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Restaurator im Handwerk – Ausgabe 2/2009 - Kramp & Kramp

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Der literarische Text<br />

Ra i n e r W. Le o n h a r d t<br />

An dieser Stelle erscheint sonst ein Text aus<br />

der Literatur zum Thema Restaurierung, Denkmalschutz,<br />

<strong>Handwerk</strong> und Stadtbeschreibung.<br />

Aufgrund des Schwerpunktthemas dieser<br />

<strong>Ausgabe</strong> haben wir davon abweichend einige<br />

historische Berichte zum Neuen Museum Berlin<br />

zusammengetragen.<br />

Romberg’s Zeitschrift für praktische Baukunst, 1860, S. 159f.<br />

Berliner Bauschau<br />

„…dasjenige Kunstbauwerk nun, welches dem Schinkel’s zunächst<br />

anzureihen ist und <strong>im</strong> all gemeinen die Richtung und den<br />

Charakter modern ster Berliner Baukunst repräsentiert, ist das Stüler’sche<br />

Neue Museum. So höchst schwierig auch die Aufgabe war,<br />

kunstgeschmückte Räume für so verschiedenartige Kunstsammlungen<br />

in einem Bauwerke zu vereinigen, so außerordentlich auch die<br />

Fülle des Geschmacks ist, welche sich hier vor unseren Augen entfaltet,<br />

so gelungen auch einzelne Säle sind sowohl hinsichtlich ihres<br />

architek to nischen als ihrer dekorativen Ausführung, dem Ganzen<br />

gebricht es, wir dürfen es nicht verhehlen, an monumentaler Einheit,<br />

Einfachheit, Kraft und Erha benheit, also überhaupt an monumentalem<br />

Geiste und Gusse. Dieses dekorative Wesen, diese moderne<br />

gesuchte Eleganz, dieses gewisse selbst gefällige Prunken mit Farbe,<br />

Vergoldung und Marmor beeinträchtigt nicht allein die Wirkung der<br />

Antiquitäten und Antiken aller Art […], sondern steht auch mit dem<br />

Style und dem Charakter eines Museums, so wie überhaupt mit der<br />

erhabenen Idee der Monumentalität <strong>im</strong> Widerspruch […]. Das Mangelhafteste<br />

aber von Allem in dem Neuen Museum ist das Treppenhaus.<br />

Das Überraschende liegt zunächst darin, in den Hauptsaal des<br />

Ganzen die Treppe, also doch nur den bloßen Aufgang, zu verlegen,<br />

oder umgekehrt, das Treppenhaus zum Hauptsaale zu machen. Wir<br />

dürfen dies geradehin als eine Abnormität betrachten…<br />

Doch […] n<strong>im</strong>mt es (das N.M.) eine ehrenvolle Stellung ein unter<br />

allen derartigen Kunstbauten und wird stets, eben nur als Bauwerk,<br />

ein recht schätzens wertes Denkmal der modernen Berliner Architektur<br />

bleiben.<br />

44<br />

<strong>Restaurator</strong> <strong>im</strong> <strong>Handwerk</strong> – <strong>Ausgabe</strong> 2/<strong>2009</strong>

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