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PD - Institut für Psychologie - Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

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2.1.2.4 Interdisziplinäre Vorarbeiten der Projektgruppe<br />

Neben den disziplinären Vorarbeiten der Antragssteller erfolgten im Vorfeld des beantragten<br />

Vorhabens interdisziplinäre Vorarbeiten und Überlegungen.<br />

Zunächst sind hier die in der ersten Projektphase geleisteten interdisziplinären Arbeiten<br />

von seiten der psychologischen und ethnologischen Antragsteller und Mitarbeiterinnen zu<br />

nennen. Sie sind in Abschnitt 1 dieses Forschungsberichts resümiert (siehe dazu 1.4.4 Zusammenfassung<br />

und Diskussion der Ergebnisse, sowie 1.5 Zusammenfassende Bewertung der bisherigen<br />

Projektarbeit).<br />

Darüber hinaus gibt es aber gemeinsame theoretische Vorüberlegungen, an deren Diskussion<br />

und Entwicklung auch der politikwissenschaftliche Antragsteller beteiligt war. Auf diese<br />

Weise wurde vor der Beantragung ein gegenseitiges Verständnis der jeweiligen Forschungsphilosophien<br />

und der methodischen Verfahrensweisen gewonnen. Dies hatte sich in der aktuellen<br />

Projektphase als essentiell für eine fruchtbare Zusammenarbeit erwiesen.<br />

Unser gemeinsames Verständnis des Untersuchungsgegenstandes umfaßt auch die Klärung<br />

der Begriffe Strategie, Information und <strong>Institut</strong>ion. Sie führte zur Bestimmung einer in den<br />

Disziplinen und für dieses Projekt akzeptablen Schnittmenge der jeweiligen Begriffe als Arbeitsdefinition:<br />

• Strategien, unter denen wir empirisch nachvollziehbar zu bestimmten Zielen zuordenbare<br />

Handlungssequenzen verstehen, werden sowohl von kollektiven als auch individuellen<br />

Akteuren innerhalb bestimmter institutioneller Rahmenbedingungen verfolgt.<br />

Der interdisziplinären Projektzusammenarbeit liegt die Annahme zugrunde, daß individuelle<br />

und kollektive Strategien der Ressourcennutzung strukturell übereinstimmen. Diese<br />

Annahme ist z.B. auch für alle empirischen Arbeiten im Bereich der Spieltheorie leitend<br />

gewesen. Sie impliziert, daß die Handlungen individueller und kollektiver Akteure<br />

in Ressourcendilemmata prinzipiell und auf einer entsprechenden Abstraktionsebene<br />

denselben Gesetzmäßigkeiten gehorchen. Es sollte daher möglich sein, die Strategien<br />

kollektiver, politischer Akteure in einem realen Prozeß der Ressourcennutzung mit individuellen<br />

Akteuren im Labor prinzipiell zu replizieren, wenn die Rahmenbedingungen in<br />

der Laborsituation so modelliert werden, daß sie denen des realen Prozesses entsprechen.<br />

• Der Informationsbegriff umfaßt in unserem Kontext insbesondere Information über Ressourcennutzung<br />

und die Einhaltung von Regeln, was ihn in die Nähe des politikwissenschaftlichen<br />

Öffentlichkeitsbegriffs rückt (vgl. dazu die Diskussion im Abschnitt 2.2.2.1<br />

Arbeitsprogramm zu Zugangsweise 1: Synopse und Typenbildung).<br />

• <strong>Institut</strong>ionen können sowohl formeller als auch informeller Natur sein, sie können entweder<br />

explizit verhandelt bzw. eingesetzt werden oder aber implizite Rahmenbedingungen<br />

in Kultur, Werten und Normen sein. Auf abstrakter Ebene entsprechen sie den sog.<br />

strukturellen Gegebenheiten aus der Spieltheorie.<br />

Die inhaltliche wie methodische Annäherung und gegebenenfalls die Erweiterung disziplinärer<br />

Ansätze wird während des gesamten Projektverlaufs fortgeführt werden. Die Sichtweise<br />

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