PD - Institut für Psychologie - Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
PD - Institut für Psychologie - Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
PD - Institut für Psychologie - Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
2 Fortsetzungsantrag<br />
2.1 Stand der Forschung und eigene Vorarbeiten<br />
2.1.1 Stand der Forschung<br />
Im folgenden wird zunächst auf den Stand der Forschung in den drei beteiligten Disziplinen<br />
<strong>Psychologie</strong>, Politikwissenschaft und Ethnologie eingegangen, wobei für die <strong>Psychologie</strong> und<br />
die Ethnologie lediglich Ergänzungen zur Darstellung im Erstantrag berücksichtigt sind. Abschließend<br />
wird ein gemeinsames Fazit gezogen.<br />
2.1.1.1 Stand der psychologischen Forschung<br />
In der sozialpsychologischen Forschung nehmen Untersuchungen zu sozialen bzw. Ressourcendilemmata<br />
einen breiten Raum ein. Sammelbände dieser Arbeiten liegen z.B. von<br />
Liebrand und Messick (1996), Liebrand, Messick und Wilke (1992) oder Schulz, Albers und<br />
Mueller (1994) vor; Überblicksdarstellungen finden sich u.a. bei Ernst (1997) oder Ernst,<br />
Franz und Kneser (1998).<br />
Eine Vielzahl von Arbeiten befaßt sich mit der Rolle von Personenvariablen wie sozialen<br />
Orientierungen (z.B. Hertel, 1995; Hertel & Fiedler, 1994; Joireman, Van Lange, Kuhlman,<br />
Van Vugt & Shelley, 1997; Kuhlman & Marshello, 1975; Liebrand & Van Run, 1985; Messick<br />
& McClintock, 1968; Van Lange, 1991). Die Bedeutung von Informationen sowie individueller<br />
Informationsverarbeitungsprozesse in Konfliktsituationen werden beispielsweise von Bonacich<br />
(1990), Bonacich und Schneider (1992), Budescu, Rapoport und Suleiman (1992), Camac<br />
(1992), Connolly, Thorn und Heminger (1992), Fukuyama, Kilgour und Hipel (1994) und<br />
Ostrom, Gardner und Walker (1994) untersucht. Strukturelle Aspekte sozialer Dilemmata stehen<br />
im Mittelpunkt von Arbeiten zu asymmetrischen Dilemmata (d.h. Dilemmata mit unterschiedlichen<br />
Auszahlungsmatrizen für die Beteiligten; z.B. Budescu, Rapoport & Suleiman,<br />
1990; Connolly et al., 1992; Joireman, Kuhlman & Okuda, 1994; Murnighan & King, 1992;<br />
Wit, Wilke & Oppewal, 1992) und zu Effekten ungleicher Machtverteilung (z.B. Earle, Giuliano<br />
& Archer, 1983; Hegtvedt, Thompson & Cook, 1993; Lovaglia, 1995; Wilke, van Dijk,<br />
Morel, Monnikhof & Zandvliet, 1996). Bei den meisten Arbeiten handelt es sich um Laborstudien;<br />
nur in wenigen Ausnahmefällen (z.B. Becker, 1998; Becker & Kals, 1997; Joireman et<br />
al., 1997; Van Vugt, Meertens & Van Lange, 1994, 1995) wurden bisher reale Dilemmasituationen<br />
untersucht.<br />
Im vorliegenden Zusammenhang sind vor allem Arbeiten von Bedeutung, die sich entweder<br />
mit den Effekten unterschiedlicher struktureller Bedingungen beschäftigen oder mit der<br />
Frage, welche strukturellen Bedingungen die Beteiligten selbst zur Lösung des Dilemmas<br />
wählen. So untersuchten etwa Wit und Wilke (1990), inwieweit unterschiedliche strukturelle<br />
Bedingungen die Kooperation in einem Ressourcendilemma beeinflußten, in dem die Beteilig-<br />
- 20 -