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Ausgabe - 10 - 2012 - Produktion

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26 · Energie-Effizienz · <strong>Produktion</strong> · 8. März <strong>2012</strong> · Nr. <strong>10</strong><br />

Interview<br />

BLue Competence<br />

Balance zwischen Ökologie und Ökonomie<br />

Michaela Neuner, <strong>Produktion</strong> Nr. <strong>10</strong>, <strong>2012</strong><br />

Markus Asch will den Maschinen- und Anlagenbau an die Spitze der<br />

Nachhaltigkeitsbewegung bringen. Seit Januar ist er Sprecher von ‚Blue<br />

Competence‘, der Nachhaltigkeits-Initiative des VDMA.<br />

Herr Asch, Sie sind seit Januar<br />

der neue Sprecher von ‚Blue<br />

Competence’. Warum braucht<br />

der deutsche Maschinenbau<br />

eine Initiative wie diese?<br />

Das Thema Energie- und Ressourcen-Effizienz<br />

mit all seinen<br />

Zusammenhängen wird immer<br />

wichtiger. Der deutsche Maschinen-<br />

und Anlagenbau ist hier<br />

sehr gut aufgestellt und übernimmt<br />

als bedeutender Industriesektor<br />

eine Führungsrolle. Dazu<br />

kommt, dass er sehr stark von<br />

mittelständischen Unternehmen<br />

geprägt ist, für die Nachhaltigkeit<br />

schon lang ein Grundprinzip ihres<br />

Wirtschaftens ist. Genau dieses<br />

nachhaltige Denken wollen<br />

wir der Öffentlichkeit und der<br />

Politik auf nationaler und europäischer<br />

Ebene präsentieren.<br />

mentaren Themen Ökologie,<br />

Ökonomie und gesellschaftliche<br />

Verantwortung. Dementsprechend<br />

ganzheitlich sollte der Begriff<br />

betrachtet werden. So wird<br />

ein Hersteller, der seinen Schwerpunkt<br />

nur auf den Aspekt Umwelt<br />

legt, langfristig scheitern.<br />

Wie viel Nachhaltigkeit<br />

muss sein?<br />

Ich sehe nachhaltiges Handeln<br />

nicht als Modeerscheinung, sondern<br />

als unternehmerische Notwendigkeit<br />

und Verpflichtung. Es<br />

dient nicht der kurzfristigen Optimierung<br />

der Gewinne, es geht<br />

um die zukunftsorientierte Ausrichtung<br />

des Unternehmens. Am<br />

Ende wird sich derjenige durchsetzen,<br />

der nachhaltig wirtschaftet.<br />

„Nachhaltigkeit ist immer<br />

unternehmerisch sinnvoll.“<br />

Markus Asch, stellvertretender<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

der Alfred Kärcher GmbH,<br />

Winnenden.<br />

<br />

Bild: Kärcher<br />

Was genau verstehen<br />

Sie unter Nachhaltigkeit?<br />

Nachhaltigkeit ist für mich die<br />

sinnvolle Balance der drei ele-<br />

Vita<br />

Markus Asch...<br />

... wurde 2007 in die Geschäftsführung<br />

der Alfred Kärcher GmbH berufen,<br />

ist seit 20<strong>10</strong> Vorstand des<br />

VDMA-Fachverbands Reinigungssysteme<br />

und seit April 2011 Präsident<br />

des europäischen Branchenverbandes<br />

EUnited Cleaning. Bei<br />

Kärcher betreut Asch die Sparte<br />

Professional Products.<br />

Wer kann Mitglied der VDMA-<br />

Nachhaltigkeits-Initiative ‚Blue<br />

Competence’ werden?<br />

Mitglied können sowohl VDMA-<br />

Mitglieder als auch andere Organisationen<br />

im Bereich Maschinen-<br />

und Anlagenbau werden.<br />

Uns ist es ein Anliegen, dass die<br />

Initiative so breit wie möglich<br />

aufgestellt ist. Entscheidend ist,<br />

dass die Mitglieder klar definierte<br />

Voraussetzungen erfüllen und<br />

sich entsprechend dieses Kriterienkatalogs<br />

verhalten.<br />

Welche Kriterien wären<br />

das zum Beispiel?<br />

Beispielsweise sollten die Konstruktionsrichtlinien<br />

Nachhaltigkeitskriterien<br />

beinhalten, die alle<br />

Lebensphasen des Produkts betrachten.<br />

Ein weiterer Punkt bezieht<br />

sich auf die Service-Qualität:<br />

Bin ich in der Lage, meinem<br />

Kunden eine fachgerechte Beratung<br />

für einen energieeffizienten<br />

Alltagsgebrauch des Produkts zu<br />

bieten? Sehr wichtig ist darüber<br />

hinaus ein Managementsystem,<br />

das Nachhaltigkeitsziele – neben<br />

den sonst üblichen – in allen Unternehmensbereichen<br />

vorgibt.<br />

Derzeit beteiligen sich rund<br />

130 – zum Teil recht unterschiedliche<br />

– Unternehmen<br />

sowie 28 Verbände und Organisationen<br />

an ‚Blue Competence’.<br />

Was ist der gemeinsame<br />

Nenner?<br />

Alle Mitglieder haben als gemeinsame<br />

Basis denselben Kriterienkatalog<br />

akzeptiert. Ich betone,<br />

dass wir die vorhandenen Unterschiede<br />

nicht aufheben, sondern<br />

daraus Synergien generieren<br />

möchten, indem wir voneinander<br />

lernen. Unsere Themen sind ähnlich,<br />

unsere Herangehensweise<br />

ist unterschiedlich – ob es nun<br />

um effiziente Antriebe, Recycling<br />

oder eine ressourcenschonende<br />

Fertigung geht.<br />

Was ist das nächste Etappenziel<br />

von ‚Blue Competence’?<br />

Die Aufgaben und Ziele detaillierter<br />

in den einzelnen Fachbereichen<br />

zu betrachten. Ein<br />

Schwerpunkt wird in diesem Zu-<br />

sammenhang auf den Produkten<br />

liegen. Wir wollen sicherstellen,<br />

dass hier auf keinen Fall ‚Greenwashing’<br />

passiert, sondern dass<br />

nachhaltig gearbeitet wird.<br />

Weshalb ‚Blue Competence’<br />

und nicht ‚Green Competence?<br />

Ist Blau das bessere Grün?<br />

Grün ist nur einer der drei Aspekte<br />

von Nachhaltigkeit. Wenn es<br />

um das Thema als Ganzes geht,<br />

hat sich die Farbe Blau als farbliche<br />

Visualisierung durchgesetzt<br />

– und der Kern von ‚Blue Competence‘<br />

liegt in der ganzheitlichen<br />

Betrachtung von Ökonomie, Ökologie<br />

und gesellschaftlicher Verantwortung.<br />

www.bluecompetence.net<br />

Energie-Spar-Tipp vom Praktiker<br />

Kleine Düse, große Wirkung<br />

Gerhard Linke<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>10</strong>, <strong>2012</strong><br />

Druckluftspardüsen gehören zwar eigentlich auf Druckluftpistolen. Sie<br />

können aber auch Druckluft an Gewindeschneideautomaten gezielter<br />

und damit sparsamer dosieren.<br />

Detmold (mn). Druckluft ist ein<br />

Medium, das es in sich hat: Als eines<br />

der großen Effizienz-Potenziale<br />

ist es ein wichtiger Punkt auf der<br />

Agenda effektiven Energie-Managements.<br />

Viele Ratgeber zeigen,<br />

welche Energie- und Kostenverschwendung<br />

Leckagen verursachen<br />

und wie diese zu beheben<br />

sind.<br />

Daneben lässt sich der Einsatz<br />

von Druckluft an Anlagen und Maschinen<br />

effizient auf den Prüfstand<br />

stellen. Ein kleines Beispiel ist der<br />

Einsatz von Druckluftspardüsen,<br />

die man auch von Druckluftpistolen<br />

kennt. Das Weidmüller Energieteam<br />

gab diesen Düsen einen<br />

neuen Einsatz. Es montierte sie von<br />

den Druckluftpistolen ab und probierte<br />

sie aus an druckluftbetriebenen<br />

Gewindeschneidautomaten,<br />

die sich schon einige Jahre im Einsatz<br />

befinden.<br />

Ergebnis: 30 % Druckluftersparnis<br />

– in absoluten Zahlen sind das<br />

26 500 Kilowattstunden pro Jahr,<br />

die wir mit den ummontierten<br />

Druckluftdüsen einsparen. Die Investition<br />

hatte sich schon nach<br />

weniger als einem Jahr rentiert.<br />

Noch befindet sich die Druckluft<br />

regulierende Technologie beim<br />

Weidmüller-Energiemanagement<br />

in der Testphase – wenn diese erfolgreich<br />

ist, wird weiter investiert,<br />

um am Ende wieder Energie und<br />

Ressourcen zu sparen und die <strong>Produktion</strong><br />

noch nachhaltiger zu gestalten.<br />

www.weidmueller.de<br />

Gerhard Linke, Umweltmanagementbeauftragter<br />

bei Weidmüller,<br />

montierte<br />

Druckluftspardüsen<br />

für Druckluftpistolen<br />

auf druckluftbetriebene<br />

Gewindeschneideautomaten<br />

und spart so mehr<br />

als 26 000 kWh im<br />

Jahr.<br />

<br />

Bild: Weidmüller<br />

Produkt der Woche<br />

Mit Hochdruck<br />

in die Effizienzklasse<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>10</strong>, <strong>2012</strong><br />

Besonders<br />

energieeffiziente<br />

Hochdruckkreiselpumpe,<br />

u. a. für<br />

industrielle<br />

Umwälzanlagen,<br />

Prozesswasser<br />

oder<br />

Kühlwasser-<br />

Kreisläufe.<br />

<br />

Bild: Wilo<br />

Dortmund (mn). Die neue Pumpen-Baureihe<br />

‚Helix Excel‘ von Wilo<br />

wird erstmals von stromsparenden<br />

EC-Motoren angetrieben. Dadurch erreichen<br />

die neuen Hochdruckkreiselpumpen<br />

nach Angaben des Herstellers<br />

Motorwirkungsgrade, die über<br />

den Grenzwert der künftig besten Effizienzklasse<br />

IE4 hinausgehen.<br />

Gegenüber einer ungeregelten Standardpumpe<br />

lassen sich mit der ‚Wilo-<br />

Helix Excel‘ bei bestimmten Anwendungen<br />

bis zu 70 % Strom einsparen.<br />

Einsatzbereiche der Pumpe sind Wasserversorgung,<br />

Druckerhöhung, industrielle<br />

Umwälzanlagen, Prozesswasser,<br />

Kühlwasser-Kreisläufe,<br />

Waschanlagen und Bewässerungssysteme.<br />

Alle Modelle der Serie ‚Wilo-<br />

Helix‘ verfügen über eine besonders<br />

effiziente Hydraulik. Im Zusammenspiel<br />

mit der EC-Motorentechnologie<br />

erzielen sie so besonders hohe Gesamtwirkungsgrade.<br />

Durch die integrierten Frequenzumformer<br />

für die Leistungsregelung lassen<br />

sich die Pumpen an Veränderungen<br />

im Leistungsbedarf der versorgten<br />

Systeme anpassen, was zusätzlich<br />

Energie einspart.<br />

Die Konstruktion der gesamten ‚Wilo-Helix‘-Baureihe<br />

ist auf hohe Robustheit<br />

und Langlebigkeit ausgelegt.<br />

So wird beispielsweise für Laufräder<br />

und Stufen hochwertiger und<br />

korrosionsresistenter Edelstahl vom<br />

Typ 1.4307 oder 1.4404 verwendet.<br />

www.wilo.de

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