26.06.2012 Aufrufe

Konzern- lagebericht

Konzern- lagebericht

Konzern- lagebericht

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

122<br />

Für den biologisch abbaubaren Kunststoff<br />

Polymilchsäure haben wir eine<br />

Großproduktionsanlage konzipiert.<br />

Polymilchsäure (PLA) ist ein biologisch abbaubarer Kunststoff, dessen Eigenschaften mit Poly-<br />

ethylenterephthalat (PET) und Polystyrol (PS) vergleichbar sind. Er wird hauptsächlich für Verpackungs-<br />

folien, Flaschen und Fasern eingesetzt. Als Ausgangsmaterial dient Milchsäure, die aus der Stärke<br />

nachwachsender Rohstoffe gewonnen wird. Gegenüber Kunststoffen aus petrochemischen Rohstoffen<br />

spart die Produktion eines jeden Kilogramms dieses biologisch abbaubaren Kunststoffs mehr als<br />

20 Megajoule Energie ein; gleichzeitig werden Treibhausgase von über 1 kg Kohlendioxidäquivalenten<br />

vermieden. Dieser Kunststoff ist somit eine nachhaltige Alternative zu anderen auf petrochemischer<br />

Basis erzeugten Kunststoffen.<br />

Unsere Verfahrenstechniker haben eine neue wirtschaftliche Anlagentechnologie für die Polymilchsäureproduktion<br />

entwickelt. Nach den Erkenntnissen aus dem Betrieb einer unternehmenseigenen<br />

Pilotanlage haben sie bereits eine wirtschaftlich arbeitende Großanlage konzipiert. Auf dieser<br />

Basis soll in Deutschland am Standort Guben für einen Kunden eine erste kommerzielle Großanlage<br />

gebaut und betrieben werden.<br />

Im letzten Geschäftsjahr ist es uns gelungen, verschiedene Neuentwicklungen für die Kalkindustrie<br />

zu verwirklichen. Bestehende Kalkbrennanlagen sollten wirtschaftlicher und zugleich umweltverträglicher<br />

werden. Unsere Engineering-Spezialisten haben beispielsweise eine Drehofen-Brennanlage<br />

um einen neuartigen, modular aufgebauten Schachtwärmetauscher erweitert. Verglichen mit dem<br />

ursprünglichen Brennofen verringert der Wärmetauscher den Energiebedarf und somit auch brennstoffbedingte<br />

CO -Emissionen erheblich.<br />

2<br />

Innovative Anlagen zur Ölsandgewinnung<br />

Die Entwicklung und der Bau einer vollmobilen Brechanlage sind abgeschlossen. Die neuartige Brechanlage<br />

fährt auf Raupen; das produzierte Material wird anschließend auf Transportbändern weiterbefördert,<br />

so dass der bisher im Großtagebau übliche Transport in riesigen Lkw entfällt. Eine erste<br />

Anlage dieses Typs mit einer Förderleistung von 3.500 t / h hat sich seit 2007 unter extremen Produktionsbedingungen<br />

in einem Kohletagebau in China bewährt. Durch den Verzicht auf Lkw-Transporte<br />

sind Einsparungen bei den Betriebskosten von etwa einem Drittel möglich. Gleichzeitig werden die CO - 2<br />

Emissionen beträchtlich reduziert, was zum Klimaschutz beiträgt. Marktpotenziale für diese vollmobile<br />

Brechanlagentechnik gibt es weltweit im Tagebau, wenn große Massen zu brechen und zu transportieren<br />

sind, z.B. bei der Ölsandgewinnung in Kanada. Die Entwicklung der vollmobilen Brechanlage wurde<br />

mit dem ersten Preis des diesjährigen ThyssenKrupp Innovationswettbewerbs ausgezeichnet. Gegenwärtig<br />

arbeiten unsere Entwickler an noch leistungsfähigeren Anlagen für die gesamte Prozesskette<br />

einer optimierten Ölsandgewinnung.<br />

Innovative Antriebstechnologien bei Marine Systems<br />

In unseren Werften beschäftigen sich die Schiffbauingenieure und Techniker mit der Weiterentwicklung<br />

der Brennstoffzellentechnologie und der verschiedenen Systeme, den benötigten Wasserstoff an Bord<br />

von Unterwasserfahrzeugen zu erzeugen. Dabei untersuchen wir sowohl die Erzeugung aus Methanol<br />

als auch aus Dieselkraftstoff. Da diese Technologie auch für andere Bereiche des <strong>Konzern</strong>s wichtig<br />

ist, arbeiten unsere Forscher segmentübergreifend zusammen. Außerdem sind wir in der Batterietechnologie<br />

für den U-Booteinsatz weiter vorangekommen. Erfolgreiche Tests an Lithiumpolymerbatterien<br />

haben diese für Unterwasserfahrten interessant gemacht. Im Vergleich zum Einsatz von Brennstoffzellen,<br />

die lange Unterwassereinsätze bei relativ niedrigen Fahrgeschwindigkeiten ermöglichen,<br />

können mit Lithiumpolymerbatterien kurzfristig höhere Leistungen abgerufen werden. Damit ist diese<br />

Batterietechnologie die ideale Ergänzung zur Brennstoffzellentechnologie.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!