Ausgabe - 38 - 2011 - Produktion
Ausgabe - 38 - 2011 - Produktion
Ausgabe - 38 - 2011 - Produktion
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
EINFACH. SCHNELLER. MESSEN<br />
24 · Automatisierung · <strong>Produktion</strong> · 22. September <strong>2011</strong> · Nr. <strong>38</strong><br />
Pharmaindustrie<br />
Handhaben und steuern:<br />
Der Roboter führt Regie<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>38</strong>, <strong>2011</strong><br />
Das Retrofitting bestehender Anlagen stellt zuweilen höhere Anforderungen<br />
als die Realisierung völlig neuer Lösungen. Eine Zelle für die<br />
Verkettung einer Verpackungslinie in der Pharmaindustrie zeigt, wie<br />
sich bewährte Fertigungseinrichtungen mit intelligenter Automation<br />
schnell und wirtschaftlich wieder auf Höchstleistung trimmen lassen.<br />
Dortmund (mg). Im Werk für Endmontage<br />
und Sekundärverpackung<br />
setzt Vetter, Hersteller von<br />
aseptisch vorgefüllten Spritzensystemen,<br />
Karpulen und Vials, auf<br />
moderne Fertigungsbedingungen.<br />
Um die Leistungsfähigkeit der <strong>Produktion</strong><br />
auf höchstem Niveau zu<br />
halten, stand die Investition in eine<br />
hochleistungsfähige Automatisierungszelle<br />
an, die die Verkettung<br />
einer <strong>Produktion</strong>seinrichtung mit<br />
einer Verpackungslinie übernimmt.<br />
Was sich zunächst einfach<br />
anhört, entwickelt sich bei genauer<br />
Betrachtung als sehr anspruchsvolles<br />
Automatisierungsprojekt,<br />
wie Dipl.-Ing. Michael Frieß, Projektleiter<br />
des mit der Realisierung<br />
betrauten Systemintegrators Erhardt<br />
& Abt, heute weiß: „Die komplette<br />
Anlage, auf der vorgefüllte<br />
Eine technische<br />
Besonderheit im<br />
Verkettungsprozess:<br />
Die eingehende<br />
Förderbandstrecke<br />
kann bis zu<br />
einem klar definierten<br />
Punkt als<br />
Stauzone genutzt<br />
werden. Bild: Adept<br />
Spritzensysteme hergestellt und<br />
verpackt werden, läuft rund um die<br />
Uhr. Der Austausch der Verkettungszelle<br />
musste deshalb in den<br />
Wartungsphasen erfolgen. Pünktlich<br />
zum <strong>Produktion</strong>sbeginn musste<br />
die Anlage störungsfrei in Betrieb<br />
gehen. Und das bei einem<br />
technisch durchaus anspruchsvollem<br />
Projekt, das an die Robotik und<br />
Greiftechnik hohe Anforderungen<br />
stellt.“<br />
Ganze vier Quadratmeter standen<br />
für die Realisierung der kompletten<br />
Lösung zur Verfügung. Die<br />
Aufgabe besteht darin, Blister mit<br />
vorgefüllten Spritzensystemen, die<br />
über ein Förderband in zwei, drei<br />
oder fünfreihiger Ausführung ankommen<br />
auf die Becherkette einer<br />
Verpackungsmaschine umzusetzen.<br />
Dort erfolgt dann die Sekundärverpackung<br />
der Produkte. Die<br />
geforderte Taktzeit für die komplette<br />
Handhabung beträgt 30 Zyklen<br />
pro Minute.<br />
In der realisierten Anlage führt<br />
ein Adept Viper s850 „Regie“, denn<br />
der Sechsachser übernimmt nicht<br />
nur die Handhabungsaufgaben,<br />
auch die komplette Steuerung der<br />
Zelle läuft über den Robotercontroller.<br />
Der Adept Sechsachser mit<br />
850 mm Reichweite ist laut Michael<br />
Frieß die perfekte Wahl: „Die Entscheidung<br />
zur Integration des Viper<br />
s850 fiel aufgrund der überlegenen<br />
Performance der Maschine<br />
im Hinblick auf Reichweite, Geschwindigkeit<br />
und Traglast. Gleichzeitig<br />
hatten wir es mit exakt vorgegebenen<br />
und engen Platzverhältnissen<br />
zu tun, so dass nur ein Roboter<br />
in sehr kompakter Bauweise wie<br />
der Viper s850 in Frage kam.“<br />
‚Adept Viper s850 ist im Sinne<br />
der green automation perfekt‘<br />
Grundsätzlich lege man bei Erhardt<br />
& Abt großen Wert darauf,<br />
den oder die eingesetzten Roboter<br />
optimal auf die Applikation abzustimmen.<br />
„Überdimensionierte<br />
Roboter würden die Kostenseite in<br />
zweifacher Hinsicht belasten. Sie<br />
wären nicht nur in der Anschaffung<br />
teuerer, sondern auch bei den<br />
Energiekosten. Deshalb ist der Adept<br />
Viper s850 im Sinne einer green<br />
automation die perfekte Lösung“,<br />
so Frieß. Die komplette Zelle wird<br />
über den Robotercontroller gesteuert.<br />
Die Möglichkeiten und die<br />
Komplexität des Adept-CX-Controllers<br />
ermöglichte die Integration<br />
aller relevanten Funktionen in die<br />
Robotersteuerung. Durch die aus-<br />
Um alle Blistervarianten handhaben zu können, kommen derzeit drei verschiedene<br />
Greifsysteme (Vakuumgreifer) zum Einsatz.<br />
Bild: Adept<br />
gezeichnete Performance dieses<br />
Controllers konnte auf eine übergeordnete<br />
SPS verzichtet werden.<br />
Auch die Programmierung der Anlage<br />
setze Maßstäbe. Müssen neue<br />
Blistervarianten angelernt werden,<br />
ist das vom Bedienpersonal in Eigenregie<br />
zu bewerkstelligen.<br />
Der Ablauf in der Zelle sieht so<br />
aus: Die ankommenden Teile laufen<br />
gegen einen Anschlag, wo optische<br />
Sensoren die Blister erkennen<br />
und den Fahrauftrag für den Roboter<br />
auslösen. Die Abholposition ist<br />
statisch, während das Ablegen<br />
bandsynchron erfolgen muss. Um<br />
den Verkettungsprozess so flexibel<br />
wie möglich zu gestalten, haben<br />
die Spezialisten von Erhardt & Abt<br />
alle Register gezogen. So kann die<br />
eingehende Förderbandstrecke,<br />
die entkoppelt von der Becherkette<br />
der Verpackungsmaschine läuft,<br />
bis zu einem klar definierten Punkt<br />
als Stauzone genutzt werden.<br />
Reicht dies als Puffer nicht aus,<br />
bringt eine zusätzliche Pufferstation,<br />
in der der Roboter die Blister<br />
zwischenlagern kann, zusätzliche<br />
Flexibilität.<br />
Um alle Blistervarianten handhaben<br />
zu können, kommen derzeit<br />
drei verschiedene Greifsysteme<br />
zum Einsatz. Dabei handelt es sich<br />
um Vakuumgreifer, in denen jede<br />
Menge Know-how steckt, wie Prokurist<br />
Frieß weiß: „Die Greiferent-<br />
wicklung ist eine Kernkompetenz<br />
von Erhardt & Abt. In diesem Fall<br />
galt es, die beiden gegenläufigen<br />
Kriterien Leichtbau und Verwindungssteifigkeit<br />
zu vereinen. Mit<br />
einer innovativen Bauweise aus<br />
Aluminium und Kunststoff und<br />
unter konsequentem Einsatz der<br />
Klebetechnik gelang unseren Spezialisten<br />
die Quadratur des Kreises.<br />
Selbst der 875 Millimeter lange<br />
Fünffachgreifer wiegt nur knapp<br />
drei Kilogramm und gerät trotz der<br />
extremen Beschleunigungen beim<br />
Handhabungsprozess nicht in<br />
Schwingung.“ Zu dem sehr schnellen<br />
und dennoch schwingungsfreien<br />
Handhabungsprozess trage<br />
auch das hervorragende Beschleunigungsverhalten<br />
des Adept Roboters<br />
bei.<br />
Derzeit laufen drei unterschiedliche<br />
Blistervarianten über die Anlage.<br />
Wird von einem Format auf<br />
ein anderes umgestellt, steht ein<br />
manueller Greiferwechsel auf dem<br />
Programm. Der Zeitaufwand hierfür<br />
ist dank Schnellwechselsystem<br />
auf ein Minimum begrenzt. Alles in<br />
allem dauert die Umrüstung der<br />
Anlage maximal fünf Minuten. Der<br />
Restart der Anlage verläuft anschließend<br />
nach einer Plausibilitätsprüfung<br />
über RFID-Technologie<br />
absolut verwechslungssicher.<br />
www.adept.de<br />
www.erhardt-abt.de<br />
Revolution in der<br />
FERTIGUNGSMESSTECHNIK<br />
www.keyence.de<br />
DSM vertreibt<br />
Planar-Displays<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>38</strong>, <strong>2011</strong><br />
QUALITÄTSSICHERUNG<br />
GESTERN<br />
Herkömmlicher Profilprojektor<br />
QUALITÄTSSICHERUNG<br />
HEUTE<br />
Ihre Vorteile auf einen Blick:<br />
Werkerselbstprüfung ohne anwenderbedingte<br />
Messwertschwankungen<br />
Auf Knopfdruck innerhalb von Sekunden<br />
mit Mikrometerpräzision vermessen<br />
Nahtlose Einbindung in Ihr bestehendes<br />
QM/CAQ-System<br />
Bildgestütztes Messsystem<br />
Digitaler Profilprojektor<br />
IM-6500<br />
Roadshow <strong>2011</strong> >> Erleben Sie das IM-6500 unverbindlich in Ihrer Fertigung<br />
und stellen Sie uns auf die Probe! Schicken Sie einfach eine Mail an:<br />
marketing@keyence.de oder rufen Sie an unter: 06102-36-89-0<br />
München (sp). Die DSM Computer<br />
hat im Zuge der Fusion mit dem<br />
Display-Spezialisten ABLE Design<br />
die Distribution der Displays von<br />
Planar Systems übernommen. Die<br />
Elektrolumineszenz-Displays (EL)<br />
von Planar sind besonders robust<br />
und für vielfältige Anwendungen<br />
mit extremen Umgebungsanforderungen<br />
ausgelegt. Der Display-<br />
Spezialist Planar Systems verfügt<br />
über 28 Jahre Engineering-Erfahrung.<br />
Technologisch führend seien<br />
dem Vernehmen nach die Elektrolumineszenz-Displays<br />
von Planar,<br />
die vor allem in den Bereichen<br />
Transportation, Bahntechnik,<br />
Raumfahrt und Sicherheitstechnik<br />
die richtige Wahl sind. Dank der<br />
implementierten Thin-Film-Electroluminescent-Technologie<br />
(TFEL), die von Planar selbst entwickelt<br />
wurde, können die Displays<br />
auch bei extremen Temperaturen<br />
von -60° bis + 85 °C arbeiten. Darüber<br />
hinaus weisen sie eine hohe<br />
Schock-, Beschleunigungs- und<br />
Vibrationsfestigkeit auf und sind<br />
unempfindlich gegen Staub.<br />
www.dsm-computer.de