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Ausgabe - 10 - 2012 - Produktion

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8. März <strong>2012</strong> · Nr. <strong>10</strong> · <strong>Produktion</strong> · Praxis · 25<br />

Wabenlager<br />

<strong>Produktion</strong>sfläche und<br />

Attraktivität gewonnen<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>10</strong>, <strong>2012</strong><br />

Fischer Elektronik hat in Hanglage ein 17 m hohes automatisches Hochregal-Wabenlager<br />

der Friedrich Remmert GmbH in Betrieb genommen,<br />

das LED-Leuchten in Firmen- oder Kundenfarben erstrahlen lässt.<br />

Löhne (rm). Das raumsparende<br />

und komplett luftdichte Wabenlager<br />

in Silobauweise dient bei konstanter<br />

Luftfeuchtigkeit zur Bevorratung<br />

von Aluminium-Profilen.<br />

Da die Gehäusebranche sehr designorientiert<br />

ist und Fischer zahlreiche<br />

Kunden aus der Lichtindustrie<br />

hat, wollte der Kühlkörper- und<br />

Gehäusehersteller das Automatiklager<br />

ansprechend präsentieren.<br />

Besonderheiten des Wabenlagers<br />

sind neben der variablen LED-<br />

Beleuchtung die Silobauweise in<br />

steiler Hanglage und die kontrollierte<br />

Luftfeuchtigkeit. Sie verhindert<br />

insbesondere im Frühjahr und<br />

im Herbst, dass bei der Einlagerung<br />

der Profile Kondenswasser<br />

entsteht, das deren Oberfläche beschädigen<br />

würde. Um <strong>Produktion</strong>sfläche<br />

zu gewinnen, wurde das<br />

Wabenlager auf knapp 504 m² Fläche<br />

mit einer dach- und wandtragenden<br />

Konstruktion außerhalb<br />

der Fertigungshalle errichtet.<br />

Zwölf Auslagerstationen verbinden<br />

das externe Langgutlager<br />

durch eine Öffnung direkt mit der<br />

zweistöckigen <strong>Produktion</strong>shalle<br />

und den zwölf Sägemaschinen.<br />

Luftdichte Tore an jeder Sägestation<br />

verhindern dabei das Entstehen<br />

von Kondenswasser am Material.<br />

Um das Hochregallager integrieren<br />

zu können, mussten eine komplette<br />

Hallenwand entfernt und zuvor<br />

350 t Material und die zwölf Sägen<br />

im laufenden Betrieb in ein dafür<br />

angemietetes Gebäude umgelagert<br />

werden.<br />

Remmert gelang es laut Fischer,<br />

die Montage und Inbetriebnahme<br />

des Lagers gut in die Arbeitsabläufe<br />

zu integrieren und die Beeinträchtigung<br />

der <strong>Produktion</strong> auf ein Minimum<br />

zu beschränken. Dazu wurden<br />

beispielsweise alle Kabel vorkonfektioniert,<br />

so dass sie zeitsparend<br />

mittels Stecksystem eingefügt<br />

werden konnten. Außerdem übernahm<br />

Remmert die Einlagerung<br />

der Kassetten in das Lager.<br />

Die Lagergrundfläche verminderte<br />

sich im Vergleich zur bisherigen<br />

Lösung um 60 % und es wurden<br />

rund 1 500 m² <strong>Produktion</strong>sfläche<br />

hinzu gewonnen. Die Zeitersparnis<br />

bei der Materialhandhabung<br />

soll bei mehr als 75 % liegen. Die<br />

bestehenden zwölf Sägen schlossen<br />

die Automationsexperten von<br />

Remmert auf zwei Ebenen an das<br />

Lager an.<br />

Zudem gibt es nun eine auf die<br />

individuellen Anforderungen von<br />

Fischer zugeschnittene Einlagerstation<br />

sowie maßgeschneiderte<br />

Kassetten und integrierte Schnellwechsler<br />

für eine effiziente Materialhandhabung.<br />

Bisher lagerte der<br />

Mittelständler seine Aluminiumprofile<br />

aufrecht stehend in Stahlkonstruktionen<br />

innerhalb der Fertigungshalle<br />

und verbrauchte damit<br />

wertvolle <strong>Produktion</strong>sfläche.<br />

Zudem war die manuelle Entnahme<br />

der Profile zeit- sowie personal-<br />

Light Show<br />

Mit einer LED-Beleuchtung hat<br />

Remmert das Wabenlager für Fischer<br />

Elektronik attraktiv gemacht<br />

und auch darüber hinaus für Effektivität<br />

gesorgt:<br />

▶▶ Wabenlagersystem in Silobauweise<br />

▶▶ 2 <strong>10</strong>0 Kassetten à 1,5 t Traglast<br />

▶▶ Lagergröße 41 x 12,3 x 17 m<br />

(L x B x H)<br />

▶▶ Regalbediengerät<br />

▶▶ Lagerverwaltungssystem<br />

▶▶ Schnittstelle zum Host-System<br />

▶▶ Anbindung an zwölf Sägen<br />

Durch die Integration dieses Wabenlagers konnte die Lagergrundfläche im<br />

Vergleich zur bisherigen Lösung um 60 % vermindert werden und bei der Materialhandhabung<br />

wird mehr als 75 % Zeit eingespart. Bild: Friedrich Remmert GmbH<br />

intensiv und führte gelegentlich zu<br />

Beschädigungen am Rohmaterial,<br />

so Fischer.<br />

Das neue Wabenlager besteht<br />

aus einer Regalgasse mit insgesamt<br />

2 <strong>10</strong>0 Kassetten, die eine Traglast<br />

von jeweils 1,5 t haben. Im Einsatz<br />

ist ein Regalbediengerät mit zwei<br />

Lastenaufnahmemitteln, das bis zu<br />

50 Doppelspiele pro Stunde leistet.<br />

Entsprechend den Maximalmaßen<br />

der Aluminiumprofile sind die verwendeten<br />

Lagerkassetten 3,6 m<br />

lang. Die Auslagerstationen sind<br />

teilweise mit Schnellwechslern<br />

ausgestattet, so dass pro Station<br />

mehrere Kassetten gleichzeitig bereitgestellt<br />

werden können. Auf<br />

diese Weise soll auch bei kleinlosigen<br />

Bearbeitungsaufträgen eine<br />

hohe Maschinenauslastung möglich<br />

sein, verspricht Remmert.<br />

Über eine Schnittstelle kommuniziert<br />

die eingesetzte Lagerverwaltungs-Software<br />

Pro WMS Enterprise<br />

direkt mit dem Host-System<br />

Ikias 3.0 von DTM und erhält so<br />

alle notwendigen Informationen<br />

zu den Bearbeitungsprozessen.<br />

Eine besondere Herausforderung<br />

bei diesem Projekt war laut<br />

Remmert die aufwändig gestaltete<br />

Einlagerstation. Sie beinhaltet eine<br />

integrierte Schnellwechselfunktion<br />

mit Querverfahrwagen, so dass<br />

– beispielsweise für die Qualitätskontrolle<br />

– mehrere Kassetten<br />

gleichzeitig in der Einlagerstation<br />

vorgepuffert werden können. Die<br />

Aluminium-Profile werden in Paketen<br />

angeliefert und mittels Gabelstapler<br />

oder Deckenkran in eine<br />

Auspackvorrichtung gelegt. Auf<br />

diese Weise können die Fischer-<br />

Mitarbeiter das Verpackungsmaterial<br />

der Profile ohne großen Aufwand<br />

entfernen.<br />

www.remmert.de<br />

Effizienz-Navi Preis<br />

Material ✔ Energie<br />

Service Handhabung ✔<br />

Zeit ✔ Lebensdauer<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

Richten und Kalibrieren<br />

Gussteile horizontal und vertikal in Form gebracht<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>10</strong>, <strong>2012</strong><br />

Die niederländische Wachsausschmelz-Gießerei<br />

Cirex setzt zum<br />

rationellen Richten und Kalibrieren<br />

von Gussteilen 4-Säulen-Pressensysteme<br />

der Tox Pressotechnik<br />

GmbH ein.<br />

Weingarten (rm). Das Wachsausschmelzverfahren<br />

kommt vor allem<br />

für die <strong>Produktion</strong> aufwändig<br />

geformter und schwieriger Bauteile<br />

zur Anwendung. Wegen relativ<br />

geringer Werkzeugkosten rechnet<br />

sich dies laut Cirex bereits ab kleineren<br />

Stückzahlen. Bei diesem<br />

Verfahren wird das Modell zuerst in<br />

Wachs gegossen, wobei die Wachsmodell-Fertigung<br />

für größere Serien<br />

auch mittels Spritzgießen erfolgen<br />

kann, und dann mit einer keramischen<br />

Schicht quasi versiegelt.<br />

Anschließend kommen die Gießformen<br />

in den Autoklaven. Dort<br />

schmilzt das Wachs und übrig bleiben<br />

die keramischen Formen, die in<br />

einem weiteren Ofen einem Sinter-/<br />

Backprozess unterzogen werden.<br />

Nun wird in die Keramikmodelle<br />

das entsprechend verflüssigte Metall<br />

eingegossen. Nach dem Abkühlen<br />

schlägt man die Keramikschicht<br />

ab und übrig bleiben die konturund<br />

formnahen Gussteile.<br />

Mit dem Wachsausschmelzverfahren<br />

ist es möglich, eine große<br />

Gestaltungsfreiheit und trotzdem<br />

Der Werkzeugeinbauraum von 430 mm zwischen den Säulen beinhaltet eine<br />

Basisaufnahme für Gusswerkstücke, die hier sowohl in horizontaler als auch<br />

in vertikaler Achse gerichtet und kalibriert werden können<br />

<br />

eine hohe Teilegenauigkeit zu erzielen.<br />

Realisierbar sind Toleranzen im<br />

Bereich von wenigen Zehntel Millimetern<br />

und reproduzierbar genaue<br />

Teile. Dabei handelt es sich bei Cirex<br />

hauptsächlich um anspruchsvolle<br />

Automotive-Serienbauteile für die<br />

Bereiche Kraftstoffpumpen-Gehäuse,<br />

Cabrioverdeck-Schließmechanik<br />

und Motorkomponenten.<br />

Obwohl das Wachsausschmelzverfahren<br />

dünnwandige sowie exakte<br />

Werkstücke möglich macht,<br />

müssen die Gussteile oftmals nachgearbeitet<br />

werden. Dies erfolgt<br />

durch Richten/Kalibrieren und<br />

Bild: Tox Pressotechnik GmbH & Co. KG<br />

Oberflächen-Finish. Nachdem bereits<br />

ein entsprechendes zuverlässig<br />

und präzise arbeitendes Pressensystem<br />

von Tox vorhanden war,<br />

jedoch die Zyklus-Zeiten voll ausgereizt<br />

waren und mehr Kapazität<br />

benötigt wurde, entschied man<br />

sich für eine weitere Investition.<br />

Zudem wollte Cirex mit der neuen<br />

Presse sowohl in horizontaler als<br />

auch in vertikaler Achse richten,<br />

was vorher in zwei getrennten Prozessstufen<br />

erfolgte und folglich<br />

zeitaufwändig war.<br />

Die Wahl fiel auf eine 4-Säulen-<br />

Presse der Baureihe MAG. Diese<br />

Pressen sind durch eine gleichmäßige<br />

Belastungsverteilung über die<br />

gesamte Aufspannfläche sowie eine<br />

geringe symmetrische Aufbiegung<br />

auch unter Hochlast gekennzeichnet,<br />

so Tox. Der installierte<br />

Pressentyp MAG 050 hat einen<br />

Werkzeugeinbauraum von 430 mm<br />

Länge und ist mit einem Kraftpaket-Antriebszylinder<br />

S 75 mit 300<br />

mm Gesamthub ausgerüstet, davon<br />

20 mm Krafthub.<br />

Der Antrieb leistet zum vertikalen<br />

Richten/Kalibrieren bis zu 493<br />

kN Presskraft. Zum horizontalen<br />

Richten/Kalibrieren ist eine pneumohydraulische<br />

KT-Antriebseinheit<br />

vorhanden, bestehend aus<br />

2-Achsen-Richten<br />

Aus Kapazitäts- und Rationalisierungsgründen<br />

hat die Gießerei<br />

Cirex in ein weiteres 4-Säulen-Pressensystem<br />

von Tox Pressotechnik<br />

investiert:<br />

▶▶ Richten horiziontal und vertikal<br />

▶▶ Zeiteinsparung<br />

▶▶ Gleichmäßige Belastungsverteilung<br />

▶▶ Geringe symmetrische Aufbiegung<br />

▶▶ Werkzeug-Einbauraum 430 mm<br />

▶▶ Gesamthub 300 mm<br />

▶▶ Presskraft 493 kN<br />

▶▶ Flexible Steuerung<br />

▶▶ Speicher für Richtprogramme<br />

zwei Hydraulikzylindern, die über<br />

einen Druckübersetzer ES angetrieben<br />

werden. Diese kompakte<br />

Kombination stellt Presskräfte bis<br />

300 kN bei einem Hub von insgesamt<br />

150 mm bereit. Die Presskräfte<br />

von insgesamt 500 kN in vertikaler<br />

und 300 kN in horizontaler<br />

Richtung sowie die Hübe eignen<br />

sich laut Cirex optimal für den dortigen<br />

Bedarf und beinhalten noch<br />

Reserven für zukünftige Richt- und<br />

Kalibrieraufgaben. Die Steuerung<br />

ist so konzipiert, dass die Abläufe<br />

zum Einen manuell/halbautomatisch<br />

oder auch automatisch erfolgen<br />

und dass zum Anderen mehrere<br />

Prüfprozesse für verschiedene<br />

Werkstücke hinterlegt und bei Bedarf<br />

erneut abgerufen werden können.<br />

Jedenfalls hat Cirex nach eigener<br />

Aussage mit dem neuen Pressen-<br />

und Antriebskonzept eine<br />

deutliche Produktivitätssteigerung<br />

und einen Flexibilitätszuwachs erzielt.<br />

Die Zykluszeiten wurden stark<br />

verkürzt, weil die Presse anders angesteuert<br />

wird. Außerdem kann<br />

man nun der Steuerung den Zyklusablauf<br />

vorgeben: erst horizontal<br />

richten und dann vertikal oder umgekehrt,<br />

oder nur vertikal oder horizontal<br />

ausrichten. Umstellen per<br />

Knopfdruck.<br />

www.tox-de.com<br />

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