung von Erkundungslizenzen<br />
in internationalen<br />
Gewässern. Lizenzen auf Hydrothermalfelder<br />
wurden bereits an<br />
China und Russland vergeben. Die<br />
Geologen der DERA untersuchen<br />
im Vorfeld einer möglichen deutschen<br />
Lizenzbeantragung die bekannten<br />
Areale. Dabei werden<br />
auch die marine Lebewelt und die<br />
in ihr herrschenden Umweltbedingungen<br />
dokumentiert.<br />
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Stuttgart<br />
10.10. - 13.10.<strong>2011</strong><br />
Halle 7 Stand 7136<br />
interlift <strong>2011</strong><br />
Augsburg<br />
18.10. - 21.10.<strong>2011</strong><br />
Halle 5 Stand 5127